Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. január (68. évfolyam, 1-24. szám)

1921-01-01 / 1. szám

MM W«B^ âs â^, i^^sMM â MM ?« Men-°°I> .!°,^-. «S.M. 8â»â L«"^v'°""°»°^ö°UE''ä W ^W ?« a»» Lnelend Wit âekter «een-b-uiâ- <1 t . "r Lben6I>lLtt 2 «i-nn^nR 0 LK-L üI. 1'' -7 cM W >ür â üLngsnLtss>sn t8S«râii.Ld°o- ^LI. V â.M LZ ^,1 â L -»- ' / -' / UeââUun °nü ><lmlnl»<r»^i»n! V.. «Lr,» -smMt- «sân r°ek bei eSâks» SUS- ^ ...-' i v/ M L,â°„sn I-»s«Lm«°e,. -strexeuxssâmes. _____________ kiâ Sâ >v^.I°n^niâ W 68. Iahrgmrg. Kndaprst, Samstaz, 1. Irrmmr 1921 U^». 1 I D«-a-est> ljl. Jezemker. Mühsokiq- wrd matt schleppt sich dieses schwer be­ladene Jahr Ende zu. Und der Strom der Zeit fließt weiter- vn eiM» Dichterwexke Max Halbes ist ein unvergLnglichâsSM des Menschenloses festgchalten: Den Fluß hinab schwimmen Eisschollen. Auf einem brei­ten Eisblock steht ein Hrrschpaar. Woher kommen sie? D^in geht die Fahrt? Die Flut ist stuumr. Woher kom­­nren wir? Wohin geht die Reise? So fragen die Men­schen, und bevor sie die Antwort finden, sind sie in d«n guten Laude Bimim, wo es nichts mehr zu fragen gibt Md Vergesienheit die schwersten PwLleme löst. Doch es gibt Biegungen im Laufe des Zeitenstromes, Zusammen- Msse und ÄuLmündungeir, wo sich dem Blicke ein wei­teres, größeres Stück des Weges enthüllt. Sei es Schmerz, 'sei es f^eudef Klage oder Genugtuung, das Bekenntnis D unserer l^ueration auferlegt, daß sie mchr gesehen hat, Piel mchr, als soirst Dutzenden von MMsehengeschlechtern tbeschceden gewesen. In der Spanne Zeit, die aus der Flucht der Ewicsteiten uns zuteil geivorderr ist, hat sich 'â Zusammentreffm umfasiender Behälter menschlichen, igeschichtlichen, politischen und gesellschastlicheu Geschchsns Mch alles dess^^en, was dazu gehört, abgespielt. Ereignisse, Sie sonst ailf Jahrhunderte vertâ sind, werdeir zusmn­­mengchalteit in den Vorgängen des zuletzt verrauschten Jahrzehnts. Darin sind Erfahrungen von unermeßlicher Tiefe gegchen. Heute, da die Zeit normaler Entwiân­­gen wie!^ ^ginrck, ist es notwendig, diese Erfahrung ifestzuftellen, zu sammeln und aufzubewahreu, bevor sie !'Srr Massentritt der Alltags in den Boden dwtet. Der Sammler und der Aufbewahrer, der Pâiker ^wL der Historiker, sie werdm gut tun, Kleinzeug beiseite zu lassen und nur das Große festzuhâen. Wer da zu­­>kiinftig im Erdreich der Fundamente des Gesellschafts­baues nach versteinerten Bildern ftüherm Lebens suchen 'wird, dem wird es nicht' darauf ankommen, trifft er ein­mal auf die Schichten myerer trotz allem großen Zeit, Mntagswesen auszugraben. Er wird die EwWeits- > ^prodickte suchen, die sich unserer Generation und â -einen'.fDorncnkusch, ^n Welteáand ent^öder: hat. „Wie hat der einzchw in hxef^Küst lieweg seinen Platz gesucht, gefunden und Malten in de, « ^schast,"" so wird der Forscher fragen, und die Entwst wru. ireihc der Ereignisie des zweiten Jahrzehnts aul Anfan des zwanzigsten Jahrhunderts soll ihm aniworien. L wird ihrn erzählen, daß in einem entscheidenden Augenblr ' dkè Menschheit Macht urck Einfluß dm führenden Einzel nen aus den Händen nahnl und erst unbewußt, dann aber mit vollem M«llm der Atasse in ihrer Uudifferenziertheit überantwortete. Die ganze Skala von Masseirempfindun­­gen spielte ein Weltensturm auf der Leier der Mafsenseele durch. Kriegsbegeisterung und fürchierlich ernüchtertes! Versagen, Staatssiebe -und Hochverrat, Weltbürgertum