Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1920. március (67. évfolyam, 53-78. szám)

1920-03-28 / 76. szám

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Margit Schlachta hatte nicht nur dagegen anzutämpfen, daß sie die erste Frau ist, die den Kampf um ein Mandat aus­genommen hatte, sie hatte nicht nur gegen zahllose Vor­urteile zu streiten, sondern gegen eine äußerst vehemente Gegnerschaft, die ihr aus dein eigenen Lager entgegeir­­gestellt worden ist. Sie mußte sich messen mit dem Re­präsentanten der extremsten Richtung, die bisher noch in der Christlichnationalen Bereinigung Raum gesltnden hat, und inan darf sagen, daß ihr von dieser Seite keinesfalls schonungsvoll begcgllet Ivordeir ist. Jrn Wahlkanrpfe ver­trat ste die gemäßigte Auffassung, die in dem Regime Karl .Hußârs uich in deni System Alexander Sinlomp- Semadams zum Ausdruck kommt. Wenn nun in dichein j 'erbitterterr Kampfe diese gemäßigte Richtung zum Erfolge vorgedrungen ist, zu einem Erfolge, den sie den Ver­tretem der äußersten Linken abringeii mußte, kann diesem imstande stzurptoniatische Bedeutung nicht abgesprochen 'werden. Das Ergebnis der Wahl iir Cinkota bedeutet 'gleichfalls, daß die Wähler sich gegen deri Radikalisnms nusgesprochen haben. Der Verlauf dieser zwei Ersatz­wahlen beleuchtet wie mit einem Scheinwerfer das Werden auf dem Gebiete der irrneren Politik Ilngarits. In der Christlichnationaleu Vereiitigung vollzieht sich ein Prozeß, dessen wesentliche Entioicklungsrichtung wir bereits gekennzeichnet habéit. Ter äußerstlinke radikale Flügel dieser Vereinigung löst sich langsarn los. Diese Ab­­sondemng, die vor aller Oeffentliwkeit angekündet, doch bis zur Stmtde noch nicht ofsiziell vollzogen ist, ist keiiie freiwillige; sic ist irr inneren Notrvendigkeitelt des Paâi­­lcbenè inotiviert und deshalb kaum noch aufhaltbar. Tic folgt aus einem Gegensätze, der sich in der Christlichnatio­­nalen Vereinigung iir den, Braße verschärfen mußte, als diese Partei wirklich Regierungsarbeit zu leisten hatte. Im 5k!ampfe mn die Macht war es natürlich, daß die dröhnende Phraie, die rücksichtslose Parteiagitation, der schallende Ruf und die brutale Geste auch innerhalb der Partei das Feld beherrschten. Die Träger dicsesLystems waren so eine Zeitlang auch Träger der Parteigewalt. Nachdem jedoch die Macht erruugen war und die Partei die Regierarngsgeschäfte besorgen mußte, war sie bald, ge-zwungeit, Ktl erkennett, daß der einzelne, der wirkeir will im Staate, sich nicht loszulösen vermag von den Geboten, die jeder Regierung eines gesitteten Staates den Weg weisem Vollends aber seit dem Erstehen einer gesetzgebeitden Körperschaft und seit der Emcnnung einer veranttoortlichen Regierung ist an diese Partei die Notwendigkeit heran­­getreren, von der rein negativen Politik zu einer schaffenden überzugehem Diese Erkenntrris hat schon Karl Huszár dazu bewogen, die auch sonst seiner Individualität entsprechende gemäßigte Nolitik iir feiner Partei zu inaugurieren und zu festigen, und er hat damit nicht nur dem Lande, sondern eben auch seiner eigenen Partei einen wertvollen Dienst geleistet. Ihm ist es zu danken, daß die Grundlagen der Konsolidierung des ungarischen Verfassungslebens wieder befestigt lverdcn konnten und das Kabinett Siiuonyi--Lt;m2dain, auf dieses festere Furrdamem gestützt, nunmehr schon in die Lage gekommen ist, rückhaltlos aufräumen zu wollen mit den Ueberresten der Demagogcnzeit. Und wie die Entwicklung einer Mäßigung der ParteitendenM und ihrer Umgestal­tung zu einem brauchbareil europäischen politischen Pro­gramm die Wege ebnete, so drängte sie die gcräu'chvolle ! Gruppe, die einer solchen Wendung der Dinge