Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. április (67. évfolyam, 79-104. szám)

1920-04-01 / 79. szám

VoQiisr8tL§, 1. 13W Uom Tage. Budapest, 1. April. Die GebietsschuHliga in Zalaßentgröt. Tas Ung. Tel.-Korr.-Bursau meldet: Die Gebietsschutz­liga hielt gestern in Zalaßentgröt eine Dolksvcrsamm­­lung, in der gegen die Zerstückelung des Landes Verwcchrimg eingelegt imd beschlossen tvurdc, an-die Regierung und die Rationalvsrsarnmlmlg eine Petition zu richten, sie mögen dicJntegritätdcsLandesmitallcnMittcln wahren trachten. Das Fmedeasmerk. (ÄNL Konfereitz der SukzeMonâstaate«. Wien, 1. April. . (Prioatmcldung des Ung. Tel..Korr.-Bureaus.) Wie die Bölkerbundkorrespon-euz meldet, findet in der nächsten Zeit, vielleicht schon im Laufe des April, eine Konferenz sämtlicher Nakion al staaten statt, Heren .Hauptgegen stand die Optionsklau­­fein Lnd die Frage der Staatsbürgerschaft üb erhauptbilden werden, die durch-Ieparat­­verträge geregelt werden müssen. Die Aus­legung des Friedensvertrages ist gerade in diesem Belange in ^der Praxis auf mannigfache Schwierigkeiten gestoßen, so. baß es notwendig erscheint, bei dieser Konferenz über diese beiden wichtigen Fragen Klarheit zu schaffen. Naturgemäß tvird die Gelegenheit nicht unbenutzt bleiben, um eine lvirtschaft­­liche Annäherung zwischen den Nachfolger­st a a t e n anzubahnen. Es wird sich hiebei hauptsächlich um die Behebung der Berkehrsschwierigkei­­t en,'Erleichterungen im Grenzverkehr und -andere Fragen handeln. Als Ort der Konferenz ist zunächst Brüssel in Aussicht genommen, doch ist man auf österreichischer Seite bemicht, die Nationalstaaten für Wien oder Prag zu gsvinnen. Das Inkrafttreten der Friedensverträge mit Oesterreich j und Bulgarien. 8 v » d o n. 31. Mâq. sReulsr.) D« Regiermrg hat dem Unterhaus einen! Gesetzentwurf . betreffend die Inkraftsetzung der! Friedensvertrage mit Oesterreich und Bul­garien vorgelegt. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Ratifizierung des Versailler Vertrages durch Jugoslawien. Bort in, 81. März. Nach einer'-Mitteilung der sonizösischen Regierung hat ! -der Staat S.-.H.-S. den Friedensvertrag von Versailles ratifiziert. sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Der zukünftige Aufenthaltsort Kaiser Wilhelms. Paris, 31. März. Die Ageu.« Hcwas verbreitet eine Nachricht der Daily -W«l aus Amsterdam, die alliierten Regierun­­.gen hätten die letzte Note Hollands über den 'Anfenthalt Kaiser Wilhelms angenommen. Holland übernehme die Verantwortung 'dafür, zu verhindern, daß Kaiser Wilhelm eise Bedrohung der Sicherheit' Europas Märde.AlsAufenthaltsortwerdedcmKalser der von ihm erworbene Besitz in Doorn ge­stattet. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) — Fnnkspruch des Ung. Tel.-Korr.-BureauS, üher­mittelt durch die Budapester Radio st atio n. — Paris, 1. April. Was die Note an die Niederlande, die i n -London ausgearbeitet und später in Paris meldet, daß der Scnnmelplatz der k ro a N sch eHm i aHn­­terlweise modifiziert worden ist, lä-fft, wurden ten, die gegen deii Bestand I u-qoslawiens niit Er­— wie Petit ^risMi erfä^ — die Gesandtenj folg agit-i-ren, das „Hotel Plefan-L" in Graz ist. Dort befinden Frankreichs,und Großbritanniens in. Hol- sich cußer Dr. Frank als tätige Agitatoren .Klo-bncsa­­land angewiesen, die Aufmerksamkeit der rics, Sachs, ALajor Stipetics imd Petrovics n i e der lä n dl schen Re gi e r UN g a u f d ie Ver an t - . -Wörtlichkeit hinzulenk en, die sie treffen würde, wenn der Exkaiser seine Intrigen fortsetzen 'oder nach Deutschland flüchten Zollte. Lord lLurzon über die Zukunft Montenegros. Berr» 1. April. (TÄegvamm der Bikdapester Korrespond-eiiz.) Mch einer ! Meldimg der Agentur Vazdias aus London erklärte Lord - -Curzon über die Frage von Montenegro, daß die 'FriedMskonf-èrèriz über Montenegro nicht Mdgül-tig entschiedeit habe, da man diese Frage als oinen Teil des adriatischen -Problenis ansehe. Lo-rd Curzon erk1.