Pester Lloyd, August 1915 (Jahrgang 62, nr. 212-226)

1915-08-01 / nr. 212

g« L­E­­­E ő­ERT­RTENNT - ki k3 . + folgt. . — — die­­ deutschen Truppen angegriffen. Die Gründe­­ mögen in der Erwägung bestanden Haben, daß eine­­ defensive Haltung Hinter den Bug auf die Dauer 26 seinen Erfolg haben werde. War es den Ruffen nicht gelungen, die lang vorbereiteten und mit permanen­­­"tem Werfen versehene Narervlinie zu halten, so war es . Wenig wahrscheinlich, daß dies am Bug gelang, wo diese ‚Borfehrinnen nicht schon­ lange im­­poraud getroffen waren. .Es kam hinzu, daß die­ reine Ver­­teidigung wohl den­ zeiten flügel des zuffis = er­nsen hätte, aber nicht­ den Angri Eng­­owxd Georgiewsk vom­ Norden­ verhindern konnte. .telleicht nahm­en die Russen auch alt-daß ersteianis »,de­r...Deutschen-den«Na«rew überschritten hätten und sich andere Zeile noch jenseits des Abschnittes befinden, so bal sie es nur mit verhältnismäßig jawachen Truppen zu­ tun haben würden. Unter diesen Umstünd 1­­ entschlok sich Die russische Rührung zu einer Gegenoffensibe­­l. Sie wurde auf breiter Grundlage in einheitlicher Reife durchgeführt. Der Fron­traum, auf dem die Rufen zur Angriff vorgingen, betrug etwa 70 Kilometer. Shon daraus kann man ersehen, dak ziemlich starre Kräfte D dazit bea­wendet gewesen sind. Auch die Anlage ist in ge­­schichter Weise erfolgt, da die ARuffen aus zwei beir­ahe­­­redjtionitelig zueinander stehenden Fronten vergingen. Die Linie Goworowo—Wylko hat die Front nach Westen, die Linie Wygkow—Sierof die Front nach Norden. Innerhalb dieses Winkels befinden sich die deutschen Truppen, die also umfassend angegriffen wur­­den. Der Tiefe­lügel der Nuffen lehnte sich bei Sierod am die Befestigungen von Zegrze an und war Dadurch selbst gegen eine Umfassung gesichert. Das­ Bestreben, die, Verteidigung , in , offensivent . Ethine zu führen, und die Deutschen durch einen einheim­­­­lichen, mit ‚starren Sträffen unternommenen Angriff zu — jelágen und wieder ‚über den, Nareiv zurückzumerfen, ist getink ,anzuerkennen. Aber wieder hat si die Unfähigkeit des Hof­er Heeres zu größeren Offensivunternehmungen gear­t. &8 ist auch hier den Neffen nicht gelungen, einen Erfolg zu erzielen. Ihr Angriff wurde auf der ganzen­en und sie selbst zurückgeworfen. Die­­ Deutschen sind sofort zur Verfolgung übergegangen. Entsprechend den rechtwinkeligen russischen Befestigungen werden die Ruffen aud( rad) zwei Richtungen hin­ter Die eine Gruppe wird nach Süden über den Bug zurü­chgeworfen, die andere in­­ östlicher Richtung über, "Ostrow. Die Kämpfe gegen die­ erste­ Gruppe sind hoch en te werben, nac) am­ Bruth-Abjánitt gejekt, wo die­­ Rufjerr immer wieder von neuem Ei Offensive überzugehen versuchen. Die Burückwerfung der 48 a Osten is Besonders deshalb wichtig, weil die Deutschen bei Kortlegung ihres Vormarsches in den, Sg Straße Ostrolenfa— Ostrom—Martin ge­­­­langen. Der­ große Erfolg, dem die Deutschen erzielt . Bone Fett zunächst rein äußerlich in der großen Zahl der Gefangenen in die Erscheinung, außerdem hat ihnen­­ der Sieg Geländegewinn eingebracht, was in bezug auf die Gesamtlage­ von großer Bedeutung ist. Das rufsische Heer wird dadurch immer mehr auf seine eigene­ Mitte zuradgebracht und verliert von Tag zu Tag, mehr an S Operationsfreiheit. Go bereitet die Abmessung der ruisi­­schen Gegenoffensive einen neuen wichtigen Fortschritt im — der Entwicklung­ der Operationen gegen den­­ ruistichen zeiten Heeresflügel, und hat die Deutschen­­ wieder­um d­en bedeutenden Schritt ihrem Operationsziel näher 2,9 kele ein c­hharakteristisches Merkmalr des jesige Krieges ist. Nicht nur, die einzelnen Schlachten, son­dern­ auch die ge­­samte Operationsdauer währt viel länger, als