Pester Lloyd, Mai 1915 (Jahrgang 62, nr. 135-150)
1915-05-16 / nr. 135
Rah onntag, 16. Mai 1915 ag 2 Ententey piéje "al Tiching eine Unterfrügung des Dielen der verbündeten Flotte gegen die Dardanellen begründte als ein untrüglices Zeichen der nunmehr der vuthener im Schwarzen Meere ‚ zugefallenen Sees herrschaft. Wie wenig berechtigt diese, auch in neutraler, aets als zu freundlicher Presse emporgewallte Jubel» und Rubelstimmung war, beweist die sehr ernüchternde Tatsache, das schon am 3. April eine vor Odesfa aufgetauchte , tarkische Slotten, die russischen Dampfer „Provident“ (2020 Tonnen) und „Bartoschnaja“ (1500 Tonnen) versenkte und einige in der Nähe befindliche Minenlegschiffe verjagte. Leider geriet hiebei der türkische Kreuzer „Medichidje” auf eine von der Verlegung der Festung Oftihakoıwabzgetriebene Seemine. Die Gewässer dort sind ziemlich leicht, es war daher zu erwarten, daß die Russen später versuchen würden, den gelunfenen Kreuzer wieder zu heben. Um dies nach Möglichkeit zu erschweren, wurde die finsende. „Deedschidje‘ nod) .durch an verschiedene Stellen ... der Bes verteilte Torpedoladungen "erheblich beschädigt . mannung gelang es auch, noch die Verschlüffe der Geschüße zu entfernen und unbrauchbar zu machen. Die Kaltblütigkeit und Umsicht, mit der" dieses Zerstörungswert am findenden Schiffe durchgeführt wurde, bevor die tinkische Bemannung an die eigene Rettung dachte," kennzeichnet ihre eiserne Disziplin und vortreffliche, Ausbildung in ebenso glänzender Seise, wie aus den Einzelunternehmungen türkischer Torpedoboote frischer Angriffsgeist, fühner, Wagemut ı und- geschichte Führung beispielgebend hervorleuchten. Wenn es auch der türkischen Flotte nicht gegeben sin konnte, erdrüdender Medermacht gegenüber die Seeherrschaft im Schwarzen Meere dauernd zu behaupten, so vermochte sie doch bisher “alle einer derart schwächeren Flotte’ aus fallenden Aufgaben mit Glanz zu Lösen und die Seeherrschaft des Gegners erfolgreich streitig zu machen. ‚Die Tühl wägende und Fühn wagende Führung, der Opfermut und die altbewährte zähe Tapferkeit der türkischen Schiffsbemannungen haben bisher in diesem Kriege wahrhaft Hervorragendes geleistet, weit mehr als jemals erwarte werden konnte. Von den Mängeln in der Ausrüstung und Verwaltung, welche die Tätigkeit der Tortenflotte im legten Baltankriege 10 jeher hemmten, ist im jenigen Kriege nichts‘ fühlbar in Gescheinung getreten. Jedenfalls wurde auch in Dieser Nichtung vortreffliche "Arbeit geleistet,, und traditionelle Verräumnnisse, langjährige L Unterlassungen und Mikbräuche konnten unschädlich gemacht werden dank dem unbeugsamen guten Willen, dem Organisationstalente, ‚der Energie und Nedlichkeit, welche die jungfürlifche Verwaltung in so Teuchtender Reise fernzeichnen. "(Ein nicht Hoch genug zu veranschlagendes Verdienst der jungtürkischen Partei besteht zweifellos "darin, daß es ihrer über jede kleinliche Cifersüchtelei erhabenen Einsicht u. ‚die großen, Anforderungen einer großen Zeit gelang, eine ernkte durchgreifende Miitarbeit deutschen Geistes und deutscher Kunst zu ermöglichen an dem schweren, in zwölfter Stunde angepackten Reorganisationsinverse Der Slotte und der Dardanellenbefestigungen. .. Beldhe Schwierigkeiterr und. Hemmungen. fic) Diesem Merle entgenenhlicte, wird eine unparteiische Geschichte Schreibung vielleicht exit nach Jahrzehnten ganz würdigen