Pester Lloyd, Dezember 1916 (Jahrgang 63, nr. 349-361)

1916-12-16 / nr. 349

. i Insera e 28 K, balbj. 14 K, viertelj. 50 K. Morgen-u, Abendblatt : lang vierteljährig : Für Deutsch­en für alle übrigen Staaten 21 are­ments werden auch bei sämtlichen auge eg ják s tlgetopftem entgegengenommen: «· MORGENBLATT er wor a ie ken mer, BE old, Ant, . Iris Ins­ Jus man­? Ludwig H NER ER ken Oesterreich in Faser Loves für Keen Are Wien, Wollzeile 16. — Auch alle anderen ‚renommierten Inseratenbureaus in Oexter­­. reich wie im Auslande übernehmen Aus­kündigungen für den „Pester Lloyd“, Kinnein, Morgenblgtt in Budapest und der Provinz 12 Heller, m­a =, ky Budapest 6 Heller, in der Provinz 8 Heller. Redaktion und Administration : V. I Valeria­ utcza 12. — Manuskripte 1, Márta keinem Falle zurückgestellt, — Unfran­­­­kierte Briefe‘ werden nicht‘ ern­en ‘ 68. Jahranng. . Budapest, Samstag, 16. gebe 1916 an. 349 .— — « Ans. Siriegsjahr 1916, um Nach Informationen von besonderer Seite. — Ton Karl Friedrich Nomwat. Der kollegialen Lvebenswurf spdigkett des durch ferne MItarbeit’ ·­am Pe­ster Lloyd;auch junse·rens Cesern bestens bekanntherrn KarlF Nowak Kneggbencit« der Kolntschen, ekstatters ,. zeitung, berdanfen wir, den nachfolgenden Aufjab, idessen Mitteilungen auf da lebhafteste Anteresse unsere3peter freijes An­spruch erheben dürfen. Standort des­ u.­tz. Armeeoberkommandos im Dezember­ 1916 rolt nuunmehr als Vergangenheit und Historie ab: Heil ist, Hell’bleibt der Glanz, der — troß­mond un­­erwarteter Schatten am sommerlichen Horizont — dies Sahr als­ Einheit überstrahlt. Sein Eingang sah die Ver­­bündeten statt in Fameracshaftlich treuer­­ Waffengröße. Sein­ Ausgang sieht sie stärker als jemals zuvor. Bis­­weilen mochte das Bolt im Zinnhauen daheim doch heim­­lich bangen;­ denn vieles trug sich im verborgenen zu, unter Schleiern, die niemand damals, al­­s geschah, noch lüften: Zonnge, niemand, der Verantwortung trug. Auch tern das Bolt daheim unruhig zu werden dien. "Mnch wenn einzelne aufstanden an besonderem zechtverbrieften Pla, der Rede und Anfrage erlaubte, die darum doch ohrte, Antiport bleiben mußten. Aber in Uebeinheiten all der stählernen Ereignisse von 1916 wird heute freilich, da man auch die Schleier Ion ein wenig Lüften fan, kaum einer mehr sich finden, der nicht dog­, mit ruhigen Be­wußtsein, mit ruhigem Selbtvertrauen, ins neue Jahr hinüberschritte. ‚Kühnste Erfolge haben Gruppe wie Führer aufs neue erhöht. Zu Deutiälands Um­bertoind­­‚barkeit, zu den Heukerungen dieser geradezu­ märchen­­haften deutschen Kraft, zu allen Taten des Vierbundes tritt Delterreig) Ungarns "Anteil ‘mit jener "Tapidaren Wucht, die den Defterreicher und den Ungar seiner ganzen­­ Art nach vermutlich­ selbst ein wenig skeptisch ließ, aber es “wird sid­jekt, da alle Entwicklungen schon Geschichte gez­worben RD, vieleist­eniges Da davon Bed­en hasjen. Am Eingang des Kriegsjahres stand immer noch, die Balkanphase. Madensen hatte Serbien zwar sershmettert,, aber noch nicht, der ganze­ Gegner auf dem­­ Balkan war bezwungen. Eine neue Entscheidung mußte­ gesucht und­ getroffen­­ werden, wohin die­ siegreichen­ Waffen nunmehr zu wenden seien. Und­ die österreichisch-, ungarische Heeresleitung ventschied sich schnell: Nach Ser­­bien­ sollte, um wenigstens auf einem Schauplan reinen Til zu machen, sofort, Montenegro , niedergeschlagen werden. Meber