Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. február (65. évfolyam, 27-50. szám)

1918-02-01 / 27. szám

1.1'sdruAr 1918 »Ad erste Gefecht zwischen Russen und Rumänen. A IN sterda m, 31. Januar. Reuter-Bureau meldet aus Petersburg vom 29.: ^Wr da^ ersteGefechtzwischen den Russen und W^mänen am 23. d. an der Bisenzabahn Migh?n i—K i sch i n ew wird gemeldet, daß drei russische Wotaillone eine stleiuie rumänische Abteilung umzingelten, die die Eisenbahustation besetzt hielt, und sie aufforderten, sich zu ergeben Die Rumänen d'peschierten imch Ungheni und leisteten energischen Widerstand. Nach einem lmlbstüNdiaen Maschinengewehr- und Gswebrfeuer waren fast alle Rumänen kanchfunfähig, als ein Eisenbahnzug mit einma Bataillon In­fanterie sich Ünabeni näherte. Diese Abteilung machte mit vier leichten Ka-nöucn und mehreren Maschinengewehren einen sofortigen Angriff undtriebdierussischenTruppen zurück. Die Verlchte tvarcn auf beiden Seiten sehr groß. Gemeinsames Vorgehen der Rumänen mit der Ukraina. — Telegramm unseres Korrespondenten. — Haag. 81. Ja'!»-. Dem Corriere della Sera wird- aus Ve - tersburg telegraphiert: Zwischen Rumänien und der Ukraina besteht ein U e b e r ein kommen, das^ sich auf ein gemeir. sames Vorgehen gegen' N u ß land' bezieht. Nach den, in Petersburger Regie-1 runas'^reisLN v rlieaenden Berichte : hat der Vor­­marsch der rumänischen Truppen in Beß­­arabien erfolgreich.begonnen und macht rasche F o r t s ch ri t t e. d^ die maximalistischen Trup­pen nur schwachen Widerstand leisten. Ungeachtet des russisch-rumänischen Konfliktes, der die Abreise des rumänischen Gesandten zur Folge, hatte, gedenken die übrtgen ,V c rtreter der Alliier­ten auch weiterhin'in Petersburg zu bleiben, da sie der Ansicht sind, daß die b e ß a r a b i s ch e F r a g e nach den Grundsätzen desSelbstbestim-^ mnngLrechtes gelöst werden wird. Die Kämpfe in Itnliru. Unser Kampfbericht. Das Ung. Tel.-K'^rr.-Bureou meldet aus dem k. u. k. Kriegspressequartier vom 31. d. Nc, abends: Die feindliche Gefechtstätigkeit, welche sich zunächst nach den gestrigen Kämpfen hauptsächlich auf lebhaftes Störungsfeue-r im Raume östlich Asiago und unsere neueingenommene Stellung be­schränkte, dehnte sich im Laufe des Tages weiter aus und griff auch auf den Raum östlich der Brentaüber. Ein gegen den M o n t e P e r t i c a ge­setzter Ant'riff wurde abgeschlagen. Auch im Raume des MonteÄfolono wurde die Kamvftätiakeit lebhafte''. Unseren in der Aufklärung und im Kampfe gleich rrner­­müdlichen Fliegern gelang es, vier feindliche FlugzeugeundeinenFesselballonabzu­­schießen. Die Kämpfe irr Frankreich. Die Strafbomüardierung von Paris. Amllicher französischer Bericht. Paris, 31. Januar. (Amtlich.) In der letzten Nacht ivurde Paris v o n f e i n d l i ch e n F l u g z e u g e n h e l m g e s u ch t. An verschiedenen Punkten des Pariser Stadtgebietes .wurden Bomben abgeworfen. Man meldete den Verlust von'Menschenleben, auch Sachsch a­­den wurde angerichtet. Genauere Nachrichten werden veröffentlicht werden, sobald präzise Meldungen vorliegen. Paris, 31. Januar. (Amtlich.) .Vier feindliche Flugzeug­geschwader üüerflogen unsere Litzien nördlich von Compiègne und erreichten Paris. Dank der klaren Sicht näherten sie sich, in großer Höhe sich haltend, dem Pariser Häuser.meer von der nördlichen und östlichen Seite, indem^sie der Reihe nach aufmehrere Vor­orte g am eind en Gejchosse warfen, worauf sie über Paris flogen, insbesondere über das rechte Seineufer, wo sie in einigen Augenblicken