Pester Lloyd, Juli 1916 (Jahrgang 63, nr. 196-211)
1916-07-16 / nr. 196
hr .·s,« ." en a Be EEE BETEN SEHR a N a aa áó · F És ie 0 27 sű AR .- «« N 7 Ne war 7 eze Be 1 Sr E - + --ER LLOYD Er iu Fa RE re AR Fee ——-— — DR EEE nt Br AAS 0 .» «4 » . i 2 e 2. . vn. Be « JÓS Ká s Ze “ 1 -,. EN Serge ag s 4 IRRE · De 2 ú FZELDKÜÉS PAN x 1% . RR PR de x 4 ‚Sonntag, 16. Juli 1916 1 (00, Das Ariegsbild der Made. Budapeit, 15. Jul, — Der gegenwärtige Weltkrieg hat nicht nur der Striegsstrategie und der Siegstechnitt der Zukunft ungeahnte Expansionsmöglichkeiten geöffnet, er hat an den sogenannten friedlichen Wettbewerb in vielfach neuere gelenzt: So hat er ein Problem, das bereits viele Köpfe beschäftigte, gleichsam über Nacht seiner praf= Hilden Lösung zugeführt, hat das Unterseeboot, das bis nur dem Krieger diente, der Handelsschiffahrt dientbar gemacht. + Am vergangenen Montag erhielten wir aus Neiv 5 [sg auf dem Umwege über London die erste telegraphische davon, daß ein deutschtes Tauchboot mit einer wertvollen Ladung Farbstoffe in Baltimore angekommen ist. Es war dies die .„Deutschland*, das erste der deuts dhem bieses deutsche Handelsunterseeboot, - erg in Bremen gehörig, Wagnis gelungen war. ..»Useber die Bedeutung dieses Ereignssses schrieb der Klamme Fachmann des»Pester Lloyd«,d.aß·s,,.wenn eä .ich.keinerlei unmittelbare Einwirkung auf den Verlauf mid«ö’dn’Ausging des s Wölferringes geltend"machen könnte, bat Ereignis dennoch zweifellos einen hoffnungsvollen Keim in sich berge, durc) welchen unermeßliche Hunftsmöglichkeiten zur machtvollen Entwicklung gelangen müssen. Durch die Diskussion, welche die Ueberseefahrt der „Deutschland“ in der auswärtigen Presse ausgelöst hat, ob jedes Schiff als Striegsfahrzeug zu behandeln sei oder ht, wird der bahnbrechenden Tatsache, daß es den Deutschen gelang, ungeachtet der feindlichen Blocade Handelsware zum anderen Kontinent zu bringen, nicht von ihrer epochalen Bedeutung genommen. Sie kann von umstoßender Wirkung auf die ganze bisherige " Blocadeprazis werden und dahin führen, da auch im Striege die „Freiheit der Meere“ wieder zu ihrer vollen Geltung gelange, da durch eine systematische Ausgestaltung der Handelsschiffahrt unter Wasser einem Ulsurpator der See die Möglichkeit benommen wird, die freie Ausmitung der Ozeane zu unterbinden.» ER 5 Man tröstet sich in England wohl damit, da eine Schwalbe noch seinen Sommer mache. Da man dem gegenwärtigen Kriege wohl kaum mehr eine überlange De ausprechen kan, so wird während dessen Dauer die Uebertragung des Tauchbootprinzips auf das merkantile Schiffwesen über das Stadium der Anfangsversuche noc minimalen Raum im Gelände nördlich und östlich von Maison. Die seither ununterbrochen fortgejetzten ingen der britischen Truppen, den gewonnenen nftzer Contal Maison zu erweitern, führten zwar gestern zu einem teilweisen Erfolg, der jedoch noch strittig ist, da die Kämpfe noch nicht zu einem taktischen AMschluß gelungten. m öBATie Mäglichkeit dieses Ergebnisses der dur eine ‚Reihe von Tagen von den Engländern und Tranzosen unternommenen und mit schweren Verlusten bezahlten Massenangriffe hebt sich nur von den vollständig negativen Resultaten der italienischen Offensive mäßig Vorteilhaft ab. Die „Daily News“ berechnen, daß die Deutsen, den" aus dem 150. Teile des von ihnen offupierten belgish-französischen Gebietes verdrängt sind, Angrimen selbst, es gelänge den Alliierten, wofür die tcheinlichkeit nach den Erfahrungen der jüngsten S Kampftage gering ist, von zwei zu zwei Wochen Die deutschen Truppen um ein weiteres Hundertfünfzigstel ihres heute innehabenden Territoriums zurückzudrängen, A würde Dies bedeuten, daß die Gegner allein nur um Algien und Nordfrankreich wieder