Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. január (68. évfolyam, 2-24. szám)

1921-01-04 / 2. szám

' 1 ^doiiLsrvsnt­­!r»8srat0l»Lutui»vrus, k«r IIaâ,»«»t« oiit t>«Ue>> «»âwv,» . I» «Iiâsp-Lt, iL âsr Lámlátrátioii So, 2llsts11iivL vLâ Lilr âLs lnlLvâ I^orLvvd ^WMWM I^WW WW^W^^^ k'sstor vLä ÜL âsa ^iLLLonevLL- viLâ ^dsiLâdi»tt - âDW»! WMAW »WWWI WssMUl^ >WW> S-IS-LL-.- j. m»°>lns,-, 8. ec^uxsin, L S»il-jL>u->. bso Li7<-llSll, tiâi. S80 Lro>l«ii, UM »M «s «I » SU M WW » K» «WU UW »W MU '^U W« «s lisM.'^sui»» L vll., oomèl I-sopoia, »n<»n riortvy. 140 Lr°-IM,-iLvllâ s« LroosiL. WM M> s «8^28 WS M 88 IW U8 ^8 W 8» 88 «M «ersÈ «U-Io>f »0,«, lul. rsnrsi-, 1u«u» kSr L» Ror8.°bl«tt »II«I»; Ki» W M iW .' 88 «W «8 IW W W 81 W WM W M ''°°''° ' ^-7^"'? <;«' Lr°°M.Lâz^r40Lwll°,i,VLâIj.70Lr°- 888^ WU^ W W WWW W W ? ? « n^L-k?» °<m.-mMâol-LSLro->°°. 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V., «Lrl,. ^ür L»g Udnigen LlLSten 185 ^oLLSi».-LdoiL- ' ' '<7^^ ^^eris-iitoLs IT. —2lLiLii8LL4pts «^eiâsiiLii ktzkQSllts «^srâsQ Luod bei 88mt!iokkN SUS- . ^oiaE ^Ms ruruokxsstsHt. — Vukrair» iÜTiülsodsn kostèmtöpn vLlsesenxvuommvll. 1 Í ''». /._____________«orts Urisks worâsn viedt »nxekommen. — > '» »>— r 8 . > .. > > .» 7!?1 U . W». >____ 68. Jahrgang. / cs Knvapest, Dienstag» 4. Iannae r^t^SZI L­­Ur. A Kns1a«-Ma«. E , Budapest, 4. ^lmar.. Der Kongreâ der fraazAsischen Sozialistenpar,tei/?^at mit großer MehMeit deiEnschluß an die Dritte-Inter­nationale beschloßen. geschah nach hartemMampf zwischen den FühkeM'oer gemäßigten Äemente/â den - ^Exponentm des Moskauer Irrwahnes. Was etnDrank-^^ reich, das der Dritten Internationale verfiele,^/M enwärtj­­gen hätte, wird in zwei kleinen Heften, donderiwdrücke ans der Rigaschen Rundschau enthaltend, dargestellt. Es sind düsterste Bilder des ^Todeskampèes Petersbmgs. Höllische Dokumente der Durchführung L e s bolsche­wistischen B e g lü ckun g sp ro gr amm s.j Die Schilderung der Agonie der ^Millionenstadt ist eine glühende Beschuldigung Emopas/das infolge seiner Un-. ' einigkeit der hungernden, verkonârenden, sterbenden Wekk­­stadt, dieser Heimstätte unerschlicher Kulturtoerte, keine Hilfe zu bringen vermag. Mr Ruf nach Rettung ertönte noch vor Winteranbruch, âenn nicht sofort eine Hilfs­aktion großen Maßstab^es zur Rettung Petersburgs erfolgt," heißt es in der Mahnung an das Gewissen der Kulrurwelt, „wird die Mehrzahl seiner Bevölkerung den Winter nicht überleben." Nun, die Hilfsaktion hat nicht eingegriffen. Was mag aus dem hungernden Petersburg geworden sein, das, der Schilderung nach, vor dem Ein­treten des fürchterlichen Winters schon „nahe dem zucken­den Todeskampf" war? Vor einem Jahre noch lagen ent­kräftet und erschöpft verendende, Pferde auf der Straße. Tags stürzten sich die' Hunde auf sie, nachts kamen die Mmschm, und morgens war nichts â das Gerippe übrig. HeutehatPetersburgkeine Tieremehr, eshatauch^ieHundeverzehrt. Es geht ein allmählicher/Kräfteverfall vor sich, in Peters­burg hat das Sterben der Weltstadt begonnen. Stundenlang kann man durch die Straßen der Stadt schreiten, ohne daß man auf Manschen oder sonstige Lebewesen stößt. Nur mor­gens beleben sich die toten Straßen. Znlumpte Gestalten, 'die Petersburger Einwohnerschaft, begibt sich zur Arbeit. In Arbeitsstätten, die weder Rohstoffe noch Werkzeuge haben, in denen