Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. november (67. évfolyam, 258-282. szám)

1920-11-23 / 276. szám

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Ü<»IL«>8mM. «« ° k'Lr 6ss mit oirebror Lrssrdsoo- sr 1 rcr-n«. Uni!I,°>,«n ?o,támtsrn vstLre-nx-so-ä-». »»rásn ákt svssvam,»«». 67^. Jahrgang. M Kn-lapeft, Dienstag» 23. Uanemher 1920 es Ur. 276 Attslan-fchMU. M'udapesr, 23. NooeiÈr. Das Problem der deutsMl WiederguckWachu-rchm ist kn em neues Stadiuin getvketw Nach langwierigen Ver­­handltlngelt ist zzvijchen^r englischen und dev-ft'ranzösi­­schen Regierung nuntnai^ eine Einigung crzigk. Obzlvar bis zur ziffermäßiaKj»^estlegung der von D-utschland zu leistenden Reparalwnssumme noch ein lâer, dorn-en­­voller Weg zurückzulegen ist, stellt nach de/ im Laufe der letzten Monate zwischen Paris und Lorchoir bestandenen Gegensätzen bereits diese Einigurrg eiüren bedeutenden Fortschritt dar. Llohd George behakrte bekanntlich auf dem Standpunkt, die Alliierten yätien sich in Spa verpflichtet, die Deutschen z/ neuen kontradik­torischen Verhandlungen über i^aâ Reparationsproblem zuzulasien, wogegen die französische Regierung hartnäckig bei ihrer Ansicht verblieb, der Friedensvertrag bâlmmc endgültig die Reparationskockmission als letztes Forum zur Feststellung der Sumâ der von Deutschland zu leistenden Wiedergutmachung und der Durchfühnrngs­­modalitäten: ein Standpunkt, der dem Text des Friedens­vertrages auch tatsächlich entspricht. Lloyd George und die englische Regierung haben aber aus den Erfahrungen gelernt, uird obschon sie auch noch auf die formelle Auf­­srechterhaltung des Fricdensvertrages Wert legen, so sind sie doch bestrebt, einen praktischen Ausweg zu finden, der der Leistungsfähigkeit ^utschlands und dem allgemeinen europäischm Interesse Rechnung trüge. England wollte daher vorerst eine Expertenkommissiore unter Zuziehung deutscher Delegierten einberufen Ukkd deren Beschlüße piner nach dem Muster von Spa einzuberufendeir Kon­ferenz der alliierten Regierungen und der dLutsche.i Reichsregierung vorlegen lasseir. Die Franzosen sedoA tvollten von dieser Beeinträchtigung der Souvermritä-I jder Reparationskommission nichts wisien. Mit Hilfe der Vermittlung des kürzlich abgedanktev belgischen Ministerpräsidentüm Delacroix ist cs rruzl ge­­lungen. die Gegensätze zu überbmcke-n in der .Weise, daß formell wenigstens auch den Wünschen des Quai d'Orsal Rechnung getragen wird. Die in einer an den abgehender britischen Botschafter Lord Derby, gerichteten Not.« zufym­­-mengcsaßten Punkte des Uebereinkonunens sinh die fol «enden: Es findet zunächst in Brüssel eine Ausammen­­kunft sachverständiger Delegierten der Alliierten, mii deutschen Experten zur kontradiktorischen Behandlung der technischen und finanziellen Probleme mit nachfolgeiv der Berichterstattung Ml die respektivcn Regierungetl unt Vorlage der Protdkolle an die Reparationskommissio.i statt. Zweitens wird nach der Abstimmung ir -2 b e r s ch l è s i e n, aber spätestens in Le, ersten Hälfte Februar 1921. in. Genf ein, Konferenz der alliierlen Finanzminisrer zusammentreten, um das ganze Reparotionsproblem, die Höhe der Schul­den und die Leistuilgsfähigkeil Deutschlands einer ein­­'gehenden Prüfung zu unterziehen. Dieser Konferenz wer­­'den auch Vertreter der deutschen Regierung, aber bloß mit konsultativem Votum, zugezogen. Aus Grundlage der ^Beschlüsse dieser Konferenz, von denen jede der beteillgiLv alliierten Regierungen ihrein Vertreter in der Repa­­rationskommisfion Mitteilung zu machen hat, tritt dann diese letztere Behörde „in Entsprechung des Vertrages von Versailles" zur Feststellung der ganzen Summe unt der Zahlungsinodalitäten zusaminen. Sie hat den Mäch­ten einen Bericht über die Leistungsfähige keit Deutschlands zu erstatten. Daraufhir versammelt sich d e r O b è r-ft e R a t, um die „nachträg­lichen" Mcißnahnren zu prüfen, die Pfänder und Sank­tionen inbegriffen. Das letzte Wort behält demnach