Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. november (66. évfolyam, 211-236. szám)

1919-11-08 / 217. szám

kLwstLK, 8. X'ovemder 1319» s - Die Verhandlungen des Mnisterpriisidenivn mit Sir George Cterk. Offiziös wird gemeidet: Miiusterpräsident Slcfan F ricdiich hat, dem gestrigen' Beschluß des Ministerrates entsprechend, heute rnittag nm halb lü llhr in Gesellschaft des Ministers deâ Llcußern Grafen Josef L a m f s i ch Sir George Clerk aufgcsuchf, um niit ihm im Aufiragc des Kabinetts die om 1 tichcn Verha » dlnnge n Zu beginne». Vorher besuchte der Nciliisrerpräsidenl den Leiter der Budapester ameritanischen Mission General Band­­l)ollz. Sir George Clerk lud den Ministerpräsidenle», .sowie den Grafen Somssich zum Gabc'lfrühstiiik. stiacl) dem Lunch wurde die Berhandlung fortgesetzt, so daß der Ministerpräsident das Arbeiiskabineti Sir George Clerks erst MN 4 Uhr nachniittägs verließ. -Heute MN 6 Uhr abends fand ein M i n i st errat statt, in dem der Ministerpräsident über das Ergebnis feiner Verhandlungen Bericht erstattete. Der stNinistcrrat, fln dem sämtliche Mitglieder des .Kabinetts teilnahmcii, natM den Bericht zur Kenntnis und schlos; sich in Ällcm den Vorschlägen des Ministerprä­­fidenten an. ÄLnehnligcnd nahm der Minister rat noch Zur Kenntnis, daß der Ministerpräsident, den Amemionen- Sir George Clerks entsprechend und auf desien- Auffordermrg hin silli mitdcn Führern der 'I rn k s s c l t r g c n Partcicn Zum Zwecke einer eventuellen Ergänzung des Kabinetts stn Verhandlungen eingelassen hat. Ter Ministerrat dauerte bis 9 Uhr abends. Die Empfänge der Sir George Clerk. , Der Generalbevollmächtigte der Entente Sir George I Clerk hat heute den Ministerpräsidenten Stefan > fsriedrich, die Grasen -lukolaus Bänffv, Josef E o ms s i ch, Srcsan Be thl.en und Emil D e s s e Ws sh. ferner den Geheimen Rat Leo L >incz v, den Ministerial­rat Ä. Szakács und den Oberrabbiner Dr. Elias Adler empfangen. Der Stellvertreter des Gencralbevollmä'*'-'oicn Sir Dsrch Loraiue enrpMg Zwei! D-rputation-en d« Wereinlgung christlichsozialer Frauen. Die Konzentration und die Sozialdemokraten. Der Ausschuß der Sozialdemokratischen Partei hielt heute nachmittag eine Sitzung, in der Ernst Garami über seine Verhandlungen mir ->01» Oberkomandanten Nikolaus .Horthy und Sir George Clerk, ferner über die allgemeine politische Lage mit Rücksicht aus die Partei Bericht erstattet Hal. Der Bericht idiente zur Kenntnis. Ernst G.arami erklärte einem Redakteur unsere-s Blattes, daß die Partei in der Frageder Kon­zentration an ihrem bisherigen Sta.nd­­punkt in jed.cr H insicht festhalte. .»Ze-tzL-, Nus den Parteiklubs. " ! Die Parlciklubs boten heirtc ein Bild siarkcr Keweguno. Nri allsii wurde die Enttvickl-ung der politr«chcN Lage bcspro­­scheu. Auch iw Ncrtionalcn Ges c1 li g kc i ts kl irb jwccveii -die Mitglieder ,pihlriüch vcrscrinmeli, und in den Gc­­jschrächjeii kam viclfcvh der Wllc Zuni Ausdruck, den Klub i ii Partei umzuwanLeln imd Zum unmitieI- bar wirkenden politischen