Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1920. március (67. évfolyam, 53-78. szám)

1920-03-02 / 53. szám

ergriffen werden könnte. Als Vorbereitung zu dieser sollten in .Rußland und in Rumänien enischeidende Schläge geführt werden. Ein Vorstoß bei Riga hätte zuerst Petersburg zu bedrohen, dann ein Angriff in der Moldau die vereinigten Russen-Rumänen niederzuringen. Der Stoß bei Riga — September — gelang, ebenso die Be­setzung der Inseln am Rigai'chen Meerbusen — Oktober —. Zu einem Angriff in der Moldau kam es jedoch nicht, denn die in den Monaten August-September in der elften ;Jsonzoschlacht erschütterte österreichisch-ungarische Armer verlangte dringende Unterstützung. Eine deutsche Armee wurde an den Jsonzo gefahren. Nach langwierigen Vor­­chrrettungen setzte diese am 24. Oktober an und gelangte in raschem Siegeslauf cun 11. November an den Pffave. Hier traf der Angriff schon auf ftanzösische und englische Divi­­tsionen; er wurde nicht fortgesetzt, da „von einer Fort­setzung der Offensive über den Piave nichts zu er­warten sei". Bis zum Ende des Jahres 1917 besserte sich die Kriegslage für die Mittelmächte in erfreulicher Weise. Die Westftont hatte dem Ansturm statidgehalten; in Italien ward siegreich bis an den Piave vorgedrungen; in Makedo­nien dis Angriffs der Entents abgewehrr; der Untersse­­booürieg hatte, wmn auch nicht die in ihn gesetzten Hoff­nungen erfMt. doch gute Resultals ergeben. Im Osten fttzte der im Dezember abgeschlossene Waffenstillstand den weiteren Kämpfen ein Ende Friedensverharrdlun^en waren im Zuge, vierzig Livisisnen konnten von dort für andere Fronten freigemacht werden; AuLstchten zu einer siegreichen Beendigung des Krieges eröffneten sich. Es konnte an einen Angriff gedacht werden. Dioier wurde alo für 1918 beschlossen; sr sollte, im Westen geführt, ehestens begonnen werden, um eine Entscheidung zu erzrelen, bevor noch dir amerikanischen Verstärkungen ein­trafen. Ein gèwalriaes Ringen Hub an. Es handelte sich um die letzte Entscheidung; sic mußte bis zum Herbste fallem.Ein weitsreS Aushaltsn war nicht möglich. Dis VüLhèr..itungen und Versammlungen zum An> i^ff wurden vom Fsinde nicht bemerkt. Er erfolgte am ul. März überraschend bei St.-Quentin und drang bis ÄÜ Kilometer tief in Lis fsinLliche Stellung ein. In rascher Folge brechen die DeurschLn im April bei Armemières, dann im Mai am Ch«nin des Dames bis an die Marne vor. Große Erfolge wurden erreicht; aber die feindliche Front war nicht durchbrochen^ der Gegner konnte die Stötze rechtzeitig auffangcn. Noch wurden zwei Vev'uche âm Juni Sei Compiögne, im Juli bei'Reims gemacht, — 'mit Mingem lltesultat. Als kum darauf — noch im Juli — dèr Fèitid seinerseits bei Soissüns zmn Angriff überging und mit seinen Tanknrassen ein tisfes Loch in dis deutschen Linien schlug, mußte auch der bis zur Marrre vorgsdrungsns Frontteil ziNückgsnommen werden, unr einer Katastrophe vorzubsugen. Die deutschen Angriffe erreichten ihr Ende; sie hatten die an sie geknüpften Hoff­nungen mcht erfüllt. „Der Versuch, die Völker der Entente durch deutsche Siege vor Ankunft der amerikanischen Ver­stärkungen friedenLwlllig zu machen, war gescheitert." Die Deutschen gehen zur Wwehr über. Rasch spielt sich nun das Trauerspiel an der Westfront ab. Mm ersten Stoß der Eniente folgen weitere bei Älbsrt, bei Arras, zwischsn der Aisne-Oise. Die ganze deutsche Front kommt ins Weichen; sie wird in der SiegfrisL- stellMg, als sie stch auch dort nicht halten kMn, in weiter rückwärts vorbereitete Stellungen zurückgenommem Die. Entsntetruppen