Pester Lloyd, Juli 1915 (Jahrgang 62, nr. 182-195)

1915-07-02 / nr. 182

FEN éz "Der Stellvertreer be ; Grete des­­ Generalsbhes: ge v. Höfer, Seldmartgalleutnant. — Von unserem Berichterstatter im Kriegspreßquartier. — Kriegsprefquartier, 1. Juli Am Nordflügel sind die Russen­­ weiter bis auf die K­amienna zurückgegangen um haben sich um Tarlow an der Weichsel festgefebt. Die Armee des Erzherzogs Ioffei Ferdi­­nand it über die gestrige Stellung nördlich der Tanemniederung ein­geschritten und die­se Böhm-Er­­molli steht in andauernden Kämpfen mit dem Feinde an der Gnila Lipa. An der Dnjestrfront bericht A­u­b­e. An der Isonzofront haben unsere Trup­­pen einen vollen Erfolg zu verzeichnen, mit ‚dem sie einen hartnäckigen W Angriff der ‚ Italiener auf ‚diese Front teilweise [ schon in den nor­­deren Stellungen unter Eolossalen Ber­­­uften des Gegners zurückwartem ; mmen und e Auch östlich von gern sind öfter­­ei: ungarische Truppen in die feindlige Stellung eingedrungen.­­ Die Armeen­­ des Generalfeldmarschalls ». Madensen sind im weiteren Bordrin­gen zwischen dem Bug und der Weichsel. Auh westlich der Weichsjel werden die RAuffen stellenweise nach ER­EIERN Kämpfen. Die verbündeten Truppen drangen beiderseits der Kamienna nach. Die Gesamtbeute vom Juni der unter Befehl des Generals v. Linsingen, Feldmar­­schalls v. Madensen und Generals v. Woyrich kämpfenden verbündeten Truppen beträgt 409 Offiziere, 140.650 Mann, SO Geschüse, 268 Maschinengewehre. Oberste Heeresleitung. «­­ Meldungen der Obersten­dentinten Heeresleitung. Das „Ang. Tel.Korr.-Bureau” meldet aus Berlin: Großes Hauptquartier, 1. Stil Westlicher Kriegsschauplas. Nördlic­h von Arras nehmen die Kämpfe um die Gräben unter andauernden Artillerie­­gefechten einen für uns günstigen Fort­gang. In der Champagne, südöstlich von Reims, griffen die Franzosen erfolglos an. Auf den Maashöhen und in den B­ogesen fanden nur lebhafte Artilleriekämpfe statt. Feindliche Flieger marfen Bomben auf Zeebrügge und Brügge, ohne militä­­­­rischen Schaden anzurichten. Oestlicher Kriegsschauplat. Die Lage­ ist unverändert. Die Junibeute beträgt zwei Fahnen, 25.695­ Gefangene, darunter 121 Offiziere, sieben Geshnke, sechs Mi­nenwerser, 52 Maschinengewehre,­­1 Flugzeug, außerdem zahlreiches Material. Südöstlicher Kriegsschauplas. an erbittertem Sampfe haben die P­ruppen 865 Generals 9. gestern die russische Stellung östlich der Gnila Lipa zwischen Kunicze und Limsingen! — Ein Tag des Weltkrieges.­ ­Dies Operationen auf den S Kriegsschauplagen. — Die Phantasmagorien Lloyd Georges. — Inter Spezialbericht­­erstatter. — Die Neutralität nach französischer Auffassung. — Steffre und Cadorna. Budapest, 1. Juli. Bei dem Heinen Orte Mubbia (nordöstlich Gradissa) mündet, von Osten kormend, die Winpech in den Ionzo. Die nördlichen Hänge des Karstplateaus von Nomen treten hier dicht an die Wippach) heran. Bei Rubbia biegt der Plateau­­rand nach Südwest ab und wird ii Sagrado vom Ilonzo begleitet. . Bei Sagrado trennt sich aber der Ilonzo vom Rateau; es schiebt sich von da zwischen diesen und den luk ein Grad Ebene ein, die allerdings von mehreren Heinen Kanälen durchzogen ist. Von östlich Rubbia führt quer durchs Plateau nach Duino (östlich Monfalcone), in eine schmale Ein­­senfung eingebettet, eine Straße. Diese Einsenfung, die­ den Nam­en­ „Vallone“ hat, respektive die Strafe, scheidet das Stomener Plateau in einen westlichen und einen östlichen Teil; auf ersterem liegt der Ort Doberdo, nach welchem auch dieser Teil des Plateaus genannt wird. « Das Städ­son Rouschi selbst liegt nicht am Fuß des Plateau­l­an­ges, vielmehr befindet si­ch zwischen Ronschi und der Anhöhe noch ein Streifchanbette,von der erst bei dir Tersem Verm­egliauoscImds Selzktzkerwriitstilometer östlich Rorchis derqlnstjegUninsspilatca 1r beginnt. Smapanders sind die­ geograph­ischen Verhältnisse bei MonsalconcOludidicspetridtchen ist nicht am eigentlichen Jplatcam andesituiert Aber der Zinsscich­tsaum ist nichtt eben, sondern dum seinenuicdcranügicl­i­erausgefüllt,de­r seinerseits vmtdcharstplatccm