Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. október (67. évfolyam, 232-257. szám)

1920-10-19 / 247. szám

WLber mid dem Maschinenmei-ster LainÄauS Thaaer, ffür fünfzigjährige eifrige Tatigkâ Lm DMckevoigetveâ und jfür musterhafte Treue gegemiÄsv ihrem Mboiitqeder seine Anerkennumg ausgesprot^. Regelung der Kinobetriebe. Das amÄiche Matt vervffent­­j^licht heute die DollAugsanwÄßmrg des Mimsters dos Innern i zu der Ministevialvervrdnllrny ühn diie Kinovetriede. Die An­­iweisung enthält nebst der Ums^chrsilblMg der von uns seinerzeit ^auszuMveise mitgeteilten Mnifterialverordnmiig Weisnngen !für die Jnstrnierung der Gefttche und firr das Verfahren der !botrciffeiÄ>on Behörden. Bermählnng. Der Oberstlâinant Ebomèr Csâzy von Tövis wird am 28. Oktober, vormittm^ um halb 11 Uhr,. Fr<m­­ilein Dësirèe Maria Led eror^ Tochter des Herrn Kari Le­­jderer und desien Gemahlin, zum Traualtar führen. , Kunstaasstellnngeu im Auslande. Die ^ry firr die ^teilungm d^ Malerei und Skulptur des Mâtivkomitees Idieser Propagandaaktion hat am 16. Oktober unter dem Präsidium Stefan Csöks eine gemeinsame Sitzu^ gehal­lt Der Vorsitzende erörterte die große künstlerische Be­­deutuna und die politische Tragweite dieser Propc^lda­­!ausstellungen und forderte die Juryuritglieder auf, in betreff ^s Jurt)versahrens und der Bedinaungen der Ausstellwrg jein Gutachten abzugeben. Die KoirserenZ nahm den Refe­­«rentenbericht zur Kenntnis, lvonach von 147 Künstlern mchezu >500 Kunstwerke einaesendet wurdm. Nach Feststellung des iJuryreglements beschloß die Konferenz, die Juryarbert im Demzeti Szalon am 19. Oktober zu beginnen. Insofern die Zeit es gestattet, werden die zur Ausstellung gelangenden ^Kunstwerke auch dem Budapester Publikum gezeigt werden. Reiterprtrouilleu-Koukurrenz. Eiire interessante und aus jmilitärischsm Gesichtspunkte wertvolle Ergänzuim des h^bst­­jlichen Concours ^pique wird die am 19. Oktober sozusagen !im ganzen Lande oeginneâ Reiterpatrouillen^Konikurrenz !ssin, deren Teilnchiner verpflichtet sein werden, von ihrern Standorte mit einem Distalrzritte von 150 Kilonietern am i Schauplatze der Konkurrerrz öinzutreKen. Der M^chluß dieser iKonAurrenz wird gleichfalls auf der Trabrenáchn stattfiüden. Die ÄH. katholische Landesversammlung. Wie Magyar iKnvir berichtet, tverdvn im Rahmen der m diesem Monat abzu^ltenden Acholischen Laridesversamniluing drei össentlich: ! Sitzungen stattfinden, in denen die wichtigen Fragen unseres ! iiffenttichen Lebens erörtert werden sollen. Die erste dieser ! Sitzungen findet Sonntag, 24. Oktober, vorrnittags halb 11 ! statt. In dieser SitzuM hält auch der apostolische Nunzius > LmLNko Schioppa eine Rede, der Vorträge Alexander Ernsts, Madár Krügers und des Bischofs Ottokar Prohäßka folgen werden. In der ani Montag, 25. Okto­ber, nachmittags 5 Uhr stüttfindenden öffentlichen Sitzung werden Bischof' Gras Joh^nrn Mikes, Dr. Zoltán -H i n d y, Anton Lep old und Graf Albert Apponyi sprechen. Die Vorträge dritteir Sitzung tverben von Ferdinand Ber­­n o lá k, Pater Bèla Bang ha, Stefan .Hal l e r, Kprl Wolff galten werden, woraus eine Schlußrede des Fürst­­'primas Joh<Nm Cser noch folgen wird. Am 24. Oktober ^ânds findet im Ka-thokschen Zentralklub em kirchliches Al­izért stath mr dem mehrere Mitglieder nnser-er Oper mitwirken werden. Aerztliche