die Aussichten des­ Lobbenangriffes, sowie des ganzen Unternehmens gegen­­ das wilde Bergland, waren die Ansichten der militäris­chen Autoritäten damals geteilt. Die Heeresleitung aber leg sich nicht­ beirren. Vieleicht war es gut, wieder den Generalfeldmarschall K. Madensen zu einem zweiten Schlage ausholen zu lassen. Indes: die Auseinanderlegung mit König Nikita schien eine so außerordentlichh österreic­h-ungarische An­­gelegenheit, wie er nur noch die italienische sein konnte, und ded Generalfeldmarschalls sieggemahnte Kraft war wichtig­ zum Beschreiten neuer Richtungen. Die Heeress­­­leitung befahl dem Generalobersten dr. Kövels, den Ohlag zu führen. Kövels hatte Imangorod genommen, er hatte Belgrad genommen, seine Armee . Iljiveníte ab von den Truppen des Generalfeldmarschalls. Wie wer er den Angegriffenen f­lug, wie gründlich, ist bekannt. An der Schwelle des neuen Jahres 1916 Tag des Biene Montenegro. . Montenegro Tag am "geben’ derfehmehter: Bas ‚sollte jegt geschehen? In Italien sÖwankte die Stim­­mung. Wenn Italien ein scharfer Stoß noch obendrein traf, Brach diese­ Stimmung’ vielleicht völlig entziwet: "adj, der! Teiedensfeite bin. jedenfalls. Eine Großmagit konnte in der Gegnerreihe erheblich um ihrem­ "Gefecj ist­­ wert gebracht werden. Die­ Bittenterrüttete. Das ihre große­ Offensive bevorstand, wußte man. Sie holte unenttwegt Truppen heran, sie baute umentiwegt Maschinen und Ges­­­­­­icüße, sie wurde stärker, von Tag zu Tag. Noch aber war sie nicht fertig. Doppelt: schlägt, wer ihnen schlägt.‘ Die österreichisch-ungarische Heeresleitung überdloh also den Angriff gegen Italien. Der Bundesgenosse wurde ver­­ständigt. Nivalitäten, persönliche A Ruhmesabsichten zwi­­sen den Bundesgenossen rennt dieser Krieg ja nicht; nur ein Bier, ein Endsieg [hhwebt allen gemeinsam var, wenn es anginge, solle der Waffenbruder sogar unmittelbar tätigen Anteil an der neuen Offensive haben. Er konnte dies mit­ Truppen an der Südwestfront, konnte es aus durch Verstartung an der Ostfront hin. Freilich gab­ es ,da allerlei zu erwägen. Deutschland­ befand­ sich mit, Ital­­ien noch ‚nicht­ im Kriegszustand. Much war um die ‚gleiche Zeit ein­ Stoß, im Besten geplant, war, auch son der bereitet. Natürlich brauchte Deutschland darum selbst seine Truppen, Oesterreich-Ungern, stand ,also im Angriff, auf Italien zwar allein, konnte aber der­ ganzen. Zage­ nach den Angriff, gleichwohl ruhig, führen. Die Sftfeont war­ gesichert; er­ machte auch nichts aus, bak sogar einzelne deutsche­­ Truppenkörper — etwa der Armee Bothmer­­­s um jene­ Zeit und nach dem Westen Hinübergingen;­­ die Ostfront blieb troßdem jegt immer noch stürter dejekt al jemals während des ganzen Krieges zuvor. Die Heereds­leitung übte überdies jede Voraussigt.. Die ‚einzelnen ‚Generalstabschefs­ der Armeen draußen hatten persönlich Bericht zu erstatten. Immerhin mochten die Ruffen nur anzennen, überall, schien nach menschlichem. Ermeisen fold ein‘ Anzennen aussichtslos. Die F. u. Truppen hatten oft­ ‚genug gegen Nuklands " Heere gefocjten , im "Verhältnis eins ‚zu drei; jept standen gegen z­weiundvierzig russische Divisionen entlang der ganzen front jegs und« dreißig Divisionen. Wie konnte hier irgendeine Weber«­rachjung au nur möglich sein? Ehrh­älfte: Weberzeugung war es Darum, wenn auch der, Generalstabschef jener Armee, die ‚damals die Aufhlukarmee der vierten Armee