Faktor zu er-, eben. Voraussichtlich wird Donnerstag ini Klub eine, Konferenz stattfinden, die sich auch mit dieser Frage^ bcschäs- s Ligen wird. Tic Micteilungen, die über eine bereits erfolgte iUâvndlung des Klubs in eine politiijche Parte! Zn berichten pmßten, erscheinen jedoch jedensalls als verfrüht. Die Ncitionalc Landespartci sah heute in ihren Klubräiinien eine ungewöhnlich große Zahl ihrer Mit­glieder versammelt. Ncichrichten, die im Lmise des Nachmittags inusichwirrteii, liatteu tvrbrcitct, daß Ministerpräsident Friedrich der Partei in der ziiküuftigcii Gestaltung des ^binetts eine bedeutende Rolle Ziigcvacht halw. Man sprach pmi einer größeren Zahl von P o r t c f c ii i l l e s, die der Partei zur Borfücpmg gestellt werden sollten. Im Lause des Abends ivar jcbock) im Klub über dicie Mitteilungen Konkretes nicht zu erfahren. Martin Lovätzy lerklärtc cinem Bericlsterstalter unseres Blattes, daß angcn­­hlicklich über die Entscheidung der schwebenden Fragen kein endgültiges Ergebnis vorliege. Auch ein Zcitpunkt für ein Z üsamm c II ir c tc n der beabsichtigten Poli­­itikerkonfcrcnz bei Sir Georg cClerk sei, wie diese Konferenz selbst, noch unbe­stimmt. Martin Lovâßy verließ dann den -Klub. Schon früher Ijatten sich Franz v. .tz einrich, Georg v. Platthy und Elemér v. Simoiisits zusammen entfernt. Es wurDe heute vielfach auch in Nkcldungen der Presse über eine iSPa N N ung in der Natioualcn La ii d e s p ,r r t e i berichtet, die iii der heutigen Sbniäiincrkonscrcnz einer Enschei­­jdirng eutgegciigcst'ihrt werden sollie. Die Besvrechmici der Führer der 'Parrei hat statigestrnden, doch eine Eiits ch e i - düng ist nicht gefallen. Soweit von ciucr Spannung die Rede sein kann, dürfte diese a u s s ch l i c ß l i ch a ii f d c m Gebiete der persönlichen Fragen Zu suchen scin, die in der Lösung der gegenwärtig schwebenden 'Regierungs­krise -cine Rolle spielen. Auch in den übrigen Klubs nvir eine aiigercatc Unterhal­­!tung zu l-eobcichten. Dr. Bözsouyl mrd PkinistcrpräsiLeiit Friedrich. Nach dem Berichte ciues heutige» Mendblaltes soll heule zwischcli bem MinisterpräsideiEc» Stefan Fried­­x i ch und Wilhelm V ä Z s o »l) i eine Umerredung statt­­gefundcil habe». Von inforniiertcr Seite erhalten wir die Mitreilung, das; der Gedanke einer Zusammenkunft bei­der Politiker tarjächlich angcregt worden ist. Tie 'Zusam- s mcnkunfr Nwr für heule vereinbart, koiintc feooch loegcn s anderweitiger Juanspiitaniahmc des Ministerpräsidenten j nicht statlfindcn, wovon der Miiüsterpräsidcnt Dr. s Väzsouyi versiändlgen ließ. Tie llniciredung dü'este im Lause der nächsten Tage erfolgen. Uom Tage. Bndapcst, 7. November. Ernennung Gustav Grcch' Zum Gasondten in Wien. Wie wir in ipärer ^cachri'tutide erfahren, wurde der frühere Liekliorâcf iin einstigen gemciniamen Ministe­rium des Aeußern Dr. Gustav G ratz Z u nt n ngari - scheit Gesandte» in 'Wien er na uni. Dr. lZttsfav Grats wird sich noch im Lause der heutigen stcacin uiit seinem Sekretär Dr. Wo rnl e «»ch Wien begehen, uin sein