Behandlung der Haushaltungsangestellten. Die Budapester Bezirkskrankenversicher-ungskasse teilt den Ar­beitgebern mit, daß im Falle der tLrkrankung von Haus­­haHüngsangestellten von den Arbeitgebern eine LegiMiration auszustellen ist, die zur Aimieldung bei deni Kasseimrzte und zur ^anspruchirahme der Kassenärzte berechtigt. Die Blan­­kette sind in den Amtslokalitäten d^ Kasse sVlIl., Köztemetö­­ut 1l)/b, sowie mich in den Ordinationsanstalten der .Kasse uii­­eutgetttrch zu Habern ^n die Ramensliste der Kassenärzte kcnm in ssder Apotheke Einsicht genommen «.»erdeu. Auch die für die Anmeldung neuer Ntiiglieder erforderlichcir Driietsorten sind in den Lokalitäten der Krankenkasse uneirtgeltlich erhält­lich, die auch sonst alle erwünschten Aufllärungen erteilt, i Die Semmel. Die Verordnung, daß die Semmel mir jgegen Mehlkarte und ninr für 2 .Krmren 70 Hellm' verkauft iwer^n darf, hat zu großen Berivirrrmgen Anlaß gegeben. iDie Polizei hat zal)trèiche Straßenvcrkäüfer slellig gemacht, ,diL zwei Semmeln für 5 Kronen abgaben. Eine andere ! Schwierigkeit besteht darin, daß die Kaffeehäuser und Kaffee­schenken bie Semmeln ohne Mchlkarte abgeben imd jetzt ver­langen, daß ihnen dies auch künftig gestattet werde. Diese iBitte ist jedoch vom Aiinisterium für Volksernährung nicht jerfüllt tvorden. . Zugsentgleisung in Siebenbürgen. Aus B ra ff ö wird Èelograptziert: Bei Tömös ist durch eine Last zu gent. ig1 e ifu n g ein gr.o ßes 'E i s e n b ah nungl ü c! geschehen, Has ein Menschenopfer und mehrere Perlvnndete forderte. Ter Schade ist groß. s Eiu Zionistenkoiigreß in Kolozsvár. Aus Kolozsvár 'wird telsgraphiert: Voin 22. bis 26. November findet der !Z.ionistenkongr eß Siebenbürgens und der an­geschlossenen Gebiete statt. ' Eiu Psendodetektiv. Bei deni Tischlermeister Johann Kasch erschien dieser Tage ein junger Mann, der, sich als 'Detektiv ausgebend, eine Hausdurchsuchung vornahm. , Bei dieser Gelegenheit konfiszierte er eine Tabakschneidemaschine -und wollte Kasch auch verhaften, tvar aber bereit, chn gegen '1200 Kronen auf freiem Fuß zu belassen. Kasch kam die Sache verdächtig vor und.auf Grund der erstatteten Anzeige jnabm die Polizei den „Dâektiv", den 21jährigen stellenlosen Lehrer Ferdinand Schau dl, in Hast. - Lebensmüde. Im Hause Hajâs-utea Nr. 7 hat sich gestern her Bankbeamte Karl Lukács vergiftet. Als man ihn auf­­lsand, war er bereits tot. Tas Motiv der Tat ist nicht bekannt. Aufreizung. Iir der Kispester Textilfabrik ist nixl) im .SePtMnber wegen Lohnfovdermig ein Streik ausgebrochen. Nach den Verhandlungen mit der Direktion traten die Ar­beiter wieder in Dienst, nur der Heizer Koloman Iävorka, lder Weber Peter Trangoni rind dessen Schtvester Gisela berharrten l^l den Forderungen und hielten unter den ar­beitswilligen Leuten aufreizend: Reden. Auf Grund der er­­stâten Anzerge tvurden nmr alle drei in Hast genournien. Är Zigarrenrechnung von Spa. Deni Völkerbunde ist mne eigenartige Forderung der belgischen Regierung zugegan­­gen. Es handelt s^ch nur eine Str-nmne von 80.000 Francs zur Bezahlung der Zigarren, die »oir den Dölegierven der verschie­denen Staaten auf der Konferenz von Spa verraucht oder von 'i'hnsn milgenontmen worde-n waven. Die belgischen Behörde.n hatten s«nerzeii die Sorge um alle Hotels, Reftaurams, Autos, Wagen usw. irbernommen. Nun ist