Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. július (68. évfolyam, 142-167. szám)

1921-07-01 / 142. szám

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Zu Begimi^r Sff-tmg beantragte.Finairz­­milts-stcr Dr. .H c g e d ü s^^'-4Men Gesetzentwurf dem Finanzartsschm; und dem Ackerbauausschusi zur. gemcin­­sainen Vorverhaudlttng, zuzuweisen, tlèach Aiurahme dieses Antrages begab sich der Minister in den 5'lonferenzsaal, um deir dortigen Verhandlungen anzuwohnen. Zur SitzttngLsaale brachte dann Abgeordneter Ernst Moser den Bericht des Landesvcrteidigungs- mtd des Finanzattsschusses ein über die Gesetzentwürfe betreffend die Versorgung der Berufsoffiziere tmd -Unteroffiziere und der Versetzuitg der von der nationalen Armee errt­­lasimen Offiziere in den Uebergangsstand. Auf Antrag des Berichterstatters wurde dieserr Gesetzentwürfen die Dringlichkeit zugebilligt. , , , Dann folgte die Spczialdebatte über deit Gesetzent­wurf betreffend die Sicherstellung des obligatorischen Schulbesuches. 8 1 wurde nrit cincin Amendement der Ab­geordneten Margit Sch la chta angenommen, wonach nicht nur der Schulbesuch, sondern atlch der Besuch der sonntägigen rmd Feiertagsgottesdicnste obligatorisch ge­macht wird. 8 6 wurde mit einenr Amendement dcl' Ab­geordneten Stefan Gerencsér ergänzt, wonach die größeren Gehöfte Schulen aufzustcllen haben. Bei 8 9 wurde auf Antrag der Abgeordneten Schlachta ausge­sprochen, daß das lingcrechtfertigte Fernbleibeir von: Gottesdienst ebenso bestraft werderr soll wie, die Unter­­lassuW des Schulbesuches. Abgeordnete Schlachta brachte hier das System der sogenannten Schulschwestern zur Sprache und regte den Gedanken an, daß nach cirgli­­schem Vorbilde auch unseren Schulen derartige üollool Qurses zur Verrichtung erzieherischer Aufgaben beigegc­­berr werden. Unterrichâminiftcr Dr. V.a s s erklärte, .er wolle diese» SiPem zunächst in einigen Schulen praktisch erproben und über den Erfola der tztationalversannnlung später Berickn erstatten. 8 Il' der Straslwstiiwnimgen gegen die Lehrkräfie eittyält, rvurbc ans Antrag des Ab­geordneten Gerencsér gestrichen. Die übrigen Para­graphen des Gesctzeniwurses wurden angenoiinnen. - Dann ließ der Präsident eine kurze Panse eintretcn. Nach der isiairse trat bas Haus in, die Verhandlung Les Eickwurfes tiber die Geri chtsbarkcit inAr­tz e i te r v e r s i ch e r u n g L a n g c l e g e irh eiten ein. Die Debatte ivurde durch eiirc-ir gründlichen, ernsten und fack>>wmäs;en Bericht -es Referenten. Stesair Rubinek cingeleickt. Er. stellte bieL-bezügliche Bestiurnrungelt des Arbeiterversicheruitgsgesetzes vom Jahre 1907 deneir des Entwurfes gegenüber, bereir Zweck, wie er sagte, Larin besteht, der gegenwärtigen Rechisunsichcrheit ein Ende M bereileir uich alle einschlägigeit Fragen auf Griurd eines nach -einheitlichen Prinzipien ausgebautcn Verfallens zu regeln. Einen groszen Fortschritr gegemiber der Vergan­genheit erblicke'er lit der Bestinnmuig, daß der Entwurf die lliechtspslege iit Arbeiterversickwritngsangelegeicheiteir aus dec Kantpelri!,; der Verivaltimgstzehvrden heraushett und beit ordèntlicyeit Gerichten' überwerft. Als Atzgeord­­ätsrer Rühinek zrtnl Schlüsse den Entwurf zur Annahrnc einpfahl, ivurden seine Ausfirhrmtgen von allen, Seiten mit leblMem Applaus honoriert. -Haitdelsminister .He gyes Hal mH rnelvete sich zum Worte. Er legte dcnr Hause seinen Entwurf über die Revis ioit des Gcwertzegesctzes vor. Tie Christlichsoziale Vereiiligung beMüße den Äèinister .ms diesem Anlässe mit Eljenrufen. Der Erllwnrs wurde Nit die kompetenten Ausschüsse geleitet. Abgeordneter Josef Szabo, der nächste Redner zur Tagesordnung, stimmte dein Eniwurfe des, Volkch wohlsahrtininisreis zu, doch hätte er geivünscht, daß an die Stelle je ' cittes Artzciterbeisitzers sc zivei iir sedeir