Pester Lloyd, August 1916 (Jahrgang 63, nr. 227-242)
1916-08-16 / nr. 227
»i-« 488 Er, ” Eh; RB: HI 5 Der britische Unterrichtsministrate, bereits gemeldet, demissioniert. Nunmehr.gibt bitliche Regierung als Nachfolger Lord Erewe bero bezeichnet diese Vergebung des Mortefenilies nur als ori. Dis-Fs. . Aus der Berufung dieses Politikers ergibt sich, das Die Stünde, melde den Arbeiterführer Henderson zum Verzicht auf die Ministerwürde beiwogern haben, denn doch anderer ‚Mate gewesen sein müssen, als die englische Regierung zi« geben will. 3 wurde aus Regierungstreffen gemeldet, Henderson sei zurückgetreten, da es ihm unmöglich geiresen” sei, die Pflichten eines Unterrichtsministers und seine mit der Arbeiterpartei zusammenhängenden Aufgaben gleichezeitig zu erfüllen, Henderson werde aber jedenfall als Berater der Arbeiterpartei im Kabinett verbleiben. Der Schlup‚parfus enthält also lediglich eine Art Vorbehalt, da matt die entstandene Kluft zu überbrücen hoffe. 7 « Es ist der britischen Regierung gewiß nicht«angenehm, daß ein politisch so wertvolles Mitglied der am 26.Mai 1915 gebildeten Koalitionskabinetts zurücktritt. Henderson hatte zur den Berichtern der Kriegspolitik gehört mó noch ber wenigen Wochen in einer Rede zu Raunds gegen jede S Friebendbestrebung gesprochen. In dieser Hinsicht hatte der Minister aber seineswegs die gesamte Arbeiterschaft Englands Hinter fi, und er ist auch gar nicht lange her, daß aus dem reife seiner Partei seine Tätigkeit als Unterrichtsminister nit‘ ‚besonders, anerkennend kritisiert wurde. Er liegt und zwar fern, aus dem Rücktritt Hendersond zu weit gehende Schlüffe ziehen zu wollen, jedenfalls ist aber auch in puncto Kriegspolitik und Kriegsziel zwiischen Asquith und Henderson eine Meinungsverschiedenheit vorhanden. Mn Die provisorische Ernennung des politisch gemäßigten Bord Cretve zum Unterrichtsminister bereist, daß Asquith, Mittel und Wege suhren will, um den Rik im Koalitions-kabinett zu verteistern. a . Gelbst wenn es ihn gelingen würde, wenigstens einen von Hendersons Parteigängern für das Amt des Unterrichtsministers zu gewinnen, wäre die meht als besonderer Erfolg zu berzeichnen. Henderson kann Heutzutage nicht mehr als unbedingter Vertreter der Arbeiterschaft Englands angesehen werden, die Haubinistischen Phrasen wirken nit ‘mehr mie Anno 1914 und die Schrednisse des Weltkrieges Haben auch auf die Arbeiterpartei in England eingewirkt. Sollten nit vielmehr Hier die wesentlichen Ursachen seines Rücktrittes zu suchen sein?! .«-· ·-· - s neue, Stärming ber Reußern in Rußland? fter 2loyd“.) Berlin, 15. August, seien, so daß seine "Ernennung zum Minister als eine politik Stürmers angesehen werden darf. « « Keine Aenderung in der Politik Rußlands, weiss-sinnre-»Beste-«-Lippen , Jjonsmw sich) bemerkbar machte. Wie nun der „NRußStockholm,15.August. Aus Peter«Iburgt wird gemeldet:Ministerpräsident Stürmer empfing in Sachen der noch immer nicht endgültige lösten,Enteignungsfrage der Moskauer.«l«ettrisitätsgesellschaft den Bürgermeisters von Moskau Tschelniakow,der vor kurde wi·eine offenkundige Sympathiekundgebung für Sakoje Szlow«o.