nichts hergestellt wird. Die Geschäfts sind geschlossen, die Häuser, gespert. Abends fahren, von den Krankenhäusern kommend, Wagen MÄ'TD'tèN ' durch die Stadt. Holz ist teuer, Särge rar, diè Leichen werden ver­scharrt. Es hungern setzt auch die Arbeiter, vor allem aber die Intelligenz. Solange die Stadt eine Zufuhr hatte und ' es einen Schleichhandel gab-, konnte man vegetieren; heute, lvo Di keine Lebensmittel hat, beginnt eine Neuentwicklung grauenhafter Zhvt. Es bestehen Institutionen, Organisa­tionen von Spionen und Verrätern. Bei chnen herrscht Ueberfluß, Freunde, AnMhörige, Verwandte wer- i den denunziert, veckuft, um sich vor dem Hunger zu retten, i Die Stadt, die Kulturmetropole, ehemals eine Millionen­­sstadts geht an einem indirekten Kannibalismus zugrunde, j einige Stunden -entfernt von Städten mit überfüllten Gast­­. chäusern und ruhigem Lebm. „Jnzwischen-aber," ruft Ewald iAmende, der Schilderer des großen rMffischen Sterbens, aus, „wird in Paris und London immer wieder die -Frage der Kriegskosten und Kriegslasten eNvogem^ Es mangelt dem uneinigen Europa die Erkenntnis, daß der Untergang Petersburgs ein unersetzlicher Verlust für die Gesämtrultur ist. Und doch muß cs noch Hilfe geben f ü r d a s N c i ch d e s T o d e s, i n d e m d e r M e n s ch z u r Leiche, die Stadt zum Friedhof wird." Amende ruft Europa an, eine Hilfsaktion in die Wege zu leiten, die nichts mit Politik, ja auch nichts mit der'Bekämpfung des Bolschewismus zu tun hat, sondem einen rein charitativen Charakter trägt. Die Hilfe kann nur dann durchgeführt werden, wenn Empfang und Ver­teilung der Lebensmittel in Petersburg von einer inter­nationalen charitativen Komnrisiion vorgenonrrnen wird. Es müßte ein Hilfskomitee, etwa in Riga, entstehen,, zu den: die maßgebenden Persönlichkeiten aller Nationalitä­ten und Bevölkerungsgruppen gehören. Die Durchfühmng der Organisation wäre Aufgabe des Roten Kreuzes in Genf. Ein von Genf ausgehendes Hilfswerk für Peters­burg, das die ganze Kulturwelt in Bewegung fetzt, wäre auch eine stetige Mahnung an die Erkenntnis der Völker und ihrer Gesellschaften. Sie wäre eine intensive Beleuchtung der bolschewistischen Welt­gefahr. Die russische Räteregierung kömrte angesichts des großen- Hilfswerkes die Notlage Petersburg leugnen. In diesem Falle müßte darauf gedrungen- werden,'daß einer internationalen Aerztekommission, die die Lebensbedin­gungen in Petersburg zu untersuchen Hätte, die Cünreise dorthin gestattet tverde. Moskau könnte grundsätzlich gegen die Tätigkeit eines charitativen Komitees Stellung nehmen. Doch würde für die Räteregiemng eine derartige Stellungnahme von den Folgen begleitet fein, daß auch die Kreise, die ihr bisher wohlwollend gegenüberstanLen. sie verließen. Das bewußte Preisgeben des Volkes wird die Räteregierung nicht wagen. Daher ist anzunehrnm, j daß Moskau unter dem Druck des Willens der Oeffent­­lichkeit, vor allem der Arbeiterschaft, die Tätigkyt eines internationalen Hilfskonritees ge-statten wird.' Ewald i Amerrde, der die feste lleberzeugung liegt, daß Europa für diese charitative Arbeit gewmmen werden kann, ist ! der Ansicht, daß mit der amerikänrsckM. Mitarbeit einü- Verlen mcht gerechnet werden drms. Es besteht namlrch in dm Vereinigten Staaten eine gewisse Unlust, den euro­­päischm Läirdern zu helfen; auch hat Amerika mit seiner Hilfè