neues Anir M übernehmen. Die Beirauung dieses nnsgezeichneten Mannes, der ans dem t'^Wbieie uusercr hcimischcik Politik elwnso lvie ans dein Der aitslandspoli-' rischeil Tätigkeit beste Leistnn-geir ailfziiMisen hat, der auch auf wirtschaftlichcin Gebiete in der ersten Reihe -er iiichfigsten Fachmänner stellt, wiid überall gewis; mit großer Gcnugtuun-g und -Freude begrüßt werben. Ein falsches Gerücht über den Prinzen Ludwig Wiudisck)­­Gractz. Bezüglich der Gerüchte ausländischer Blätter, nach denen außer dem Grasen Albert Appanni unter anderem avä) Prin.Z Ludwig W l n d i s ch - G ra c tz sür die kirnfsendung Zur F ri cde'nskonsere ttz oüsersehen wäre, ist dos U. T.-K.-V. zuständigcn OrtcS Zu der Erl^läruug ernlächtigr worden, daß der den PrinZcii' Ludwig Windisch-Graetz be­­lrefsende Teil der Nachricht g ä n Z licha u s der L i.i ft ge­­.griffen ist. -Ter Prinz spielt im gegen wärt igen Leben lln­­garns cgar keine Rolle, imd eine solche Kombination ist über­haupt nicht ausgetaucht. Rehabilitierung des LtaatssekrsrärS .Äoloinan v. Tömöry. Halbanlilich wird gemeldet: Ter Zentraldirektor der > Tabakregie, stellvertretender Staatssekretär Koloumn v. To- I m ö.r p, flat u>kgen eines am 19. Lt'iober im 8 Lrai Újság vcr­­öffmtlichteu, seine Person und sein Amlchvirkcn augreifeuden AussiitzeS die Einleitung und Durchführung eines Rcchtferti­­guttgsvcrfahrens gegen sich selbst lwantrcigt. Die zuständige Rechtfertigungsjury hak, dem Antrag Folge lei-sicnd, ihre llntcr­­sirchung auf alle AnklcmeMnkte betreffend Das AmrSwirken dcS acnannten Funktionärs erstreckt, sämtliche Angaben des cr­­lrähnton Zeitunigsaufsatzes und der inztvischen bei der Jury cingelaufenen Anzeigen geiwii geprüft und ihr Verfahren mit der Feststellung alig.ychiofsen, daß die erwähnten Be­­schuldig II n g c n allesamt mir zielbcwußtcr Böswilligkeit gesammelte acwöb " liche Ber­ke umdungcn sind. Tic Jury I)al das icrhalicn des StaalHsekretärs Tömöry lvährcud -des KommuniL-miis in jeg­licher Hinsichtais-einwandfrei erklärt und glsiä)­­zeitig den Fiuan.zminister Barott Korányi ersucht, die Bud^r­­pester StaLtsanwalrschaft zu ermächtigen, gegen den Tabak­­sabriksbeamten Gèza S iin o n, den Urheber der Beschuldigun­gen, das S t r a fv c r s a h r e n wegen Bcrlcuind u u g j vo n d c r Behö r d c einleiteu zu lassen. Die Mörder des Grafen Tißa. Dudapc st, 7. November. D-cr llntersuchuugsrichter in der Angelc>genheil der Er­­l :i>»cdung des Grafen Stefan Dißa hat ljcute Leit ganzen ! Tag Zeugen in dieser Strasangclegenheit verhört. Beaiintlich > bcftndct sich seit vorgestern auch Gärtner beim Gerichts» ! Hof in Hast. .Heute bormittag tvurde ihui mitgeteilt, daß er ! w-eiter in Präventivhaft verbleilw. Gärtner wurde, wie bereits berichtet, mit der Gesellschasterin der Familie Rohcim Frau Rudolf Csermák und dem Stubenmädchen Margit Wcßcläk konfrontiert. Beide sagten ihm ins Gesicht, er sei in Gesellschaft dreier Soldaten in die Billa gekommen, dagegen behauptet Gänner noch immer, er sei Mnz allciii gewesen. Auch