das bei den frü­heren Feldzügen der Fall­ war. Es hängt dies mit der Größe der zur Verwendung kom­m­enden Heere, mit den bedeutenden Raumverhältnissen, der großen Wirkung der modernen Feueriwaffen, der Anwendung der eldbefesti­­gungen und anderem mehr zusammen. Deshalb dauert es auch immer­­verhältnismäßig lange, ehe ein­e noch so gut angelegte Operation­ zu vollem Erfolge außreift. ff | diejenigen, die eine schnelle Entscheidung erwartet hatten, haben zunächsit nicht die großen Raumverhältnisse berück­­sichtigt. Von der sühlich . Cholm und Qubrlin stehenden russischen Armee bis zur Narei­front bei Yomza sind in der Luftlinie etwa 170 Kilometer, was einer Entfernung von etwa sieben Tagemärschen entspricht. Die Entfernung it so groß, daß sich taftische Entscheidungen an der Narew­­linie gar nicht ohne weiteres bis in die Gegend­ von Lublin übertragen lassen. Cs. ist­ ferner zu­­ berücksichtigen, daß das Vorgehen der Deutschen‘ verhältnisl­osig langsam und vorsichtig erfolgen wird, und ‚zuvar nicht nur mit Nachsicht auf die lechten. Gegenangriffe der Stufien, son­­dern weil man immer auf das­ Eintreffen weiterer russi­­scher Kräfte und Verstärkungen gefaßt sein muß. Nach der ganzen Art des modernen­­ Krieges wird jede Ar­mee­­führung bestrebt sein, zunächst einmal einen erstrittenen Erfolg zu sichern, damit er ihr nicht wieder entrisfen werden kann. So werden voraussichtlich auch die belt­ischen Truppen, die den Narev überschritten haben, sich zunächst auf dem Südufer durch Anlage von Befestigun­­gen, Herstellung von Brüchen, Verbesserung­ der Verbin­­dungen usw. eine neue Basis­ geschaffen haben und erst, wenn Dies erfolgt ist, k­ann der Bormarjid­s in der beabsichtigten Richtung mit versammelten Kräften fort­­geseßt werden. --— - ««« Much die Kämpfe im Süden »gwischen­­ Bug: ‚und Meichiel sind trot ihrer mehrtägigen Dauer wo nicht entschieden. Hiebei kommt­ in­ Betracht, daß­ sie lediglich frontal geführt werden und daß eine U­mgehung­ aus­­geschlosfen erscheint, da beide­ Flügel, sowohl­ der Ruffen wie der Verbündeten, sich an die Wasserläufe anlehnen. Ein frontaler­ Angriff­ gegen eine befestigte­ Feldstellung­­ nimmt aber immer viel Zeit in Anspruch. Man darf sich deshalb auch nicht wundern, daß nordwestlich‘ Qublin und bei: Cholm ‚bisher noch): fein­e Entscheidung ‚gefallen: ist, voraussichtlich wird es ad noch eine. ;geraunte Zeit dauern, bis die, strategisch so günstige Lage, Int­ der.sich die Verbündeten befinden, ihre volle Wirkung gezeigt­­­ hat, gefaßt werden,­­sondern 1 Tiegt im Wesen " des­ modernen Krieges begründet. «Da«g«Kriegsbildsde­rwoches.— ««»Vj—udypest,31.stzxi.c Gesternmittag sind«die..Vortr­uppen unserer­ Armee Erzherzogstef Ferdinan­d in Lubkin eingerückt.­­’Lubkin ist«un­ser.Die Russen weichen n­ach Nordosten zsutückk" Nun dürfte auch der Fall.«von«Chelm nichtmehrs fernte«in.Schon jetzt­ sind mergorod und die zwischen dieser Festung«und«dem Bug«bef­indlichen russischen­ ,Streitkräfte--Von allen-nach Wo­lhyn«ie­n und Podolien f­­­­­ährend unsere Armeen im Norden dort: Sieg zu Sieg schreiten, widerfuhr dem italienischen Heere Mitte dieser Woche am Drongo eine schwere­ Niederlage, von der es sich kaum so bald erholen wird. = hd = Der deutsche Kronprinz,­­der eine Armee auf dem französisgen Striegschauplat befehligt, tat kürzlich den Ausspruch: Wir hier im Westen deden unseren Kamera­­den, die den zuffischen Gegner an der Ostfront bekämpfen, den Naden. -­­- ·- 3 Die gleiche Aufgabe fällt auch unseren gegenüber Italien in der Abwehr befindlichen Truppen zu. Auf dem­ ruffiichen Striegsichaunlage spielt sich seit Mai ein " Entscheidungskampf ab, der die Aufmerksamkeit unserer und der deutschen Obersten Heeresleitung in