für die in Sowjetrußland befindlichm Notleidenden die schlechtesten Erfahrungm gemacht. Die Gaben haben ihr Ziel nicht erreicht. Die Frage der Finanzierung macht dem begeistertm Rufer keine übergroßen Sorgen. Es handelt sich darum, 700.000 Menschen mit dein Nötigsteit zu versorgen. Eine so begrenzte Auf­gabe — meint er — erfordert keine großen finanziellen Anstrengungen. Die Schwierigkeiten liegen aus einem anü-erm Gebiet. Es mutz die öffentliche Meinung der europäischen Länder aus ihrer urteilslosen Stumpfheft gerütteü werden. Die Presse, und außer ihr alle, denen die R-eüung Tausender, die dem-Dode oder dem seelischen Untergang preisg-e-g«ben find, eine Ge­­wissenssacD ist, müssen sich an der Hllfsaktion beteiligen. Der Heilige Stuhl, die Gelehrten, Künstler, Schriftsteller, alles, was über den engen BegAffen von Stamm- und Klasseninteressen stcht, muß^ für Petersburg eintretm. Das Bewußtsein der großen menschlichen Pflicht mutz z-um allgemeinen Bewußtsein gemacht werden. Ist es die Einsicht des politischen Denkers oder der Optimismus des humanistisch-en Träumers, wenn Ewald Amende von der internationalen Hilfsaktion nicht allein die Rettung Petersburgs erwartet, sondern auch ein Abnehmen der Selbstzerfleischung, des blinden Hasses, die Europa in dem tiefen Abgrund halten? Gewiß ist, daßdasAll - aemeinwerden des Bewußtseins der Pflicht, Petersburg aus dem Elend, in das es der Bolschewismus gsstürzt -hat, z u retten, einer wirksamen Bekämpfung der Bolschewisten-gefahr gleichkäme. » Die Ratifikation des holländisch­deutschen Kreditabkommens ist erfolgt, da nunmehr, nach monatelangen Verhandlungen, die Repa­­ratiorrskommission ihre Einwilligung gegeben hat., Z^s Ereignis wird als ein erfreuliches Zeichen der Selbsthilfe Wiâng tun, da die Beschlüsse der Brüsseler Finanz­konferenz vorläufig nur problematischer Natur sind. Zu­­näöM sich sin Einsluß auf hie Bezichungen ^u Bel­gien ergeben, da die Brüsseler Regierung sich der Gefahr gegenübersieht, daß chr Schinollen vollends den ehemals Antwerpener Anteil an der deutschen Ein- und. Ausfuhr in die holländischen Häfen treibt. Das Abkommen sucht übrigens auch klar und deutlich letzteren eine Bevor­zugung zu verschaffen. Finanziell wird der Vertwg zur Stabilisi-arung der Wechselkurse beitragm. Der vom deutschen Reistag und von den nieder­ländischen Generalstaaten genehrnigte Vertrag hat eine lange Vorgeschichte imd mußte verschiedene Schwierig­keiten überwiyden, bevor er ratifiziert werden konnte. Die Verha-iidlungen begannen im Zlugust 1919 und fiihrten s(Dn im DMmbsr 1919 zu einer provifaiHchien BöLcin­­barung. Der betvillsigte Kredit bezifferte sich auf 140 Mil­lionen holländische Gulden für Rohftoffe auf zehn Jahre zu sechs Prozent, und auf sechzig Millionen 'fift Lebèns­­midtelkäufs. Als Gegenwert sind lediglich Schatzscheine zu deponieren. 