«««meldet,erklärte Stürmer,daß·—se»mie Er« nennun·zum Minister des Aeußern,keineswegs· aß Schritt zu einem etwaigen Separat« lauter Kreisen so sehr befürchte. Er beabsichtige, auch sei: „Unser Abkommen mit der Entente," sagte er, „bleibt unverändert weiterbestehen.” Der zuffischen Presse fällt es auf, daß Stürmer in Begleitung Malaromw3 bereits zum dritten Male mit jetzter Ernennung zum Ministerfrieden aufgefaßt werden dürfe, das man in Mo$jmerhin treu zu den Alliierten zu halten. "des Actikern BPitirim, den Petersburger Metropoliten und Rasputing besonderen Günstling, besucte, Js-gi«-s"xerdittggeeenile ";Kaiser Willelmender:«Qststont....« IR 53 ee, 18. August. / Das „Wolff-Bureau“ melde: ...%, “ ....[e. Majestät der Kaiser. begab sich a ) enthalten, wieder an die Dostfront, nachdem er gegen... Ende seines mehrtägigen Aufenthaltes an der 23 est. front aid die Heeresgruppe des Kronprinzen besucht und in Gegenwart 508 Oberbefehlshabers die verschiebenen Truppenteile: hinter der Kampffront en hatte. er | 493 a ákée ae a áá si a a állá ai S 2 a an ui .—...««,. = · - . v » -.·.,»».«-».«.«;·.·» -- ’..-. »Es-»Ist -.’.«»I-:I-I.,-—·r--.I«s-.(-s»--- -'««" aller 306 Wiki area .., EI) IRRE = VEN RAN ii Ba .- - > ki . » Fr 2, Mr as . CSERE Deutscher Luftangriff auf Dejel. MERYL B 18. UL DE „Wolff: Bureau“ meldet. Am 13. August griffen abermals mehrere unserer Marineflugzeuggeschwader die feindlien Flugstationen Bapenholm und Zebara bei Dejel an. Es wurde eine gute Wirkung erzielt. Trot heftiger Befhiegung durch Abwehr- Batterien und durch feindliche Leerstreitkräfte sind sämtliche Flugzeuge wohlbehalte punkten zurückgekührt. . — n nad) ihren Guba sz. « ÆHöhemewsämpstm"dG-WJWFWML flTelegramm der J Pestersslioth -Lisugano,15..M ’·sEinPetersburger Telegramm des"»Eo’ri riete della Sera««besagt,"dieK«äm.-ps·enet-der galizischen Front wären auf beiden Seiten zu einer dramatischen Höhe gelangt und stünden vor der Entscheidung,da die Russen je-«t"k-ihre-Reserven restlos in den Kampf gebrat hätten j. : « » Weitere Veränderungen in der russischen Heererleitung —-s Telegramm des-PesterLlodec-. Stockholm,15.A August. Aus Petersburg wird gemeldes Die Umb —bild nngen in der russischen Heerenleitung,—die mit der Absetzung des Generals Kuroi Katfin begonnen haben, dürften demnächst weitere Veränderungen vgg J. Wie aus zuverlässiger Duelle gemeldet wird, sol General Ruffi wiederum einen sehr hohen Bosten erhalten. Er ist bereits im Hauptquartier eingetroffen, wo er mehrstündige Unterredungen mit dem Zaren hatte. Er verlautet, daß ein General namens Wundermann zunächst der Nordont zugeteilt werde, wo der unerschütterliche deutsche u Hp % ineriderstand den Gesamtplan der russischen Strategie ins Wanfen brachte. So .Besondere Aufmerksamkeit wird ins Petersburg dem Umstande zugewandt,daß gleichzeitig auch die Kaiserin im Hauptquartier eintraf,die ihren Einfluß geltend machen wollte,daß die Aenderungen im Sinne der Hofpartei lies: Rasputini — geschehen. Dagegen habe die Kaiserinan die Aufgabe, einen entscheidenden Schlag gegen den General Brussilomw zu führen, der niemals die Sympathien der Scarte seiner Genossen — ‚Eine russische Deklaration in der polnischen Frage. on Telegramm des „Beiter Stoyb“) Stocholm, 15. August. , Wie von gut unterrichteter Seite mitgeteilt wird, steht die Deklaration der zusfisden Beratung in der polnischen Frage unmittelat bevor. Die Deklaration wird eigentlich nur eine etwasge Wiederholung des bekannten Erlasses des Großfürsten. Nikolai, Nikolajewitsch an die Polen bei Kriegsbeginn darstellen und keiner sei nähere Angaben, über die den russischen Polen zu gewährende Autonomie .. ‚ Bort über die finanzielle Lage Ruklands. (Telegramm des „Beiter Broyd“.) « · " Stocholm, 15. August. 