dcni gewesenen Nèilgliedc des Elscr-Soldateurates Georg HoffNIann tvurde heute der Beschluß des Gerichts­hofes milgctcilt, daß er twrhaftet tverde. -Hoffmann legic gegen den Beschluß Perwahriin.c; ein. Der Anklagesenat tvird in dieser Angelegenheit morgen seine Entschciduitg fällen.' ! Ban den heutigen Zeugenaussagen verdient die -des Frau.', i H ö !' a i bcs-vuderS Erwäl>uilu-1. Hökai, der bekaniitlich imlängsr wegen versuchten Bkleiidicbstahls im Kriegsministerimn ver- i l-astet N'ordcn ist, sagte aus, ihn habe der Präsident des Elfer- ! Soldarcurates Emcrich Cser n y â k iirit cinem Pol!tisc1)en Auftrag nach Budapest gesandt. In AuSsühnlng dieses Auf­trages hcwc er die Aktcn'oicbsiÄtle begangen. Er wisse — sagte er —, -daß zwischen Csernyák und Tobö sreutrdschasrlichc BcZichimgcm bestanden iiabeu, und daß Csernyák wissen muß, wer die Mörder getocsen sind. Er, -Hökai, tvill vom Morde nichts wissen. Zur Polizei wurdc gestern der Tchauspielcr Eugen B- ! P ä ß t o r, cin Mitglied des Soldalenvates, twrgefübrt. Päßior wurde sofort veihasiei. -Gcstcrn erschicn der Briwcr -des -Hauptmauii-L H adsie s, ! Gabriel Hadsies, ans der Sbersö.>dti)Mi-ptnianuscha.st und! teilte IN!!, scin Bruder halte sich derzeit in der Provinz ain', ! könne also erst nach einigen Tagen bei der Polizei erschcineu- Er hltbc übrigens au der Vorlwre'ituiig der Revolution nicht tcilgeiwmmen und auch Gels nur aus bicheren Beschl auS- gezahlt. In der Wohnung des vcr,>asceccn Iovrnalisteu Paul Kcri wurde ltcute vormittag eine -Hausdurchsuchung gehalleu. linier den mit Beschlag velsgtLn ä-risten befand sict> nichts .Koniprwmiiticrendes. Tic weitere Untersuchmig wird fest­stellen, ob Köri nicht noch vor sciuer Verhaftung Schriften vernichtet hat. Ter vorgestern bei der Polizei verhörte Scitlosscr^zehilse Josef Ha IIz IN an II wurde I):utc vcritaficl. Mehr als siiiif. Zehn Zeugen hal-cn sich im Lause des iieutigeu Tages bei der l Polizei gemeldet,-die alle einmütig aussagteu, .Haiizmami hätte i suh vor ihnen gebcüstcl, das; er an der Ermordung des Grasen I Tißa teilgcnvmmen ljabc. HaiiZmaiin ist übrigen-,' ein Trun­­kcubold, der überall .Händel such:. Während der Proletarier- j dskialiir gebürdete cr sic!) als llltiarotcu, trug breite rote Armbänder, sowie rote Borten ans den B,'>!iklc:d,'r:i und Zog gcgcu alles lo-s, was i!;ni,ii!chl „rot" genug war. In der Lkauzlci der .Krieist-invalicen, Bäei-iörui 37, Hai cr Zweimal sänttliche Bcamtcu hiuausgcjagt. Jetzt, dci ihui seine eigeueu Aeußerungen, daß er an dem Nèvrdc tcilgeuommen habe, vor­­gehalten werden, leugnet er alles, versuchl auf jede Art, Alibi- l.r.onZ beweise zu erbringen, was ihm jedoch bisher nicht gelungen ist. Er ist heute verhaftet worden. . / Dechiitct wurde auch der Landsturnifeldwcbel Gendarm ,>>aUi', Tűzadó, über dessen Einvernahme bereits berichtet worden ist. Lzrbâ ist einer derieiiigeii ttcn.darmen, die am. Tage de^' Mordes in der Billa Dienst geleistet l^itlcn. Iw KaloeSa, loo er sich seither ansgehalten hat, erzählte er vielen.i