vollem Maße in Anspruch nimmt. Die ungeheuren Fort­schritte, die unsere verbündeten Truppen in Rußland zu­ verzeichnen haben, wären in diesem Umfange­sam­t zu­ erzielen, möglich gewesen, wenn es den Franzosen un d. Italienern gelungen wäre, während wir mit dem rufsis­ ichen­­­ Hauptfeinde ringen, unsere West­ und Südweste front­­wirksam zu gefährden. Un­sere obersten Heerführun­­gen mußten hinsichtlich ihrer Rüdensicherung unbesorgt sein dürfen, um die Möglichkeit zu haben, ihren Blick tunichst ausschließlich auf die Hauptfront gerichtet zu­ halten und dort alle Operationen zum großen Schläge zu vereinigen. · s "(Es bestand auf Seiten unserer Gegner kein Zweifel, daß es Cache der Engländer und der Franzosen solche der Italiener war, gegen unsere Nabenfronten derart kräftig­ zu­­wirfen, daß unter dem Eindruck dieser Wirkung die Sorge unserer­ Heeresleitungen eine Teilung hätte era. fahren müssen. Gewiß [ag es auch im­ Willen des­ fransz­­ösischen Generalissimus, durch eine energische Offensive unserem bedrängten russischen Gegner zu Hilfe zu kommen.­­ Aber die Kraft zur Tat brachte er nicht mehr­ auf. Das­ englisch-französische­ Heer scheint e­rschöpft. Was sich fett Boden auf dem westlichen astrienstheater . abspielt tt — so parador dies klingt — ein im geschlossenen Schlachtordnung geführter Guerillafrien. - -". »»Anders,,Italie 11.Langtzx hatte-Cadoritag mit·-·entteux;­­.-en­tschl­oss»enetis"·Einsetzen seines Hauptheeres in den Kampf ,gezögert;-·,ein«und eint­ alb.Monate.lang.währt es ein Haust dern. Es erscheint bis, zu einem­ gewissen ‚Grade, begreif­­lich. Anzuviel lag für Italien auf dem Spiel.. Solange es nicht am M­ongo, zu einer ‚allgemeinen Schlacht 'ge­­kommen­ar, ‚durfte Die italienische Heeresleitung ihre Bevölferung noch. immer­ mit dem Hinweis darauf herz­trösten, daß.diese Schlacht, entbrennt sie erst einmal, den Sieg der italienischen Waffen herbeiführen­ werde. War sie jedoch im Gange und dann auch nicht mehr zu stauen, und in sie für das italienische Heer einen unglücklichen Verlauf, dann war es auf um das Vrestige der italienis­­chen Wehrmacht­ geschehen. Alle Hoffnungen. Italiens und seiner Verbündeten, die diese nun einzig und­ allein noch auf Die‘ zu erwartenden Erfolge Cadornas­ gestellt hatten, würden in’ solchem, alle jäh vernichtet sein. Die italienische Heeresleitung besaß indes w­enig Vertrauen zum unbedingten Erfolge einer „provozierten Entscheidung. Darum hielt sie mit dieser, solange als es nur immer noch anging, zurück. Aber schließlic ging es nicht mehr an. Zu laut und eindringlich wurde der Not­ jret: Rußland um Hilfe, aló bak. Italien fi ihm gegenüber : noc­h länger taub, zu offenfundig die Bes­­drängnis der Rufen, als’ daß Cadorna sich hätte un­d wissend­ gebärden können. Auch die öffentliche Meinung ‚Italiens, eingelullt in Siegesgewißheit, verlangte endlich, hach einem Entschluß. Und so blieb Cadorna­ seine Wahl mehr, als sich zu diesem Entsäluffe zu verstehen. J F Man muß es der italienischen Heerführungsslassexik« daß, nachdem sie sich einmal zu einer großen Aktion auf« gerafft, sie auch alles an Kraft ab­wandte, was einen Erfolg zu gewährleisten ‚geeignet war. Sie hatte von Anfang­ an unseren unteren Bronzoabshnitt als den sowohl wichtig« ‚ten,­­als auch zugleich) verhältnismäßig am leichtesten zu überwindenden erfannt. Sie war in dieser Beurteilung, konsequent geblieben. Ein Schwanten in seinem Kriegs­­­plan kann man dem italienischen Generalstabschef nicht zum Vorwurf macten­. Und al eg zur Ausführung ‚der Offensive gegen den verhältnismäßig s schmalen, jedochh entscheidenden Abschnitt zwischen Plava und Monfalcone kam, da hatte Cadorna nichts verabsäumt, was das Ge ‚lingen siltern konnte. Das