Pester Lloyd, Mai 1915 (Jahrgang 62, nr. 122-134)
1915-05-03 / nr. 122
. G . Wissqueit’eixxigkaxpjcheweiuc. Erfindung ihrer Munde, die in den irfchiedenartigsten Vermummungen auftritt. Das Rezextis qulgse es an in Eroderx eineSsinewöhnlijchf ,""istjes·die F a.undere Tante eines Offfiziers,welwde «ein pensionierter L«b’—hat den Krieglsausbwuch für Juli vorausgesagt.Dan sagt er odelt sie das K Kriegsende voraus. Es fällt mit myythmischen Lächserheit in den der Erzählung folgenden Monat.Im Februar war es MHirziewAis ril Mai. Insoweit ist natürlic die Makche ganz plump,um sie jedochs etwas sensationeller auszumachen sagt dies persons für einen vorhergehendenkzdement ihren eigenen Tod voraus,der dann ausjhjs selbjs foeyschlich bereits eingetreten ist,und nun sorgsibt s islj die Kousion von selbst,daß,da zwei Propheseiungen zu trafen,as die Richtigkeit der dritten mit Sicherheit·anzunehmen sei.Es««äreni»wittwert,derartige Sache jI zu registrierens,we1n nichtn angesehenes Blattes für gut besundexe hätte,die Geschicht einen Lesern mit einer neuen Geniekungs «"auszu"tischen.Diebchichte lautet folgendermsajßem Dsie Witwe eineshsheim Offizist in Warasdin begab sich im Juni vorigen Jahres zu einem As,der ihr eine Kur ins Nauheim verschrieb. Die Dkame geb ihnur Antmort,sie könne nicht in Ausland gehen,weil ifttr-Julein furbarer Kriegi ausbrechen werde. Der Arzt wollten die Sache nicht glauben,esi wurde um sohundert Kronen gesitet,die des in die Dimne aupshinachj Kriegsansbruzchi prompteitisierte.Dabei erzählte sie,dass sie zuweislen im Treknne Zukunst in ge erlebe und gar manjches vorausgesagt l,c.be,wa«sspäteri-«C»’llungi gegiangcen sei·.«·Dem Unglaubnis deS Arzt beg segne die Frau mit der Aszjropositiom eine neuev ,li«dhe Wette eingehen s wollen.Unksdw habe sie ihm gesagt,sie scholle zweihundertronen daransetzen,daß im Monate Mai »s«der Weltkrieg zu.t»de sein werde.,Ums diese Zeit.hat dem Kriegtz gewitter seimänchtiger Willensinhalt geboten bhid eitel anel und Entzäicke wird die aufatmende Welt durchströmen. Jvanate März schien die Asatientin wieder bei dem Arzt. Der Atht erstaunte Ids meinte,sise könne ihre Wette erst einkassieren,weus ninr’ai Frieden sei.Darasus habe die altes Frau geantwortet,siewerj in Verlauf des März sterben und brauche "den Betrag zur Besitung der"Leichsenkosten«.Ein Traum habe ihn das verkündet.Auf ihnnängen gab der Arzt—das Verszzre»dhen,gegebenen als die zweihundert Krotten zu honorieren, und wirklich sei die Stan am 17. März eines ganz natürlichen, sanfter Todes gestanden. Wie mare fichtft weder Aufmachung noch Idee der angeblichen Prophezeiung originell. Aber man sollte es doch unterlassen, derartig den Aberglauben fördernde und das Denken vergiftende Dummheiten der Jubizität zuzuführen. Sie bieten unsern Gegrim nur allzu Leicht Angriffspunkte und erwecken den Schein, als ob die Kriegsneurose, von der sich die Erzähler solcher Beichichten ergriffen zeigen, weitere Kreise affiziert hätte, was sdher nicht der Fall ist. Brieifellos gibt es heute noch zwischen Himmel und Erde mehr, als unsere Süt weishelt sich träume Täßt. Aber von der Anerkennung dieser Z Tatsache Bis zum Glauben an Altweibergeschichten ist doch, wo ein weiter Weg, Uelerlassen wir die Wahrsagerei, den Kaffeejat, die Wahrträume , Hellseherinnen den Franzosen, 3 :Rom eben erschimenen Heft der „Kortnightly Review“ berichtet der englische Berfaffer Robert Crozier Von über seine Sindrüde von ei längerem Aufenthalt am verschiedenen Zeilen der ruffüien SFront. In dem Mrtitel, " der aus Barsihau datiert ist, kommen Wahrheiten um den Tag, die um interessanter snd, als sie die englische Einstellung der Dinge in Rußland eigen. Der Artikelschreiber meint vor allem, daß der gute Geist! dem er auf der ruffischen Front vorherrschend gefunden haben