Tonnen. Aber auch hier bewies das unglürfentum Die glühende Vaterlandsliebe, den weitreichenden Scharfblid, die großen Sefigtspunste und vor allem den redlichen guten Willen, ohne den weder auf der Walstatt des Geistes, noch auf der des Schwertes jemals Großes erkämpft wurde, "Wie die an altosmanischem Heldenmut und modernem Geschich fe,bewundernswerten Verteidiger der Dardanellensbefestigungen, haben auch die Bemannungen der türkischen Stolle ihre Taten mit goldenen Lettern geschrieben in Das einige Buch der Geschichte und sich den Dant des Vaterlandes reichlichst verdient. . Mit ihrer jüngsten Waffentat, der Bekennung des britischen Panzerfreugers „Soliath“ am Eingange der Dardanellen, hat die türkische Flotte eine Glanzleistung vollbracht, die ihren sehneidigen Angriffsgeist, ihren Heldenmut mit neuem Ruhm umflicht. Nicht nur die Seehervschaft der Rufen im Schwarzen Vieer weiß sie erfolgreich streitig altmachen; sie bringt es zuwege, ihre Streitkräfte in geeigneter Zeit auch in die Dardanellen zu werfen und den alliierten Gegnern, deren Landungstruppen von dem tapferen türkischen Landheer immer, aufs neue zurückgeworfen werden, nun auch zur See einen tüchtigen Denkzettel zu eben. ‚Die, Versenkung ‘des „Soliath” als Ergebnis eines türkischen Seeangriffes auf das“ britische Dardanellengeschwader ist eine Großtat, auf die die Fürstiche Flotte stolz sein darf. Eine von solchen Geiste besedte Flotte kann ruhig in die Zukunft bliden, Schtwidert. Siegreiche Verfolgung der Bullen an Galizien und Südpolen, an dem KRaume südlich der unteren Bilica bis zur Meichiel fehen die verbündeten Truppen den weiter abziehenden Rufen nach. Der Brüdentopf von Jarosslavaméres wurde gestern erstürmt. Schulter an Schulter mit der Bterner bifche ungarischen Armee, in ‚deren Verband sie Stehen, “erreichten die Truppen des Generals von der Marwik ap Gegend von Dobromil. ‚Weiter südlich wird ebenfalls Es Tolgung fortgelegt, die ' Ver2 u |! |. | .--, x |! | * | | 4 BB Een a 29 Verbündeten Truppen haben en "Sene die " ORRABRBRESAMDR: 3 ‚weinen‘ .-· s« Oberste Heeresleitun g von anserem Berichterstatter im Kriegspreiquartien — Kriegspreiquartier, 15. Mai. Simimer Flarer ertweilt sich, wie ihm er die ruft , Ihe S Heeresmacht durch die Niederlage der Armee Dimitriev in der aka bei Gorlicee— Tarnov gestroffen wurde. Der furchtbare Schlag in Bertgnligien hat die ganze Front der Russen dermaßen ‚erschüttert, Daß seine einzige der vom Generalissimus Nikolai Nikolajewitscc anbefohlenen neuen Sitelllungnahmen westlich des San durchgeführt werden konnte Immer weiter breiten sich die Folgeerscheinungen der Niederlage aus. Gestern wurde Audnif, Lejajst und Saroslau von den verbündeten Truppen bejekt, eine Mittelarmee geht knapp vor PBrzemysl, südöstlich Davon .Schiebt fi untere . Schlachtfront bereits Am Bergland gegen die Dnjetiuebene vor. Much am äußersten rechten Flügel, wo die Auffen mit einer ganzen Marmee beiderseits Horos Denka "gegen den Raum von Kolomea vorstieken, wurde der Kampf dank der Muschaner teirischer undTörntnerischer Truppen zum Stehen gebracht. Die Stellungen nördlich Ezernvowiß sind nach wie vor fest in die Händen. Die Ereignisse auf diesem Nebenkrieg sich anplase treten übrigens weit in den Hintergrund en .Dem großen Gottesgericht, das sichen Mittelgalizien voll sieh .. Meldungen der deutlichen Obersten Heeresleitung. Das „ng. Tel..Korr.-Bur.