Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. november (68. évfolyam, 268-269. szám)

1921-11-29 / 268. szám

DisnstLZ', 29. XovGmbsr 1921 »s» Nach diesem Zwischenfall stellte Abgeoâeter Rubi­­nek folgenden Zlntrag: „Die für die Verhandlungen eingesetzten Ausschüsse legen ihren Parteien einen Beschlußantrag vor, der fol­genden Wortlaut hat: 1. Die Partei stimmt dciir Pro­gramm des designierten Ministerpräsidenten zu und niacht sich dieses in seiner Gänze zu eigen. 2. Die neue Partei nimmt den Namen „Christliche .^leinlandwirte-, Agrar­und Bürgerpartei" an. Z. Sie vereinigt in ihrem Schoße alle Abgeordneten, die das Arbsitsprogramm des Mini­sterpräsidenten sich zu eigen machen." Die Anwesenden stimmten diesem Antrag vollinhalt­lich zu.Nachdem dann noch vereinbart wurde,daß die neuzu­gründende Partei ihren Sitz in den Lokalitäten der Par­tei der kleinen Landwirte aufschlagen, eintn Präsidenten (aus den Reihen der bisherigen Partei der kleinen Land­wirte), zwei Vizepräsidenten (je einen Christsichnationa­­len und Disiidenten), einen Vollzugsausschuß und ein Organisationskomitee wählen werde, konnte die Konfe­renz nach acht Uhr geschlossen werden. Die Unterhändler der Parteien begaben sich in ihre Klubs, um dort über den Verlauf der Konferenz zu berichten. In der C h r i st l i chna t i o n a l e n Vereiiri - g un g referierten die Abgeordneten Haller, Hußâr und Dr. Ernßt. Auf ihren Antrag wurde beschlossen, den in der interpartai'lichcn .Konferenz angenonrmenon Beschluß­antrag zur Entscheidung einer Vollsitzung der Partei vor­­zulegèm Diese Vollsitzung findet morgen vormittag statt. In der Partei der kleinen Landwirte jrat zur Entgegennahme des Berichtes eine Konferenz zu­sammen. In dieser legte Wgeordnetsr May e r den eben reproduzierten Beschlußantrag vor und sprach den Wunsch aus, daß über das Schicksal der eiichcitlichen Regierungs­­partoi und iiber die faragé, ob cs dem Grafen Bethlen auf dieser Grundlage gelingen könrcke, das neue Kabinett zu bilden, in einer für morgen einzubenrfenden neuerlichen Parteikonferenz entschieden werde. Abgeordneter Alexander Simonyi - Se nr a> d a rn ihialt hierauf eine längere Rede. Zwischen dem Minister­­präfidenten und dem zur Führung der Verhandlungen eingesetzten Ausschüsse, Mrte er aus, gibt es noch gewisse 'Differenzen. So zum Beispiel fordere der Dèinisterpräsi­­' dent ei ncn V o r s ch u ß au f die Ver m o g ens - Ablösung. Dieser Forderung könne die Partei vor­läufig nicht zustilnmen. Dann habe der Ministerpräsi­­'dent erklärt, daß, falls das Mandat der Zkationalver­­sammlung aülaufen wtirde, ohne daß die Wahlreform ge­schaffen tvorden wäre, ihnr nichts anderes übrigbleibe, als auf Grund des Wekerle-Tißaschen Wahlrechtes ivählen zu siassen. Das wäre nmr nicht richtig, imd die Partei könnte .dieser Auffassung des Ministerpräsidenten nicht zustim­men. Auf diese EntgegNMrg hin- präzisierte der Min-ister­­präsident seinen Standpunkt schließlich dahin, daß er ge­neigt sei, ein Ernmchti-gungsgcsetz der Ièationalversanun­­lung vorzrjilegen, Lurch das die Regierung ermächtigt wer­den soll, eine neue Wahlrechtsverordnung zu erlassen, deren, prinzipielle Umrisse schon in: Gesetze festgestellt lver­­den müßten. Dieser neue Standpunkt des Ministerpräsi­denten zeuge wohl von einem gewissen Entgegenkommen, entspreche jedoch noch immer nicht der Auffassung der Partei. Dann habe die Partei noch ni e h r erc W ü n s ch e p crs ö n l i ch e r N a t ur, die der Ministerpräsideirt bis­her noch nicht honoriert hat. So verlange sie, d aßihre ni Führer Stefan Szab o-Nagy atâd Ge­nugtuung gegeben und daß der Minister dLs Innern auL dem Scho ße der Partei auserkoren werde. Nachdem nun, schloß Abgeord­scheinbar versagt. Ebenso wie es — um bei unserer Analogie zu bleiben — Fälle gibt, wo die Geometrie der Fläche, das heißt die Gesetzmäßigkeit der geonretrischen Erscheinungen, sich stark verändert. Das sind die Mlle, wo die Fläche nicht kontinuierlich verbogen, sondern ver­zerrt wird. Deshalb muß man den Einsteinschen