will, zum großen Zeile darauf beruhe, waß die Ruffen noch in Unkenntnisschweben betreffs der ungünstigen strategischen Lage, worin sie turische z weite majurische Schtadt gebracht worden sehen. Allerdings bestehe die hoffnungsvolle „Marsch gegen Berlin‘-Stimmung, wovon die Ruffen lange bereit gewwesen seien, nicht mehr; die langen Aufenthalte in b punkten, auf den feßt er der „Marfd Diez Tomme ai Offizieren durchans Unter vorzüglicher guverfischt Haben, tahrheitänetreuer Meberschufterr behappenstationen and im den Krankenhäusern gegen Berlin‘PBighofe schließlich ein ‚Bier, daß die tüchtigsten unter den rufsischen Darüber int Haren seien, daß die Deutschen Leitung stehen und eine fichere Gienese Ruffen beurteilten ihre Deutschen Gegner 3 die englische Presse, worin mit großen ptet werde, daß; „die Deutschen Feine und sich gern ergeben‘, während an uns Jer Londoner Zeitungen mitgeteilt werde, hat die Deutschen die zehnte walfische Armee aus Ostpreußen hinausgeworfen haten und vor Warschaus Toren stünden ! Mebet das Sen in Warschlau berichtet der englische Verfasser, da die Bevölkerung den Kanoniendonner und die Fliegerbomberrreichig Hinnähme; die Stadt sei glänzend erleuchtet und wilde hindurch einem angenehmen Gegenzug zu Kondon; alle Kind seien offen, und die zuiitierten polnischen Gutschefiker tanzten, in den Ballofalen, verspielten ihre Texten Geldzettel und tänen um ihre Ernte und ihre wirtschaftliche Existenz. Die BCstimmung werde von der vertrauensvollen Haltung gewisser Offiziere beeinflußt. Ci xuffiicher General habe u. a. neuesBertrauen durch den Hinweis darauf zu schaffen gesucht, DAB die deutschen Kortschritte in Ostpreußen Sich, selbst „verzehen hätten, haß Hindenburg die befestigte Fußlinie nicht drehen könne, und daß der Krieg wieder stillstehend sein werde, bis entweder Großfürst Nikolai eine neue Offensive vornehme, oder der Feind eine neue überreichende Konzentierung auf einer neuen front versuche. Der Rosen habe — erklärte der zunde Berneral — einen. thematischen, geonischen“ Schmatier. Der Beria sei folgender: Die Deutschen nahmen mit Aussicht auf Erfolg eine über vasésende Konzentrierung vor; die guten Aussichten der Deut feien dauerten aber nur solange, bis die mangelhaften Verbindungen die russischen Armeeen gestatten, eine Gegenkonzernation zu veranstalten; das nächste Stadium sei eine verspätete Verhinderung des deutschen Vormarsches, von einem begrenzten Umschlag zugunsten der Russen begleitet; den Russen, komme namentlich die Ausdauer ihrer Infanterie zustatten. Hierauf folgen mehrere Wochen des Stillstandes mit fruchtlosen deutschen Srontangriffen. Der englische Berichterstatter, fügt selbst Hinzu, da die deutsche Taktik gegen die Rusen hauptsächlich dahin gehe, die Verteidigung des Feindes durch nächtliche Mederfälte, aler bei Lift und Kniffe und plösliche Aenderungen der Aufgriffsmethoden zu ermüden. Der englische Kommentator der russischen Mißerfolge fan ft, nach der obigen, Leistung auf seine Spisfindigkeit das Patent geben lassen. Verworrener, und verdrehter sind aus offenkundigen Niederlagen noch niemals Erfolge Herausgeflügelt worden,. Stiefel mehr händfeinbarer Stelle ! Sihügengräben, auf den Beobachtungs! | Wie eure Werdeutsche zeelerieg gegen Gnglcmd.