“ meldet aus Berlin: Großes Hauptquartier, 15. Mais " M Westlicher Kriegsichanplas. Be Steenstraate am Ypernkanal wiesen wir einen nächtlichen feindlichen Angriff ab. An der Strafe St.-Julien- Nepern griffen wir weiter an und machten "Fortschritte, Drei englische Offiziere mit . 60. Mann und einem Maschinengewiehr fielen in unnsere Hand. Die Zahl der seit dem 22. April bei Ypern von uns gemachten " mt verwundeten Gefangenen ist auf 110 Offiziere und 5450 Mann gestiegen, wozu noch 500 verwundete Gefangene kommen. Südwestli von Lille “entwickelten Nicodi, gestern, heftige Artilleriekämpfe. Feindliche Infanterieangriffe erfolgten dort nicht. An der Sorvettohöhe wurden die meisten feindlichen Angriffsverlade niedergebalb. Ein Angriff nördlich des Höhenzuges, der bis in unsere Gräben gelangte, wurde unter schweren Berrnften für den Feind abgeschlagen. Bei der Räumung von Caveney und des Westteiles von Ablain ist, wie fest festgestellt, ein in der vorderen Linie eingebautes Feldgeschiss und eine geringe Anzahl von Behelfsminenwerfern verloren gegangen. Außerdem fielen fünf von uns früher erbeutete französische Geschüte, und zwar drei kleine Revolverkanonen und zwei Mörser, die als Minenwerfer benuzz wurden, in Feindeshand zurück. Nördlich von Arras blieb es im allgemeinen ruhig. . Südlich von Ailly, östlich der Maas,nahmen wir einige, feindliche Gräben, wobei 52 verwundete und 166 unverwundete Franzosen, darunter ein Bataillonskommandeur gefangen wurden. Drei feindliche, Angriffe gegen unsere Stellungen an der Strafe - Ejseg- Flirey wurden abgewiesen. Im Vriesterwalde festen wir uns im Morgengrauen ‚Durc) «einen Borstoß in Besis.eines feindlichen Srabens werisstn das ag · Gefangenen a re ni Bedeszzgejámala ..« Nach seinem vorübergehenden Heinen Erfolge desseldes der unserer GeschuHe kosteteIstIUJ "ber Bormarjd ftartér ruffifher Kräfte bei Szawle zum Stehen gebracht worden. Feindliche Angriffe gegen die aktieve: Dubije scheiterten, auch in der Gegend südlich des Njemen eiligst Verstärkungen herangeführt. ‚ Gefechtsberührung mit diesen besteht noch nicht. Bei’ Augustow und Kalmarja wurden FERRULEMN Angriffe abgeschlagen. . Oberste Seerestigung. Der Gegner hat nunmehr Einzug des Weltkrieges. (Die Operationen auf den Flieg dar tote Auftenlter. — Ein. Sr éned Suter CMII UUD Der 9-Mat—Mmeice Marter-liest son: hiller der Bolfeseele. — Englands tariffisches Gefiät.) Budapest, 15. Mai. Bor. unseren miltärischen Mitarbeiter.) Der Heutige + götliche Bericht unseres Generalstabes besagt: unten) oberem „Unsere verbündeten Truppen der Armee Linsinger haben, die Höhen fühmestlich Dolina erreicht. In den erbitterten Kämpfen nördlich Kolomcen haben Kärntnerische und steirische Srfitelle des Heeres und der Landwehr "in zbem Ausharren alle ruffiigen Sturmangrifje blutig zurückeschlagen.“ Diese 14. Bedeutung vereinbar hinter den anderen Ergebnissen des gestrigen Ehlachttages zurücktretenden Stattarten verdienen im Wefjen bejonders hervorgehoben zu werden, Der Ort Bolina liegt an der Bahn etwas über fünfundpreisig Kilometer füng England nicht ganz dreißig Kilometer westlich Jaluk Klomen aber Trent, zielen neunzig Kilometer südöstlich "Dofine, Besser als diese troffenen Rammare vermag ein Blid auf die Mebersichtstarre zu erhellen, worin das Interessante noch für uns Bedeutungspolle bei dem Vergleiche zwischen der Taten Ortslage Dolinas und Kolomeas zu