Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1920. szeptember (67. évfolyam, 207-227. szám)

1920-09-21 / 223. szám

wir un<)arischenAuben mrs befinden, wollen isic > vielleicht emen Artikel des Londoner Jewish Chronicle, i der mächtigsten jüdischen Zeitung, Höven, der itr Usbersetzung folgend laület: „Trotz der Unterdriickung, der die uiigarrschen Juden «rusgesetzt sins, riil)reir die Führer der ungarifchen Jn­­dcnschaft selbst ihren kleinen"Finger nicht, imi sie zu schützen nn'd die Gefahren, die jiM-en drohen, abKnleiten. Dienn g a - r ischcn I n d e n w arcn st ets st v l z a u f ihr nber - triebenes Ungartum -u n d s i n d d i e s -e m i hr e ni Standpunkt bis an denTod treu geblieben. IhrcF ü l) r e>r befurch t e u, da ß si e id e n R u f i h rc s Vaterlaudes beflecken, we n u s i e s i ch ii b e rBcr- 7ol.a u na beklagen, Ilu d da schweigen sie lie­­bcr^. . .EsEine Stimme: Becsi Araggar Újság schweigt!) Ja, sie stelle n cs sogar in Abrede, als ob ni a n überhaupt von einer Verfolgung fp^c^chen könnte. Die wenigen galizischen Juden, sagen die Führer 'der ungarischen Juden, sie nwgeu nur gelicn, — und sie er­mutigen die Regierung selber, die galizischen Juden, die wäljr^nd des Krieges iu'Uugavn Zuflucht gesunLen haben, an^ zuwsrsen. Sie bedenken nicht, daß das Oel, das sie hiedurch aus das Feuer des Antisemitismus gießen, ein Feuer entfachen kmm, das sie sellist vernichten könnte. Der patriotische Stolz des unaarischeir Judentums qcht so weit, daß ein ungarischer ^Rabbiner den tvissenschaflicheii Nachweis erbrachte, die ungar,, scheu Juden entstammten ÄrpK. sGroßer Lärm auf der Liu. ken und ^leußerstlinken. Zwischenrufe: Der Nabbiner von 'Lzeged! Löw!) rmd hätten mit den übrigen Inden der Welt bloß die Religion gen,ein. Ter r..berrabb,ncr von SM0d, Dr. :Jmnianncl Löw, der steiS in ungavischcr Nationaltracht um­­herging sZwischenruse liniks: Ein Chainäleon!) und sich 'n seinen'Prcdinlen in, eitremstcu ungarischen Patriotismirs nicht 'überbieten ließ, sitzt setzt ttotz altodén, gefangen. Die Inden 'nekimen nmsseuhaft Zuflucht zum Taufbecken, unid allein in 'Budapest vevließeu im August des vergangenen Jahres dreitzig­­itausand Juden ihren Glauben.' Manchenorts licheu stch ganze Meligiausgcmeinden tansen z . ." Zum Schluß fordert, der Artikel die unMrische Judcnschaft auf, mlt Rückficht aus die 'gegebenen Berliältnifs'e mehr Selbstbolvußtfein und inehr Zu­­sammenhalt an den Tag .zu legen. Mgeordneter Bëla Taß'lcr: Welcher ungarischer Bocher 'l-at dies wchl geschrieben? sHeitcrkeit.) Abgeordneter Paul Sándor: Es ist das eine ' Situation, durch die die ungarische Judenschast ohne, ihr <-igenes Verschulden vor eine .ulkcndlich harte Probe' gestellt ' chird. Ich bitte, inolleu Sie mir glauben, wir befinden uns in einer sehr schtvie, igen .Lage, doch ich kann Ihnen ver­sichern, die tmgarische'Judeuschaft besitzt so viel ungarisches ^Gefühl, daß siè diese .Kraftprobe, und seien die Wolken, die jetzt über sie hinwegzichen, noch so düster, bestehen wird. stGroßcr Lärm links und auf der Aeußerstlinken. Rufe: Sic hat cs gezeigt zur Zeit der Proletarierdiktatur! Tie Zukunft wird es zeigen!) Abgeordneter Ernst Biödh: Jawohl, wir wollen und werden llngarti bleiben! Abgeordneter Bèla Taßler: Daß Lu auch immer Dich .selbst dahin