— ; 3 London, 2. Mai. Der torpedierte russische Dampfer i der Dampfer „Siworowo“, den von Port Thalbot nach Arkangelst unterwegs war. Die 24 Mann starre Befragung hatte kaum Zeit, das Schiff zur verlassen. Der Dampfer fant in 12 Minuten. London, 2. Mai. (‚Reuter‘) Ein deutsches Unterseeboot torpedierte den Dampfer ,Edale von 15.000 Tonnen Gehalt, der nach Südamerika unterwegs war. Die Besakung wurde an den Geilly-Inseln gelandet. Bemernung des „Wolff-Bureaus“: Nach Lloyds Negisten hat der Dampfer „Edale“ nur 3100 Tonnen, VES « Amsterdam, 2. Mai. "Der Generaldiretor De Bost und Telegraphen-' mwesens gibt bekannt, daß der Postverkehr mit England über Hoel van Holland aufgegeben, der tägliche Dienst über Vlijsingen aber ab 2. Mai wieder aufgenommen wurde. Kopenhagen 2. Mai. Der Korrespondent der „Berlingsfe Tidende“ in Holland übermittelt seinem Blatte eine Meldung holländischer Blätter, daß die Engländer die Fahrwaffen des Kanals östlich des Feuerschiffes „Salopper Sanditterbant“ der Ketten abgesperrt und den Schiffsverkehr von der Nordsee zum Kanal in die Gegend westlich des Feuerschiffes verwiesen hätten. Der Korrespondent fügt hinzu, er habe persönlich Grund zu glauben, daß die Meldung wahr sei. - WergmuprtzerYouflantinopeh Der neue Angriss auf die Dardanellen.. Athen, 2. Mai. Aus Mytilene Wird telegraphiert: Die französischen Truppen am der Heinasiatischen Dardanellentüste zogen sich nas zweitägigen an das Ufer zurück, von wo sie si einschifften und abfuhren, als die englischen Streitkräfte in Bedil Bahr landeten. Hiedurch wird Die tüttiige Nachricht, daß die kleinasiatische Hüte von den Franzosen gesäubert sei, von einer der Entente nahe stehenden Seite bestätigt. Bei der vier Bataillonen, welche nach der vorangegangenen Meldung aus Miytilene aufgerieben worden sind, handelt es sich um Die vier englischen Brigaden, die nach einen offiziellen türkischen Meldung ins Meer getrieben wurden und vernichtet worden sind. « Konstantinopel, 2. Mai. Zuverlässigen Macjridjten von den Dardanellen zufolge hielten Figeiern die feindlichen Kriegsschiffe aus Furt per Dent wirfsamen euer der türkischen Batterien im georger Entfernung und Ichojien in großen A Intervillen. Die feindlichen Truppen, melde von den Stiegs- Schiffen nicht wirksam geschüsst werden konnten, und in geringer Entfernung von der Hüfte eingetemmt blieben, erlitten durch das Feuer der ottomanischen Artillerie und Infanterie große Verluste. Konstantinopel, 2. Mai. Kriegsminister Enver Vajda besuchte die Verwundeten ver Dardanellensämpfe in den Spitälern, ‚konversierte längere Zeit mit den Offizieren und richtete auch an die Soldaten liebreiche Worte, Journalisten gegenüber. Die mit den Berwundeten sprechen durften, heben diese einmütig den Mut, die Tapferkeit und Die Todesverachtung der türkischen Soldaten, sowie die Hartnädigkeit ihres Bajonettangriffes hervor. Ein Offizier, der durch eine Dum-Dum-Kugel verlegt wurde, sagte, hak der Feind Diese Kugeln vielfach veriwende. Mehrere Verwundete erzählen, wie der Weind, um Die türkischen Soldaten zu täuschen oder allzu= roden, aus den Schüßengräben den muselmanischem Gebet rufershallen läßt, wie un zu jauen, dak mar nicht gegen Muselmanen Seen. leite. Schweren Kämpfen «-e-.S--.-..x—--'«e-stsp"«»s - 4 «.««·5«-.«J"»"«-·«s.-.-pe«.s...«.«.s - ss—»-"—.-f--q-’-»g-k7« T ssnweumederiisepjeni«Hie««TSotch-teanvvn fszxii.«.’zå-.T·ruppm-Pred Zeit die Schiiiengtäb,««en und7t richteten an;die«·tiäkk1sxhenthen in"arabifelerpmsche.sEin,VW deter"schleuderte gegen einen»tii'tis’-cheti-Semitätssoldat åttz»., der ihn mitheben wollte,ein(Dt)!nami"tpa«ket«ab. .DEZTWDNM geb-U«!Igemesn3u,,dyßisch"xekeindig Ik dicUTtUppell leidlich kämpfen,Eber ihre Munition ver fegwenden. Alle Berwundeten ütem ihre Ungeduld, an 008 Shlachtfeld zurückzufehren. ?","Konstantinopel, 2. Mai. Unsere Feinde, die sich an zwei Punkten 963 Wellsufers i a én LÉtttel kam oh vom Meer entfernt befinden, wo sie sozusagen an ihre Schiffe und Ruderboote gefesselt sind, Aachien Communiques, daß sie den Bormarjd jorjezer und 500 Gefangene, darunter eine Anzahl Deutscher Offiziere, gemacht haben. Wir s und ermächtigt, diese Nachrichten ebenso kategorisch zu dementieren wie Die noch lächerlichere Meldung der „Agence Havas", die von der Einnahme von Gallipoli berichteten in units Filum südlichen