ärte, daß er Nicht in Ordnung war, die Frage der Zukunft Montenegros zu vernachlässigen, da es sich um eine! lei ne ungeschützte Minderheiteines alliierten Volkes handelte. Lord Curzon ist der Aifficht,. daß die Zukunft Montenegros nur durch -eine freie Volksabstimmung der Monte­­-uegriner selbst entschieden werden könnte. 'Damit hat sich die englische Regierirng den Standpunkt zu eigen gernacht, deil die Regierung' des Köni^ Nikolaus im wesentlichen- vertritt. Jedenfalls bedeutet die Erklärung 2 ordCurzonseineStellung nähme gegen die 'Auffassung der Belgrader Regieruiig, die -Mo nte ir e g ro i n I ugo s law ' c n a ls c i nv crl ei b t nsieht und es Militärisch zu unterwerfen i r ch 1. Die Grundprinzipien des türkischen Friedensvertrageâ. — Funkfpruch des Uug. Te l.-K o r r.-B ureauA, über­­mitteltdurchdieBudapesterRadivstation. — Paris, 1. April. -Aiiläßtich der Beratinngen des -OberstenRates über -die Besti-mm-ur.gen d-es tiftkischen Friedensvertrages wurden ^folgende Griindpriii^ápien sestMtellt: 1. Aufdem Gebiet des zukünftigeii türkischen Staates genie­­ßen süuitliche Nationen dieselbe Freiheit u n ü vollkommene Gleichheit. 2. Pie Häfen wer­den nicht internationalisiert und auch nicht unter internationale Kontrolle gestellt; sie 'w erde ri allen Schiffen sämtliche Nationen eröffnet. 3. Auf griechischen und armenischen .3. Gebieten wird eine freie Zone fest gestellt Werdern — ZunkspruchdesUng. Te!..Lorr.-Bureaus, Lber­mittelt durch dieBudapestcr Radio st atio n. — Paris, 1. April. Einer Auânrer Jnfornnrtion des Petit Paris'ien zufolge lsat der politische Ausschuß dos Obersten Rates die Frage der türkischen Hafen und Schiffahrt nwrmehr end - gültiggeregelt. Es blieben fedoch noch mehrer« wichtige Fragen offen. Diese sollen erst in San Remo der Erledigung zugeführt werden. .Hieher gelpren in erster Reihe die militä­rischen BestimmMigem 'Diesbezügtich wurde von Marschall Fach noch ein dritter Bericht verlangt^ Das Mandat über Arnlcnke«. tiondou. 1. April. fReicker.) Der Oberste Rat hat dem Völkerbund das Mandat über Armenien angeboten. Dos Mandat erstreckt sich auf den armerrischen Staat, wie er jetzt besteht, einMießlrch der Republik Eriwan und der benachbarten türkischen Gebiete mit einem Ausgang zum Schwarzen Meer. Cilicien bleibt unter dem Schutz Frankreichs. Der Völkerbundrat wird sich nach den Osterfeiertagen mit der Prüfung dieser Frage !^fossen. slllng. Tel,.Korr.--Bur.) Repitklik Oesterrerch. Die Lostrennungsbewegung in Tirol imd Salzburg. Wien, 1. April. (Telegramm der Budapester Korrespondeilz.) Die Ver- , hauidlunaen der Tiroler Abordnung in Angelegenheit des Anschlusses Tirols an Deutschland gelang- z ten heute zum Abschluß. Ueber diese Konferenz wurde ein aus- , führliches .Kommunique verlautbart, in dem die. wichtigsten j Gesichtspunkte der Anschluß frage dargelegt sind. B c- ; kanntlich wollte li die Gesa p d ten Tirols vor , den Ententemissionen erscheinen unjd die < Bitte des Tiroler Volkes mündlich vortra- ( gen. Die Abordnuiig wurde je doch von den , Missionen nicht empfangen. Es wird auch der s Salzburger L a lid es r eg i eru n o nahc-gelegt s werden, eme Abordnung nach Wien zioecks AbtrMi- , niimg Salzburgs nicht zn entsenden. j (Telegramm deS Peper L kr y d.) s Wien, 1. April. Der Vertreter der Verein^ten Staa-ten lehnte den lÄnp­­sa-ng der Tiroler Abarimmno ab. Vmi der