'Nach oin-er geringftigiigen llmarbeftung -dcs Entwurfes erfolgte im Mai 1920 die provisorische Unter­zeichnung. Schon vorher hatten sich aber Schwierigkeiten aus dem Versailler Friedensvertr-age ergeben wegen der versprochenen Beliefermrg mit deutsche Stsinkohle und ivegen der Ermäßigung der Ausfuhrprämie auf die Hälfte für die EAelmzgÄen, di« holländischen Besitzern ge-r hören, sich aber auf.deutschem Boden befinden. Frankreich konnte laut Versailles auch alle BegünstiMngen, die in der Kohlenangelegenheit den Holländern zugebilligt wur­den, ebenso für sich verlangen. Die Verhandlungen mit der ^tente zogM fich in die Länge. Schließlich âßre man noch die Wirkung des Spaer Abkomnens abwarten. In Holland wurden manche Interessenten ungeduldig, weil sie glaubten, Deuffchland wolle sich um die Ab­machungen Herumdrücken und verschanze sich hinter die Entente. Holland hatte nämlich, um nicht Schaden zu er­leiden, Vorschüsie gewährt und mit Lieferungen begon­nen, während die Deutschen mit den vereinbarten Be­­stellungsternrinen in Rückstand geraten waren. Daraus enfftand im Sommer ein Zwischenfall wegen restlicher H-eringsbestellungen. Die holländische Rügisrung ivar, als sie die Vsvtvags­­vsrhaNdlungM begcmn, von -großzügigen und fveundnach­­barlichon Gefühlen gelâöt. Sie lvoüte bei dem Wieder­aufbau dies Handels mit gutem Beispiel vorangehen. Im Verlaufe der Besprechungen sahen sich die betreffendsn niederländischen Ministeriien auf ijMiteirven-tion v^ffchie­­dönav J'ntsrefienten genötigt, darauf zu -dringen, daß auch Waren übernommen werden sollten, an denen Holland Ikeberfluß, Deutschland pber keinen lebensnottWndigsn Bedarf hatte, und daß seryer jene holländischen Lfefsran­­ten, die durch stornierte oder ungünstige Lieferungen für di-e deutsche Regierung zu Schaden gekommen wären, ent­schädigt Würden. Die Erkslenz-Gesellschaft h-ingMn, die notlchdend geloordon war, hatte die Gelegenheit benützt, um drrvch (Älangung eines PrmNi-ennachlaffös konkurrenz­­fähitz M wsvdön. Das Rohstoffabkvmmen hat den Charakter eines er­neubaren Kredits, Deutschland verpflichtet sich seinerseits zur vierjährigen Fortsetzung jener Kohlenlieferung-en, die im Mkommcn, Los Ende 1919'-erloschen ist, vorgesehen waren. Die Verwaltung des Kr-edfts geschieht -durch -eine de-ntsche Treuhandorgan-isation. - ' Schon Mitt-e vorigen Jahves sagte Reichskanzler Fehrenbach: „Wir werden immer gedenken, daß Holland mit -der Gewährung des ^eLi.ts 'den Anfang rnachte in einer Zeit, wo ein solck)er Beweis des Vertmuens und der HKfsberettschaft als Nachbar vollständig vereinzelt war. Durch dlèses Vertrauen hat Holland nicht nur Deutschland einen wichtigen wirtschaftlichen, svndeM auch einen sitt­lichen und politischen Dienst erwiesen." Die r^Marifche« Arrsftchle« gegeMdee Somsete«ß1att-. , - Budapest, 4. Januar. ^e.âgeblichm Angriffsvorbereitungen der Ruff-en an verschiedenen Punkten ihrer Westgr-enze lenken die Auf­merk-amkeit w'ed-er auf die Gefahr, mit der der russische Bolschewismus Europa bedroht.» Daß der Friede von Riga nicht den, Verzicht auf die mMtäri-schen Ziele der derzeitigen russischen Machthaber bedeuten wird, hoben wohlinformierte Kreise schon zu'Beginn der polnischen Waffe^tillstandsverhandlungen vorausgesehen und vor­­ausges-agt. Man hat schon damals angenommen, daß die Russen nach Friedensschluß dM Winter benützen wevden, um zunächst mit dem schon lästig gewordenen Wrangel fertigzüwerden und dann, sobald es geht, ihre Angriffe gegen Polen zn erne-u-ern, oder sich gegen Rumänien zu wenden. Ein Teil dieser Voraussage — di-e Vernichtung Wrangels—- ist ja bekanntermaßen längst cingetroffen. Viel rasckM noch als erwartet war, und noch dazu nicht nach Abschluß der Friedensv-erh-aMungen, sondern un­mittelbar danach, als -der polnische Druck nachließ. So ist denn wieder einmal Budapest, L-iesor dankbare