15 Yıt8 g Petersburg wird telegraphiert: Stürmers Borsig fand eine Situng des Finanzkomitees zu der die früheren Minister Kriwoshein und Audlow hinzugezogen, waren. Finanzminister Bart erstattete ihiebei einen übersilichen Bericht über die finanzielle Xage Rußlande. Nach dem „NRuß- tote Slomo“ hätte dabei Barf über seine Verhandlungen mit England und Frankreich wegen der neuen Anleihe berichtet. Man sei im großen und ganzen mit dem Ergebnis seiner Reise nicht unzufrieden. Den größeren Teil der Anleihe hätte England vorgestrebt; die amerikanischen Bankiers hielten sich von den Londoner Beratungen fern. Das Blatt hebt hervor, daß der Besuch Barfs in Frankreich mit dem Erfolge der rufsischen Offensive zusammenfalle. Unter. Die wirtschaftliche Zukunft Ruslands. Ein pessimistisches rufsisches Padhurteil über die Rage des Reiches. . . ne . 3 (Telegramm des „Better Lloyd“.) »Berlin,15.August. "Die»Vosstische Zeitung«bringt einen intersesfanten Bericht aus Stodholm über die Lage in Rußland. Aus der Feder des Petersburger Brofejlors Mi - gulim, der rechten Hand des Finanzministers Bart, it im Petersburger „Nomy Defonomist“ ein überaus pessimistisscher Artikel über die wirtschaftliche Zukunft Rußlands erschienen. Migulin wendet sich gegen die Label der angeblicheN RAN WIARKCA, Vorräte Rußlands an Menschenmaterial und Lebensmitteln, weit darauf Hin, daß die allerdings zufriedenstellende Ernte infolge Aussaat gefährdet wird. Er schließt seinen mit der 98 Schließfich erschöpft werden. Einen Beweis für N Einberufungen durf Hwer eingebragt werden , jo daßh Gefahr besteht, daß ein großer Teiligen Ernte vernichtet und die nächstjährige ornung, an Unerschöpflichesfönne die Richtigkeit der Anschauungen Migulins bietet die Verordnung über die Einführung von vier fleischslojen Tagen in der Mode. Infolge der hantischen Geschäftsführung des tusfiziohen „Kriegsindustriellen- Komitees“ hat der russische Desnisterrat auf Intervention des Generalstabschefs Alerejeiw die Niedertragung der Lieferungen für die Armee mit Umgehung des Komitees an die in Rußland arbeitenden Staats- und Privatfabriken beschlossen. Der Beschluß wird damit begründet, daß die Tabrisen des Kriegsindustriellen-Komitees nur etwa die Hälfte der von ihnen übernommenen Aufträge ausübrt, die Breite bis auf das Fünfzehmfach der Friedenspreise Hinaufgeschraubt und überdies Millionen Rubel von den, ihnen gur Verfügung gestellten Beträgen ohne Belegen verausgabt hätten. Das Komitee hat in einer Sitzung, in der Gutihfow und Shufomwassti die Regierung, besonders Stürmer heftig angriffen, beschlossen, eine Denkschrift an den Ministerrat zu richten, worin darauf hingewiesen wird, da dieses Vorgehen der Regierung nicht nur das Versagen der ruffischen Munitionsfabrikation, sondern auch einen Mik zwischen der Regierung und den führenden ruffiigen Wirtschaftskreijen zur Folge haben müchte. Auch ein Uppell an diefrone wurde beschlossen, zu welchem Ziwed eine Deputation unter Führung Gutihtoms sich ins Hauptquartier begeben soll. . «. .....