und zugleich ihr Oberkommando war, bei’ seinem Vor­trag ber der österreichisch- ungarifen "Heeresleihing ete "Mürte, daß nichts sogar sehnlicher erwünset sei, "als ges zade ein Angriff der Auffen. Die Front war in­­ der tat gesichert. Der Angriff gegen Italien begann, «Er war ein militärisches Meisterstück ein technische­s Kunstwerk jede Einzelheit vorherberechnet Das meiste ‚für diesen Feldzug neu erfunden, neu erbaut; der Air ‚max auf Straßen ‚vollzogen, die­ noch im seiner Karte eingezeichnet taten; die Artillerie in raffiniertester Gruppierung. In sotwierigstem Terrain wurde der Gegner Tag um Tag geschlagen­ und geworfen. Man stand enbiic­ knapp vor der­ ‚Ebene, Noch ein Querriegel bor dem Afticotal:, dann war man unten. Da kam Luck, der Schatten dieses Sadres. Zuck wird immer ein Rätsel bleiben, Wir sind Seite so starf, die ‚Erfolge der Mittelmächte so sehr werhin­ figtbar, unsere Kraft so ehr gewaltiger denn je, daß man Zuck Heute ruhig als das bezeichnen darf, wo es war, als ein jähes, unerwartete Teildebafel, als einen Blik aus heiterem wa Richt daß die Zr FLO Offen­ i­en war pflegt, wenn Feuilleton, in der Stimmung, ah; Bab­ie ich. Du best einen schönen Mund, Don 7 ja, den hast du. Dein Mund it troden und vom Durst­ errissen, wie eine blutrote erotische Pflanze, die in Demi­ üfte dem Regen entgegenharrt. Dein Mund ist wie ‚eine Signatur der Sünde. Was ist Sünde? Du mußt mir verzeihen, Dolly, ich) weiß es nicht. Einmal war sie starr parfümiert. Ungeheure Wolfen eines süßen Duftes stiegen aus ihrem Körper empor und Rau klyáke angesehene Wahrheit in Brüche geht. 30 hatte am­ Abschluß einer Gedankenkette eine al das Gefühl des Unbefriedigtseing und sah viele Stun­­den meines früheren Lebens, die mit Dieser Wahrheit an=­en waren, in die in der man zu sein Emigreit verfinten wie gefüllt Dürres Laub von den Bauten, „Bundern Sie sich nicht über meine Bitte,“ sagte­­ mein DEN im Nervensanatorium. „Es wäre gänzlich verfehlt, wenn Sie darin etwas Absonderliches sehen würden. Eine Inkonsequenz der logischen Wunsd­­reihe etwa." Er liebte verblüffende Redewendungen. Ich sagte, daß ich meine Inkonsequenz­ der logischen Mun­dreihe darin erbliden könne, und hatte dabei das dunkle Verlangen, ihn zu erfreuen, obwohl ich ein Wort · gebrauchte, das außerhalb meines Geistes stand · ,­­ rollten schwer und drohend auf michh zu. Run bin ich in , lauter Liebe gehüllt, sagte ich mir, und wußte den Sinn meiner eigenen Worte nicht zu ergründen. Aus ihrem Mund ‚sprang ein zweiter Mund heraus, aus diesem m­­eder einer und mieder einer, tausendfach war ihr Mund bei mir. Dann öffnete sie ihre Lippen, als wollte sie etwas jagen. Alle Lippen öffneten sich, es war, als ob ein Meer von Blut sie öffne und ich hinein verfinfe. 30 brach ohnmächtig vom Sessel. Der Arzt untersagte mich und sagte, es füme vom Magen, er habe nicht ® gu bes deuten, nein, wirklich.” Eine Magenkongestion auf and= nischer Basis, wenn man so­­ sagen darf. Für die­ Visite berechne er sich fünf Kronen. Empfehle mich. Wi Tages war sie tot. So plöglich wie ich Ihnen ],da[ fest jage, starb sie. Aß ich es hörte, sagte ich nichts­­ anderes als: Doly? Und dan nach einer Weile noch einmal: Dolly! Sa, Fein anderes Wort sagte ich, nur. Dieses eine. Dann ging ich, hinüber und wollte sie sehen..