heute der Völkerbund noch nicht reich genug, um akle Schädeir zu decken, di« Länder ihrer­seits find aber durcha-uS nich« gkitsigt, darauf RüLsichi »u »eh­­men, und behaupten, daß die Konferenz von Spa einen Teil der Operationen des Völkerbundes bildet. Umwälzung ans dem Diamantenmarkt. Die Telegraphen. Anioik verbreitet folgende Nachrichi: Seit einigen Wochen sind in der Presse Nachrichten vervreiiet, daß die Dynamit-AktieiDesellschaft vorm. Mfred Nobel «i Hamburg ein Patent ertoorbm habe, mittels dessen echte tvei^ Diamanten hervorragender Qualität auf künstlichem WeM hergestellt ilmrden. Auffallend war es schon> daß die Nobelgesellschaft zu diesen tinederholten PreHäußeruirgenf bisher überl-cuipt noch keine Stellung genommen hat. Wie wir minnrehr von best­informierter Seite erfahren, hmwelt es sich hier tatsächlich um den Erwerb einer Erfiuhung, die irmwälzende V^ände­­rungen auf dem gesamten Diamantenmarkt zur Folge hllbttl Mich. Der Betrieb der Nobelgxsellschaft ist, wie wir hören, für Vie Dia-rnantenlherstellung' bereits so weit einige, -richtet, daß täglich schon mehrere himdert Karat produziert werden kömwn. Ebenso ftelht cs jetzt schon fest, daß technisch keime Hiii..,er>iissc bestehen, die Fabrikatirm nach -imd nach aus ein« Tageslciistung von 2000 bis 3000 Karat M erhöhen. Die künstlich herg^tellten weißeni Diamamten sind von einer Quali­­iät, die diejenige der geschürfteii DiEantm in jeder Hinsicht öbertrifft, wesentlich ist, -^ß die Unkosten der k^brikation so .liedrig siiid, daß die Steine mit einem Kavatpveis von 10.000 bis 12.000 Mark auf den Markt gebracht werden können, wäh­rend der gegenwärtige Weltmariktpreis für geschürfte Diainan­­le« ähiilicher Qualität sich auf etwa 16.000 Mark belauft. Hieraus wird -zefolgevt, daß dadurch das englische Diamanten­monopol praktisch 'durchbrochen !ist. Die herrlichsten Autos. In London findet geaenwärtia die Coimnercial Motor Exhibition statt, auf der die herlichsten LuruSairtmnobile zu sehen sind, Wagen mit einer Ausstattung, wie man sie sich in dm nHnsten Träumen von Glanz und Pracht nicht ausmaten komue. Da sind Autos, die eine Abteilung für Raucher imd Nichtraucher haben, Tischchen für Mahlzeiten sind eingelassen und man versinkt in den tveichen Kissen. Auch sonst sind alle Bequemlichkeiten vorgesehen und der hohe Preis für diese Luxuswagen wird jene, die auf ein solch^ Gefährt reflektieren, kaunr abschrecken, es zu erstehen. Elektrisches Licht ist ebenfalls vorg^ehen, das eingeschaltet werden kann, weirn man den Wagen schließt, urw vom Holpern mrd Stoßen während der Fahrt ist infolge einer sehr sinn­reichen Konstruktion nicht die Rede. Auch eine andere Netwrung im Autvmobilwesen ist auf dieser Ausstellung zu sehen, die von Sir Erie Geddes eröffnet worden ist, und diese Neuerum; ist dazu angetan, eine Revolution auf dem Gebiete des Reiseverkehrs herbeizuführen. Dies sind die Chavabomcs, Pasiagierwagen, die in Zuk'mft das Zeug in sich haben werden, die Eisenbahn zu verdrängen. Es sind sehr große Autos, die gcniz nach dein System von Pullmanwagen qchaut sirÄ und die schon in kurzer Zeit für vierzig bis fünfzig Paffagiere Platz bieten werden. Auch da gibt es Raucher, und Nichtacauchercoupès, elektrisches Licht in den Aiktos und einen „Speiselvagen", der mit dem größten Luxus ausgestattet ist und in dem