Senat für Arbeilerversicherungsangelegeicheiten delegicrr werden. Einerseits solle dies beztvecken, daß Arbeitch­­lnreressen dort' iücht majorisiert werden, airdererseits ivürde die Arbeiterschaft ztt dieser Gerichtsbar-keit danit inehr Vertrauen habéit. Er regte a>lch die Abänber-rtng^des Entwurfes iit dem Siiiire an, daß die Arbeiterbeisitzer nicht etwa böin Vorsitzendeit des Senats ernannt, sonderit durch die autonoiiieit Körperschaften der Arbeilerschafl gewählt iverdeit sollen, und zwar sin Verhältnis der Arbeiterparteien, daniit nicht die eine oder die' andere Partei der Jnsriiution geringeres Verttauel-. entgegen­bringe. tzèach einer belanglosen Rede des Llbgcordiieten Dr. Joses T asn ä d i-K ö v ä c s sprach Abgeordneter Dr. Ernst Brö d.U. Er zog einen Vergleich gwischcir beit Be­­stiinniuugeit des. alteit' Gesetzes uiid den des Entwurfes und erklärte, das Gesetz vout Jahre 1907 sei aus deut Gebiete des sozialeit Problems bahnbrechend gewesen. Das staatliche Versicherungsamt habe Zit berechtigter Kritik Anlaß gegeben, na,ncnrlich weil seine Organisation bureaukratisch gewesen sei. Es habe Aiißbräuche geduldet, so zum Beispiel, baß es A'cbeitgeber gab, die die Beiträge der Arbeiter zur Versicherung cinkassiert, arr die Arbeiter­­vcrsichcrungskasicn jedoch nicht abgeliefert habéit. Ten Entwurf Les Volkswohlfnhrtminifters begrüßte er mit Freudeii. da die Vorlage, abgrseheit von einzelneir kielnen Fehlc'''i, gut und zwcckcntspreckiend sei. Das ?lr­­beiterversichcrungsamt Habe eine Orgaitisatioir für die Versicherung uiib eine für die lliechtspflege gehabt. Die letztere habe gut funktioniert und es sei sehr richtig, daß der Entwurf diese Organisaiiolr als eine besondere In­­siitution der Rechtspflege übernehme, da eine gute fftechts­­pflegc da.s Wesen der ganze': Einrichtung bi.lde. Er bringe dem Voikswohlfahrtnnniste-r, sagte Abgeordireter Dr. Brödy weiter, Vertrauen entgegen, und hoffe, daß der Minister der: Kantpf gegèi: die Volkskrankl)eiten energisch weiterführen und den Mutter- und ^Säuglingsschutz lveiter aickPauc:: werde. hierauf wurde die Debatte uickerbrochen, um nrorgei: fortgesetzt zu iverden. In der morgigen Sitzung wird auch Mliiister des Aeußeri: Graf Bânfsy auf frühere Jruer­­pellarionen der Abgeordneten Karl Schandl und Dr. Stefai: SomoKhi anttvorten. Dci: lctztei: Gegenstand der heutigen Tagesordnung bildcl-e eiire drii:gliche Jtckcrpellation des Abgeordiretei: Eugen T o:n o r y, über die wir im Mvi'^Mblait berichten. Anslan-schar^ Die Meldung über Mn amcrikon'r­­sches Kausantii'ot für diL^ortugiesischei: Azoren dlirfte ä: die Kategá jener Nachrichten ge­hören, die seit der^ FertigstcIM:g des Pairamakanals häufig auflauchen râ deir "-^nsch zuin Vater haben. Es ist begreiflich, das; dl^llrck^Lurch die Gewinnung nivg­­lichst iveit vorgeschodenNk^tützPiiicktc bei: strategisch ent­scheidend èir die Wagschals fallende!: Panamakanal schützen rnöchte. Daß diesbezüglich alle Möglichkeiten er­­ivogen uird mit Energie verfolgt werden, ist durch de:: langandauerichcn, ki'lrzlich beigclegtei: .Konflikt nut Ko­lumbien und während des Weltkrieges durch Leit ru'tcr Dnlck erreichte:: Ankauf der bänifthen AntillLi: ckrwieseil wordcn. In: März des laufeitdei: Jahres täuckstc Vie Idee ans, daß Großbritannien seine Sckuckdei: an die Union durch Abtretung der westindischen Inseln bezahlen solle. Slaatssekretär Colbi) und Wilsons Schwiegersohn Mc Adoo zeigten sich sehr cingenoimnen für den Plan. Ainerita, sagte letzterer, wi'irde gern ziveihundert Mil­lionen Pfnnd Sterling fi'ir einige dieser Zusein bezahlen. Es handle sich doch nur insgcsanit uin 26.000 Quadratkilo­meter mit GZ Million-si: Einivohnern. Das britische Weltreich, führte der gewesene Staatssekretär aus, um­fasse ein Sechstel des 'ganzci: Areals der Erde, und das .Kapital des Nlutterlaitdcs werde für lange Zeit hinaus durch die landwirtschaftliche Entwicklung und die Fürsorge für die mineraleschen Schätze der Dominicns und Indiens ii: Anspruch genommen sein. Großbxieanniei: könne gegen eine Cnläußèrilng der Insel:: a:: eine befreundete Macht nichts einzMiwndei: haben, und eine partielle Liguidatio:: der britischen Schuld inüßte zur Lösung der Lringendcir finanziellen Probleme Englands in sehr förderlicher Weise beitragen. 