der Oberste Rat der drei Ministerpräsidenten. Das bedeutet den Sieg der ver­­nüuftiaen Polilik Lloyd Georges. Er und sein italienischer Kollege iverden hier Gelegenheit finden, die allgemein europäischen Jitteres'sen. die Wichtigkeit der Schonung der wirtschastlicben Entwicklung Delltschlands gegenüber den einseitigeil französischen Jntèresien zu vertreten. Wenn .auch der Temps bemüht ist, die Sache so hinzustellen, als ob die Reparationskommission, trotz der vorhergehenden Beratungen und der nachträglichen Beschlüsse des Ober­sten Rates, souverän bestimmen würde und an die Vor­schläge der E^pertenkonferenz nicht gebunden wäre, mrd obzwar bis zur endgültigen Einigung über dieses schwere Streitthema noch rnanche Schwierigkeit zu über­winden seitl wird, ist es klar, daß die Sache nunmehr in ein neues Stadium der Ent>vicklun-g getreten, ist. 'Eine wichtige und vernünfilge Konzession ist auch in der Bestinnnung zu erkennen, das; über die Leistungsfähigkeit 'Deutschlands erst nach der Entscheidung über die Zugehö­rigkeit Obcrschlesiens' ein Beschluß zu fassen sein werde. Der Reichtum und die wirtschaftliche Macht dieses .Kohlen­­'beckens sind von schwcrlviegender Bedeutung für die Lei­stungsfähigkeit des Reiches. Solange dessen Schicksal nicht enlschieden ist, kann über die Tragkraft der Volkswirtschaft Deutschlands vernünftigerweise nichts beschlossen werden. Beider vorauszusetzenden Festigkeit des Entschlusses Lloyd .Georges, einen neuen Weg zu üetreien und die Sache zu baldigem Nschluß zu- bringen, was auch dem Wunsche Deutschkünds entspricht, ist also zu erwarten, das; man virSeM nchh vor Mai 1921 zur endpültigen Beilegung dieses Streites kommen werde. Sowohl in der politischen wie auch in der wirtschaftlichen Lage des ganzen Festlaitdes würde eine den Tatsachen Rechnung tragende Einigung eine große Entspanung und einen hoffnunOvollen Ausblick in die Zukunft bedeuten. ' Die Regierungsbildung Eartonde Wiarts in Belgien hat, wie nach den Vorgängen der letzten Wochen vorauszuschen war, wieder zu eineut Koalitionskabinett geführt. Die Parteien haben die Portefeuilles ungefähr im früheren Verhältnis unter­einander verteilt, nur in einigen wenigen Ministerien sind Personenwechsel erfolgt. Der frühere Außenminister .tzUmLns, bekanntlich ein Liberaler, ist Vorsitzender der Genfer Völkerbuiidtagmig geworden und war auch sonst nicht mehr geneigt, in das MinistMUM zurückzukehreii. Der Liherale Franck ist Kolonienminister geblieben. Das Portefeuille des Innern hat brr Ministerpräsident über­­lwmnien. Es zeugt von großer Geschicklichkeit des Konseilchcfs, d«ß es ihm gelang. Vandervelde, den Führer der Rechts­gruppe der Sozialdemokraterr, zum Verbleiben im Kabinett zu bewegen. Seitdem der Parteitag der Libe­ralen, die bekMntlich gern die dankbarere Öppositions­­stclluug bezogen hätten, beschlossm hatte, sich unter gelvissen Umständen wieder an der Regierungsbildung zu beteiligen, war die Grundlage für die Schaffung einer tragfähigen neuen Koalition gegeben, da unter diesen Umständen auch der sozialdemokratische Parteitag einen nicht Ulchedingt ablchneirden Beschluß faßte.. Die Bedeutung und Lebensfähigkeit des ireuen Kabi­netts härUt aber von dem noch unbekannten Re­­gierungsprögmmm ab. aus denr ersichtlich sein wird, welche Konzessionen die Sozialdemokraten und Flämen durch­gesetzt haben. Da sich diese Vorbedingungen auf die bisher intransigente Auslandspolitik und auf die Militärdienst- Pflicht bezogen, erscheinen sie von großer Bedeutung für die.Weltpolitik, da der bekannte ftanzösisch-belgische.mili­tärische Geheittwertrag eristiert. Vandervelde und die Minen wollten mcht.einmal eine zehnmonatige, sondern nür eine sechsmolmtige Militärdionstpslicht konzedieren. Außerdem verlangen die Sozialdemokraten tm. Hinblick auf ihre Besprechüngen mit den deutschen Mehrheits­sozialisten einen Abbau der Haszpolitik gegen Deutsch­land. Die übrigen Postulate erstrecken sich auf die Sozial­politik. Tw