Ver­allgemeinerungen das Wort hinzufügen: sinngemäß. Nur auf sinngemäße Transformationen bezieht sich die Theorie. Ich wiederhole also: entweder — oder. Die Relativitäts­theorie Halbwegs anzrmehmen, halbwegs zurnckzuweisen, für gewisse physikalische Kräfte bestehen zu lassen, für an­dere nicht, das ist eine matheinatische Unmöglichkeit. Immerhin ist es leick)t zu erklären, daß sich ein Le­nard dagegen sträubt, die Einsteinfche Theorie voll zu akzeptieren. Hat sich doch der .Herausgeber der Physika­­lischeir Zeitschrift Poggettdorf geweigert, nicht nur die Arbeit Robert Mayers, sondern auch die von Helnrholtz über dis Erhaltung der Energie in den Jahren 1842, re­spektive 1347 herauszugeben. Und diese grundlegenden Arbeiten waren doch — wohl in das damals verpönte Gewand der Naturphilosophie gehüllt — echt physikalisch. Hiwgggen ist die Einstetnsche Theorie eine durch und durch mathematische Theorie. Wenn sie durchdringt, tvird die Physik in allen ihren Teilen in erhöhtem Nlaße mathe­­matisiert. Es war schon den Physikern nicht ganz recht, als Lagrange seine analytische Ätechanik erscheinen ließ, ganz mathematisch, ohne -eine einzige Figur. Und das war bloß die Mechanik, die eigeittlich schon von Mwton als ein Teil der Mathenratik betrachtet wurde. Jetzt hat man Angst vor der völligen Mathematisierung der Physik, und dagegen sträubt inan sich gewaltig. Ich glaube aber, die Furcht ist gmndlos. Die Physik bleibt elvig, was sie ist, die experimentelle Wissenschaft, wo Männer tvie Lènürd für elvige Zeiten zu tun haben lverden, um die Natrvr zu enträtseln. Die Mathematik bleibt ininrer, loas sie jetzt ist, die Magd, die der Physik dient. Wenn auch. Wie die heutigen Mägde, mit wehr Selbständigkeit und .vielleicht mit nrehr Selbstbewusstsein, aber die Amvsi.­­stmgen bekommt sie doch irmner vow ihrer Herrin, der sie, — cntgegeir den jetzigeir Lebensverhältirisfen — mit mehr Sorgfalt und mit erhöhtem Erfolg zu dienen bestrebt ist. neter Simonyi-Semadam,'es der Partei noch immer nicht gelungen se i, nach jeder Rich­tung hin beruhigende Aufklärungen zu ! erhalten, wäre es am besten, zu erklären, daß d i e P a r t e i n i ch t g e w i l l t i st, a u f i h r e S e l b st ä n- Ligkeit und Unabhängigkeit zuver­­z i ch t e n. Abgeordneter Julius R u b i n e k redete der einheit­lichen lltegierungsparici das Wort. Das Wahlrechtsgesctz Wekerles beffiedige auch ihn nicht, sagte er, doch ziehe er es der Friedrichschen Bcrordnung unbedingt Dor. Die Partei müsse zu einem gouvernemcntalcn Faktor werden, dies aber könne sie lediglich ini Wege der einheitlichen Regierungspartei — in der sie ja die Mehrheit bilden werde, ihrein Willen also Geltung verschaffen könne — erreichen. Abgeordneter Cmerich Csontos beschlverte sich über den schleppenden Gang der Enilpirrungsaktion Les Ministerpräsidenten. Die einheitliche Regierungspartei, der namentlich die bäuerlichen Abgeordneten zugestimmt hatten, hätte keinen Sinn; die Kleinbürger und die Kleinlaâvirte werden ja trotz aller Einheitlichkeit der, Partei stets auf verschiedenen Wegen wandeln. Es bleibet nichts übrig als Ikeuwahlen. : Nachdem sich niernand Mehr zum Worte gemeldet hatte, wurde der Beschluß gefaßt, die Entscheidung auf morgen zu vertagen. Gerechügkeit uni» Unparteilichkeit. UiMrn wixd ^ztvar von den verschi^M»«k^"Räten und Kommission!en,^ie die DiegerinLb^WlHnallen Weltteilen zur Wchrimg der/eigenen Ruh^BMsht hatten, niemals erhört, Las Stecht, Mene SliDMzu erheben Md dadurch aerf die begangenen vingereDMeiten hinznweisen, bleibt uns jedoch erhalten. Ei^»«M^rd sich vielleicht' dcG eiirgeschläferte Menschheitsgewissen -gegen diese Mißhairdlungen der edelsten Prinzipien Loch -empöreri. Auch die Enltvicklung des mest­­nirg-arischen Probleurs liefert euee stattliche Serie solcher unerfreulichen Md für uns ousna-hmslos -ungünstigen RechtS- denlungsir. An di-esem für Ungarn fchr empfindlichen und wunden Punkte hân sich die Pariser Botschaf-terkonferenz mW die lokale Generolskonrmissiou besonders Mrsgozeichiret. Auf den Umstand, daß