stellst. Es handelt sich nicht uin Dich, cs handelt sich um die Massen der.Judenschaft! Abgeordneter Alexander Pető: Sie sind chrlich und anbei len! lNufe: Wo? Jin ..Kafseehaus?) Die Inden und diie Oktobcrrevolutiiou. Abgeordneter Paul Sándor: Ich lvünschc nun auf jene Anltogcn überzugehen, aus Grmrid deren Sie den 'dlumorus olnusus aus die Judenschaft im allgemeinen an­­gvenden tvollcn. Ta haben wir also in erster Reihe die An-. klage, iiber die ich heute nur ungern spreche, doch muß sich die Nationalversammlung mit ihr besck)äftigen, damit die Situation endlich cnuial cieklärt werden könne. Ich spreche also von der Oktober-Revolntion. sHvrt! Hört!) Ich wünsck)e nicht mit Namen zi, operieren und auch nicht in Details mn­­zvg^n. Ich bin aber jederzeit geneigt, alles, tvas ich jetzt behaupten tverde, zu beweisen. Werde ich es nicht tun können, fo werde ich daraus die Konsequenzen hier im .Hause ziehen. Da machte also bei einer Gelegenheit der Herr Lan­­deSvcrteidigungsministcr, dein ich die größte .Hochachtung cntgegcnbringe, die Erklärung, diese Revolution rieche nach Knoblauch. AbgeordN'cter Beta Taßler: Recht l)at er! Abgeordneter Paul-S ä n d o r: Mein sehr geehrter '.Kollege Gönrbös aber bediente sich einnml d^ Ausdruchcs, daß diese Revolution ein durch die Trikolore maskierter iBoischetpismus gewesen sei.^ Nun behaupte ich in vollem Bewußtsein ineiner Verantwortung: Am 31. Oktober .haben fast al la hier anwesenden führenden Persönlichkeiten diese Revol uti o n n, i t voller Kraft unterstützt sAustimmung ans der Fechten Seite), jene Revolution, deren Führer ,Theodor Batthyány, Lovâßt), Károlyi und Hock gewesen sind, sie haben sie unterstützt rm Verein mit den Radikalen, mit den 'Ga l i l e i sl en, mit den Sozialisten, und nicht nur in den ersten Tagen, sonl)ern auch nach­her, k o ir s e q u c n t u n d k r ä f t i g, in Wort und Schrift. i Abacordneter Nikolaus Grieger: Tie Vaterlands­verräter! ' Almemdueter Paul Sándor: Nein, sie waren cs tricht. .Damals, und ich erwähne dies nicht deshallb, «rls hätte ich zu .jener Zeit den Eid geleistet, >oie jene, von denen ich spreche — nein, ich liabe den Eid nicht geleistet, ich tvar und bin 'Legitimist gebliebei, —, in der damaligerr Sitimtion also, als inan die nach Hause strömenden Soldaten, keine Soldaten nrehr, sah, als es sich unr die Rettung des Landes gehandelt hat', da w.rr es jedcrinanns Pflicht, eine Lös»ing der Frage 'zn suck)cn. Was aber den Vorwurf betrifft, die Inden hätten 'Agitatoren zum Encpfcmg der Truppen entsendet, so will ich nur bemerken: Wor dem 20. Oktober richtete der .Kaiser von Oesterreich eine Proklamation an die Völker Oesterreichs, in der er erklärte, die einzelnen Länder Oesterreichs seien frei :ilnd sein Wunsch sei bloß, diese Länder in cM Union Jusamnrenzufassen. Gegen den 26. Oktober, in der Ukraina stchon am 20., erschien ein kaiserlicher Befehl, nach dem die 'Truppen befragt lverden sollten, ob sie das Kaisertum oder .die Republik tvünschten. Hinzufügen muß ich, daß nach den Auszeichnuiigelr des Generals Kraus der Wunsch geäußert .wurde, die Truppen möglichst zu bewegen, für das Kaisertum 'Stellung zu nelstuen. Die Soldaten alwr waren für die 'Republik und haben für diese gestimmt. , Abgeordneter Aladár Bal la: Noch bevor, die Jttden­­.Luben