freizubekommen, dreihundert Wochen, gleich etwa je Jahren, noch längeren Kriegel bedürften. Ein solches Offensivverfahren, wenn er sich auf Grund eines vorbedachten Planes vollzieht, mag systematisch und methodisch sein, überaus trostrei für die Ententebevölkerung ist es nicht. Auch Rupland hat wenig Ursache, auf seine Siegeserfolge in dieser Mode mit Stolz zurückzubliden. Die Schranfe, die unsere Nordostarmeen dem Angreifer in der BDBorwode zogen, hat er seither an seinem Punkte zu durchbrechen und zu überschreiten vermocht. Die russischen Truppen stehen noch immer am Stodjoch, und alle ihre Berunce, sich irgendwo einen Medergang zu erzwingen, wurden von unserem Verteidigern blutig und erfolgreich zurückgeschlagen. Auch von Bingt nördlich bis Niga, ferner weite von Luck, nordwestlich von Tarnopol, an der oberen Strypa, sodann westlich von Buczacz, ebenso bei Delatyn, bei Dikuliayn, und endlich an der Moldania in der Bulowina kamen die Russen während der ganzen legten acht Tage nicht um einen Schritt weiter vor. Sst die Kraft der russischen Offensive schon gebrochen? Dies ließe Ab noch wit mit apodiktischer Sicherheit behaupten. Gichtlich hat sie jedoch eine, wenn auch vieleicht nur vorübergehende Lähmung erfahren. Operationsindungen kommen bei jeder größeren Offensive vor. Wenn sie sich indes auf eine mehr als etwa dreitägige Dauer erstreben, dann lassen sie den Schluß zu, daß auf Seiten des Angreifers schwere Störungen eingetreten sein müssen, die Lage zu begeben. Jedes „Loslassen“ des Verteidiger, Wenn ihn zwingen, sich in eine so verhängnisvolle Ohnmaggger matt einmal gepackt hat, involviert für den angreifenden Zeil’eine Preisgabe seines errungenen Vorteils der Sni‚er, nie misjen Tann, welche. natiative, derjegt ihn im einen Zustand der Krise, von der welche, nachteilige jähe Wandlungen Sher die Borhand besaß, vielleicht mit A feidigen, in jedem Falle heftet sich an ihr Tun der Mi Auf der Kriegführung Cadornas, Softet eg wie ein lud. Ob die Italiener angreifen, ob sie sich vererfolg. Sie griffen fünfmal in großen Schlachten unsere Sionzolinie an, verloren viele Hunderttausende ihrer Soldaten und erreiten mit alle Tapferkeit und ihren anterfort3 von Arsiero und Asiago einmal an und bemächtigten uns ihrer Imniturme. Nun sollen die Italiener das ihnen Entriffene zurückerobern. Sie greifen an. Fünfmal, zehnmal. Was unseren Truppen gelang, gelingt den Italienern nicht. Vorgestern wurden sie wieder von unseren Soldaten auf dem Monte Rafta und all den anderen Monti, deren Wiedergewinnung der Inhalt der Gehnsucht unserer bescheiden gewordenen einstigen Verbünde I tenst, zurückgeschlagen. 7 . See, friősettis zieten österreicjihe -ungarisce Unterseeboote Verheerungen in der Italienischen Kriegs« und Handelsflotte an. .« ««sz »spaltet ein böses"Mißgeschick über der Kriegsfuhrutthtaliens.’Nicht ein nennenswerter Erfolg war dethalieIer 11 seit den vierzehn Monatenx ihres Feeldzuges zu Landh und zur See gegen unsere Monarchievennt. Der Fluch des schmachvollen Treubruchsverfolg alles «Kriegstur unferen Feindes,der sich selbst an den Planer gestellt hat.Die Franzosen haben Neger in ihren Reien willkommen geheißen,warum hätte die Entente nicht zuso lassen sollen,daß sich auch Italien zu ihr gesellte?Nicht nur das britische Gold,auch das italienisch ve k—s ,,non·01et««.Und sollte doch den übrigen Alliierten nach dem Kriege ein Geruch anhaften,der von der italienischen Freundschaft auf sie übergegangen ist,sie werden ihn wieder wegzubekommen wissen.Aber das italienische Volk wird sich von dem Odium seine miritikische und moralischen Niederlage,das es durch seinen Krieg gegen befreien versmögen. Desterreichi- Ungarn auf sich, nie mehr zu ‚Suieber. »Es-Tifie für