der der kacholischeir Partei angchörende nun­mehrige Ministerpräsident Carwn de Wiart ein Wallone ist, lvâr eine Kabinettsbildung unter seiner Führung den Flämen kaum sympathisch, und diese dürften daher auch ausreichende Garantien bezüglich der Sprachcnfrage ver­langt haben. Der von Lenin geplante Uebersall aufGeorgien ist geeignet, die Entrüstung der Kul­turwelt Hervorzurusen und neuerdings die Methoden des Bolschewisinus zu beleuchten, der keinerlei sittliche oder rechtliche Heminungen kennt und auch dort die Diktatur der Zerstörung auszurichten sucht, wo in Wirklichkeit in idealer Weise das Volk herrscht. Tschitscherin hat an Georgien ein Ultimatum ge­sandt, das dem mit diesem Staate im Diai abgeschlossenen Frisdensvertrage ins Gesicht schlagt. Die Annahme der Bedingungen würide eine Unteviverfung unter den Mos­kauer Terror bedeuten und das Land dem Cl>aos preis­geben. Georgien hat mit der allgemeirren Mobilisierui^ig geantwortet. Obzwar von einer rein sozialistischen Regie­rung geleitet. lehnt es die georgische Republik ab, sich von den Moskauer Machthabern vergewaltigen zu laffen. Die Georgier, die auf eine demokratische lleberli-eferung und Kultur von Uvanzig Jahrhunderten zurückblicken, sind ein Volk, das in den ärgsten Zeiten des . Zarismus aus eigener Kraft kaum mehr als dreißig Prozent Analpha­­ücten zählte. Wiederholt hat Sinowjew namens der Zen­trale der Dritten Internationale durch Emissäre und mit Hilfe großer Geldsuminen in Georgien den Bolschewis­mus zu verbreiten gesucht, stets stieß ec aber auf die brüske. Ablshimng der dortigen a^ufgeklärten Arbeiter­schaft. Ter Staat, den die georgischen Dtenschewiken, von deneir Präsident Jordánia, ferner Tscheidse und Irakli Tscheretelli auch im Ausland einen ehrenvollen Namen besitzen,-am 9. April 1918 aufrichteten und der auch von Großmächten anerkannt wurde, ist in vollem Aufblühen begriffen. Alle seine Kulturleistungen sollen nun den den roten Horden ausgeliofert werden? Man begreift, daß die Georgier, die bei einer Bevölkerung von 1,200.000 Seelen eine tüchtige Armee von 800.000 Mann a;rfsielien können, nich: ohne weiteres sich den Drohungen Moskaus unterloerfen wollen. Eine Befreiung des Proletariats haben die Roten in Georgien nicht zu bewerkstelligen. Lediglich Niedertracht und Usbermut können daher die Triebftder Lenins bilden. Die georgische Arbeiterschaft lebt in dert denkbar besten okonümischen und sozialen Verhältnissen. Das Land ist reich an natürlicheir Schätzerl, di« durch die Intelligenz und Tüchtigkeit der Bevölkerung Itipulierte llcorm, jo blieb er unMgehastet, so dasz der kleine bäuerliche Grundbesitz nunmehr vorherrscht. Mehr noch: der Staatsfonds, der aus den expropriierten Län­dereien gebildet wurde, soll ebenfalls parzelliert -und einer reichlichen Anzahl angssiedelter Bauern überlassen werden. Die Waldungen verfielen der Nationalisierung. Der Acht­stundentag wurde für die Arbeiterschaft eingeführt und . die Lohnfvage in großzügiger Weise geregelt. -Sogar eine Art kontrollierender Arbeit-erräte, die aber nichts mit der russischen Ausgeburt der Sowjers gemein haben, wurde geschaffen. Es hmrdelt sich ak'o um ein konsolidiertes j Staatswesen, gegen das die Bolschewisten, übermütig durch den Sieg über Wrangel, Drohnoten richten. Die.-« geschieht, trotzdem der Von Lenin genehmigte sowjet­­xussisch-georgische FriedL-nsver'rag vom 8. Mai 1920 im Artikel 1. besagt, daß Rußland, vorbehaltlos die Unabhän­gigkeit und Selbständigkeit Georgiens anerkenne. Im Artikel 2 wurde betont, daß Rußland auf jegliche Ein­­ineilgung in die inneren Angelegenheiten Georgiens ver­zichtet. Artikel 4 enthält die Zusicherung,, daß Alloskau nichts tun werde, um die in dec georgi'chen Republik bestehende Rechtsordnung gewaltsam zu stürzen. Mm ersieht also wiedemm deutlich, daß es mit denr Bolsche­­lpistnus htin Paktieren gibt. Me netteste« Geschrchtsluge«. Dr. -H einrich K anneue Broschüre. — Vor zwei eine in Berlin erschieneiu Broschiire: „Kaiser«»E8MeIms Abschi-edsbri-es an sein Volk!'' großes AuHchnt.