sich auch eine Küche befindet. Diese Eharabancs sollen schon im nächsten Jahr auf einigen .Hauptverkehrsstrecken Eirglands in Betrieb gesetzt werden, und wenn auch, wie Sir Eric hervorhob, der Fahrpreis cm­­fänglich weitaus höher sein wird als auf der Eisenbahn, so hoffe man doch, daß d'ie Eharabancs bald den Bahnen dadurch zur Konkurrenz werden, daß man nicht rußig und schmutzig toird wie in den Zügen, und vollkommen geräuschlos dahin­­gleitet, umgelEn von allem nur erdenklichen Komfort. Probe» fcchrten mit diesen Charabaucs sind zur größten Zufriedeicheit aller darmr Teilnehmenden ansgefallen. Die Unsittlichkeit in England. Der englische Bischof Alexander Co op e hat die Beobachtung gemacht, daß es derzeit bedeutend mehr Trinker, Spieler mid Ehebrecher gibt als vor dem Krieg und daß er oft entsetzt ist über all das, was ihm Frauen und Männer anvertrauen, die ihn konsultieren imd um Rat fragen, was sie tun sollen, um die Ehe wieder ins rcchte Geleise zu bringen. Wenn man beobachtet, wie sich in den äußeren Vierteln Londons, etwa in Easteno und in Bethnal Green, halbwüchsige MädcheU und BursclM auf der Straße benehnieu, muß man sich entsetzt fragen, lvie es möglich .sein kmrn, ^ß junge Menschen so zücht- mrd sittenlos auf­­wacl)sci!, ohne daß.Eltern oder Vormünder dègegeii einschreiten und den Versuch inachen, diese ihnen airvertraüten Geschöpfe wieder Mif den rechnen Weg ^urückznführen. Ilebrigens ist es auch in den sogenannten besjer'en Kreisen nicht besonders anders bestellt. Die zahllosen Scheidung^r, die in letzter Zeit zu einer geradezu schlvindelerregenden Ziffer mrgelvaMen sind, beweisen, lvie wenig die Heiligkeit der Ehe geachtet wird, wie leicht Menschen einander aufgeben, die einst ihr Schicksal auf­einander allfgebaut haben. Die glücklichen Ehen sind in der englischen .Hauptstadt nicht nur, sondern auch in der Provinz, sofern man in tÄrgland überhaupt von einer solchen sprechen kann, eine ganz große Seltenheit geworden, und die meisteir ßserichtsvcrhandlungcn bringen mi den Tag, daß es im Verlcnif zahlloser El)cn zu Tätlichkeiten zlvischen den. Ehe­gatten gekoinmen ist. gute^ Koks, wodurch der Mangel an Heizmaterialien stark vermindert weuden wird. Die 20.000 Waggon Gaskohle genügen für sieben bis acht Monate. Anfrnf an die italieuischen KriegsgefaAgene«. Im Sinne einer Verordnung des Ministers des Innern haben die Ver­waltungsbehörden isestMlstellen, wie viele gewesene ital-ienische KriegsAßnrgene sich in Ungarn aufhalten imd heimAU-peisen WünschM, und wenn nicht, was die Ursache davon ist. Tier Magistrat fordert insolHedcssen die in Budapest sich auf- HÄtiMdLu geivesenen italienischen Kriegsgefangenen-ans, sich wegen KonfkribierlMg ihrer Namen und ihrer PerßMnldaten am 28. d. zwischen 9 und 1 Uhr vormichtaK in der IV. (Mi­litär-^Sektion des Magistrats (Zentralstadthaus, Kârolh­­kärut 25, I. St. Nr. 30j persönlich zu melden. Verschleiß von Sacharin. Der Magistrat teilt mit, daß gegen den Kupon „8 8" der cnls die Monate Oktober— Dezember 'lautenden Lebensmittelkarte zehn kleine^ Pakete Sacharin zum Preise von je Ic 5.60 ausgefolgt werden. Budapefter Ledensmittelmarkt. Das unvermittelt ein­getretene kühle Wetter beeinflußt unliebsam'die Beschickung^ der Obst- und Gemüsemärkte. Die Beschaffung von Heiz­material verursacht den Hausfrauen weiter große