den, der bin Opfern nichts. Wir griffen ihre ersten Der Panamakanal and die Vereinigten Staaten, ging. »Budapest,15.Juli. Der Konflikt der Vereinigten Staaten mit Merito dem Moment unvermeidlich, wo die Unionsstaaten ihre Bejigtitel auf den Panamakanal ausdehnten. Ob die Austragung der Gegenzage mit dem Schwerte oder aber auf gütlichem Wege geschehen wird, last sich heute faum jagen. Da k. lieber wäre, steht de sein fann, jebt welche problem, dem Kampf Momente, Panamafanals übernahm, außer eine friedliche Reile. Frage. Einem Lande, dessen Bewohner vom ersten bis zum legten Geschäftsleute sind, fan ein Krieg, dessen Ausgang mehr als fraglich ist, nicht erstrebenswert sein. Die guten Rechnersensette des großen Wassers haben schon fest so viel gutes Dollargold in Merito investiert, Räufe fallen mußte, daß ihnen sicherlich nicht daran ges diese Investitionen in Frage gestellt zu eben. ««" Der schüchterne Versuch der Unionsregierung,mit ein paar tausend Mann Mexiko zu imponieren und zur Nachgiebigkeit zu zwingen,mißlang Das durch immere Wirren fert.Jeder aufgewühlte Land hat die dufende Gefahr am schauend erkannt und die inneren Gegenätze zum Schwengen gebracht,sodaß die ganze Kraft des Landes zur Abwehr des alle 11 gemeinsamen Feindes zusammengeschlossen wurde.Porfirio Dia,der eiserner Diktator MexikoZ hatte schon vor lange Zeit mit seinem scharfen Blick die Zukunftspolitik der Union erfaßt,weshalben der beste Leniker,den Mexiko hatte,den Vereinigten Staaten unbequem wurde und durch amerikanisches Gold und amerikanische Aud die nun folgenden inneren Kämpfe in Merifour zum Großteil amerikanischen Einflüssen unzuschreiben. Die Vereinigten Staaten verfolgen seit langem das Ziel, alle Schranken, ihr Land und das Baramaskanalgebiet im weitesten Umfange trennen, niederzureißen. Wir stehen bei einem hochinteressanten Madht« der Union gegen die geschlossene Masse der Staaten von Zentralamerika (Mexiko in erster Linie), und wohl auch der ABE-Staaten. Es kann eben nicht das Interesse der leiteren sein, einen Nachbar zu bekommen, der mit wuchtiger Faust die derzeit wohlverbarrifadierten Türen zu öffnen imstande ist. Mit dem wo die Union den Bau des war der Weg für die weitere Politit vorgezeichnet. .Die Idee,durch den Isthmus von Panama einen Seeweg zu schaffen,ist weit älter als man denkthas im Jahre 1453 die Osmanen mit der Eroberung Konstantinopels und weiter Gebiete des Orients«"e«-H«andelso mußte mair Erde.Seine Zähne mahlen an einem Wort,da Z er nicht heraushingejrkannt.Dann gr er sich einen Rudi: war mit ., traben nach der Union zu ihm auf. Man merkt es ihm an, daß er um ein haltbares Zädheln zingt. ‚Seine »breiten Bauernlippen verichteben fi) nachh oben, die straffe Haut über den Joch)beinen wirft bogenförmige Falten, — aber die Augen bllden ernst und traurig. Einen Moment später sieht er wer und schüttelt den Kopf. _ee 5 -Der Leutnant weiß, was das heißt. Alle wissen das, doch Feiner spricht es aus. Wozu? Da gibt es viele erbverfrustete, zerschliffene Blusen, und auf vielen blinken goldene und silberne daille Zeichen eines Heldentums, jede Shinbol einer Tat. Aber Hier liegen und warten, das Trugbild gottdurchwärmten Friedens um sichh, und dennoch bereit sein . . . Kann es Schlimmeres geben als dieses untätige, ruhmlose Starksein?. i Der Major auf seinem Anschlug Beißt die Zähne aufeinander. In immer kürzeren Zwischenräumen sieht er hach der Uhr. Er kann es nicht begreifen, daß die Zeit so langsam vergeht. — st Der Kai neben ih redt den Hals, so hocj er er vermag. . Längst ist er nicht mehr. Seine Beine sind immerfort in Bewegung, als ob er auf der Stelle Tiefe. „Bent, sie nur schon fämen . . „Das klingt wie bag jornige SÁluchzen eines Kindes. . Der Major hat nur eine Antwort: —.,Vis zum«letzten Mann.