dort »lewesen wären! sBewegung.) Fünf Jahre lang mußten unsere Soldaten hungern! sLärnr und Widerspruch links.) AbgeordM'i'?r Pank S ändor: Ich ft.ehe das ü r e.i. n, .wenn ich behaupte, daß .unsere führenden zersön-lich-kei-t«« — -die h-ier stltzen uiMÄ iw s k>ler Ruhe zuhören, u-nd eS mit ihre-m Gewis- L Ln ve re i nbar -f i -n d en, wenn hi -er èrklär 4 wi rd, k ene Revo-lution häitte nach Knoblauch ge­­ochen — diese Rev-okutLon unterstützt und erherrkich-t hab-e-n, mit voller Kraft, in Sort und Schrift, obwohl sic genau ge- s )ußt hatten, daß daS erste , Ministc- k ium der Revolution aus Sozialisten und i l ad i ka l e n be sta nd. > Abgeordneie'r KaA Ra'ssay: Wo sitzen sie? Ihre s kamen 'wollen wir wissen! ( Abgeordneter Paul Sándor: Ich l)abe tzereitâ erklärt, > aß -ich keine Namen zu nenne-n wüns-che. Docß; bitte (Redner -t Lerreicht dem A-bgeordnell-en Rassay em Namensverzeichnis), s idr find die Min'en. Während der gau-M.Z-eit inußten wir c ören, daß die -Oktoberrevolution die Juden inszeniert ^haben. i klle, die Soziaili-stxn, 'die -Giatiileisticn, -die Radikalen -werden uns u Lasten gebucht, obzwar die ertvähnten Persönlichkeiteir es ! varén, die den Revolutionären zur Hilfe eilten, um ihnen zur Nacht zu verl)ielf«n. j E'rne S.ti nime Ein ks: Das ist wahr! Abgeordneter Paul Säu-dor: Ich gehe aber noch z aeiter: Die.se-lben Herren sind se-kb-st nach '«M Austritt Lvväßys-unh Bat-thyânys aus ; -er Par't-ei, a'ls e-A -o.ffe-nku-ndig war., daß tv! r - >.em Bolschewismus -ent gegen sch reit en, ja- ; oohl, sic sind in der Partei geblieben, bis i um letzten Moment, selbst noch am 2 1. März, i Koch am 2 1. März find solche große Männer > : r n -a n n t -worden. K e i -n-c I u dc n, -so n d e r -u große Christen. Es hande-l-i fich ,um Ernc n-n-ungcn, . >ie beweisen, daß die Rev-o-luti VN nicht den ^''i»-den aufgcha-lst werden kan-n>. ' ?l!bgeorldneler Nikoldns Grieg-cr: Das will n-och gar icchts sägen! AbgeovdnÄer Paul Sándor: Nun, w-cn-n dies i l-chts sag-en-w-ill, so wird viekkc-icht jener Im stand -doch eine g-cwifse Bedeutung haben, >aß eine führende P-e rsönkich keit i m Namen lon 3000 kathokifchen Verei!Nii.bungem der Regierung .Károlyi ihre Unterstützung an­­q e b o t c n h'a t. (Rufe: Wer war es?) Kultusminister Ste.fan Ha-ller: Der war ich. Wir sprechen noch davon! (Großer L.ärm und Bewegung.)^ ALgeordnctcr Paul Sandor: Sic können also 'e-heu, daß die J-udp-n miH: der Revo-lution r ich t s, aber auch rcin gär -nichts gemein hat­­:a n. (Großer Lärni. Widerspnichè.) Wgeordnetcr Eugen Szaböky: Teis glcruben Sie selber richt! Das ist nicht ernst gesprochen. Abcieordin'tei» Bála Taßler: Den Jäßi und den Kunfi jabeii sie vergöttert! (Großer Lärm und Zwischenrufe links und ttis der äußerstcir Liitkcn.) Präsident: Ich bitte inn Ruhe. So kann der Redner uicht sprechen. Abgcordnet-or Paul Sandor: Wenn ich uiit derartigen Dingen'hieher komme und nur ganz im allgemeinen spreche, ohne Ätainen zu nennen, so inögcn die .Herreir versichert sein, eaß cS aiich wahr ist, denn von mir, obgleich ich ttMt schon sechzig Jahre alt bin, hat noch nie jemand zu sagen gotvagt, daß ich nicht die reine Wahrheit gespucuhen hätte.' Immerhin Lin ich twreit, an einer bclisblgeit Stelle, auch vor einem parlamen­­tarisc^n Ausschuß, auf Verlangen