­­ Da waren [don die Leichenwäscherinnen um sie bes­müht, die mit knotigen Armen große Schwärme aus­­preßten. Das Wasser­ gludfte in den Cimern und hier und da fiel ein Wort hinein, das ich nicht verstand. Dolly lag naht auf einem Ruhebett. Boll­ommen naht, will ich Ihnen­ jagen, vielleicht habe ich mic Schlecht ausgedrückt, ‚€ liegt mir daran, daß sein Zweifel darüber in Den zurückbleibe. ne wollen wohl: einmal zu Frau. Safe PN ‚Tommen, Frau Krau­se, die. Mutter der­ Toten, Lie­ber stehen.“ Und mit einer Liechheit, die mich­ selbst in „fügte is so um das Totenhembd.­­Erstaumen "verfeßte,.­­ »Es handelt sich « Rot in Weiß. Bon Emil Gradl. Hahn,e sei eine ganz unwahrscheinliche Geschichte So unwahrscheinlich wie sie sich nur ein­ Kinoschriftsteller ausdenken könnte«Die schwarmen fuerinn2 Ich nicht Es stellt uns abseits des menschlichen Lebens ohne den­­ Versuch zu machen Jin­D wieder zurückzuführen­Lsd es zentraliiert die Psyche,k­ie verstehen««Ertropfte mir ivertrauch auf die Schultersoalks stelle es ihn, ich auf einem form­­erigen Gebiet mit mir gefunden zu haben. . Dodyi was diese­ Geschichte betreffe... „Das Erleb­­­­­nis fallt in die Zertmeister Pubertät Das Ist ungeheuer­­artig,Ich stelle es andrecortze,Ich unterstretche es «Ceenc1eso«Erzogcmend memenerquchend­rxch «durch die Luft und lachke dabei brttserlich so bttterlich wie sonst Menschennr­r zuwei­ 1en pflegen.·­««s -«Doll1)war unsere Nachbarstochter Jch kampftz11 ththuuxberJchiptachnwht zu Ihr,nem,me Jchsaß 'ar und True, fe an. Warum mus 16 dich Immer bei Die Seidenmwälcherhnnen gingen. 36 weiß, nie,­ warum sie die Schwäm­me mitnahmen. 30 trat vor Dolly hin und begrüßte fe, so als 95 sie noch am eben wäre. Dann sprag ich lange zu ihr in einer­ fremdartigen Verfettung W wundersamer Orte, während ic­. immer ihren Mund anblidte, der an im Tode noch wie ein großer Blutstropfen in dem mild­e­n weißen Gesicht lag. A­ Z ich zum Schluß.. gekommen war, beugte ich mich über diesen Mund und führe ihm Er war, fiebrig und fait. Uebrigens hatte dieses Erlebnis keine schlimmen Folgen für mich Ein kleines Newsæben das ist wohl wahr Aber ich bin nicht der Mann,der einer Jugen­ds­liebe lange nachhängt Hoho,da kennen S­ie mich schlecht Natürlich sehe ich nicht gern Din­ge,die m­ich an­ diesen schrecklichen MunderinnernLagte ich schrecklichs­ tun­, man kann ihn auch so bezeichnen,ich wage sogar zu bes­hauptem daß diese Bezeichnung recht zutreffend ist­­solche Dinge sehe ich elso nicht gern, nein. Da lag dort hin diese­ rote Neffe auf dem weißladierten Tisch, sie leuchtet. Eine Neffe ist sein Mäddemmund, ‚niemand wird das im­ Ermst behaupten. Dolys Mund in dem ‚weißen Gesicht aber . . . turz und gut, diesse Nelfe "beun­ruhigte mich. Es ist eine Zaune von mir, eine sensitive Schwäche. Sie können es nach Belieben auch eine fapris­ziöse Eigenart nennen, ich pflege bei solchen Analysen ziemlich tolerant zu sein. Sie haben die Nelfe tweggenom­­men, auf, Belten Dant."­­ * 4. * » er lesen im Nervenfanatorium führte "sich gut. Er versicherte jedem, der, er hören mollte, daß er Ba­m vorzüglich ‚gehe, FA; er fühle sich so wohl... Dabei pnippfte er mit den ingern und machte die Augen ne Er’ war‘ Leutnant in der Reserve. IH hatte viel üben ‘die­­­ Gescjichte mit dem roten­ Mödchenmund:nacge­­dat und war nahe daran, sie für eine phantastische Er­­findung au­ halten. Eines Nachts redte er mich und fragte über Durst. & Bitte Jajij entmet um Berzeihung, daß er meinen ven · «

Next