'Die eirglischc Presse nmr bedeiüend weniger entzückt über dei: Wnerikanischen Plan, "nd die Times leirctim dei: Eickrüstimgssturn: über das Tl-enra ccrr» daß das britische Prestige schoi: allein durch de:: Gedaitken verletzt sei. Auch die Regierung ließ offiziös initteilei:, daß sie ihrerseits der 'Sackw ganz sernstehe, und wie nn: zu demoitstr-ierci:, besuchte eine Reihe vo:: hervorragenden Persöirlichkeitei: die Zirscln. Es ist kaun: anzunehrnen, daß der Azorenpla:: ei:: besseres Sckncksal habei: ivird, denn Portugal steht unter britischer Gegenwiue. und das Foreign Office wird niemals zulâssen, daß strategisch wichtige Znsek: dem Flottel:rivalen ausgeliefert iverden. Die leidige Fsnanznot Portugals hingegen ist bekannt. Es würde schon geiUlgen., iNlt den: Gedanken des Verkaufes der Azore:: zu spicwn. iin: vor: London sofort Anleil>en zu erhalten. Vielleicht ist dies der Hintergrund der Affäre. Tie Azorei: gehorei: übrigens zu Portugal::: der Forur eii:er Provin.; ünd -nickt als Kolonie. Tie Berwlkerung ist in der Hauptiache portugiesischer Abstaiirmung. Die Größe 'iiid Einnwhncrzcchl — 2388 Ouadratkiloineter init 260.000 Einivohitem — sind zivar i:icht sehr bLlrächtlich, jedoch gehören die Inseln seit den: fünfzehnten Jahrhundert zu Portugal, so daß Geschickte und naiiottales Eutpfinden, sowie der Einflnß Englands dei: Vcrkaufspltin, ivenn er inr Er.rste bestehet: sollte, hintertreibet: lnüßtem Der sack fische LanLesparteitag der Svzialiften, der seine Beratnngel: i'tberinorgel: il: Leipzig beginnt, vcrsprickl für die ganze deicksche Ziincn­­politik'bedeutungsvoll zu werden. Der Parteitag soll nämlich icker dci: Antrag der Mehrheitssozialisteitpartei itt. Ciseinititz entscheiden, der eine sozialde ni ot' rati­sch e W i e d c r v e r e i n i g i: n g verlangt. Mehrhoits­sozialisten und Unabhougi'gc sollen sich zie einer politischen Arbeitsgemeiirschast zusamnienschließen, die sich dann als« 'âharrunqsencrgie in der deutsche!: Politik zu Letütiyen l)ätte. Z!vischon der neuen sozialistischen Gemeinschaft und den Kommunisten soll eine scharfe Scheidelinie gezopen werden, was nnl so leichter geschehen kaim, als die llnnbhängigcir Sozialistclr sich in allen grmrdsätzlichen Fragci: und auch bezüglich der Taktik mid der Tonart von den Konunurristeir abgewendet iiaben. tlnabhängige und Käinulüsten, die noch vor kurzcin Arnr in Zsrnr nriteinander gingeir, steheir jetzt einander gegenüber imd l^ekämpfeil sich mit auffälliger Schärfe. Zur selben Zeit hat sich die Feindseligkeit zwischen Nèehrhcitssozralisten und Unabhängigen unter dcnl Zwang der politischen Verlchltnifse gelegt. Die Unabhängigen, die die von ihnen als Reaktionspartei gezeichneten Mehrheitssozialisten in der sihärfften Tonart befehdet hatten, lMb-en unlängst itn Bunde 'mit den Mehrheitssozialistml das Ultimatilnr der^ Alliierten irn llteichstag angenoinmen und dem Reichs-, kanzler Dr. Wirth und seiner lliegierung Vertrauen vo-» » / tiert. Die Politische ArbeitKgerwssenschaft hat sich also be-> / / ^ rcits Geltung verschafft, bevor sie noch forinell zustande / 0/ gelominen war. llèicht bloß aus Aeußerungen in den Zei-, * tungen der Unabhängigen, sondern auch aus verschi-ederrt--/ lichen Stellungnahinen der Fraktion leuchtet ihr Wunsch^ hervor, sich iin politischen Äarnpf endlich zur Geltung zu bringen. Sie Ivolleir sich nicht mit der