Pester Lloyd, Juni 1917 (Jahrgang 64, nr. 139-151)

1917-06-01 / nr. 139

.« .; en einer a Offensive besteht­ on ein vernünftiger und ehrlicher Mensc darüber im Zweifel sein, Wwer zu dem zufjü­hen Volke in dem Geiste der wahren de­e, bon der der Kaiser-König in der Thronrede daß sieb­elt kriege die Feuerprobe bestand,hat der revolutionäre Offizier Sratda von dem aus s Ecken Volke neue nutzlose Opfer verlangt oder der ER in eindliche Herrscher, der in der nämlichen Stunde sich zu Meunjde nach befseren, menschlicheren Beziehungen der fm der Versöhnlichkeit und des Entgegen­­s­­ bekannt?Die Thunnrede ist eine herzergtetende mung zur Befinmung vor dem Ba en Berfinten ‚bie Ba­arei, eine Botschaft der europäi­­ een Gestttung,­­» hochgemute Ankündigung besserer Zeiten« ER Der Arbeiterrat gegen bie­ fängt (Telegramm des Bejter Stoyb.)­ ­ « München, 31. Mai. Aus London toich berichtet: Mad der Daily Mail hat si ber Beteräburger Arbeiter­­und Soldatenrat gegen die Wiederauf­­­­nahme der rufjn­gen Offensive ausgesprochen. sp. Wet je —· BER el­ ner Arbeiterrat gegen Die englische Grimifäung, Felsgramm des Bester Lloyd, Berlin, 81. Mai % a Die Botfn­ge Zeitung melde: Der Pe­­tersburger Arbeiter- und Soldatenrat hat td amtlich in London jede englische inmi­t­t­ung in ie inneren ruffijójett ‚Angelegenhei­­t . — "44 I ° | sú .­. . D­e Berpflegungsforgen Auklands « . Peter­ barg, 31.­­Mai, (B. T.) Der Berpflegungsminister Pie Drnom hielt auf dem Kongreß der ia ein­en Lan­sten in der er jagte: Das Kornmonopol konnte infolge seiner vertwickelten Organisation bisher nicht ne­u­ werden. "Unmittelbar vei der Revolution­­ herrschte vollständiger Mangel an Korn. Die ü vermehrten sich dann im März und. sind im April neuerdings gesunken. Seitdem­­ sind die Bit­fuhren bedeutender getvorden, erreichte er aber nicht das nor­male Maß. Nach der Etatistiz­är die Bevölkerung und die Armee 18.000.000 Pud Korn. Die Bevölkerung werde wahrscheinlich eine nod De ei nak ehr zold durchmachen mit gr Selbit n ga ded Korn­­nonopold­im & die Lage nicht bej dem die Bauern dem­­ Rapiergelde seinen Wert beilegen er br Getreide nur gegen Rähstoffe, insbesondere ijen austauschen. Nac Be­­richten des Zentralkomitees seien aber die Vorräte nur drei­ Millionen Pub, während die für die Landesverteidigung ar­beitenden dieser Hinsicht stehe Rußland bei einer Kata­­strophe, falls die Bevölkerung, insbesondere die bäuer­­liche, fi nicht voll und gan­ a a­n­müßte. Die Nede ziel lebhaften Beifall de bes Shongr ‚dankte dem inifte für seine unge inften Tuschruge­­stallfabriken allein 30­ Millionen­­ erfordern. In­­ Kost gieß der Deutsch-Russendeessy. Ddeife, 31. Mai, als Kongreß der russischen Bür­ i­n der hiesigen lutheranischen Kathedrale wurde der ger deutscher Abstammung eröffnet.­ersammlung nahmen mehr als 3000 Dele­­­gierte teil, die aus allen Teilen Ruklands gekommen Der Dumaabgeordnete Zug verlad einen Bericht, 8 Kent hervorging, daß er der alten Negierung dur tehung eines Teiles der Presse gelungen war, im den nufsischen Bürgern Ddeutscher Abstammung möliche Gefühle zu eriweden. Der Kongreß erörterte die Lage, in welcher Sprache die Verhandlungen geführt­en A­ Mehrere Delegierte tölugen die ruffische orache vor, des ruffischen Unkundigen möge jedoch ge­­et sein, sich der deutschen Sprache zu bedienen. Andere Delegierte meinten aber, bas in einem freien Land, eine A darauf unter Zustimmung des­ örtlichen Rates , Arbeitergesandten, den Gebrauch der heut­­e­n Sprach­e zugulassen. Beschränkung­ dieser Art unzulässig sei.