Schwierig­keiten, da die Aussolgung von Heizmaterial sehr schwer vor. sich geht. Auf denr Fleischmarkt stockt der Warenverkehr wieder saft vollständig, da die arg bedrängte Mittelklasse infolge der teueren Preise der Fleischkost gänzlich entsagen muß. In den­­komnumalen Betrieben sind größere Fettvorräte vorhanden. Zwiebeln und Kartoffelir waren heute auf den Gemüsemärkteir in großen Mengen erhältlich. Von Milchprodukten gab es Tapfen, Rai^r und Käse, Butter jedoch ist noch immer nicht zum Vorschein gekommen. Preisie: die Fleisch- und Geflügelpreise sind unverLiwert. Kaâsfeln 3 le, Zwiebeln 4 lc, Häuptelkpaut 3 bis 4 lr, SaMerkraut 7 lc, Kürbisse lgehobâ) 4 Ic, Trockenbohnen 12 biA 14 lr, Linsen 45 lè, Äepfel 8 bis 20 lr, Birnen 16 bis 28 lr, Nüsse 40 Ic, Topfen,j Rahm 28 lr, Schv^inefett (im konMmalen Betrieb) 150 l^ » eL » visustLF, 19. OLtooer 1920 Theater für heute: Nationaltheat-r: âs kergsrae". — Ungarisches löniglich-Z Opernhaus: „paukit". — Lustspielthcatcr: liLlülcc>e3Íl!: silcnörs". — stadttheater: »Lârroon".- — Ungarisches Theater: „.4. növtolso âron^'. — KönigSthsater: ntichl ILox". — Inn erst ädter Theater: »lllsrionettslr". — Theater auf der Audrâssy-ut: „böivs Ici'rLlx"; „Mtz-ás-tár"; „8olidobrunn" usw. — Budäcr Arena: „ä rsncksrrous"« — Theater auf dem EZkü - tèr: „4. dada". KommunaL-Angelegen!fei-en. Gaslohle für die Btzdcipcftcr Gaswerke. Seit nahezu zlvei Jah-cen erhalten die kommunalen Gaswerke bekanntlich keine Gaskohle und müsssß mit vaterländischer Kohle vorlieb nehnren. Abgesehst»' dübon, daß die Qualität des aus Braun­kohle prodnzrerten Gases viel zu wiinschen übrig läßt, ist auch die Quantität niâ ausreichend, da die Menge der Len Gas­werken zur Verfügung stehenden Braunkohle zur Erzeugung des nötigen Gasquaniums nicht genügt. Infolgedessen muß der Gasdruck stcrrk verringert wer­­dM, . so daß die Haushaltungen auch dieses minder­­werlige Gas öfter nur in reduziertem Mah<' ver­wenden können. 2lll diese UebclstänLc dürften jedoch bald bc­­seitigt werden; wie wir nämlich erfahren, h a t d i t W i eVer­güt m a ch u n g s k o m m i s s i o u beschlösse n, f ü r die ungarijchen Gasfabriken 2 2.0 00 Waggon Gaskohle zur Verfügung zu stell e n. Don -roser ' Menge werden dis Bud^csicr Gaswerke 20.000, die Gas­werks der Provinz iOVO Waggon erhalten. Tie Modaliiäteii der Zufuhr -er GaSkohle werden bereits festgesetzt, uiw eS sicht zu Yofferi, daß die ersten Lieferungen schon in kurzer Zeit hier cintr.esfen werdin. Die Budapester Gaswerke werden dann in -er Lage sein, n i ch t n ii r g u t e s G a s i n 'ausreichender M eipge zu erzeugen, sondern auch GerichtsHä. Der Strafprozeß der VolMeaustragckn. Zn der heutige» HauptverhcmdluW wurde di^Älerles-ung der Protokolle der^ Räteregierung (fortgesetzt, gDen die von feiten der früheren' Verteidiger beständig EinAmdungen erhoben woUden waren. Die-Verteidiger Mten si^ stets darauf berufen!, daß di'ese Protokolle PtivatÄcheitei^md, die nachträglich hergestellt wur­den und keinerlei BÄrNskraft und Gültigkeit haben. Bekannt­lich stellte auch der im Strafprozesse des Voiksbeauftragten Dr. Ernst Landler urteilende Strafscrvcvt, dem diesâen Protokolle als Beweismaterial-Vorlagen, fest, daß diese Proto­kolle kci-ne Dokumente seien. Die erste bedingte Verurteüung i« eiuem kommunistische» Prozeß. Der Birdapester