«an enchier Worxen stekkt die ganze schmerzliche Entschlossenhertkmgr Welt.Darin ist alles Menschlic e»eingefargt. Damit flxegkmgn zucht zn Sternen oder siirt den stillen Soldatentod,umdenkeln anderer weiß. Drauben ist ein jahter Wind aufgestanden. Breite ET hatten fluten über die Felder. Hier und dort reift ein dunkler Strich die gelben Saaten, irrt im Zierad umher, und versidert in der Weite. Das hohe Gras auf den Wiesen. ich ilert bald hell, bald farblos. "6 it, als ob eine Hand überwetchett Samtsstrichelt 7. Atemlos kommt ein Offizier gelaufen. Auf seinem Anflig steht der Schweiß. Ueber dem scharfen Nasenrüden liegt ein hochroter Sattel. Er tritt ganz nahe an den Major heran und meldet ihm etwas ins Ohr. Er wollte, wei aber sehr Schritte weit hat man jedes Wort gehört. Der Fahnrid redt sich noch höher. § No?” » . ·Die zwei anderen suchen mit ihren Gläsern das·Vorterrain ab. . «« ·,«,Dort.«’«-Der Offizier ist enttäuscht,daß man ihn nicht gleichversteht.»,,Dort vor der Verschneidung,gradaus, über das gewundenes Feld.«Seine ausgestreckten Finger zittern. Der Adjutant schleict an den Waldrand ber und fliedt auf einen Baum. Unter dem Griff seiner Stiefel Banft die Rinde vom Stamm, daß es ein-, zweimal naht. « »»Pstl«mahnt eine Stimme. ».«Zweitausend Schritte mindestens«,sagt.der Offizier, den Arm immer noch vorgestreckt..,Kavallerie."« Die ganze Front entlang husscht eine lautlose Beswegung,alle aufrüttelndh wie ein Veitschenhieb.Die Kompagniekommandanten beobachtexi und rühren sich nicht.Alles ist ur Abwehr bereit.Wie viele auch kommen ntögern die Steungwirde halten bis zum letzten Mauri. Doppelte,vierfache, zehnfache Uebermacht—es ist egal. Das Bataillon ist ausgespielt, allein auf sich angeiiesen.. Die anderen sind längst in sicherer Hut. Die Infanteristen fühlen nichts mehr. Sie legen die Patronenmagazine . Zurecht antteten ihre Pfeifen in Brand. Das tarternde Warten ist vorüber, das Böseste ihres Lebens. Was fest kommt, ist die Erlösung. Was fest kommt, ist der Kampf. Den lieben sie. —H Plötzlich fällt sein«unte:kieferschrackhe an Sein faltiges Gesicht wird für einen Augenblick grau wie die A £t sind Bauern, die Heu führen.“ ‚ Keiner der Umstehenden jagt ettrag. Aber ihre Hände ferliegen sich wie im Krampf immer wieder zu Fäusten. Der Fähnrich mit den mohnroten Baden lauert auf seinem alten Pfad. Niemand sieht ihn an. Jeder hält mit dem Blid noch stehlen sich von seitwärts in fiebertrockene Augen, Pupillen groß und leuchtend werden. Gottessonne, Gottesfriede, Mann,Waffenk sirreu.· 7 die Nichtung fest, wo er den Feind ges glaubt hat. Eine Stille bricht an, die weh tut wie Nadelstiche.Sie pflanzt sich zu den Soldaten fort und legt sich wie ein glühender Ring um alle Herzen Schreien könnte. Eo geht die Zeit hin: „Draußen wogen die vollen Herren sorglos und Son in der Sonne Durch das Vlattiwerk hajdjen goldene Sie schmerzt, daß mal Strahlenbindel nach jummenden Käfern. Auf den Moos des Grundes schwimmen weiße Kringel. Eie schaufen auf und ab, flettern über zerbundene Menschenfelber und »Ter EDkanr hält die Uhr in der Hand."Ent«blauer Adernstrang pocht sichtbar unter der zerrissenen schaute. Doppelt so schnell wie das fingernde Tickwerk mnmt der Stiwn seines Blitters.Wieder ruft der Kuckuck. Dasa«t der Phajorleife. »Elfhr.Weitermarsch.« Der Fähnrich schnellt darcn Refterascheln rechts und links.’Der Fliegenschimmel bei der Reserve wiederk störrisch.Halblaute Kommandorufe gehen von Mann zu" Jubreiter Fornt streift das Bataillon westwärts durch den Forst. Da beißt sich die erste Granate in das Rübenfeld vormedaillon. Nede Mes - Der Major schaut und haut. ..«« dem Waldrand, daß die «·—— - ' - Es an