und zu Kantonen verengter Gruppenegoismus, völkischer, Unabhängigkeitsdrang und Preisgebung der staatlichen Souveränität, bis zum Anerchismus sich versteigende Selbstsucht und Venteinung des Daseinsrechtes des ein- > zelnen fanden Töne auf den Saiterr des Rieseninstruments.' Und aus der chaotischen Musik erhoben sich, schließlich in i gotischer Verschlungenheit die Wettstreite der zwei leiten- ! den Dèotive der Menschheitsgesch-chte: des Persönlichkeits­prinzips und des Masstnwill:ns. Geklärt tritt heute sieg­reich das Persönlichkeitsprinzip aus diesem Kampfe her­vor. Die Menschheit hat erfaliren, daß die msierschiedslose Herrschaft der Masse nicht der Weg ist zum Heile der Epoche lmd des Geschlechts, daß die Devise, rnag sie-nun als Heilbringer ein Klasserr-, isiassen- oder irgend beliebiges Massenprinzip verkünden, nichts bedeutet gegen die Wirk­lichkeit, daß die Sozietät sick>'selbst und die Lage ihrer Mitglieder nur verbeffern kann, indem sie die Kräfte des einzelnen fteilegt und seinen Aufftieg ertiwglicht. Nichts liegt uns ferner in dieser Stunde, da wir Gerichtstag halten inüsien inr Angesichte der Weltgeschichte, als zu verflindm, daß das Gcmei-nwohl den Bedürfnissen des einzelnen untergeordnet werde. Kein Mensch, und wäre er noch so verderbt, könnte ohne Erröten sagen, daß er sein Interesse iDer das der Allgmicircheit stellen will. In diesem Sirme .bsstsssi kein Unterschied zwischm Liberalismus und Sozialismus. Das Ziel ist das gleiche, nur die V^ge sind verschieden. Die Zeit, tn der zu lebm uns beschieden ist, hat beide Wege beschreiten können. Sie kam aus einer Epoche, in der der Ne'^^^i^skreis des eirrzolnm fest umgrenzt gâvesen war durch dw Schranken, die die Bedürfnisse des Geminnwohls aufgerichtet hatten. Dasselbe galt von dem Besitz des einzelnen. Mit der Stunde, der Krieg das Neiä) der Masse überantwortet hatte, rvankten diese GH^vnnken und sie zerbrachen, als inMutrv zum Prfinzip Äkhobm worden war, daß jede Schutzschranke deS. einzelnm aufhört, der Massenwille beginnt. Da zeig^ es sich sösnell, daß diese Schranken ' mehr li'ar. Vorurteile, rmd daß der Llufbeu eines ' -.^shrjVorr: issetz'ing!'!', ü.et D meâucsti e Kl'ost. Jede l^'^estllschasl kein, wie cs ihr Ba-vmaterial gestattet. ! «cher sind die Mmstbcir, und sie be- Arl die jeweilige Gestaltung Les nebeneinA rder sich liebend und sich Vielleiist ist das die größte uns unsere Epoche bsschie­­.agen nicht, daß sie glc-ichbedeutmd > rückgchen Wrier Karl Marx, denn Karl lr en Werken L<n Standpwrkt vertreten, da,. ... WaMunMn der Gesellschaft bestimmt Mrc der geistigen Wandlung ihrer emzelnen, rmd daß mechanische Umivandlungsversuche unwissenschaftlich und verderAich sind. Jinmerhin bedeutet unsere Erkennt­nis aber ein entschiedenes und weites Zurückgehen hinter Bltkunin und^ dem Bakuninschüler Lenin, hinter dem anarchistisch geichulten KommunisNAls. Sie bedeutet eine starke Annäherung an die Lehren des Mannes von Jas­­naja Poljana. Die Veredelung des einzelnen, die nur er­folgen kann in der Freiheit und bei Ausschabung der mechwnschen Gewalten aus dem Eniwicklu'ngs<fonge der Menschheit, ist die Vöraussetzung dessen, daß die'Selbst­losigkeit wachse und ein Fundament der Geftllschaft einmal werden könne. Die Schute deS deutscheir Politikei's Franz Ungarn durch den früh, unter tragischen Urnftändm hingegangenen Fe,lix'SomIü vertreten war, hat dem Liberalismus mittelbar längst