folgen scharf nach; sie jind jetzt ihres Sieges sicher. ' Zkoch war der Geist des Heeres guZ- wenn sich buch schon Zeichen einer Temorakisation zeigten, war doch sein größter Teil kampfwillig. Noch schien es möglich, die Front zu behaupreii und in fester Häng Fricdensverhandlungen eir-zuleiten. Da erfolgte ein Schlag, der einen Eckpfeller deS machtvollen Baues der Mittelmächte umriß und diesen in seinen Grundfesten erschütterte. Die. Entente war am 15. September im VarLartale zum Angriff geschritten. Ohne Kampf machten die gsgerrübsrstehsndsn bulgarischen Divisionen kehrt imL marschierten ruhig nach Hause. Dis Ententspropaganda Harts ihrs SchuldiAeir getan. In die Lücke ergoß sich setzt bis Enteutsarmee und itderschweMMLe rasch den ganzen Balkan Lis zur Donau. Truppön der Ver­bündeten konnten nicht rschrzeiiig herangebrachr werden. Bulgarien und die Türkei schieden aus dem^ Verbände der Mittelmächte. Oesterreich-Ungarn — und dmnit die Ver­bündete — waren i-n Rücken schwer bedroht; ersteres stand, überdies an den: Piavs, nach einem dort im Ium mißglückten Angriff, vor einer Gegenpff«ntvs der Jrcklienâ.s In-dieser krisenhafüm Lags, verschärften sich die Gegensätze' — die in der Friedensfrage schon früher be­standen chatten — zwischen Ludendorff'und der Regierung aufs äußerste. LuLerworff hielt einen demütigenden Frir^ den für urrannehmbar mW vermeidbar; dis Regierung konnte wieder dissön Standpunkt nicht teilen und sich zu keinem sâstbewußtcu Auftreten srmamien. Ludendorff reichte sein Abschiedsgesuch ein — 26. Oktober — und ver­ließ die Armee mit bangem Vorempfindeu der Katastrophe, der Derisichland entgegentrieb. Dis vorsreheuLe 'urze Uebersicht, die sich überdies rnchr nur auf nriliiärische Ereignisse beschränkte, konnte die Fülle des für den Militär, den Geschichtschreiber und Len Staatsmann zum Siudium gleich wichtigen Materials in LudsndorsfL „Kriegsörinucrungen" nur andeuren. Aus diesem reichhaltigen, zu vielseitigen Betrachtungen an­regenden Stoff will ich drei Momente, als unserem In­teresse nähsrstchend, herausgreifen und etwas eingehender beleuchtM. Es sind Lies die verursinLlich ausschließlich ent­­jfcheid-Lnde Bedeutung dsr Westfront, die StellWgnahms Ludendorffs zur österiLichisch-uilgarischen Armee und seine Bemerkungen übrr Ungarn. Die Ides der âuâschlaggânden Bedeutung der Wèft­­front rührt von Schlieffen her. dem gewesenen Chef des Genevalstabes des deutschen Heeres. Er war der Mei­nung, daß in e-ln-em zukünftigen Krieg Derrtschlands gegen Frankreich und NußlMd zuerst ersteres anzugreifen und zu schlagen, damit eine s ch n elle Entscheidung heröeizu­­j führen sei, bevor noch Rußland, dessen Kriegsbereitschaft ! erst für einen^ späteren Zeitpunkt möglich gehalten wurde, auf dem Plan erschien. Die Richtigkeit dieser Idee hätte auf ein Haar ihre glänzende Bestätiguttg gefunden, wenn ! die Marneschlacht 1914 für die Deutschen siegreich zu Ende ! gekämpft worden wäre. Das war aber nicht der Fall, j Danlit ergab sich eine ganz anLere Situation als diejenigr, j von welcher Schlieffen bei seii-en Erwägungen ausging. ! DiebNiederringung des einen Gegners, bevor der andere in Aktion trat, war nicht geglückt, eine ganze Reihe neuer ! Gegrrer war cmfgetaucht, die „deutsche" Front hatte sich Zur j „Front der Mittelmächte" ausgedehnt. Es gatt, in dieser ' neuen Situation, in dieser vergrößerten Front die Stelle ! zit sitwen, an der die Enienw mit wahrscheinlichster j Aussicht auf bett Enderfolg anzugreifen lvar. Die deutsche ^ Oberste Heeresleitung — zuerst Moltke und Falkenhahn, È