tvohtivollenden Pas­sivität oder Neutralität begnügen und haben das An­­genageltseirr zwischen. liiUs und rechts satt, mn so mehr, als sie doch tatsächlich gairz riahe an die Rlehrheitsfozir-! listeirpartei hcmngetnctt sind. Auch die Mehrheitssozia-! listen stehen der Forderung âer Wiedervereinigung nicht feindlich gegenüber. Der Vorwärts, das offizielle- Organ der Mehrheitssozralisten, stellt nur die Bedingung, das; die Wiedervereinigung orgamsch sei, sin Ganzes ge­schaffen werde, das aktionsfühig sei. Die Mionsfähigkeit der neuen Gemeinschaft ist der CinschaltuirgspunÄ der geplanten sozialistischen Arbeitsgenreinschaft in die deutsche Innenpolitik- Die Koalitionsregierung, an der die Mehrheilssozialisten Anteil haben, ist auch von der wohl­wollenden Passivität der Unabhängigen abhängig. Konimt eiize Vereinigung der beiden sozialistischen Par­téiéit zustande, so befestigt sich die Koalitionsregierung, ist weniger auf Umsicht angewiesen, kann mchr vorsorg­lich sein, kann also ihren WWeir von deir vielartigen Be­rücksichtigungen freier machen. Die Bildung der politischen Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokratie Deutschlands ist daher eine sehr bedeutungKUolle Erscheinung in der deutschen Politik, die sich nicht nur in der Innenpolitik, sondern auch in den Beziehungen Deutschlands zu der Entente, den neutralen Staaten und seinen Schicksals­genossen zur Geltung bringen muß. Der sächsische Landes­partei tag soll nur die Frage -entscheiden, ob vmr Parte? zu Partci unwerbindliche Verhandlungen in Sachen der Wiedervereinigung der Parteien begonnen werden sollen. Gelingt es, die politische Arbeitsgemeinschaft zu verwirk­lichen, so hat der sozialdenlokraiische PartLitag Deutsch­­lcmds im September die Vereinigung zu sanktionieren. Die Unruhen in Sowsetrußland, An­zeichen allgemeiner Unzuftiedenheir, flackern an verschie­denen Stellen des Rieseiireiches auf und fchtvächen die Position der Moskauer Machtlmber. Mit Dlutgerichteir kann man dieser Bcivegungen nicht inehr Herr werden, hingegen sucht rnan inöglichst zu verhindern, daß wahr­heitsgetreue Nachrichten in das Ausland gelangen. Auch dies erweist sich als vergebliân Verläßliche Mitteilungen besagen, daß in Weißrußland Aufständische aufgetaucht sind. Die Revolution in der Ukraiua, die die Roten nie­mals niederzmverfen vernrocht haben, isr inr Wachsen begriffen. In den Gouvernenrents Kiew, Tschernigow, Wolhynien, Cherson, Podolicn, Charkow und Jekaterino­­slaw haben sich gut bewassitete Banden gebildet. Der letzt­erwähnte wichtige Dnjeprübergang ist in den Besitz Machnos gelangt. Die gegen die Revolutionäre kämpsendclt ' Rottnlppen geben keinen Pardon. Als Revanche ließ Atammr Schuba, der bei Kreinen­­schuk eilten Zug mit 150 Sowsetkommissärerr erbcuietc, sofort alle erschießen. Im Kubangebiet versagte die gegen die nnbotmätzigen Kosaken aufgebotene 9. Armee. Trotzkis sandte den ehenialigen zaristischen Generalstabschef Balrijiski, damit er dir Lage wieber­­hcrstellc. Dieser nahnt ztoar die Hauptstadt der grünen Kosakeniruppen Arnmdir ein, jedoch .^iumn Fedjuschin eroberte durch einen kühnen lliaid die Stadt wieder zurück, was ihm neuen Zulauf brachte. In Zcntralrußland hat die Aufftandsbewegung das ganze Wolgagebiet ergriffen. In Jaroslalo und Nishnis-Nowgorod handelt es sich um Hungerausstände, in den Gouvernements Tanibsw und Saratow operiert die Bauernarnree Antonows. Im Don­­gcbier konzentriert Trotzkis Truppen, die gegen dis Aus­­ftändisckten nach allen Richtungen atisgesandt werden sollen.' Die Eliirciseeriaubnis in das Ton'gebier kann daher nur durch Erwirkung eines von Trotzkis selbst unterschriebenelr Passierscheines erlangt werden. Zeniralrußland ist haupt­sächlich duirh das Eingreifen Antonows von Sibirien so

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