iiu Wege ! stand, aus der vordersten Frontlinie in die äußerste Ecke des parlauientarischen Theaters. . So hat die EntwicklMgsIrnie selbst eine scharfe Greirze gezogen zwischen dem fortschreitendchr mrd dein im Werden verbrauchten Teile der Christlichnationalen Vereinigung, und diese Scheidung offenbart sich nun in der bevorstehenden Abtrnnmng dieses - bezirkes vonr Parteigebirt. Und während sich auf der Linken langsam doch sicher eine geinäßigic christlichnationale Partei von gutem europäischm Niveau und Wollen herausbildet, findet sie direkten Anschluß an die zweite starke Gruppe der ungarischen Gesetzgebung, an die Partei der kleinen Landwirte. Auch in dieser Partei hat das chaotische Wer­den, aus dem die neue ungarische Gesebgebung hervorge­gangen ist, mancherlei Sprrren hinterlassen. Lluch in ihren Reihen ist ein Radikalisums nicht uiwertreten. Wenn auch die kluge, vorsichuge, doch sehr ziel­bewußte Führung dieser Partei schnell bestrebt gewesen Ust, den ganzenGuß dcsPartngebildes von den Schlacken des Wahlkampfes zu befreien und einen Ton kluger Mäßi­gung in dcneigenen Reihen herrschend zu machen, so darf doch nicht übersehen werden, daßAeußenrngen gefallen sind, aus denen auf Reste radikalster sozialer Umlvertirngs- und Ulnwandlungstendenzen geschlossen werden raM.Hiezutritt noch ein bedeutendes Moment. Es unterliegt teincur Zlvei­­fcl, daß die Negierung sehr bald vor die Notwendigkeit gestellt sein wird, die Wahlen im Gebiete jenseits der allmählich entstehen und emporwachsen sahen, mit der! zusammen wir nicht dahingeschritten sind und deren Gaben j wir nicht, jede für sich, voll Rrche genießen durften. Mit > den lebenden Großen gehen wir den gleichen Schritt der Zeit. Die Werke der Toten ivac^sen unmcrklich in unser Herz hinein. Hier aber ergießt pch die Fülle des Unbe­kannten, Ungeahnten, Niegeschauten in unsere Seele, wie wenn ein Strom, nicht ein leichter Quell, mit einem Male aus der Erde bricht, wie wenn ein Reich entsteht, durch! ein Zauberwort, und überwältigt und geblendet schwanken ! Gefühle und Ikrteile und vermögen nur tastend und zögenrd ihren Weg zu finderi. Die seltsamen Gegensätze in der Lebensauffassung Otto Brauns, die ztvischen staarlichen und frei nrenlch­­lichen Idealen tvechstlnd wühlen, vermaten die Ursprünge seiner Abstamnrung. Sein Großvater war preußischer General, stinc Mutter Liü; Braun, die schöicheitsuchendc Sozialistin. Das Wesen des Vaters ist uns unbekannt, aber das selten durchbrochene Naturgesetz, daß bedeutende Menschen ihre Eigenschafren von der Mutrer erben, ailt auch hier. Der Nanm Otw Brauns wurde erst nach seinein Tode bekannt. Er siel iin Frühjahr 1918 in Frankreich. In der Zeit, in der für die Menschen das Leben mchebt, tvenn der .Kriegsgotr nicht über die Erde rast, endete das seine. Bis zu femelrl Tode hatte, mit Ausnahme eines einzigen Gediâites, dirs zu seiner Eurpörung veröffentlicht wordeit wai', keines seiner Worte die Oeffentlichkeit elreichst Erst nach seinem Tods begann sein Vater rlnd die Freundin dn Miktter — diese selbsr ivar zwei Jahre vor ih!N gestorben — den Nachlaß des Gefalleiten durchzuschen, und erst in diesern Jahre ist ein geringer Teil des Nachlasses gesammelt im Buch erschie­nen. So unsagbar kurz sein Leben war, so gr'oß und großartig war dessen Ernte. In seinen hinterlassenen Schriften fanden sich historische, philosophische, staats­politische und militärische Arbeiten, zum Teil vollendet,, zum Teil mwbgeschlosseni ein Romanftagment, zahlreiche Dichtungen und achtundzwanzig Tagebücher nrit regel­mäßigen Auszeichnungen vonr siebenten Lebensjahr bis zwei Tage vor seinein Tode. Tie große Welt ahnte nichts vom Heranivuchsen