diesen Weg gewie­sen, indem sie ihn anhielt, die giechte des einzelnen zu wahren, damit die Funda-mente des Gesellschaftsbaues nrcht wankend werden, doch auch mit offenem Mick Ausschau zu halten auf die svMlen EiftwicTu^r^inien, und Jndi­­vidiâS abzubaueu, wo Soziales sich fest und notwendig gestaltet Hat. Ter ungarische ÄiberalisMus, der geläutert und an Erfahrungen bereichert aus der Ztot der'Vergan­genheit wieder zum Lichte emporsti'M, wird sich diese Wahrheit, die (se>meingut der Menschheit auf der ganzen^ Welt geworden ist, vor Augen hâi und sie benickfichtigeii Ms allen Gebieten, auf denen seine Mii'sion wirksanr wird. Er wird einen Ausgleich suchen und finden zwischen dem Lieelenerbe Alexander Petöfis und Josef Eötvös', zwischen i^rcmz Deäk und Ludwig Kossuth. Denn wie die Zeit, aus der wir kommen, eine Epoche des Zerrstßci'-' nebcueinander ivirkender GcstllschaftLkröfic gcweseir 'ft, so ist die aubrochende gekeimzeichiret durch das Zus ..unentreffen mechanisch getrennter, doch uottvëndig aufeinander angewiesener Faktoren der Sozietät. Ein Bild tritt vor unsere Augen. In Verredig treffen sich die Men­schen nicht auf dem Korso, nicht in den Gärten, sondern meistens auf den. Brücken. Rings herum ist das Wasser der Lagunen. Die Straßen sirrd eng rrnd übelriechend, und so hält man sein Plauderstündchen am bestm auf den vieleir Brücken, die das starr eing-yngte Festland derbin. d"U. So.rsi j-!Üsi.r.» stift. NrchüL-gchru r,da o:s Loch schon allcuthalde» Jrrselu ftec laßt, Menschen, div-mAdeen imd die Bestrebuns»'^ sehr voncinarider geschieden waren, W Tagen zusanilnen, — wir auf einer B)'' gangszeit ist uns beschieden. In ihr' zufammenwirkerr zuni Wiederaufbau Trennung vemichtet hat. Doch die-«^ eilig, alles zu besprechen. Möge dar Vorwärts! Auf die Brrückm! Felillleton. - Filmphantasie.' -on Jnlins LliMfstz. Nftilt tnuß heu^ schon re^ßkmiedrigsr Herkulift jein -oder wenigstens als'tzcMeichMrrdler am Tische des Lebens sitzen, uin dem lieben^ster des Theciterbesuchs ftörreil zu küntietl. Die Kunst fürs Volk! So hat vor weitigen Jahren noch die Parole gelautet. Die Gegeiiwart hat dieses Prrgramn: ün Handurndrehen erfüllt. Mer ach! Welcheiii Volt hat sie die schöneir Logen, die weicheii Sperrsitze, die becfuemen Balkonfauteuils zugänglich ge­macht! linier solchen l'unständeir ist's nicht anders inög­­lich: die Fillnindusiru muß sich erftwickeln. Nichts ist natürlicher. Alle 'WeK gehr fa ins Kino. Seine Nii­­zieh ln.gLkraft ist schon Io start, daß es, so juug es auch erst sein mag, doch schon etwas zuwege gebracht hat, das die Sprechbühiie bisher liichr vermochte. SteU^ii Sie sich vor. ich hätte.ein Stück geschrieben, das acht Abende füllt. Böte ich es einem Theaterdirektor an, ich glaube, er würde sofort die richtigen. .Dlaßregeln gegen micif ergreifen. Im Reich des Films herrschen jedoch örndere Verhältnisse. Da ist eiir Werk, das sich über drei.