fast ihre gesamten Bomben abwarfen, die ziemlich viel Opfer forderten, namentlich an Frauen und Kinder n.. Zwei Spitäler lvurden ge­troffen, mehrere Gebäudein Brand ge­fetzt und beschädi g st. Die Zahl der Todes­opferbetrügt zwanzig, die derVerletzten fünfzig. Mehrere Lustkämpfe^ wurden nördlich von der Hauptstadt ausgefochten. Ein deutfcheèFlug­­zeug wurde abgeschossen. Die zwei Insassen wurden gefan gen genom men. Ein franzö­sisches Flugzeug war zur Landung ge­zwungen. Die zwei Insassen sind ver­wundet. Paris, 31. Januar. Die Agence Havas meldet: Um 11 Uhr 35 Minuten nachts grifsLn Pie Abwebrkanonen im Nordgebiet von Paris die feindlichen Flugzorige energisch an. Man vernahm in der Nacht den Donner der Geschütze und sah die Geschosse am Himniel platzern Auch das Knallen derBomben wurde vernommen. Um 11 Uhr 55 Mi­nuten wurde gemeldet, daß eine Bombe auf ein Gebäude gefallen sei, das ziemlich ernst, beschädigt wurde. In den benachbarten Gebäuden wurden zahlreiche Fenfkerschei­­bcn zertrümmert. Etwas später wurde das Platzen mehrerer anderen Bomben gemeldet. Neue Aktionen an der flandrischen Front? lTelegrammdesPesterLloyd.) Genf, Vl. Januar. Le Matin und L'E cho de Paris melden die Abrciseder Kriegsberichterstatter und der neutralen Militärattaches an die englisch-französische Front. Die Riesenverluste der Engländer. B e rl i ir, 31. Jannar. Der Mitarbeiter der Londoner Wochenschrift The World stellt am 15. d. fest, daß nach den Zusammen­stellungen des War Office die Engländer während . der zwei fehlgeschlagenen großen Offensiven an der s Somme und in Flandern über eine Million allein an Toten verloren haben. Die Affäre Caillanx. Paris. 81. Januar. Tcr Uiüirsuchung^rickUer hat uiUer anderen den srühcren Militäratlachö in Rom Obersten Kran so iS über den Aus­­cntgall Calllaux' in Italien vernommen. j Der Untersssbootkrieg. Die verheerenden Verluste der italienischen Handelsflotte. Berlin, 31. Januar. (Wolff-Bureau.) AufdenSeeverkehrnachIta­­lien wirkt unser Unterseebootkrieg ge­radezu verheerend. Dem Popolo Nomano vom 22. d. zusolge schätzt der italienische Finanzminister Nitti den Äerlust der italienischen Handelsflotte im Verlaufe des Krieges auf55 Prozent. Diese Entwicklung erfüllt uns mit umfo größerer Genugtuung, als das Ver­trauen auf die freie Schiffahrt für Italien eine felbstversläud» liche Voraussetzung zu serneln Verrat am Dreibunde und zum Anschluß an England bildete. Ni'n stockt die Einfuhr von Kohlen, Erzen und Lebensmitteln. Die Eisenbahnen und selbst die Kriegsindustrie leiden Not. Jta'ien ist völllg auf die Gnade Englands angewiesen, das die.Front Veltetien als Ncbenk'-'egsschauvlatz behäufelt und nu'' büst. wenn Ftalien sich weiter für die eigennützigen Pläne der Entente opfert. Die Wirkung des Tauchbootkriegss auf die englische VolkscrnLhrung. Bern. 31. Januar. Ledensmittelkontrollor Lord Nhondda erwähnte in einer Rede in Newport, daß die d-eutschen Tauchboote in einer Woche im Dezember um drei Millionen Pfund Sp eck und vier MillionenKäseversenkt habe n. Zlveifellos lege der Tauchbootkrieg England be­deutende Unannehmlichkeiten auf. "Man muß eben den Gürtel fester schnallru und dem T-einde ins Geüchr lachen. Die Versorgung mit Brot und Weizen sei nicht so bs> sriedigmd, da das Lebenswütelarnt wegen der schlechten Ernste in Frankreich und Italien viele amerika- Nische Send'.u gen dorlhin leiten müsse. Trotzdein bcstehe kein Grund zur Besorgnis.