-" Besonders in allen Enienlestaaten. Vielfach wurde sogar bech.rupter, der chemalige Deutsche Kaiser stehe dem Autor nicht fern; — so geschickt war seine Ar-t zu râe>r und zu schreiben nachgeahinn Allerdings bemerkten die Kenner sofort die geistvolle Ironie und begannen darüber zu grübeln, wer der Verfossbr dieser Broschüre sein könne, die schlagend darstellle, daß Kaiser Wilhelnr die Anklagen und Verurteilun­gen der deutschen Nation nicht verdiene, denn er tat nur, was-sie wünschte und wollte, war bloß Geist von ilMm Geist und Ueisch von ihrem Fleisch. Nunmehr, da die Auflagen der erwähnten Broschüre total rergciffcn sind, darf man iiediskret sein und erklären, daß der langgesuchte Verfasser Dr. Heinrich Kanner, der ehnualig!-. Chefredakteur dec Wiener Zeit ist. Dr. .Kanncr ließ soeben im Verlage von Heller n. Eo. in Wien eine neue Broschüre, erschein-'n, die zweikell.^s noch größeres Anssehen erregen dürste, als die Vorcr!--ädu1e Flug, schrift. In diesem neuen Werke, dessen Titel „Die ncuesien Geschichtslügen" schon den Inhalt andeutet, geht- Tr. Äanner mit den sogenannten Memoiren Bethmann Hpllwegs, Jagows, Helfserichs ins Gericht, wobei er aber auch den Admiral Tirpitz nicht vergißt. Kanner weist nach, daß die Bemühungen der deutschen Minifler, sich als von Wien. ,Mittzerissen" Hinzustellen, falsch und verlogen sind, und fiihrr den Beweis derart klar und trsfsenL, daß man behaupten kann, dieser Art der Geschichtslügen habe der Autor die kurzen Beine gründlich gebrochen. Drei Fragen werden aufgeworfen: Ist es wahr, daß die deutsch-e giegicrung das serbische Ultimatum vor dessen Uârreich-ung nicht kannte?; ferner: hat Deutsch­land mäßigend aus Oeislerreich-Ungarn gewirkt? und endlich: hat man es wirklwh mit einem „ausgeMmgenen"- Krieg zu tun? Aus den amtlichen TokumentM, wie sie in Berlin und Wien publiziert wurden, bringt nun Kanner den Nach­weis, daß Deutschland nicht nur über jeden Schritt der öster­reichisch-ungarischen Negierung unterrichtet wurde, sondern i joden Schritt auch billigte, und zwar deshalb, weil cs Km ! .Kgieg wollte.. Mit ivelcher Gründlichkeit u-nd Gcisiesschärse dieser Nachweis geführt wird, muß der Politiker und feder, - der sich für die traurigsten .Kapitel der österreichifch-imgarischon , Politik interessiert, in dieser Schrift nachlesen, die ttm so inächtiger wirkt, als sic das Akten-material der Entente ab­­sichtlich unberücksichtigt läßt. Tie deutschen Staatsmünncr werden hier 'mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Daß Dr. Kanuer da und dort recht bitter wird, kann man ihm nicht übernehmen. Im Vorwort seiner Broschüre bc­­! merkt er, daß die deutsche Heeresleitung seine Entiernung ! von der Cbeftedaktion der Zeit beim Wiener Kabinett forderte ! und durchsetzte, tveil er eben in seinem Blatte die Kriegshetze ! verurteilte, auf die Gefahren aufmerksam Machte, die herein­brechen dürften — und leider auch hereinbrachM — und gegen den oriiziösen Lug und Trug Stellung nahm, soweit dies die Zensur, tiüerhaupt erlaubte. Das; Chefredakteur Dr. Kön­ner und der .Herausgeber der Zeit Professor, Singer Wiaii vovlasfc.n iNÄ in der Schweiz ein Asyl suchen mußten, gohört zu jenen kleinen Details der österreichischen Staats­­wersheit, die schließlich erraten lassen, warun: „tmr's so herr liich tveit gebracht". Wer die Broschüre Dr. Kanners liest, lvird bsdauer^ daß d-eser hervorragende Jouvnalist nicht mehr in Wien wirkt, wo Talente uiH Charaklere in dSr Presse nicht allzu üppig emporschicßeu. Doch aiwere-rseitâ .dürsten die öster­reichischen Historiker einen neuen hochbegabten Kollegen in Dr. Kanncr gewonnen haben. Em größeres Geschichtswerk über „die K r iegsko nspirat i vn Wisn-B erlin " soll demnächst die ^Presse ver,lassen mW eine Ergänzung dcr „nèileslèn <?)rschichis!ü-gen" bildcm. Tas. scharfe UHeU

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