­­ja sogar über ackt Vorstellungen erstreckt, nichts Unge­wöhnliches. Die Sparviung wirkt über Tage hinaus, und .es gibt Menschen, die es kaun: erwasteir können, zn ifahren, zu sehen, mitzuerleben, was die Herrin der Welt, -wcS die hurtige und borfrohe Dollarkönigin für Meist fteirer bestehen, welche Verbrechen der listige Strelitz rnit 'seiner Barrabastruppe aushecken wird. Das .erklärt, daß sich fast jedermann lnit der ?lbsassung von Filmtcrtcic chefaßt. Ich kenne einen Heringsbäicdiger, der sich in sei- Men Mußestunden von einer mirnutigeir Muse auf die Stirn küssen läßt, und ich könnte einen Universitäts­­profesior nennen, der sich vorgesetzt hat. einen Joe Mah. einen Lubitsch zu entthronen ... Ich gesteh's, ich bin ine ein sonderlicher Freuiid 'der weißen Bildfläche geweieu, auf der Schatten uinher­­- zappeln, uin die stuuipfe Menge durch Pantomimen, zu ergötzen. Was mich an den LihMielm, Sie ich gesehen habe, besonders verdwß, das ir-ar die üidesiose Kitschig­feit, das war der Himerirepsu Eiwitz der Llusgestaltmsg. das war der Fusel ai^ der .Kcfchenrrne des Kolportage­­rörnans, das war iNit einem Worte das Kiliomäßi-ge, das vielleicht rcoch widerlicher ist als das Themralische uird das Rotlicmhafre. Eist einer Frau ivar es Vorbehalten, den innereil Widerstand, dm ich der neuen 5Ntnst cirtgegenschte, zu überwindV!., iiüch zil gewrirnen. Es ist die Du.se des Fiftn^., es ist Henny Por­ten. O, nicht als ob sie ec, just auf mich abge­sehen gehcrbt liätte! Auch bin iÜ! nie noch ihrer selbst air­sichtig geworden; ich kerrne nur chr Konterfei, mrd es verlangt niich gar nicht, ihr persönlich zu huldigen; ich bin mit der stillen und femm Bewunderung, die ich ilft zolle, ganz füstieden. Neber welche Macht der Einfühlung gebietet incht dicie uuvergleichlihe Darstellerin... Wie werf; sie die zartesten Re.csimgen ter weiblichen Seele durch die feinen Abschattungen ihres Mienenspiels zu versiun­­licheir!... Wie keusch bleibt sie in der Leidenschaft!... Wie innig in der Hingabe, wie romchm !m SckMerze, in der Entsagung! Was sie mit ihten FeculMden berührt, das wandelt sre in lauterâ Gchd; aus denr elettdsten Ersatzstoff bildet sie Echtes; sie adrlt das Gemeine, sie hebt das Niedrigste, ja ihr verdanke ich's sogar, daß nwine Seele reiner gestinnnt tvird, wer n sie durch den schmäh­lichen Verfall der Literatur vercrgert ist, loenn ich das Buch, das von Schmutz zu starrer beginnt, in -en Winkel gelvorsen habe. Darum hat es mich jüngst gtfreut, als ich von einer Frlmgesellschafr eingeladen wurde, einer Aufnahme beizu­wohnen. Dieser ganze Betrieb ist überaus wunderlich. Weite Werkstätten, in denenTischli r und Maler zusamine i- j sügbaxelKulissentèile erzeugen, Mc gazine, in denen Möbel, i Teppiche^wrd Requisiten aÜer i'lrt aufgestapelt liegen. ! Garderobe-n, Dunkelkammern, in denen Filme ent­­wicköltf gerrvcknet, geschnitten, gcklebt, verpackt werden, tyeile Plätze,staufdenen seltsame Bauten errichtet sind: Gänge, die zsi- us ftrhren; Häaser aus merkwürdigen Bergangenheitc d urerflvürdigm Gegenden, die keine- Jin,mer habe erker. die aus drei Seiten in die freieste Freiheit münde Wasser ist; Telesko' die sich nicht bewege? deckel liu^stehen — all Ateliers, in dLireu S verbreiten. Es ist ex Gesetz gibt: was niö Sinn, das braucht Wo eine Wirkung s Ursache vorlMnden. sich zicht, muß es - die Normerr, nach d noch unbekannt: m Ansätze zu einer T alles Erfahrung, ij SUmdenlaug wird im Film selbst in« geprobt, bis der all crbrollt. Da es auf jeder nur seinem l zeugt, daß nur er stünde: der andere Mag mir dcrs raschen-, luag ich len. in mir regt ' bedüM mich marr, technischer Mittel Kunst fifts Volk. BListsiet! ... stalt Leleuchteti, f stellt Das zer^ auf die Schauspi' und gespannten! beherrschung, ni< Blick etwas S^ aufn-ahmen HO noch scheint c' sichrer ihrer solcherart e teil liegt ' eirre AdW

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