dann und bis zum Ende Ludendorff — beharrte auf der Üurspp'ünglichen Ides; das Hauptaugenmerk war auf die französische Front gerichtet. „Die Lage erheischte einwn Angriff, der eme baldige Entscheidung ,brachte. Das konnte nur an der Westfro llt der Fall sein," sagte ' Ludendorff. War diese aber wirklich unbedingt die„aus­­schlaggeben.de" geblieben? s Die Ententeheere mnschlosien die Mittelmächte mit ! einem AUng,' der sich — nur durch die neutrale Schweiz und j durch Meere unterbrochen — von der flandrischen Küste über Frankreich, Italien, den Balkan, Rußland bis zur i Ostsee hinzog. Jeder Teil dieses Ringes besaß Wichtigkeit ! als T^il eines einheitlichen Ganzen; nur die vorwiegende ! Wichtigkeit des einen Teiles gegenüber dem anderen wechselte nach der jeweilig gegebenen Situation. In dieser ausgedehnten Linie'war gewiß der frairzösische Frontteil einer der wichtigsten. Hier konnte bei einem glücklich geführten Schlage der Lebensnerv Frankreichs in kurzer Zeit auf den Tod getroffen, England empfitÄlich gefährdet werden; damit war die Entscheidung gegeben. Darum wurde aber mich hier.von der Entente alles an­gehäuft, was an technischen Hilfsmitieln durch das Zu­­j sammenfasien der französisch«:, englischen und amerika­> Nischen KriegLinoustrie geleistet werden konnte; dort waren die HauptkräfLe der Entente gesainmelt. Es hieß den Stier bei den Hörne-m packen, wollte 4nan hrsr an­greifen. Der deutsche Angriff bei Verdun 1916, aber arrch die Emsirteangriffe 1915—1917 gegen die deutschen Li­nien hatten schon die geringe Aussicht eines solchen Unternehmens gezeigt. Der NisderZruch der Offensive 1918 sollte die Richtigkeit dieser Anschcmung mir zu sehr bestätigen. Es war also zu trachten, dem Gegner in Frankreich von einer anderen Seire beizukommen, seine Wider­standskraft abzubröckelm Es mußte ein anderer Frontteil des Einschließungsringes gesucht werden, der einer Offen­sive voraussichtlich weniger Widerstand leistete, dabei einen empfindlichen Punkt der Ententefront traf, derart, daß ein dort erzielter Erfolg auch auf die Kampffront in Frankreich rückwirken mußte. Der nächstgelegene Frontteil war JtMeu. Hier war, ! nach den gemachten ErfHrunqen, ein weniger hartnäcki­ger Widersraud zu erwarten. Ein mit aller Ärafr geführ­> ter Stoß, enva nach dein Durchbruch bei Tolmein'weiter über den Pigvè, hätte auch den schon schwer erschürterien Geist des Volkes treffen und damit einen der Eniente­­gegner auLschalien können. Damit wären Frankreich über Norditalien in der Südflmcke bedroht, die Mittelmeer­­verbiudungen der Entente mit dem Osten gefährdet gkwesen; die Möglichkeit eines Enderfolges war nahe­gerückt. Auch Ludendorff weist auf die engen Wechsel­beziehungen der zwei Fronten hin und nennt die italie­nische Front „nichts curderes als eine Verlängerung un­serer Westfront" und meint. Laß „ein Angriff gegerr tlktalien die Westfront umnittalbar enrlasten könnte". Würden wir nun seinen AuLsvruch: „Die Oberste Heeres­leitung beabsichtigte auch fetzt wieder den Feind da anzu­­greifen, w oer »' chwachwa r", auf die iialienischs Front an, so müiffen wir uns fragen. warum nicht der Versuch einer Lis zu,Ende geführten Offensive gegen Italien ge­macht wurde' anstatt in Frankreich mit dem Kopf an die Wand zu rennen?! Wenn Ludendorff zum Ausgang der Tolmeiner Of­fensive 1917'sagt: „Die OpsrationJMLN Italien hatte das erreich:,'was von ihr nur erivarter.werden konnte. Die italienische Armee 'war gründlich geschlagen", so deutet er damit wieder nur einest Sieg, aber keinm EnLerfolg an. GlänzMde Siegs hatten wft