auch hier imr Angesichte der Nationalvetsammlung, wenn es beliebt, schon morgen, die Beioeise vorzulegen, nur fehlt mir jetzt die Zeit dazu. Abgeordneter Stefatr Somogyi: BiÄicr haben Sie u-ichts bewiesen, bloß hochtrabend gesprochen. AbMordnoter Paul Sándor: Jeder spricht, wie er kann. Apgeordneter Stefan Somogyi: Wir bitten um posi­tiv? Taten. Wer hat die Rumänen gehätschelt? Abgeordneter Paul Sándor: Ich kann nicht auf jeden Zwischenruf anyvortert. Eilte zweite Anklage, die gegen uuS erhobcit wurde, lautete, -die Juden hättelt die RuinÄren. ge­hätschelt, solange di-esc hier waren. Abgeorditeter Äigeir Szaböky: FrvWt Sie eimnal, was die Juden in Tciitesvâr, Pozsony, Kassa, Szeged gcnracht hobeil. Abgeordneter Einil Kovács: Sie könneit auch bei den Debrecener Judenntädcheit aUfrag-eu. (Andau-eruder Lärm.) Abgeordneter Paul S ätn d o r: Wollcir Sie mir ge­statten, in metneä Rede s-ortzUfahren? (Lärm. .Hört! Hört!) So frage ich denn die Ankläger, wo sind Ihre B-etoeise? Abgeordneter Bálcr Taßler: Der koinmaltdierende rttntänische General teilte init, es hätten jüdische Depitta­­tionen bei.ihrn vorgesprochen, und gebeten, daß die Rilmäncn hier blicbcli. Abgeordneter Paul Sándor: Wenn ntan inich jede Sekunde unterbricht, kann ich nicht sprechen. Es wird sich zeigen, ob mir die fNatimtalverfamtN-llitrg versagt, auch über die SitzunaSdarrer hina-tts auszuführen, >vas ich in Verteidi­gung dër Ju-denschaft ztt sagelt habe. In solchenr Lärm bin ich jedenfalls außerstande zu sprechen. Präsiden t: Ich bitre um Rithe, damit der Redner sprechen köntw. (Hört! Hört!) - , Paul Sándor: Die polizeilichen Taten, auf die mehr­fach ifingewiescu wurde, lMbc ich nirgeiw gesehen. Eine ein­zige konkrete Sache wurde hier vorgebracht; es soll irärnlich vor Gericht ein Akt darüber erliegen, daß ein Getreidehänd­ler Namens Berënyi aus Ketzthely mit 170.000 Kronen zu Wilhelm Bäzsonyi giitg und ihili dieselt Betrag zu dem Zwecke übergab, daß Keßthely von den Rumänen besetzt werde. Ich habe mich in dieser Sache ait Wilhelin Vâzsonyi gcivendet, auch bei Behörden angefragt und festgestellt, daß eine derartige Anzeige iiberhaupt nicht stattgefunden hat. (Ruse: Der Betrefiende ist sogar verurteilt worden.) Wenit es dafür Beweisstücke gibt, inuß ich bitiéit, sie zu produzieren. Jedenfalls wird man zugeben lnüssen, daß denn doch eine gewisse Trivialität dazil gehört, ohne Beweis gegen 800.000 oder 700.000 Meitschen derartige Anklageli zu erheben. (Lärni und Widerspruch links.) Ich habe mich an Väzsoichi gewandt und von diesenl deit folgeitden Bescheid erhalteir (liest): „Deit Text der betreffenden Rede habe ich nicht gesehen, doch kanlt ich auch so erklären, daß es eine niedrige Lüge ist, als hätte jemaitd von wo immer mir geschrieben, ich möchte das Hier­bleibelt der Rumänen oder ikpen Eiltmarsch in Transdanu­bien erwirken. Es ist eine niedrige Lüge, als habe wer immm: bei mir, sei es persönlich, sei es durch eineit Vermittler, in! dieser Angelegenhett vorgesplwchen, geschweige denn einen! Geldbetrag deponiert." Das sind die Worte Väzsonhis. Da - dies MN allem widerspricht, liws der Abgeordnete Ereky hier . vorgebrcicht hat, fordere ich ihn auf, die Walirhei-t sâer An- ! kla« hier im Angesicht der Rationalversmnmlüng M bewei- sen, denn es darf ja unter keinen