erblicden ist. Auffern stehen vor Kolomen und uikernahäilen dort es Verzweiflungsvorstöße wie unsere Stellungen, die fh unter großen Berhuften für den Gegner von nieren brabonvösen Alpentruppen abgewiesen werden. Die Kolonnen unserer Armee Linsingen Haben gestern den Raum um Doline erreicht. Cs is ihnen um Die Möglichkeit ‚geboten, a entieder weiter nach Norden in der Richtung auf Steyr, oder aber über Kal gegen Stanislau ihren weiteren Bormarid zu bewwirken. In beiden Saden, insbesondere aber im Tiebteren, stehen sie Rucken dee seindlichen Ausstellungs,die sich bei Kolonnen befindet. Dies würde für die Ruffen, die Uirmögs richten, bedeuten, sich Länger in ihrer Ausstellung zu beheipten, respektive die9conver1digkeit mindestens aus der Gegend von Kolonienschleunig den thckoug nachschweden anzutreten. Zweifellos Haben fid Pie Auflen dd, dar Tie > fid, bei Kolonien festbiffen, in eine große Gefahr begeben, die für jo vielleicht noch sehr verhängnisvoll werden kann. Unsere Truppen haben ferner Dobromil erreicht, erscheint Brzemysl vom Süden her bedroht. Durch die Rezajst. sind unsere unteren Can getüdt. Da aber alle diese Orte sich noch an dem westlichen Sanufer befinden, steht dem Feinde die — tig. vage — Möglichkeit, füg auf den östlichen ii zu behaupten, vorlaufg nochos sein Schlimm stellt sechs ihthn die citnattojt in Kuffisehofen dar. Dadurch, daß sich der Gegner genötigt faj, aud) bereit, Nowemiatto an der Pilica zu räumen, dürfte wohl die ‚Zurücknahme seiner polnischen uneidlich sein. Front bis Hinter Die Behjek, ders i .«im Norden unserer Schlachtfront gegenüber der falschen Narew-VBobr-Niemen-Linie, sowie in Nordwestrußland behält die beiderseitige, Situation ihren stehenden, Charakter, "Auf dem weitlijen Krieg sihaußbake diese ampse sudostluf Lille noch unbedeutend hinundhet. Insgesamt tatzt sich kein nennenswerter Forts stett das tlefen Angusfe erkennen Gleicherweise veasuchx die Kampflage zweischen der Maas und Mosel — von Heinen . Teilgefechten, bei Ailly und Flirép, die den Deutschen eine Anzahl von Gestangenen einbrachten, da er — im großen ganzen stationär, Bei Hpern dringen die Deutschen ‚zwar. sehr langsam, , aber noch immer erfolgreich; zübe gegen diese Saungen leg: : u Bezüglich der Sitiption an den Dardenesen fitt e3 figy nun heraus, Haß die Stärke der von den Verbündeten gelandeten Truppen doch größer war, als nach den ursprünglichen Meldungen angenommen werden konnte. Gegenwärtig is die Zahl der feidlichen Strett haste die sich auf der Gallipolisse’ "Halbinsel noch befinden, wo immer auf zirka 40.000 Mann zu schäsen. Insgesamt soll das Landungskorps ottwa 109.000 Mann Stärke betragen haben, wovon 30.000 vernichtet wourden, die gleiche Zahl Ti auf die Cchiffe noch zurütletten konnte, während der Nest sie noch auf einen wenige hunde: Edíritt breiten Küstenstreifen bei Cedil Bahr und Ar Burn festhält. Da, sind die Chancen Dieser restüchien 40.000 Sp feindlicher, Landungstruppen völlig _ aussichtslos und — unser Telegramm im Abendblatt meldet — ihre volltantige , Beuttelbitta von der Halbinsel nur noch eine Frage von Tager, Be "So ist jedet nene : Tag an Creigniffen eich, hi die 23 unferg semesischek Exemuspruch auf die veutsche ‚heran. egz ret BVelsnahme von Jaroslau, Rudnik Truppen bis—Ocz«"·kon ütwanten und unmittelbar. " mr. den ki Sb cözéeytet ·" ; m . 90 ál u ee E 8. . . a 1 YT AN TEAT B . a u ie . 5. .