durch dine versumpfte Tirsem Iinicixcucmttist ,1v1skhan-mqalcoucu11rW1110111da3Lir1a1n Kanälen und Teichen durchzogen. Dieser Raum war gestern der Schauplab harter Käm­pfe, Italiener RESP gegen unsere Stellungen in diesem can, von « mit andermn Worten die­ Italiener fürn in "hintereinander folgenden Linien, ralftabes ist a daß sich unsere a: im ‚entlang des a PHATUEBARB befinden. . BR der 20 Termegliano und Cel, welche Orte­n wie De ausgef 14 am Fuße der ee befinden. Be, Din­ki wenig vorteilhaft erscheinen Tieße, als u, aus de ei­gen amtlichen Communique, demzufolge die Angriffe "des Monfalcone­ v oItk­a tee, und ei ungeheure Verluste. Gehobenschtimmung­ sagt FW .­­K­utuantvhofer—sind unser eune mutterlichen Truppen fetten Besis aller ihrer Stellungen und­­ neuem K Kampf bereit.” je Auf dem russisch-galizisgen Kriegsjdjan schreitet unsere Verfolgung des zu jeder aktiven Mition­­ völlig unfähigen Gegners rüftig vomwärts. Westlich der Weichsel haben unsere Truppen Kanton erreicht, stehen also bereits Dicht bei Bozerow am der Weichsel. Deutlic­her Weichsel haben die Kolonnen der 5 . General der Infanterie Erzherzog Josef Ferbittand Generalfeldmarschall Madensew nach dem­ vorgestrigen­­ marsche gestern in der Linie Sana rampol—gamose uni­ geschroffen. In Galizien gelang es unfreren nach Osten t Lipa bereit, um mehreren Punkten zu basäjbreifen Ei jenseitige Ufer zu gewinnen. Unsere Gefangenenbeute im Suni Betrug mind Monat scheint die Normaltage zu sein. In der mild­er­zählung unserer Sumifriegsbeute findet Fie auch­ hin Cisenbahnwaggons vor, die der Feind auf feier­nt zurikl­ Iaffen mußte. Die Ententepfeife behauptet aber wo­tur die Auffen­feiern keineswegs geschlagen. Ihr Rideg se­­i mehr nichts anderes als ein ungemein genial ausge‘ er glänzend ausgeführter Skakhzug, der nur bezweite, der Zentralmächte in eine zgalle zu roden und He, sicherer dem Untergang zuzuführen. Und so dienen 1, 939 zu und die Bahnmwaggons, die die Rufen nicht min m­i z '­" bar nur dazu, da unsere Truppen darüber stolpern und ja zu Schaden kommen. € 3 ist ja möglich, daß Die Ruffen 3 mit­ dieser Strategie, wenn sie sie noch weiter fleißig und in Geduld üben, zum Ziele gelangen. Man narnt niemals nick willen, welche Tüde hinter einem monatelang ausdauerneo verführten Radzuge steht, 3 N > 2 Haft ein jedes‘ Regiment hat sein eigenes Blatt, um nur einige wenige ölt nennen : „Le petit Echo“, des $. Regiments ‚der­­ Territorialinfanterie, „Le lapin & plumes“, „Le canard poilu“ , alle diese Blätter, haben die Findische Naivität und den ‚gleichen findischen Uebermut gemeinsam, etwa wie jene ‚Kategorie von Blättern, die "zu Friedenszeiten zum­­ Saldhing herausgegeben werden, und sind mit ‚blauer Tinte‘ heftographiert, ähnlich den Blättern aus ‚ unserer Pennälerzeit, in denen si die ersten, großen, Dichter aus unserer Mitte offenbarten. „Le Cri de guerre“ nennt sich zum Beispiel „offiziell, humoristisch, iterarisch und periodisch”. Der Abonnements­­preis ist „Deut und frü­her Humor", die­ Redaktion ist „celle de l’ennemi“ (die des Feindes), die Expedition „rue­ de la victoire“. Dieser Redakteur ist im übrigen mein alter Bekannter Gabriel Boisiy, vor dem Kriege Mitarbeiter des „Journal des Debats“ und des Theaterblattes „Comedia”, "das mit Kriegsbeginn wegen Drangels an Stoff sein Erscheinen ein­­gestellt hat, und ich kann mich deshalb diesmal nicht ent­­halten. Die Anonymität, die Heer und Presse sonst gemeinsam haben, zu brechen, und „meinen Freund aus Stroh und Träumen aufzus­euchen. Das einzige, was bei Diesem­ae­no an frühere Zeiten anklingt, ist das Ziel, das er während aller Kämpfe unerschütterlich im linken Auge bewahrt hat,­­ sonst i­ er, wie alle ‚seine Kameraden, nach einem siebentägigen ununterbrocenen Aufenthalt im Schüpengraben in eine Die­hkräfte von Lehm und Erde eingebaden. Man erkennt gerade noch zur Not die Umrisse des Körpers, aber auch nicht mehr,­­ er erinnert mich umvillkürlich an irgendein groteskes­ Knollen­gewächs, an dem für das Auge nur der Büschel zu leben­­ scheint, und dieser Büschel