im Laufe des Krieges gümg zu verzeichneir; durchschlageNde EnLerfolge nirgend. So war es nach'dem großen Durchbruch bei Gorlice 1915, '0 bei der Offensive anr Balkan I9lü, die vor Salo­niki fichrtc, so im rumänischen Feldzug 1916; und so Lei der Offensive gegen Italien 1917, die an dem Piave ihr Ende fand. Ueberall ilur halbe Erfolge. Jeder der Gegner Llicb ulwezwungen, drohte mit Auferftehung und band Kräfte, die dann in euischeidender Stunde fehlten. Alle diese Halbheiten sind eine Folge der Konzen­trierung der Aufmerksamkeit ausschließlich auf die West­front und der daraus sich ergebenden verhängnisvollen Mißachtung der Wichtigkeit der archeren Fronten. Luden­dorff selbst laß: diese Erkenntnis einigerraaßen durch­blicken, wenn er. sich selbst widersprechend, zum Beispiel -ünecseits „die Aktion bei Saloniki imr eine Neben­­akiion" nennt, andererseirs au anderer Stelle meint: „Ob wir in Makedonien oder im Westen geschlagen wurden, das war gleich"; oder: „Dis Ereignisse an der bulgari­schen Front besiegelten Las Schicksal des Vier­bundes." Also hatten mich die ünderen Fronten ausschlag­­gsöends BedeuLimg? Vorstehende Ausführungen wollen nur gegenüber der mißlungenen Offensive 1918, die znan Zusammen' Lruche Deutschlands führen sollte, auf andere Lösungs« möglichkeiten hirrweisen: sie sind keine Kritik. Dis: Grundlagen des Geschehens, die Verknüpfungen der Ereignisse lassen sich noch nicht überblicken; es> fehlt das amtliche Material dazu. Dieses zu kennen, ist für eine Kritik, eine Urteilsfällung nötig. Eine nachträgliche Kritik wäre auch leicht; sie sieht die Zusammenhänge, die ! dem Handelnden noch verborgen waren. Ein großer Geist, ein Gmie, ein Napoleon freilich sehen diese Zusammenhänge fricher; sie sehen das Werdende zu einer ' Zeit, wo andere noch im Dunkeln sich michsam vorwärts« ! tasten. Der führende Geist der deutschen Obersten Heeres-- i leitung war gewiß ein überragendes militärisches Talent. . vielleicht das bedeutendste dieses Krieges. War er auch â ein Genie? - Gegenüber der österreichisch-UWarischen Armee ist ! Ludendorff in seinern Urteil sehr befangen und übel-­­wollend. In seiner Vcfangenheit Übersicht er oft, daß in seiner eigenen Darstellung Dinge bei der deutschen l Armee als selbstverständlich oder eirtschuldbar hingeiwm­­men werden, die er Lei der österreichisch-ungarischen Armee nicht versäumt, auf» heftigste zu tadeln. Er kann ! sich darin nicht genug tun; nranche Seite bringt gleiä, ! drei bis vier abfällige Bemerkungen; sie schwächen !)uriv die häufige Wiederkehr ihre Beweiskraft. Je unbestritten: i die Vorzüge der deutschen Armee bleiben sollen- um so ! weniger ist die Verkielnerung des Bundcsgenosten no: ! wendig, der eigene Wert steigt damit nicht. Es ist gewiss daß dis österreichisch-ungarische Armee nicht auf der ! Höhe der deutschen stand, und man kann es ruhig hiil­­! nehmen, wenn Ludendorff sagt: „Für die östetreichisch­­! ungarische Armee war im Frieden zu wenig geschehen; sie wurde ausgesprochen vernachlässigt und hätte in ihrer ! Heimat nicht das Ansehen, das zu Taten verpflichtet, ' wie unsere Armee in Deutschland. Der Generalstab trieb U viel Meorie und war dem Truppendienste fremd. Es wUtLe zu viel von oben befohlen und sede Freude am selbständigen Handeln unterdrückt." Die Armee, die ! Truppe war aber gut. Die Divisionen, die ich während j meiner 5lommandoführung an der Front zu führen mw ! zu sehen Gelegenheit hatte, taten nicht nur ihre Pflicht ; und Schuldigkeit, sie leisteten oft auch Hervorragendes. Wenn die österreichisch-ungarische Armee