Umständen sein, daß ohne Beweise eine so furchtbar schtvere Anklage gegen jcmcuw er­hoben wird. Stefan Somogyi: Sprechm Sie von -den Tebrceenek Damen. Paul Sándor: Auch -die kommen an die Reihe. Der Herr Abgeordnete ist neugierig, weil er noch jung ist. sHeiter­­kcit. Rufe: Auch Sie find jrrW.) Aber der .Herr Abgeordnete ist jüirger. sRufe rechts: Lassen !vir die JuLenmadchen uirge­­schönem) Jawohl, cs gab Ähwellgeroi-en, es gab auch Pc­­stechunMN, aber man muß doch bedenken, daß die lliuniäneu hieher gekonimen waren, »m zu plündern, um alles mitzu­­uiehmen, was sie nur sahen. Wenn nun so ein Grundbesitzer den Rumänen Chaurpagner gibt und Geld gibt, um sein Vieh, sein Getreide, seine -liandwirtschaftlichen WLaschiiien, vielleicht auch sleiu Leben zu rotten, so wird man ihm das nicht übel nehmeir. Bála Taßler: Also man war nicht wählcrifch in deci Mitteln? Paul Sándor: Ich bitte'nur um etwas Geduld, Sie werden gleich anders spr^^n. Hier liegt vor mir die Wochen­­schrist Társaság. Sie ist redigiert von Herrn Stefan v. Dobay, der feinerzeit als Regievilngskommlssär von Tâtralournic schon damals die Juden von dort ausgewiesen hat. sRufs links: Das war ganz richtig!) Sie können also nicht behaupten, daß der Mann irgendein heftiger Judestfreund wäre. Nun ist diese Wochenschrift eine übepaus interessante Pnbliikation, sie pflegt die aktuellsten Bilder, die Porträts der Vèitglieder der fiMden Missionmr zu bringen. Wohlan, in der September­nummer dieses Blattes fiúidén sich mit der Unterschrift Lady Clifford die folgenden Zcilerr fliest): „Von den Ententeoffi­zieren führen die Rmmänvn das geMigste Leben. Sie befucherr /pimilien, benchmcn sich höflich und liebenswürdig; ich möchte fast sagen: sie sind volkstümlich. Die Franzosen, Engländer, Amerikaner und Italiener sind, da sich ihrer nicht so viele hier befin'tien, weniger in der Gesellschaft zu schen." Hier^ folgen nun in dem Arrffatze die Nanimr von neun vornehmen christlichcir Fainitiou, die ich nicht vorlose. s.Hvrt! Hört! Rufe links: Und wie viel irichtjirdische?) Ich Litte Sie, meiric' Hcvueii, das Zcitungsblatt sicht Jhiren zur Berfügmrg. sRufc links: Wir wollen die Namen hören. Andere Rufe: Wir sind nicht nMsterig.) Ernst B rödy: Hört.' Hört! Es ist ja im Druck Lr'schic. neu. sRufe: Verlesen!) ' Pcrul Sándor slicst): „Gräfin Stefan Károlyi, Ludwi q Retteglp), Ba-rmi Szvetvnay, Frau Böta v. Matkovich, Frau .^zohann v. Radocza, Frau Peter Kernbach, Gräfin Bèla Kâ­­chllu, Frau Artur v. Bukvviczky, Frn.u Zoltán v. Jckel­­falâissy: — die gastfreuMlichen .^user dieser Danién werden von den Offizieren des rumänischen Generalstaibes in großem Arrzahl-besucht, denn diese rvünschen, waS ganz richtig ist, auch auf dicsein Wege das Ungar't'lmi kMnen zu iernen, -iw Lessen Nachbarfchaft sie gerückt sind und mit dein sic küniftig in freund- Ichaftl.lchcn Bezrehimqen loben wollen. Am weihen Tische, im- Verlaufe von befcheiderren Diners läßt sich alles sachlich Se­­sprechen und kann inair oinander auch die Wahrheit von An-^ gesicht zu Angesicht zii sagen." Enril Kovács: Bei bescheidenen «ÄmperS! PcM'l S â nd or: Wa'vumr also suchen Sie sich die stlichen Juden aus, die tatsächlich i.m Mittv mit den -Offizieren führen,' möglicherweise auch in niedriger Absicht. Bèla Taß 1 e r: Nicht wir suchen