des Knaben. Aber ein Kiírd unter Kin­dern iNusjie hsrvorragen, das die wunderbarsten und. a!ißer''''â^'"ähnlichsten Eigenschaften besaß. Im Atter von Theiß durchzufWren. Die Bemerkung, die Ministerpräsü­­dent Simonyi-Lemadam in der Nationalversammlung tat, um durchscheinen zu lassen, daß die Durchführung dieser Wahlen sich rwch längere Zeit verzögern dürfte, hat ^auf der Rechten des Hauses starken Protest aus­gelöst. Man wird also mit einer schnelleren Durchfichrun§ dieser Wahlen rechnen müssen und angesichts des herv^ schenden Wahlsystems auch darauf gefaßt sein, daß das Wahlergebnis in diesen klassischen Gebieten der ungari .lchen Agrarfrage radikaleren Elementen den Weg zur'Nw tionalversammlung öffnen dürfte. Jedenfalls' wird dex äußerstrechte Flügel der Partei der kleinen Landwirte in den Wahlen eine Stärkrmg erfahrek. Damit tritt di'. Befürchtung an die ungarische Oeffentlichkeit heran. Laß eine Verschärfung dör sozialen Auseinandersetzung aus ältestem Gebiete die ungarische Politik wieder schädlich beeinflussen könnte. Auch hier also wird sich die Notwen-> digkeit ergeben, daß die Partei der kleinen Landwirte, des heute gouvernemèntale Pslichten obliegen, im eigenen Lager der klugen Mäßigung und der vorsichtigen A.w Passung auch weiterhin die Entscheidung sichere. Wie weit das ohne mechanische Veränderungen des Parteircchmens wird geschehen können, ist heute natürlich noch nicht abzusehen. Gegeben sind nur die Umrisse der notwendigen Zukunstsentwickluna. Diese Konturen zeigen ein starkes Zentrum, das eine Zusammenfassung der' gemäßigten Kräfte von rechts und links bedeutet. Mit der Rückkehr zu geregelten Zuständen wächst der Bedarf nach einem solchen Zentrum, ebenso wie die Kräfte wachsen, die zu seiner Gestaltung treiben. Soll Ungarn tvieder werden, was es gewesen ist: ein gleichwertiges Mitglied der zivilisierien Staatenwelt, gleichwertig "an Gesittung, an veredeltem, nationalen Gehalt, an geistiger und wirtschaftliä-er .Kultur, so muß es in seiner Gesetz­gebung über ein Jnstrunlent verfügen, das geeignet ist, die Bedürfnisse eines solchen GemeiMvesms zu besorgem Auf dem Altar des Vaterlandes ist nur RÜmn für die Ideale der staatsbürgerlichen Gemeinschaft.. Diese Gemeinschaft muß apsgehen von dein Grundprinzip der staatsbürgerlichen Gleichheit und der Rechts sicherlMt - des einzelnen, sowie des Staatsweseris selbst. Das sind die Prinzipien, auf denen sich ein Parteigebilde aufbauen muß, das Ungarn hinüber­führen soll in die Konsolidierung. Mit der Klärung der Verhältnisse iii der Christlichnationalen Vereiiligung ist ein Ansang gemacht zur Schassung eines solcheri Instru­ments, und lvenn die Lage in der Partei der kleineir Land­wirte keine nachträgliche Veränderung erfährt, werden sich im Zentrum der ungarischen Nationalversainmlung ziel­bewußte und kraftvolle MäNiwr einairder die Hände ! fünf Jahren verfaßte er die ersteil Theaterstücke und vier j Jahre später begann er das systematische Studium der > deutschen Literatur. Schon vorher hat er angefangen. Griechisch zu lernen, um die Philosopheir dieses Landes in ihrer Ursprache lesen zu können. Als Elfjähriger schreibt er an seine Mutter: „Gesterir habe ich zu meiner unbeschreiblichen Freude nachgerechnet, daß ich Osterir mit der Geschichte der Philosophie vorn Altertum fertig bin... ! Meine Osterwünsche sind folgende: Chinesische Gedichte; j Hyperion von Hölderlin; Müllner, der 29. Februar, Werner, der 24. Februar; Aristoteles: Die Poetik; Aristoteles: Die Verfassung von Athen; Theokrit: Ge­dichte; Hasiz: Persische Gedichte..." Mit zivölf Jahren lernt er urri der deutschen Heldenlieder willen Mittel­hochdeutsch; kunsthistorische urid