tvie er und seine .ltanicrasen nmltrettd der Erinvrdiing sieh im^ .Eellcr der Billa befaitdcn. Bei seineni heiitigen Berl)iir wurde w: hm die I-rrge gestellt, warum sie sich verbvraeii hattcw 2,;abb amivvrlele, ein Zivilist >)abe dem .livniiuailüanter'^ gesagt, die Getwarincii salliet! schauen, das; sie absechren, wvranß steh l»anii alle iii die .iiellerrägine begalmn. Ans die ssrage,,ob. . sie auch die tgett'ebi.r' tnilgenvinmen hätten, aniivorlele Szabâ. bejahend. Iin nwigen Verlause des Verhörs agb er schr^ verwirrte Anttvorlen. Vom Mord toissc er nur 'vom Hören» sagen, tkber die .«ameraden wußte er gar leinen Aufschluß Zu crieileii. Er tvurde nach seinem Verhör verhaftet. Die Ankiage gegen ihn lautet: Bemäntelung eines Verbrechens und Irre­­führnng einer Behörde. Der lintersuchung-srichtcr ordnete licute die Verhaf­tung s ä !n l l i 6) c r At i t g l i e d c r des E 1 fcr - Sot­­datcnraies an. Bckannillä) besindrn sieh bereits Zwei Mitglieder dieses Rates, der .Schauspieler Euaeit B. Paß tor und -Hoffmann, in .Händen der PvliZei. -Heute'wurde'noch bei der Ddcrstadtt-auptmanuschgft der frühere DetcEiMief t-larl Kormos iwrhvrl, döc!) vermochte er über den Mord nichts VositiveS Zu sagen. Die Untersüchnug erstreckt sich übrigens jetzt auch auf die Provinz mrd man envariet für die nächsten Tage eine bedeutsanre Wendung in der Sache. <?s tvurde bea-eits berichtet, daß ans der Oberstodthaupt­­mminschaft hetite vornrittag eine .Konferenz stattgefnnden hat. Die .Konferenz, der auch Vertreter der Ctimtsanwalischaft beiwcchnten, vefaszte sich mit taktiÄien svrngen der Nntèr. suchung. In der .Konferenz tourdè auch d-eschlvsscn, die Ans- I i ef e r u n g,d e s früheren V o l k S d e a u f t ra g t c n Josef Pogânl), gegen den triftige Berdachtsmomemè vor­­, liegen, daß er an dc'ni Morde leilgenoinmen Hal, bei der deutschösterreichischeu Regicrimg, eben n'.il Hinweis ans diese Schuldbeweise, Zn verlangen. Stadthaliptinami Dr. Desidcr SZrubiän studierte heute Zahtreiehc Nugschriften, die die Nevolution und darin, arwh die Ermordung des Grafeir Tißa belchndetn; auch diese Daten werden firr die Untersuchung vertvcrtel tverden. s ! Letzte Uacherchtezr. i Mitteilungen des Nugarifcheu Telegraphen­­s Korrespoudcnz-Bttrcaus. ! Die SrhitLd aM KrivKe. ! Die österrerchisch^ungarischen Friedcnsanregungen. Wien, 7. Noveinder. Mit Bezug >ms die im BerIincr Unter s uch u llgs-. ausschuß erörterten Iricdensbenlühnngen im Dezember 1916 derö^irtlicht die Ar bei t erzei tung eine Reihe vori Aktenstücken, aus denen das da­malige Bcrhttlten O est erreich-Ungarns her­vorgeht. Danach ging die erste Anreisung Znm Fr re­de ns an gebot von Wien aus. Wie crus einer Zu­schrift BurlcinSanden Chefdes Genercrl­­fr a b e s Hötzcndvrs vorn 1-5. Ncroember 1916 ersichtlich, isc das R e s u l t a t d c r UII t c r r c d n n g B u r i â N A mj, t BethINann in vier Anlagen bcigesügt. In der Anlage 1 wird die Anregung zur Bekcmntgabe gemcißigtcr F r i e den s bc d in gurr gen an die Geg­ner durch die nentrctlen