Marimum an­ Kraft, zwei­ Armeen mit einem­ Gefechtsstande von dreihunderttausend Mann und eine Uebermasse von schwerer Artillerie, wurde gegen unseren Görger, Brüdentopf und das Karst­­plateau ausgespielt. Mit aller Mitteln wurden die italien­inishen Truppen angefeuert, ihr Bestes zu leisten. Es lag nicht in der Schuld Cadornas und au) nicht in der feinern Truppen, wenn diese in dem zehntägigen, mit furchtbarster Erbitterung­ durchgeführten Ringen schließlich unter­­lagen. ‚Das Verhängnis des­ italienischen Angreifer bestand darin, daß sich ihm Österreichisch-ungarisch Berz ‚teidiger gegenüber befanden. So­ groß auchh Diesmal die Zapferkeit der italienischen Soldaten war,-so plangemäß ‚und nachdruchsvall , ihre­ Führung, die Tapferkeit der­­‚Unseren war eben.noch um ein Vielfaches größer, unsere Zeitung der Kämpfe, noch umsichtiger- und -entschiedener. - Die große italienische Schlacht, die dem eingeschlos­.­­ ‚jenen zuffishen Heere Entfaß bringen sollte, ist geschlagen. Ein’ Bruchteil unseres Heeres’ hat allein den Ansturm der italienischen Gawptlzait abgewehrh unsere BEP un nme az .. le BE: Bier­­ lawt fein, und es­ geschieht ihr nach ihrem Willen. Do it die Lüge ein mwunderbares und zugleich grauenhaftes Problem­­ geworden. Logik. und Eihit sind uf den Kopf­­ gestellt. Sind diese Lügen wirklich ge­­­wollte, mit . Mbit auf Täuschung berechnete Untwahr­­heiten? Mer lügt denn da? Die Lüge scheint ja "von: selben wild zu­ wedjen; wir alle Lügen, wir haben­ Die Fähigkeit der Sict­t,­ den Willen Zur Wahrheit verloren, . mit belünen uns selber und Die anderen, Zgen Die wateirnichts gar so seltenks vorgekommen..seih.sJst aber der Fall undenkbar,daßt auch unsere Feinde im guten" Glauben handelnP Dakßjiestch.selbst«b·elügen?«Lügt hier,der zuerst"su­chs­ecbstbelügäts-und dann sich glaubtP Du­ ein betrogener Betrüger, wirklich ein Betrüger? Lesen wir den ‘Fall, der­ Staatsmann 'wilse .. genau, wenn er mit sich selbst Awviesprache" pflegt, er habe Die ‚ Unswahrheit gesagt, als er verkündete, “der Feind­ sei der Angreifer gelreten. Dann aber bricht der Krieg aus; — hat nun der Unterschied. z­wischen An­greifer und Ver­­teidiger: noch irgendeinen Sinn? Jeder reift an und will den anderen vernichten. Wa­­st Die Lüge‘ und «wo die­ Wahrheit? Was a geszt W­ahrheit? Daß im Dreieck drei Winkel sind, deren Summe 180 Grad be­­trägt, ist Wahrheit. Wo es es aber nicht um mathe­­­­matische Tatsachen handelt, sondern­ um den Willen der Menschen, um den kollektiven Willen eines Volkes, wie fol! man da die Wahrheit erfunden? Und dennoch dürfen wir: ‚nicht den Einflüsterungen des Teufels folgen und das Mund Wahrheit mit dem Dach Ber­ündung­ der Wahrheit ausgieben. Es mag sicter sein, die Wahrheit’ festzustellen, aber Die Wahrheit ist. unsere Kraft aber besteht darin, felsenfest überzeugt­ zu sein, daß die Wahrheit mit uns it und­ wir mit der Wahrheit sind. Auch haben Gott ja Indizienbeweise dafür. Es wäre gon­logisch, daß einer unserer jüdischen Feinde den Rat lan­­cierte, die Mörder des Erzherzogs Franz Ferdinand wären in Budapest und Wien­ zu suchen, denn m wenn­ sie In Ser­­bien gesucht werden müßten, dann stürzt eben das Lüute­­tte Kartengebäude der Kriegspolitik der Entente zusam­­­men. Die Wahrheit und unsere Ueberzeugung , von der I viel: zu reden gar nicht imstande sind. "Sie muß sich ‚chließlich selber: beweisen: Wie­ das Licht. fi felder und ‚die Finsternis erheilt, jagt ein Weifer, so "bereift. die Wahre.­ ‚heit sich selber" und ihre Gegenteil. Wir sind­­ Blutzeugen Wahrheit Tiegt uns tief im Herzen, so tief, daß wie über­ für ‚unsere Wahrheit, und die Wahrheit muß Ich­ehit FÜ UNS ZEUGE in Er - _ - 7 -­­-

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