Hvneggfttianplatzes Französische freiwillige Krankenpfleger in Serbien. Lyon, 1. Mai. „von Républicain“ meldet: aus Paris: Heinen Borscouts" und Girlscouts gingen gestern in Marseille an Bord, um fü über Salonttt nach Serbien zu bigebert, wo sie als freiwillige Krankenpflegerin die Diefe Boyscouts, denen einige Kameraden nach Serbien bereits vorangegangen und andere nachfolgen werden, sollen einen Teil des franzdreifigen Sanitätskorps in Serbien bilden .serbische Armeeeintreten1. Die Kämpfe in Frankreich und Flandern. Das Embardement von Dünkirchen i Amsterdam, 2. Mai, Die Befbiegung Dünkchena hat in Holland groben Eimbruch gemacht, umso mehr, als sie gänzlich unerwartet war. Muc waren Gerüchte verbreitet, daß es den deutschen Kriegsschiffen geglüht sei, die Höhe von Dünfichen zu erreichen und von der G@ec an das Feuer zu eröffnen. ‚„Nieutve van der Dag" schreibt im Leitartikel: Das Rätsel von Dünfirden ist wo nicht gelöst. Obscon seine Berichte, von einer Geeschlacht eingetroffen sind, bleibt es, do die wahrseinlichste Lösung, Halt die Beibhiegung nicht vom Land aus geschah, sondern ddfesiveres Schiffsgeschih. Das Blatt nimmt an, dass die beiden größten neuesian deutschen Schiffe, und zwar "Urfag Kaiser Friedrid III" und "Erjag Wörth" die Bescheibung durchgeführt haben. Taf, wie aus England gemeltet wird, die Flieger der Alliierten seine feindlichen Schiffe entdecken konnten, bereibt das Blatt dem an der Küste herziehenden Nebel zu. Der Haager „Nieuiwe Courant“ bezeichnet die Nachricht von der Belchiegung Dünkirchens als Sensation, glaubt aber nicht, daß Kriegsschiffe im Spiel waren, sondern daß das Bombardement vom Land aus mit neuen, besonders weittragenden Gefchüsen ausgeführt wurde . Der ‚Rotterdamsche „Conrant“, der verschiedene über die Beschiefung der Festung eingelaufene, sie teiltweise widerspielende Meldungen einer fritischen Untersuchung unterzieht, formt zu dem Schlaß, daß man weitere Nachhrichter abwarten müsse, um eine Erklärung zu finden. Die englische Taktik zur See sei, Tparfanı mit der Flotte umgegehen, um die Beherbung des Welthandels zu behalten, und deshalb das Aktionsgebiet der deutschen Kriegsschiffe und Unterseeboote zu meiden. Das sei zwar praktisch, mache aber seinen Heldenhaften Gimdrud. Wenn die deutsche Flotte wirklich Düntirdjen, bombardiert habe, könnten die Engländer nicht mehr jagen, daß die Deutschen füj. außerhalb des Bereiches der englischen Schiffsgeigüse Halten. Die etralische Slotte würde dat ziwar die Weltmeere behereifen, aber den Kanal doch nicht gang. = .· Verunglürte deutiche Slieger. Amsterdam, 2. Mai. Der Dampfer „Amerita” nahm einer Blättermeldung zufolge fünf Meilen südwestlich vom Leuchtschiffe Noordhinder zwei voutische Flieger auf und brachte nach dem Leuchtschiffe. Das Flagzeug it gefunden. Die Flieger sollen durch ein Lotsenfahrzeug von Bliffingen abgeholt werden. Revision und Besteuerung der Lieferungabschlüsse in Frankreich. yo Ma „Bourdelliste” meldet aus Baris: An der Ramantez wide ein Geffekantrag eingebracht, wonach alle von öffentlichen Verwaltungsstellen während des Srieges ausgeführten Absglifse über Bieferungen aller Art von einem Redigionsausschub geprüft werden sollen. Der Ausschuß soll von der Regierung aus Senatoren, Deputierten, Verwaltungsbeamten und Delegierten wirtschaftlicher Verbände sowie Delegierten der Arbeitgeber und der Arbeitergewerkschaften zusammengelebt werden. Der Revisionsabrafeuß soll berechtigt sein, die Abschlüffe zu prüfen, sie für ungültig zu erklären, die Bedingungen des Abschluffes zu ändern und Stafanträge gegen Lieferanten zu stelen, sofern Gründe dafür vorliegen. Für jeden Abhlag soll ferner eine progressive Steuer erhoben werden,die nach der Höhe des Abschlusses groiden 06 und 3 Prozent gestattet werden soll, BEE Sr Y , ·fnom