Staaten foigen.derinaßen begrün­det: Die schwierige ökonomische liagc, der Zentrale Kampf, die Aussicht auf weitere fchtvere Käuchfe, die, wenn sie auch er- I folgrcich sind, doch noch keine Aussicht auf das Ende döteu, ztvinMn Zn der Ertvägmig, ov nicht ein Friedcnsverfnch ge­­j macht werden soll, der, in Anbetracht der immerhin auch chif feindlicher Leite bernerkbaren Anzeichen der Erimidnng, zu ei'.icni Erfolg führen könnte. In den Anlagen 1, 2 und 3 werden die diplomati­­schen Verhandlungen zwischen Wien und Berlin geschildert. Der ersten Unterredung zwischen Biiriân und Bethmann .Hollweg am 18. Oktober in Pleß schlch; sich die Entsendung des Gesandten Stumm nach s Wien au, der mit Ermächtigung des Kaisers Wilhelm die ? P r i n Z i p i e l I e Z n st i in in ii n g B e t h m anns mit­­s teilte, Zilgieich âr auch Vorschläge für eiiie beträchtliche i Abänderung bekanntgav, nämlich daß der Friedeiis-' Vorschlag ol)ne Angabe von konkreten Frie­de n s o c d i ng ii n g e n erfolgen solle. Außerdem schlug. Bethmaiiu die sofortige Erklärung derNuab­­hängigkeit Polens vor. Tie Frage der Bekanntgabe loiikreter Friedcnsbedingungen lvare dann Gegenstand weiterer Erortening. Buriän ließ durch Stumm in Berlin seiii Bedauern aussprechcn, daß durch die Ablehnung > der Mitteiluiig konkreter Friedensbedingungen auf einei s grinstige Wirkung verziä'tet wurde, welche die Kenntnis der ! Bediuaungeii voraiissichtlich bei Freiind lind Feind hervor-' gebracht hätte. ES sei daher Biiriäii u. n m v g l i. ch, si 6) dcr geplanlcn Vorga n g s ive i je a n z n schlic ßen, svon de r e r. dringend abzu st ehcn bitt ei. Auch der Zeitliche Zusanimenhong de-s Fricdcnsangcbotcs mit der schon beschlosscucii Proklaination der llirabhängigkeit Polens täszt es verfehlt crscheiiien, jetzt init deni Angebot uiwermittelt l;ervorZutr.eien, zuinal da die G l e i ehz e i L i gkei t bei­der Aktionen v o l l l o IN Ul e n ii n v e r st L u d l ich c^rschicnc. Die deutsche Regierung sland dagegen auf dem Standpunkt, und ließ dies auch am 2. November durch Bot­­schaftsrat St o llbc r g erneut mitteilen, daß man d e u t sch er­­scitS nach wie vor die ernstesten Bedenken gegen dic Koukrc t i sierung der Friedens­­bedingu-ngcu l)ege und es für zweclinäßig erachte, sich aus den Ausdruck dc'S Gedankens Zn beschränken, daß die l NcittelIN äch le sich in e i n em -Verteidi gn ngs krieg befinden. Dagegen verschließt sich die deutsche tllegieruiig nicht der Bcwc'chügung des Arguments, daß^ Zwisä)en dem Erlaß und der Proklamation über'dic Errichtiingi Polens und der Fricdensaltion ein gelvisser Zeit-., raum verstreichen müsse. In einer Noli Z an di e dculs ch e Bolschast in W > e n erklärte im vlamen Bnricin-s der diesem auachierte spälcic Minister des Aeußern Ezer n in, daß ohne ein­gehende Aussprachen über die lniiderseitigen Friedeiisbedin­­gungen in VcrI-andlungen mit den Gegnern ni^^ uäl)er ein­­aelrcten werden können Buriän bcsatzte sich l>erciis damit,

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