­ Erschwerung des englischen Schiffsverkehrs. London, 80. Januar. Vom 1. Febr-uar an darf kein englischer Dampfer von übrr fünfhundert urd kein Segler über tausend Tonnen ohne die besondere Erlaubnis des Schiffahrtkontrollors aussahren. EngLand und der Krieg. Die deutschen Luftangriffe auf London. Englischer Bericht. London, 30. Januar. Während der letzten Nacht zwischen 10 Uhr und 12 Uhr 30 Minuten morgens wurden von feindlichen Fliegern! mehrer^ Angriffe auf London unternommen. In einem Falle gelang cs einem Flieger, in die Haupt st adt d u r ch z u d r i n g e n. Die erste feindliche Maschine überflog! die Insel Thanetumg Uhr 80 Minuten und fuhr über der s Themsemündung tvciter in der Richtung nach London. Sämtliche Flugzeuge wurden durch Geschützseuer zur Umkehr gezwmrgen. ! Ungefähr zur selben Zeit flogm vier airdere Angreifer i über die Küste von Essex. Auch ihnen gelang es nicht, durch ! die eiserne Verteidigungslinie in die Hauptstadt einzudringsn. s Inzwischen Passierte ein einzelnes Flugzeug, das um 10 Uhr s 30 Minuten über die Küste von Essex geflogen tvar, im Bogen ! Nord und West von London und warf einige Bomben ä m Südwestra n d e der Stadt ab. Zu gleicher Zeit ! ließ eine andere feindliche Maschine Bomben am Nord­­westrand der Stadt fallen, ohne jemand zu ver­letzen oder Schaden anzurichten. Andere Flugzeuge, die die Küste von Kent und Essex zwischen 10,, Uhr 25 Minuten und 10 Uhr 50 Minuten überflogen, wurden sämtliche auf ihrem j Wege Nach London an verschiedenen Stellen zur Rückkehr ge­zwungen. ^Der Schluß ang riss, der zwischen 11 Uhr 30 Mi­nuten und Mitternacht von drei oder vier Maschinen über die Küste von Essex lsinweg untemommen wurde, »var ebenfalls ohne Erfolg. An verschiedenen Stellen von Kent und Essex wurden Bomben ab geworfen. Es liegen jedoch noch keine Nachrichten über den Verlust an Men­schenleben oder Schäden aus diesen Grafschaften vor. Inden jüdwestlichenVorstädten Lon­dons wurden einige wenige Personen ge­troffen. Veru.utlich nal)men an den Luftangriffen ebenso­viel Flugzeuge wie in der vorherigen Nacht, nämlich fünfzehn, teil. Eine Anzahl unserer Flugzeuge war aufgestiegcn, es werten mehrere Gefechte mit feindlichen Ni schinen gemeldet. Eines: unserer Flugzeugführer griff ein feindliches Flugzeug am nordwestlichen Teil« Londons an, was zur Folge hatte, 4 Die Korr§euLrüLiorrsfraKe im Akgeord­­«etsnhause. Ein tückkscher Angriff der rumänischen Nationalitäten« Partei. Budapcst. 3l. Januar. ' An leitender Stelle unseres Blattes beschäftigen wir uns hMte mit einer Auscinandersesiung im Abgeordneten« I)au^, die. der Prograutmerklärung der Negicruna folgend. Wischen dem Grafen Albert Apponyi und dem Grafen ^.Ltesan L.ißa stattgefunden hat. Soweit dicse Ausein« j andersetzung ein.Mift in die bedeutenden innerpolitische« Attionen dieser Tage, würdigen wir sie an der Spitze unseres Blattes. K btt heutigen Sitzung nahm Präsident^ j Szâp Veranlasiung. dem Abgeordneten Theodor -llt l halt einen zweifachen Ordnungsruf zu erteilen. Wie wir m unserern Abendblatte bereits bemerkt haben, war die Ncde. mit der Herr Theodor Mihali heute das Mgarifche Abgeordnetenhaus heimgesucht hat, in ein-x Wer,e gesprochen, die sie völlig unverständlich gemacht! hatte.