frAnzösischen Missioii . ist iwch keiiie Antwort e-ffolgt. Ter italienische Ge- ' sandte antwortete, er werde die Wordiinng -tâphoni-sch s verständigen, sobald er sie empfangen könne. M-aii erblickt auch - hierin eine verblümte Ab-lèhnAng. ' Ittgoflswie«. Verândewngen im KMnett. i Belgrad, 31. März. ! (Südslawisches Preßburoni.) Die Politika meldet: Die , Demission des .tzand-Lisrninisters Stojan Ribarics i wurde angenommen. An seine Stelle tritt Dr. Somcilo 3kincsics, der bisherige Justiznrinister, dessen Stelle !' durch ein Mitglied der -Ribaricsgruppe besetzt wird. (Ung. ! Tel.-Korr.-Bur.), Twubridge in Belgrad. - Belgrad, 31. (Südstawisches Preßbureau.) Der Präsident der Donaurommission AdMival Troubridge ist aus , Budapest hier angekomme» und wurde vom Re- ! genten in Audienz enrpfangen. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Die Tätigkeit der kroatischen Emigranten. ! Agram, 1. April. ' (Telegranrm der Budapests: Korrespondenz.) Nova Jstina meldet, daß -der Scnnmelplatz derkroatischenEmigran- - ten, die gegen deir Bestand Jugoslawiens mit Er­folg agitieren, das „Hotel Plefcmt" in Graz ist. Dort befinden , sich cußer Dr. Frank als tätige Agitatoren .Klo-bncsa- ' ries, Sachs, Vtajor Stipetics und Petrovics. < Bisher imt-vden sechzehn Broschüren, die nach Kroatien geschmuggelt werden sollen, in einer enormen Zahl von Exemplaren beschlagnahmt. Die Emigranten stehen mit den Italienern in ständiger Fühlung. Ilalie». Die Lage in Fiume. , le gramm des Pest er Lloyd.) ! Berlin, 1. April. Aus Rom wird gemieldet: Der frühere Wgeordnete und . BürgeDneisier von Fiiwre Zanella richtet einen Aufruf - an das italienische Volk, in dem er bittet, Fiume - von dem unerträglichen Druck der Truppen d'Annunzios zu befreien. In dem Aufruf heißt es weiter, Plünderungen seien an der Tagesord­nung, in den Vororten müssen die Bauern das Vieh in ihren Schlafstuben halten, um sich vor den wilden Requisitionen der Truppen zu schützeit. ______, Frattkrerch. Die Annahme des Budgets. Paris, 81. März. (Havas.) Die französische Kammer hat gestern die drei Budgstzwölftel für April, Mai und Juni im Betrage von 9933 Millionen mit 312 gegen 63 soz^ralijtifche Stimmen angenommen. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Ein wirtschaftliches Abkommen mit der Schweiz. — Funkspruch des Ung. Te l.-K o r r.-B urea ns, über­­mitteltdurch die Budapester Radio stat ion. — Paris, 1. April. Der Berichterslatter der Affociated Preß meldet seinenr Blatte aus Paris: Das s r a n z o s i s ch e M i n i ste r iu m hielt am Dienstag früh unter Vorsitz Paul Deschanels eine Sitzung im Elysöe, um über die Unterhandlungeu nlitderSchweizbetre ffseinesökonomischen Abkommens zu beschließen. ' Gttglattd. 'Die Wahlen zu den Distriktsáen. Awsterdan^ 31. Mürz. Tölegraaf meldet aus Londoi:: Während bei den Ge». meinderatswahlen im November die englischen Ar», beiterparteie» einen guten Erfolg erzielten,^ sind die jetzigen Wahlen zu den D lstriktârLten> in vielen Distrikten zum Nachteil der Arbeiter-I Parteien ausgefallen. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Dulgarreu. Die Wahlen in Bulgarien. — Funks pruch des Ung. Tel.-Korr..B»reans, MitteltdurchdieBudapesterRadiostation.— . Sophia, 1. April. Rach dis Dienstag nachinittag eingelmrgten Meldunge»­­ergaben die am Sowrtcig ftattgefundenen Abgeordnete n-j Wahlen folgendes Ergebnis: Agrarier 113,> K ommuniften 49, Demokraten 28, Nationa--! listen l-l, Radikals 7, Sozialisten 8, Pro»! gressivc 4, liberaler Block 4 imd Genadiew«­­Partei 3 Mandate. i Rttmaure«. Tie BerhMdlutMn mit Sowjctvußlanv, s * Bukarest, 1. April. sTelegrainm 'der Budapester Korrespondenz.) Durch d'" Ernennlmq des Generals Averescu zum Ministerpräst denten werden die Friedensverhandlungen mih der S ow j e t re g i e r u ng in Moskau in diK«! rascheres Tempo kommen. General Avereseu Vei'«, tritt die Ansicht der überwiegenden Mehrheit der BcvölLcrlMg,^ derzufolge der s,i n arez i e l l 'e, Z u stan d des Land e"â eine Abrüstung der Armee, die noch immer in voller .Kriegsstärke aufgeboten ist, unbedingt nötig macht.