Boden für alle unkontrollierbaren Gerüchte, voll geheimnisvollen Raunens über Dinge, die im Frühjahr kommen sollen. Allzu sehr verübeln kann man es uns ja nicht. Die rus­sische Gefahr war schon einmal, kurz nach lbebevwLn'den Les' eigenen Bolschewismus, aktuell g-swcsen, und das gebraicnle Kind firrchtet das Feuer. J-edenfalls verlohnt -es sich der der Mühe, sich -einmal allen Ernstes mit den- mil-itärifchen MögNchkeften der FMg-e zu befassen. Wir kömren vor allem ruhig annehmen, daß das heutige sstußland angreifen wird, sobald es dazu die Kraft in sich fühlt. Jedenfalls müsi-en wir diese für uns ungiur­­stigste Möglichkeit als Ausgangspunkt nehmen. Cs gilt vor allem, sich über die militärische Lefftungs­­fähigkeit Rußlands ein Bild ZU machen. Leider ist man diesbezüglich auf recht unzuverläsiige Daten angewiesen. Einen richtigen Einblick in die Verhältnifle haben wir nicht. Allgemein wird angenommen, daß sich Rußland im Zustand fortschreitender Desorganisation befi-lrdet, mate­riell stark ausgesogen und das Volk alles eher als kriegs­lustig ist. Dagegen kann nicht geleugnet werden, daß der grenzenlose Absolutismus den militärischen Maßnahmen günstig äst und sich auch nicht scheut', zu dereit Durchfüh­rung den schärfsten Terror anzüwenden. Auf diesem Ge­biete sind die Rusten konkurrenzlos. Die Zahl der rot-m russischen Strci-tkmste mutz auf alle Fälle wes-enflich kleiner veranschlagt werden als jene des alten z-aristischen Rußland. Den Bolschaviken^ steht nickst das ganze -ehemalige Rußland zur BersüguM, auch die Eiüwvhn-evschaft -der verbliebenen Gebiete hg-t cwgc­­nom-meit. Ferner entzieh-t sich ein großer Teil des .Volkes dem Kriegsdie-nst,- -einerseits, weil die OrgMisation trotz âm Terror nicht -ausreicht, um alle Leute einz-ufangen und am DurchgelM zu hindevn; andererseits gebricht es an dem n-ötigen Material, um das Menschenmaterial -ganz auszunützen. Um einen bei-Nufigen AnhalEp-unkt zu ge­winnen, sei- -darauf hin-gewi-esen, daß die russischen Str-elt­­kräfte gegen Polen auf 600.000 bis 800.000 Mann ver­­anschl-L-gt wuân. Rechnen wir die gegenüber Wrangel, in der Ukr-aina -und an verschieLen-en Teilen Asiens stehenden Truppen dazu-, so kommen wir vielleicht auf eine Million oder etwas L-arüd-er. Die in Rußland seihst zur Ausübung des Terrors befindlichen Truppen können wir ruhig außer acht lasten, weil diese ja in jedem Fall dort gebunden sind. Demnach könnm wir auf einem europäischen Kricgss-chau­­platz mit höchstens einer Million russischer Rot-truppen rechnen, eher weniger. lieber die Qualität der Rottruppen gehen die Nach­richten auseinander. Manche sprechen von tadelloser Aus­­rüs! mrg urrd einer nie dagewesenen Disziplin, andere spr'echen ihnen jedweden militärischen Wert ab. Die letztere Auf­fassung ist vielleicht zu optimistisch, doch dürfte sie der Wahri)eit immerhin näher kommen. Wellen Einfluß die bolschcwiftischen- Lehren auf eine Armee übem sähen wir nicht nur bei uns selbst, es ließ sich auch an dkr Auflösung der russischen Front selbst beobachten. Auf die Kriegsunlust der Bevölkerung haben lvi-r schon hingewiesen. Die man­gelnde Kainpflust und Ueberzeugmrg kann durch Terror nur zum Teil und nur für eine Zeit ausgeglichen! werden. Heroische Taten lasten sich aber auf -di-efer Basis kem-esfalls /it-

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