­­ Der Kongreß An der­­ ABB Die Forderungen ginnf anba. Petersburg, 81.­­Mai. ray. Die Regierung verhandelt über die ben­­and aufgestellten Forderungen. Eine der wichtigsten jére­ift, aß die Autonomie Finnland erfre ne­­n DRREmENN werden müsse |: Die­­ Friedenøb­emegsung Dwstaubpmckt der ungrischen Aboedmung —Telsgrc»« uns-set Sonderbestchterstnsxerim— Stocholm, 31. Mai, Ein Mitglied der ungarischen fogta: Tifischen Abordnung gab mir folgende Aufklä­­rung über die von den Delegierten bei der Bespre­c­hung mit dem holländisg- ilandinapi­­schen Komitee eingenommenen Standpunkt: AS Sprecher fungierten Kunfi md Garami, die bei der Kommission folgendes ausführten: : „All wir treten für einen Frieden ohne Un­­regionen, Kontributionen und Schaden­­‚erfas:ein und verlangen die sofortige politi­­sche Restituierung der belegten Gebiete Bezüglich, „ der Schadenersatfrage machen wir jedoch zwei Ausnahmen: erstens zugun­­ten Belgiens, wobei wir der Ansicht sind, daß be­­züglich Belgiens das feinerzeitige Versprechen Bethmann Hollmwegs, Belgien zu entschädi­­gen, heute noch bindend ist, obwohl Belgien seine Neutralität mit den Waffen verteidigt hat. Der Meidk­­kanzler hat am 4. August 1914 anerkannt, daß Deutsch­­land für den Durchzug durch Belgien [haben erjaspflichtig sei. Falls aber die Frage der Entschädigung Belgiens eine fordern lr. kyr­iée fán Serbien, und zwar mit der Begründung, dab dieses zugrunde gerichtete Land Leimesfalls in der Lage he wird sich aus eigener Kraft wirts­chaftlich zu reorganisieren; auch Serbien fel­dbuich alle kriegführenden Großmächte solidarishzquentschädigem Bezüglich Elsaß-Lothringens geht unsere, Auffassung dahin, daß die französischen und­ die deutschen Sotialisten untereinand dber eine Einigung in dieser Frage, Juden sollen, was mit um so geri­ngeren Schwierigkeiten­­ der=­bunden ist, als sie ja schon 1913 eine Platform geschaffen und eine gemeinsame Lösung gefunden haben. Allerdings erachten wir als die wichtigsten Aufgaben der­ Inter­­nationale, nach beiden Richtungen einen solchen Bruch auszuüben, dab eine Verständigung zwischen den franzö­­sischen und den deutschen Sozialisten unbedingt zustande komme. · ·Denselben­ Standpunkt nehmen wir auch bezüglich Makedonien sein hierüber sollen sich die bnls­garischen und die serbischen Sozialisten untereinander verständigen, natürlich, unter der Regide der International." Was die Nationalitätenfrage anbelangt, so sind wir dafür, daß alle vom eigenen Nation­­alitäten bewohnten Gegenden und VBroiingen unter ihrer bisherigen tank­­lichen Souveränität verbleiben, jedoch sol allen Nationalitäten volle Autonomie ge­währt werden ‚parallel mit einer allgemeinen ‚Demokratisierung aller Ländern ’ % Für Serbien erachten wir es als unabweizetd,­ daß, ihm ein Zugang zum Meere geöffnet werde, jeden­­falls im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Berne mit der Monarchie. «­­ ‚Was die Säuldfrage bei Urfenerfigaft des Krieges betrifft, stehen wir auf dem folgenden Standpunkte: einerseits wollen wir über Feing sozialistische Partei irgendeine Kriegs­führenden landesein Urteil fallen ob je fid. dem­ Kriegsproblem­ gegenüber