welthistorische Studien, beschäftigen ihn in hohenr Maße. In diesem Alter wendet sich L!ly Braun wegen der Erziehung des Knaben an den bekannten Pädagogei: Pro­fessor Josef Petzold. Wenn Menschen auch des äußeren Beweises für innere Größe bedürfen, so können sie sie in dem Briefe finden, den Professor Petzold an das prcrr­­ßische Unterrichtsministerium schrieb und in dem er nm teilweise Enthebung von scimem Unterricht bat, um die Heranbildung des zwölfjährigen Okto Braun übernehmen zu könnem Er erzählr im Brief, wie er sich mehrere Stunden mit den: Knaben urrterhaltcn habe und wie er­staunlich und wunderbar defwn Begabung sei. „In einer mehr cüs zioanzrgjährigen linterrichtserfahrung," schreibt er, „ist nâ noch kein einziger Fall e:Ugegengètreten. her sich urit dem vorliegmdei: auch nur annähernd vergleichen ließe." Er schildert die außergewöhnliche Ausrrahmefähig­­köit, die philosophische Veranlagung imd die Produktivität, dieser Natur, die „nicht in Skepsis und Zweifeln stecken' bleiben werde". Und da ihm die .schule keine entsprechende Bildimgsstätte füa- ein solches Kind ekschsine, so möge nwn ihn: er:r:üglichcn, selbst desse:: Unterricht zu leiten. Das Schicksal dieses incnfchlich schöne:: Briefes ist lehrreich. Nach mehr als drei Monaten ertei'lt das Pw­­v:::zialschulkollegiui:: im N::ftrnge des Urrrerrichtsnlirii­­ster's die Antwort, daß der Herr Minister die befremd­liche Eingabe entschiede:: ablehnend beschicdc:: habe. Der, Staat ist imnler befremdet, wenn das Außerordeiul^ck',) SN ihn herantvitt. . Feniltetoll. - Leben und Tod eines FrMoUendcien.*) Von Oskar von H-^thcimcr. Was ivir über lebendLo^^nschen denken und sagen und fühlen, erfaßt selten^äE Tiefe ihres Wesens und das Bild ihres Wirkens,-^nn die Seele wird und wandelt Md offenbart ssich^nnmer neu und ungeahnt unter den Strahleu des elvig regsamen erschaffenden Lebens. Zum Ganzen geschlossen, vollendet cs nur, lver selbst vollendet hat. Erst der Tod bildet das Leben, bäirdigt es, bringt seinen wahren Wert, seinen tiefsten Grund, semen lichtesteir Glanz zutage und gibt ihm die letzte, unzerstörbare Fonn. Was immer wir am Morgeir oder iin Mittag unseres Lebens tM, es kann durch eiir Neues, Spateres um­gedeutet, verdunkelt, verklärt werden. Worte mid Taten der nachfolgenden Zeit sind wie Fackeln, die. den bisher durchschrittenen Weg des Lebens beleuchten. Was atmet, wendet und wandelt sich. Unabänderlich ist allein das schweigsame Tote. Stur lver einen Menschen leben, schaffen und sterben gesehen hat, kennt ihn ganz. Tie Worte an offeneit Gräbern könnten die tiefsten und weisesten sein, weil noch das Leben aus ihnen spricht, das der Tod voll­endet har. Nur die Feigheit und Niedrigkeit und die Scheu vor dem Gewaltigen in den Btenschen macht aus Oratorien der Worte leere Gesänge ohne Schönheit und Kraft. Sich zu volleridclt, so daß der Tod wie die Kuppel ilber deut Lebcnsgebäude thront, war dem Jüngling, von dem wir hier reden, nicht vergömu. War seiir Hiirscheiden der Tod, den die Griechen priesen, ilr der blühenden Jugend, iit der Fülle des Vauens und Genicßens. in über­­schättmender Wonne und Freude und Lust? Sein Leben war so seltsam und verschlungen, so erirst und heiter, schöii und tratlrig, so bedèuter'd ilitd alltäglich, das; vran sich^ihm wie allem Wunderbaren in der Welt — nur mit Scheu und Zagen nahen darf. Denn es gilt, eiti Schicksal zu er­kennen tmd ein Werk und hinter beiden eine Seele, zr: der kein festgebauter Steg führt, die wir riichr laiigsam und *) Otto Braun: NnS nachgeiassenen Schritten cincS Frühvoll­­endeten. Tentschc VerlagSanstalt. Stuttgart. l9Ä>. . .

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