ihre Tschechen hatte, so waren die Elsaß-Lothringer der deutschen ' ÄnNLL auch nicht viel besser. Anläßlich der Erwähnung Les Zurückgehenâ L« österreichisch-ungarischen Front 1916 in Ostgalizien und : der Notwendigkeit, Unterstützungen dorthin zu entsenden, I entsinnt sich LuLenLorff „der Bitterkeit, die ihn gegenüber der k. u. k. Armee überkam", wenn er daran dachte, „was uniere (die deutschen) Truvpen überall leisten mußten". Aber auch die deutschen Truppen waren, an der Somme und bei Verdun zurückgegangen und österreichisch-ungarische Truppen deckten 1914 die preußisch-schlesische Grenze, als die Deutschen von Warschau zurück inußtem Die „Bitterkeit" ist kein guter Berater bei Urteilsfällungen. Ludendorff war kein Freund Ungarns. Wenn wir Las konstatiert haben, könnten wir ohne weiteres zur Tagesordnung übergehen, wenn nicht einige Widersprüche in der Begründung dieser Animosität zu näherer Betrach­tung einlüden. Ludendorff meint, ,chen Magyaren fehlte das Verständnis für die berechtigten Wünsche mrd Bedürfnisse der in Ungarn so zahlreich lebenden Natrona-, liiäten. Unganl mißbrauchte seine Stellung zu einer un­glücklichen ckusrvärtigen Politik der Gesamtmonarchie gegenüber Serbien und Numänien. Leider ließen wir dies zu!" Er vergißt über dabei, daß er an anderer Stelle ganz richtig behauptet: „Tas Schlagwort von dem Selbst­­üestimmungsrecht der Nationen ist ein Problem von schein­bar bestechender Wahrheir, aber ohne Vergewaltigung nicht zu lösen, wenn Nationalitäten vermischt wohnen"; er vergißt, haß er gegen eine Autonomie Elsaß- LothringenL war und dort eine „Verdeutschung des Klerus und des Beamtentums" sowie die „Ueberfithrung fran­zösischen Besitzes in deutsche Hand" für unbedingt nötig hielt. An so etwas wagte man in Ungarn nicht einmal zu denkem Das „Leider ließen wir dies zu" ist übrigens eine UeSerhebung, die wir ebenso entschieden zurückgewiesen hätten wie etwa Deutschland eine Einmengung unserer­seits in elsaß-lothringische oder polnische Angelegenheiten. Wie sagt Ludendorff? „Jede nicht sachlich begründete Kritik fällt auf'den Krittler zurück!" Ltrdendorff Lernerkt anerksnirend: „Wir wurden in Ungarn von der Bevölkerung sehr warm auf^nouinren", setzt aber sofort dazu: „Als wir aber unsere Schuldigkeit getan batten^ war Las Gefühl der Dairkbarkeit bald ge­schwunden." Eine'merflvürdigs Entgleisung iriL Gebiet des Sentimentaleu, die da dem Kraftmenschen, dem Marrn der Realität passierte. Von „Dankbarkeit" konnte reine Rede sein, denn bei der gemeinsamen Front verteidigten die Deutschen in den Karpathen oder in Siebenbürgen geradeso ihre Heimat, wie das die Oesterreicher-Ungarn M der preußisch-schlLsischen Grenze oder im Elsaß taten. Ludendorff wird wohl nicht behaupten wollen. Laß die Deutschen aus Liebe zu uns kamen. Es war die Kriegs­notwendigkeit, die sie in ihrem eigenen Jntereffe dazu zwang. Und wenn die anfängliche Sympathie — „Dmrk­­öarkcir" ist ja wohl nur ein Lapsus — bald schwand, so sind die Deutschen daran schuld, die in Siebenbürgwr mir einer Rücksichtslosigkeit vorgingen, wie man sie auch in Feindesland nicht üben sollre. Für das wenig objektive Urteil LuLendorffs in Ungarn betrefsenden Fragen zeugen wohl die Quellen, aus deneir er schöpft. Werm er — ganz mrrichtig — vorn Verpflegungsüberfluß Ungarirs spricht, das den Bruder Oesterreicher hun^rn läßt, so ist sein Gewâhrsmanm für diese Behauptung „ein hoher österreichischer Beamter"! Würde Ludendorff einen Elsaß-Lothringer oder einen^ vienstLss, S. rLLrr 1S26

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