trägt, so bizarr es auch ausficht, Mond­el. Ihh frage, wie es ihm geht. Ex hat sechs Monate im ein­ Schügengraben gelegen und inzwischen nur einmal gem­en­nen Erholungsurlaub gehabt, um von seiner Verwundung am ‚Sintertopf völlig zu­ genesen.... a Dieses Leben nim sehr abwechschungsreich ?" "antwortet er: „Im Gegenteil; ich habe mich noch niemals Wohle gefühlt? Ich bin gleichsam ein ganz anderer Mens;­ch bin eine Diaffe Sorgen­losgeworden, Deren Sklave,ich früher war und von denen ich nun heute weiß, Daß sie seinen Schub Pulver­ wert waren. Das’ Leben it mit einem­ Male so unglaublich einfach geworden und doch wiederum ungleich­ wertvoller, wenn auch in anderem Sinne wie vorher.” Wir Sprachen noch über dies und das und im Laufe des Gespräches teilt Boisig mir unter anderem mit, daß er­ heute noch eine Ehrenpflicht zu erfüllen hat: er solle bei einem Landsmann Trauzeuge sein bet dessen­­ Hochzeit im Schüßengraben. Es ist der Ochsentreiber Jan Christol von Saintes Mraries, der mit der Blumenhändlerin Janetoun Mzalais geb­aut werden soll, und wie viele Kriegstrauungen in dieser Zeit geht auch diese in der Weise vor sich, daß Jan und Sanetovun, viele Meilen voneinander entfernt, nach vorheriger­­ Verabredung genau zu einer festgelegten Stunde, aneinander Denken, von Cheringa an ihren Finger jeden und im stillen vor si selbst geloben, treu zueinander zu stehen in guten wie in bösen Tagen. Der Staat hat diese Form der Schagengrabentrauung . er billigt und anerkannt, vor allem wohl im Hinblic­k auf die Frauen, die sehr häufig aus Gründen privater Natur den Namen ihres Auserwählten sogleich zu erhalten wünschen, um gegen alle Eventualitäten innerhalb wie außerhalb des Feuerbereiches gesichert zu sein. An den Lehmmänden des tiefen Schüpengrabens ste­hen die bärtigen Soldaten, die in der Farbe fast mit ihrer Umgebung zusammenfallen, gelbgraue Gestalten, die schon fast eins geworden sind mit Mutter nie die ihrer hart. Aus der Neihe tritt ein Mann hervor Es ist der­ Bräuti­­gan, der, gefolgt von zwei Sengen, im Augenblick seinen Bolzen verläßt. Die drei Männer biegen in einen einsamen Laufgraben ein und in einem Winkel, wo er allein ist mit sich elbt und feiner Sehnsucht, riet der Ochsentreiber Jan nieder, das bärtige Antlig der feuchten Lehmwand zugeführt. Dann erhebt er sich, und ein glücliches Lächeln voller Zärtlichkeit und Heimweh verklärt seine rauhen Striegerzeige. Boisig einst stec­t ihm dener auim gan seien Finger, dann­en die drei schweigend auf ihren Posten zurück, mo Jan "von la­genden Kameraden umeingt wird, die ihn Bágláövők­en. Die Uhr zeigt Punkt elf. Und genau um dieselbe Stunde hat sich das Zu­mädchen Sanetoni, von Zeugen, Verwandten und dinnen begleitet, auf die Mairie in Gaintes M geben, der Heinen Stadt an der Rhonemündung im Lauf der Schwarzen Ochsen und der berühmten Guiergefe. Nun, zur feldigen Stunde, steht der Maire auch Ping an den Finger und die Freundinnen umarmen füllen sie. In den Schügengräben hier oben im Yalten webt ein grauer Nebel seine dichten Schleier, Felder. In den Stacheldrähten, wenige­r hängen noch die Zeichen gefallener Kameraden den Naben umschwärmt. Die einzige Abm grauen, traurigen Stimmung ist das Pfeife­kugeln und das Dämnern und SKrachen der 5 Granaten. Der Frühling ist einstweilen Fe Regen und Wind. FR Drunten im Süden aber, in Janetoung grünen und blühen die Dandelbäume, Z­ewendoldenschaukeln leise im Wind·.. Die Knospen... Hat das Blumenmädchen dort "ante vielleicht eine rote Rose prangt, un­d seinen Auserwählten gesehen, wie er in feuchtem Schügen geabens vor ihr Fniete, selbst fast in unfeintliche Mate von Lehm und Schweiß und Oder Hat sie ihn gesehen, wie er einst lachend in Jugend und Kraft, feinen stolze den Stier mit den geschmühten Hörnern der jubelnden Mädchen führte? + Wir, die wir dieser Trauung im Sohn wohnten, "nach der Braut und Bräutigam wiedersehen werden, fühlten in die große Piisterium der Liebe, Die Liebe Entfernung , erhaben über Zeit und Raum, b befindet­ sich in­ der » 3.

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