­­lLs fehlt im Lande allenthalben mr Arbeitskräfte, die Feld-.­­arbeiten tonnen nicht genügend besorgt werden, auch in den Fabriken leidet die Arbeit. Ebenso wie Polen hat Rum-änieu! seit Kriegsbeginu fast alle I'chrgängc unter Waffen gplMtetr und di e linzufriedenhei t unter -den Solda­ten ist groß. Rumänien wehrt sich zwar miL allen Mitteln gegen eine b ol schew istißch«­­Propaganda, -es will- aber den Frieden, um! die Front am Lnjestr endlich auflö-sen z-w können. General Averescu erklärte, er werbe nichts snterl-asidn, um Rumärticn rasch zur friedlichen Aübeii­­zurückzusühren, wobei er die Notwendigkeit eines­guten Ei ilvernehmerrs mit allen Nachbar--« staaten besonders betont. Bündniâpläne Take JoneseilS. Washington, 31. Würz. Afsociated Preß meldet auâ Bukarest, daß Take Jo» nsScu an einem Bündnis zwischen Rumänien und Polen, der Tschechs-Slowakei, Südslawie» und' Griechenland arbeite, welches BLndnis» nach seiner Ansicht, allein den Frieden Europas­verbürgen könne. (Ung. Tsl.-Korr.-Bur.) ü Rttßlmtd. Me ruMsch-polnischen Bechandlimgen. > W ien, 1. April. fPrivatmeldimg des Ung. Tel.-Morr.-Bure<Ms.s Mö Neue Freie Presse meldet aus M äh r i s ch - -Ostra u: AuS' Warschau wird gemeldet: Minister des Aeicherir Patel? hat an den russischen Volkskommissar für; Aeußeres Tschitscherin eine Note gerichtet,' in der mitgeteilt wird, daß vierundzwanzig Stun-r den nach erzielter Einigung über den Orts der Friedensverhandlungen die Feind« seligk eiten an der ganzen Front eingestellt! werden. Wie in politischen Kreisen verlautet, werden au der Friedenskonferenz russischerseits als 'Delegierte Tschi« tscher in, Radek, Dr. Mars leski und eventueÜ. Trotzkij teilnehinen. , Amerika. Wilsons Prästdentschaftskandidatur. Berlin. 31. März. DaI Acht-Uhr-Abenvblatt meldet an3 Kopenhagen: Poli- . tikén melden aus New Uork: In der letzten Sitzung des Kon-^ grejjeâ verlas der Demokrat Humphrey ein Schreiber»' Wilsons, in welchem dieser erklärt, daß er be« reit sei, sich als Kandidat für die nächste Prä« sidentenwahl ausstellen zu lassen, ^llng. Lei.«! Korr.-Bur.) ___ TKSesttenrgkeiten Bon M«»x Biota. ' Er war ein Tscheche, wußte kei^r Wort Urigarrjch hieß Puâkäs. Erst nach Jahren er fuhr ich, wie er zu die­sem Namen gekommen wav. Man hieß ihn so, weil er Lei derr Vierzehner-Dragonern, die bei mrs in Garnison lagen, s als Büchsenmacher gedient hatte. Büchsenmacher heißt un--^ garisch Puskás, und als er nnt den transferierten Drago-^ nern nicht initgegangen, sondern als Zivilist in meiner^ Vaterstadt verblieben war, benannte man ihn nach seinezn^ früheren Metier. Seine Pension betrug nwnatlich siebzehn! Gulden, er hatte aber auch eine Erbschaft, mchr als drei-^­­tausend Gulden, und so eröffnete er einen SpeIcreiladen.^ Doch es waren nicht die gedörrten Pflaumen, der Zirnt,' der Reis und die Schwefelblüte, die es ihm angetan, son­dern die Borcsa, ein großes, kerlliges Frauenzimmer mit! glühenden Augen, blankweißen Zähnen und dicken schwär-! zen Zöpfen. Die wollte er heiraten, darum ivar er in un­serer Stadt geblieben. Aber sic mochte ihri nicht, was^' nicht zu verwundeni war. Sic reckte und streckte' sich in ihrer schönen. Schlankheit, wenn sic über-

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