kön. Gerichtshof fällte unter Vorsitz des kön. Tafelrichters Dr. Julius Surgoth in dem Straf­prozeß der Frau Otto Viktor Klem ent ein interesscuit^ llrteit. Die kön. Staatsanwättschaft erhob gegen Frau­­-Klenrent die Anklage des Vergehens der Verletzung der per-j simlichen Freiheit, loeil sie chren Mann, mit dem sie in sleteür Hcâ>er lebte, bei den Roten angezeigt hatte, er fei ein Gegen­­revoluttonär, der sich über die Räteregierung abfällig äußere und in seiner Mhnung Waffen verborgen halte. Dies« Anzeige hatte zur Folge, daß Otto Viktor Klement mehrere Tage in Haft gehalten wurde. Der Gerichtshof erkamrte die Angâlgte des Vergehens der Verletzung der persönlichen Frecheit fchnl-dig und verurteilte sie zu zwei Monaten Gefängnis, -unter Zubilligung erner BewähMngsfrift. (§ 1 Strafgesetz­­dlovelle.) Das heißt, daß die Strafe nicht verbüßt zu rverde«. j braucht uitd als estassen zu betrachten ist, wenn sich die Ver­urteilte innerhalb der Bewährungsfrist tadellos benimmt. Dies ist die erste bedingte Verurteilung in eines koimmmistischeu dlngelegenheit. Eine Verlcumduoqsklaqe Merandèr Hollösis gegen Dr. Marzell Baracs. In der am 11. August d. I. stattgehabten iMuptstädtischen GMeralversanNnl-ung machte . Dr. Älchrzell Baracs auf einen Zwische-nm-f, der sich auf die Affäre des von ihm vertsidilgten Szegeder ObsrrabÄners Dr. Löw bezog, die Bemerkung, er wisse nicht, wem er die Palme -er Verkom­­-menheii reichen solle: Mexantder .Hüttner oder Alexander, .Hoilösi. Diese Bemarkung veranlaßte Alexander Ho-I- l ö s i, gegeir den Vizepräsidenten der Budapester Avvakaten­­kainmcr 'Dr. Marzell Baracs die Verleumdnngskla-ge z-u überreichen. Die VerlpM-ung wird am 21. d. vor dem <â:as­­bezirksrichtcr Dr. Karl Vass stattfindsn-. Als Verteidiger werden die Advokaten Dr. Gèza Dèsi und Dr. Äesider Polönyi f-un-gieren. Kommunkstische Prozesse. Bei Ausbruch der Proletarier­herrschaft zwangen mehrere Angestellte der Firma Franz Farkas in d^ Bècsi-utca ihren Ck>ef, ihnen 24.000 ^onen „rasche Hilfe" auszufolgen. Am 11. April erpreßten sie unter der Androhung, daß sie sonst atsi „-russische Art" ausgepeitscht werde, von der Frau des Geschäftsinhabers Einlagebuchel im Werte von 600.000 Kronen, 23.000 Kronen Bargâ, mehrere Gold- und Silbermünzen. Der Budapester kön. Strafgerichts- Hof (Vorsitzeicder kön. Tafelrichter Dr. Anton St en gl) ver­urteilte zwei der Angsttellten, Edmund Kiss und Martin Feder, zu je fünf Monaten Gefängnis. Die An­geklagte Irene Varga wurde freigesprochen. Volksmrtschilst. Fr«iz,be de^ Nâetzr« »« SSdtah«­­aktién. - - Buvape st, 19. Oktober. Die Angelegenheit der Südbahnaktien, die die Bvrsenkreise seit einigen Tagen in Auftegung hält, hat heute mittag eine befriedigende Lösung gefunden. Dem stürmischen Drängen jener Börsenmitglieder nachgebend, die im Handel init Südbahnakrien interessiert sind, hat der Börsenrat angeordnet, daß derVerkehrinSüd­­bahnaktien von morgen an wieder aus­genommen werden darf. Bevor dieser Beschluß des Börsenratss Zustande kam, gab es an der hsntigen Börse außerordentlich erregte Ezenen, über die wir im nachstehenden berichten: Der Handel in Südbahnaktten blieb, infolge der Verfügung des Börsenrates auch heute suspendiert, doch wurde schon vor Eröffnung der Börse und im Verlause des auch heute außerordentlich lebhaften Verkehrs immer­

Next