« Die Messe in Nischnij-E 2owgorod,dies nach der ganzen arten gig den Beweis der wirtschaftlichen Niederlage Deutschlands und des steigenden ökonomischen Einflusses der Ententemächte in Rußland Tiefer rollte, und zu der Hunderte von engalischen französischen und neutralen Firmen erwartet wurden, hat vollkommen enttäuscht. In der Eröffnungsrede des Präsidenten des Meijekomitees Liheafom wurde von Kiesem darauf hingewiesen, daß er seit einem Vierteljahrhundert noch nie derartig traurigen Messeeröffnung beigetwohnt habe, daß sowohl die Käufer wie auch die Sabrisanten fehlen, und daß die zahlreichen Produzenten aus dem befreundeten Ausland es vorzogen, zu Hause zu bleiben. Die Veröffentlichung der Nede wurde natürlich verboten. Daneben mehren sich die zahlreichen Skandale, die immer weitere Streije ziehen. Im Kaufafus wäcst die Stimmung und Bedrohliche. Im, einer Reihe faufafiiser Städte kam es bereits zu blutigen Mepolten, die den Gtatthalter Großfürsten Nikolas veranlaßten, allen im Kaufafus geborenen oder dort beseimateten Familienangehörigen der Soldaten der Faufa« füchen Feldarmee, die ihr Domizil zeitheilig verlasfen haben, die Rüdkehr nach ihren faufastishen Wohnorten strengstens zu verbieten, offenbar aus Furcht, ‚daß die aus dem europäischen Rußland zurückkehrenden weiteren Särungsstoff in die ohnehin sehr unruhige fautafiiche Bevölkerung oder gar in die Fautasiiche Feldarmee verpflanzen könnten. 7 Ds gegen dreifunderte Metallmangel in Rußland. Telegramm des „Beiter Stoph". Stocholm, 15. August,Mangels an Meisung und Nidel die Arbeiten "Aus Petersburg wird gemeldet: In Rußland mangeln neuerdings die Metalle. Zwei Geldjokfabriken in Oroslau mußten schon wegen einstellen. Auch die übrigen erklärten, daß ihre Vorräte nur noch eine Woche reichen. Der Ministerrat verfügte darum eine sofortige Metallsammlung, die im ersten Monat freiwillig sein sol. Für später wird eine Zwangsenteignung angekündigt. Diese Maßnahme wird als unbedingt notwendig bezeichnet, da eine ausreichende Einfuhr sich als unmöglich herausstellte. | § | ATEM Kr. den Französischen Kriegs Die Erfolge der englischen Offensive in eigener .«--Bs·-12U.chtms.g» (Teil«egrammdes,."Pester«8fl·o«yd«;s « " «s-Ba,sel,17.Agust. )«In einer Betrachtung über die bisherigen Erfolge der englischen Offensive erklärt der Korrespondent des «Manchester Guardian«im englischen Hauptsquartier,daß die Engländer seit Beginn der Offensive trotz aller Opfer an Menschen und Artilleriemnition bis jetzt nur knapp 68 Quadratkilometer erobert hätten Der Korrespondent erörtert dann eingehend die«glänzende Organisation des deutschen Widerstandes .. .. Sihanplake. «. Die englischen Verluste. . . London,.13.August. Die jetzt veröffentlichte Verlustliste enthält die Namen von 138s Offizieren,von denen 71 gefallen sind,und vom 4000 Mann. Die jüngste Beibiegung Belforts. (Telegramm des „Beiter 2Ioyb“.) Basel, 15. August "Die „Basler Radgridten" melden: Da die Stadt Belfort unter der legten Bescießgung mit den weittragenden deutschen Geihügen IHwer gelitten if nun "den Derichten über den Bein des Bräsidenten Bonncare zu entnehmen. Der Präsident hat die, Stätten der Vermiftung besucht. Großer Gebäudeschaden wurde in der Rue Nouvelles, am Boulevard Carnot, an der Carnot-Brücke und im Vaubourg de France anges richtet. Demnac sind also die deutschen Fernegeschosse nicht nur in den Tellungsrayon von Belfort gekommen, sondern haben durchwegs auch mitten in die Stadt eingeschlagen. Boincare Fam legten Donnerstagvormittag nach Belfort und beglückwünsche,den Maire und den Stadtrat zu ihrem tapferen, Verhalten während der grauenhaften Brüfung bei den legten Beschießungen durch die Flieger und Rerngeihüge,