^o konnte auch der Präsident des Hauses erst aus^ dem Stenogramm konstatieren, daß der Redner der ru-^ manischen Nationalitätenpartei in seinen halb geflüster­ten, halb gemurmelten oder verschluckten AuMhwMg-n^ schwerste Verleumdungen gegen den ungarischen Staat! gechleudert hchte, namentlich diesen beschuldigte, die ru­mänische Bevölkerung des Landes zu versklaven. Es kennzeichnet den Wert dieser Anwürfe, wenn wir lagen, daß der Mann, derstie im Namen seiner Partei im ungarischen Abgeordnetenhause Vorbringen sollte, seiiw Worte durch kindische, lächerliche Manöver unver­ständlich machte, weil er nicht den Mut hatte, sie der Kritik des Abgeordneten­hauses aus-zu setzen. Und es richtet diese Anwürfe auch der Umstand, daß in der Stunde, da sich der Präsi­den: des Llbgeordnetenhauses über den Wortlaut der Rede des rumänischen Nationalitätenvertreters Gewißheit ver­­schaffen konnte, Herr Theodor Mihali und seine Gesin­­nungsgenossen längst die Mauern des Hauses eilig verlas­sen hatten. Wir konstatieren also, daßdieRede, die Herr Theodor Mihali und seine Gesin­nungsgenossen morgen vielleicht als politische Kundgebung verwerten wer­den, im ungarischen Abgeordnetenhaus ungehört verklungen ist, daß sie in dieses Haus hineingeschmuggelt, nicht in ihm gesprochen wurde. So beschränkt sich denn der Protest der öffentlichen Meinung notwendig auf die publizistische Kundgebung, die sich ganz den Worten des Präsidenten des ungarischen Abgeordnetenhauses anschlleßt. Mit voller Entrüstung weisen wir die Lüge zurück, daß im ungarischen Staate die Rumänen versklavt würden, und wenn Herr Theodor Mihali darauf verwies, daß zahlreiche ungarländische Rumänen verhaftet worden sind, so sagen wir ihm, daß die Verhafteten in überwiegender Zahl irregeführte Opfer jener Propaganda sind, die sich heute in der Kundgebung des Herrn Theodor ! Mihali so dreist gezeigt hat. Gewiß, die intellektuellen! Urheber dieser Verunglückung ihrer Nächsten verkriechen! sich vorsichtig, wie ja auch heute Herr Theodor Mihali nicht den Mut aufgebracht hat, jenes Hetzpamphlet ver­ständlich zu verlesen, das sicherlich zur Aufreizung der ungarischen Staatsbürger rumänischer Zunge und zur Verleumdung des ungarischen Staates erdacht ist. In die­­sem Sinne war das Auftreten Theodor Mihalis symptoma­tisch. Die Herren ziehen sich aus der Affäre, und der gläu­bige Narr Zahlt die Rechnung. f Das Abgeordnetenhaus, dessen Sitzung heute auch «von einer Sitzung des Magna t'enhauses gefolgt war, in der Ministerpräsident Dr. Alexander Wekerle sein Programm unterbreitete, wird Dienstag wieder zusammen treten. f. Sitzung -eS Abgeordnete »Hauses. Der Verlauf -er Sitzung. Die heutige Sitzung des Abgeordnetenhauses nahm weiter I folgenden Verlauf: Abgeordneter Theodor Mihali sNumänische Nationalitäten» Partei, ergreift hierauf das Wort. Mit feinen Ausführungen befassen wir uns an einer anderen Stelle des Blattes. Abgeordneter Gèza Polönyi fparteilos): Dem heutigen -Tage verleiht das Ereignis, daß die Ver» einigte Unabhängigkeits- und Achtundvierzigerpartei in Auf­­iösung begriffen ist, historische Bedeutung. I daß es seine Bomben im offenen Gelände fallen ließ und sich! davonmachte. Alle unsere Flieger sind wohlbehalten zurück-j gekehrt. s Die Nottinghamer Konferenz gegen Lloyd George. lTelegramm des Pestcr Lloyd.I s R o t t e 1 d a m, 31. Januar. Daily M a l l meldet von der englischen. Gewerkschaftskonferenz in Nottingham:! Die Anträge betreffend eine Zustimmungskund», gebung der Gewerlschaften zur lelM: Ärienèzielrcde LloydGeorgessindnichtzumBeschlußer­­hoben worden. ' Die englische Wahlreform. Konflikt zwischen Unter- und Oberhaas. LoIIdpII, <IÜ. Januar. Das Unterhaus hat mit 223 gegen 113 Stim. men d:e Bestimmungen über die Verhältnis. Wahlen, die vom Lberhaus in die Wahlrelormvorlaae ausgenommen worden sind, abgelehnt.

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