richtig oder Anrichtig verhalten­ hat. Außerdem ist , inkompatibel mit der sozialistischen Auffassung, allein‘ die gelegenli­chen Gründe des Krieges zu suchen. Unserer An­­­schauung nach lastet die Kriegsurheberschaft auf allen kapitalitischen Regierungen ber. Kriegs führenden Länder. Die Regierungen tragen die toller tipe Verantwortlikeit und wir wünsten,­­ da die Sozialisten aller Länder ihre Regierungen berantmorta Ki machen. Dir halten eine jegige Diskussion über die Schuldfrage für unzwedmäßig, da dies kaum den Triedenzichluß beschleunigen­ fönnte, we [lagen wir ir DOT, Biese Srage und auf bin 28 e 1 lün ingerm­m 8 de Krieges herbeiführen fönnte, 10 4 "Edinádtaftigtelten formert oder künftet, und damit N­iederes Gericht herstellt. Daher „Scciweren”,­­ übrigens nie Früchte trägt, in allen Ehren! Bei­ folder me und Achtung des­ Mein baue gestaltet sich die Weinlese zu einem wahren Wolfs­­von alt und jung, von hoch und niedrig. Acht­ige vorher laufen die einzelnen Haußhaltungsvorstände gehöretes Blen­d, türkisch „pastyrma“, und laden für d­en Abend eine Gesellshaft von jungen Mädchen ein. : gek­leinern das Bleifh mit kleinen Haden und len daraus, nach althergebrachter Weise, bei Laternen­ 2­e ber. Damit die Arbeit munter, vorwärts­­e, lassen die Gäste Lieder erschallen. Ist das Flei­eh ad , so werden Gesellschaftsspiele gespielt, zumeist a e, z. B. das auch bei den Südslawen bekannte steinwerfen ne das Geld verstehen. Mit Gesang, Tanz, piel und Schmausen wird oft Die ganze En verbracht, dem dabei verarbeiteten Dörrfleisch „pastyrma“ ; Kiefer­eftabend „pastyrmalyk“. Die erste Ab­­­teilung (seite) der so gemachten Würste, die no­ nicht an Br­­ust gepreßt sind, wird im Weinberge bei der Liefe vergehet, die übrigen für den Winter aufgehoben. Unter den verschiedenen Gangesm­eilen, die beim „Pastyr­­malyk“ vorgetragen werden, erfreut sich besonderer Bel­­­iebtheit das biöher, so viel ich weiß, nicht gebrudte rm­ariee Ried". Der Terz lautet türtijd: Kaleden indirdiler — Hep kara gidirdiler Ne seni bana werdiler —- No beni öldürdiler. Jischil-mi dir kutnunuz? — Jeni jar-my tuttunuz ? Jeni jary tutalym — Siz bizi unuttunuz. Denizde kum kalmady — Balykda pul kalmady, Kalk sarulalym jatalym — Jürekde gam kalmady. Deniz dibi midije ' Gel sarulalym jatalym- Kalebojuda | giderim — " Al dewedschi deweni Der Türke liebt es, in Mußestunden seinen Gedanken nachzuhängen und sich von ihnen im bunten­­Birbel herumtreiben zu Tag­en. "Seh den vernunftmäßigen Reflexionen läßst er sich dann dur Phantasien in Die Welt der Liebe entführen und weiht im Gesange Worte und Wendungen aneinander, die in dunkten Anspielungen Bezug haben auf den Gegenstand seiner Sehnsucht, und wenn dur­cag Aneinanderfügen weimähnliche Harmonien entstehen, so geht beim Nachmittagstaffee im Taushigen Garten dem Verliebten das Herz über, und die Empfin­­dung ri­nnt sich 108 in Sinngeb­äten,­­ türfi­ „Mani“, deren [wermütiger Singsang in monotoner Aufeinander­­folge mit dem Bläu­hern des beliebten Springbrunnens (schadyrvan) metteifer. Auch das Raftyrmalyk-Lied ist solch ein Mann. Möge der geneigte Zejer die überaus große Schwierigkeit der Ueberfegung in Betracht ziehen und mit mir berführen,­­. in die dunklen Tiefen türlischen Gefühlslebens Hinabzu- Be Seine Ueberfegung fönnte man si denken wie­­lgt: „Bon der Festung. Herabgeführt — Bird ich ganz schwarz gefleidet. Meder gaben sie Dich nur " — Noch haben sie mich getötet, Sit euer Seidenfleisch grün? 0 Habt ihr neue Lieb’ ermorden ? Neue Lieb’ Takt und erwerben! — Ihr Habt uns vergessen. Am Meer it fein Land geblieben — Am File Teine Schuppen. Steh auf, lot und umarmen — Im Herzen blieb Fein Gram. Am Grund des Meeres ist Die Muschel — Ein goldenes Band zur Gabe. Komm, Takt und umarmnen — Die Uhr kam auf sieben ! Zur Schanze gehe ich — Gieben Kamele treibe ich, Nimm, Treiber, Dein Kamel , Ich geh zu meiner Liebe, Aus der Festung warf man mic — Am Sande fing man mich auf, Weder Jungfrau mar ich,noch, Braut — Zu Feuer wurde ich entzündet.“ Mag der geier in diesem Gedichte lesen, was er will, er wird ihm einen eigenen Genuß bereiten, umhüllt vom Dämmerlichte orientalischer Boefie dnd mechselnde Schat­­eten ( halbausgesprochener Gedanken an sich herüber­­ziehen ja ml Z schen ic) möchte jagen, rein gagauzife in jenek­eidenschaft ligtett, ist das nachfolgende Lied, das ich beim Bartyrmalyi-Fest gleichfalls großer Beliebt­­heit erfreut und al er nicht veröffentlicht sein dürfte. € 3 BAER auf türkise „Ah more kyz, more ala ea öldü, ESÉLY i | „Ko ölsün, ko ölsün — Tschal Werne: sajdaji — "Ben tepejim horoji." „Ah more kyz, more kyz — Buban öldü, dodiler-« «­­„Bo. ölstin, ko ölsűn — Tschal gajdadschi gajdaji — .Ben tepejim DOG OR % . „Ah more "kyz, more kyz — Jarkohm öldü, dediler."­­„Arta kalsyn horosi — Veran kalsyn gajdasy !* 318 Deutsche überlegt: DD Mädchen, o Wädchen — Man jagt, Deine Mutter Út tot" „Soll a fol sterben — Blas, Dubeljadpfeifer­­ _ 36 Lad­weg Horo stampfen.“­­. O Mädchen, b Mädchen — Matt sagt, Dein Vater geflothen.» „Sol­l sterben, , sol. Sterben ,— Bas, DNENaHeNeR _ 99 will dem, .Horo stampfen.* 7. „D Mäddhen, o. Nädden — Man’ sagt, Dein Bräufigem Hanser — „Berlaffen jet fein Horo — Zerstört fein Dudelrad UNTEN Nicht allen k wird diese ungezügelte B Willensäußerung, ein so rüdhaltloses Bek­nntnis zum Leben gefallen, aber: es liegt Ursprünglichkeit, und Kraft, Aufrichtigteit ee, Zukunftssicherheit darin. Nebenbei bemerkt bilden die Augdrüche „buban“ („dein Vater”) und „jafkolun“ („dein Bräutigam“), gagauzische Provinzialismen für das türkische mbaban"­­ und sür Anni Be­ig bas­ch Auf ähnliche Weise en­tgangent , bazi­ange Jahr eine fest umschriebene Reihenfolge von Texten ges worden, die noch heute nach Altväterweise begangen t were­den und uns in die Kulturwelt polonisäten Mittel, alters zurückleiten. Nicht lange mehr, und die­ alles nivellierende Gegenwart wird auch diesen weltvergessenen Mittel vom „alten Kram“ des Gagantentums, den ihj­ noch im Umfange von mehreren Druckbogen auf­eichnen konnte, gereinigt haben. Dann werden nur Griechen­er Bulgaren hier leben, leitere natürlich vermöge der gewalt beg ‚modernen Staates zur Assimilierung , Auffangung der­ kleineren Volfspartikeln berufen. Es wäre daher nicht ohne­ Interesse für die urab­ic- -altan­te, Volksore, noch rechtzeitig eine Sammlung jener ehnwürdi­­gen Ueberlieferungen zu veranstalten, bevor sie dahinz geshmwunden sein werden. > — Altyn kordon hedije, — Sahat geldi jedije. — Jedi dewe güderim,­­ — Ben jeryma giderim. Pi­­­­ > Kaleden aitilar beni - — Kumlara hattylar beni, Ne kyz oldum ne gelin -- Atesche jaktilar beni. \ !

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