die -etlichen Juden aus, sondern, tvie die Figirr zeigt, der Jude sucht die etlichen' Christen aris. Paul Sándor: Es soll ja dadurch nuv -bewiesen wer­­den, daß dainals eben die Zeiten derart wcrrPn, daß man mit den Rumänen in Bcrülwuug kommen muhte. Ich rnârerseit-Z habe es ztvar nicht getan, aber wenn Sie das bei den Juden Verirvt-cilen, so inüssoir Sie es auch bei den Christen tmr. (Großer Läriir und Rufe liiiks: Das tun wir auch! Niemand wird das billigen!) Juden, die das nicht in äußerster Not ge­tan haben, verurtei'ltzn wir auf -drs strengste, doch fällt, es -lins -gar nicht ein, dafür die gpn^ chki.stlichè Gesellsc^ft vercrnt­­woMich zu inachen. Mair lasse also die Hundevttausende von Juden, die nichts Aehnliches getan haben, in Ruhe und klage niemand ungerecht an, zumal da die Sache sich ja ganz anders verhält. (Länn rrud Widerspruch links.) Der Frontdienst der Juderk? Und itun koinme ich auf eine -der schwersten Anklagen zu sprechen, die hier erhoben worden find, auf die Beschuldigung, daß die Juden sich um den Frontdienst hcrumgedrückt haben. Und da frage ich zimächst rneinen geehrten Wgeordneten­­kollegen Gömbös, arif welche Art er beispielsweise Mzrrstellcn vermöchte, daß fünfimdncunzig Prozent der mrs Rußland heimgxkehrten Offiziere Juden tvarcn. Ich meinerseits Lin außer stände, dergleichen zu erheben. Wir können unS ja mit der eigenen Statistik kmnn zurechtfinven, wie sollte es da möglich sein, eine Kriegsstatistik auf dem Umlvege über Ruß­land fertigzubringen? Ich nwchte zunächst die Frage bc­­teuchten, auf welche Art die Juden im Frecheitskampfc 1848/49 ihre patriotische Pflicht ersiillt l-aben. Bartholomäus Szemere schreibt hierüber (liest): Kein Volk hat in unserem Freil)eitskampfe mehr Treue und Energie an -den Tag gelege als die Juden. Bèla Taßler: Kolossal! Pmil Sándor: Ist Barcholomäus v. Szemere vielleicht ein Jude? War er nicht ein großer Patrioj? (Eine Stimme links: Jetzt ist er schon verdächtig!) Meirrem .Herrn Abgeord­­neteirkollegcn lvar er jedenfalls ebenbürtig. Wenn ich den Rabbi Akiba zitiert hätte, tvürde ich Ihre Skepsis Lsgreiflich finden. Aber Bartholoinäus v. Szenrece, der sein Buch iibcr Ludwig Kossuth im Exil geschrielieu hat, war gewiß ein Manri von Urteilskraft, ein ehrbarer Mann, der Herr Abgeordnete kann also nichts Verletzendes darin finden, lvenn ich ihn diestm Manne ebenbürtig nenne. Abgeordneter Bèla DânLr: Das ist -ungarisch» Groß­mut, die die Juden inMer mißbraucht haben. (Rufe links: Wo schrieb das Szemerc?) Abgeordneter Pciül Sándor: In seinem deukschen Buche über Kossuth. Abg-eordneter Stefan >S-o-mogy-i: Wir werden darin nachblättern, denn ich hege den Verdacht, daß da wieder ein Jrrtuna vorliegt. ALgsoMutsr Paul- S änd-o r: Ich verwahre mich gegen solche Verdächtigung. Wie kann ein Irrtum vorliegen, wenn ich wörtlich airs einem Buche zitiere? (Lärm.) Abgeordneter Alexander Petö: Es ist ein wahrhaftiges Spießrutestlauf-sn -für einen Juden, hier zu sprechen! Wir ! bitten um Schutz. (Großer Lärni.) ! Wgeordneler Nikolaus Grieger: Wi: wollen Sie ' überhaupt nicht hören! Unverschämtheit! Hcvsten Sic den j Mund! (Großer Lärm.) tz Vizeprâsiden-t Joses B-ot-tli k: Ich habe -!m großen 31. Oktober OiöustnF, 21. Ltzplvuiliar 1920

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