man die Bestimmungci: ^des Venediger -Protokolls mißachtet, daß die dort bestimmten Fristen nur Ungarn eingchalten hat, Oesterreich und die interalliierte GeneralSkommission von ihnen jedoch sozusagen keine Kennt­nis nahmen, haben wir wiedeiholt hingewiesen, ohne daß der Respekt vor dem unterschriebenen Vertrag bei dem Gegen­­kontrattLnien und bei der interalliierten. Dnrchführungsbehörde .sich geltend gemacht hätte. Die BotschafterkonferenZ hat be­­kanntlich die österreichische Regiermig vor etnxi vierzehn Tagen aufgefoldert, das Protokoll bis zum 27. No­­vsniber zu ratifizieren. Ist Oesterreich dieser Ermahming n.ichaekommen? Hat man irgendwelche Mittel angewendet, um es zum Einhalten seiner Verpflichtungen zu bewegen? Im Gegenteil, man duldet, daß das österreichische BundeAheer die ganz einfache Operation der Besetzung von wenigen Quadrat­kilometern wochenlang hinzieht, um das Datum der beendeten Besetzung, von denr die Geirerale, ebenfalls in- ivillkürlicher Ab­änderung des Venediger Protokolls, die acht Tage.bis zur Vornahme der Volksabstimmung zu zählen beabsichtigen, so­weit als möglich hinauAzuschieben. Der Form halber Hat die Kom'.nission als äußerstes Datum den 29. November festgesetzt; morgen ist der 29. November: es liegen jedoch noch reine An­zeichen vor, daß der „planmäßige" Vormarsch des Bundes­heeres bis morgen abend beendet sein würde. Von einer encr­­gischen Ermahnung an die Adresse Oesterreichs, die fcstgesetz­­ten Termine einzuhalten, ist unseres Wissens keine Rede. Punkt 9 des Von den Generalen fcstgestellten Abstimmungs­reglements verbietet bekanntlich jeawede Propagand.r im Ab­­stimmungSgebiet. Dennoch wird seit vierzehn Tagen eine rück­sichtslose -und rnit allen erlaubten und unerlari-bten Mitteln betriebene österreichische Propaganda in Sopron und Um­gebung von der Kommission gutmütig geduldet. -Vor einigen Tagen ist Herr Steinackcr, Leiter der österreichischen Pro­­pag-andaseriion und der seinerzeitigen Bolksabstimmung in Kärnten, in Sopron eingetroffen. Auf Grund -des zitier­ten P:lnltes 9, denrzufolge keine Propaganda gestattet ist, hätte der erwähnte Steinacker aus dein Abstimmungs­gebiet ausgewiesen tverdcn sollen. Wer aber glaubt, daß dies ! auch tatsächlich erfolgt sei, irrt gewaltig. Im Gegenteil, Herr Steinacker entfaltet unernrüdlich seine Tätigkeit zur Beein­­flussung der Bürgerschast der Stadt Sopron und der um­liegenden Airfer: Flugschrifteir und österreichische Zeitungen werden zentnerweise über die Grenze gebracht und verteilt. Glauben die hohen Ententesachverständi>.zeu, daß das keine Propaganda ist? Eine andere Erklärung für die Duldung dieses Unfuges können wir nämlich mit bestem Willen nicht finden. Eine Verhinderung dieser Versuche, die Staatstreue unserer Bevölkerung zu erschüttern, ist nicht möglich. Wir vertrauen jedoch blind unseren Mitbürgern, den Deutschen des westungarischen Gebietes. Sie haben an dem Beispiel, das j ihnen das Schicksal ihrer Volksgenossen iir dem von Oester­reich besetzten Teile Westimgarns bietet, genügend gelernt, j um neben den Gefühlsniorncnten auch die praktischen ent­­! entsprechend ans sich wirken zu lassen. Aber an die Entente- Mächte und ihre Vertreter, an das europäische Gewissen uwchten wir die ergebene Frage richten, ob diese Mißachtung ' des ungarischen gute:: Rechtes und die konsequente Mch- i giebigkeit Oesterreich gegenüber im Namen des Rechtes und i der Gerechtigkeit geschieht, ob man für dieses Vorgehen die > Bezeichnung Unparteilichkeit und Gerechtigkeit mit ruhigem Gewissen gelten lassen könne?^ Die Antworknole des Bölkerbundsekretariats. Bezüglich des vom Generalsekretär des Völkerbundes gesandten A n t^r t s ch r ei b e n s auf die Protest, si ° rischen Negierung an den Völ° kerMn^rfährt das Ung. Drl.-Korr.-Bur. an zuständiger Stell-ep^aß die ungarische Regiernng diese Antwort bisher offiziell nicht erhalten habe. An gleicher Stelle gab man der Meinung Ausdruck, daß die bekanntgewordene Begründiing der An.ttvort iricht stichhaltig sei. Vmi deii iir der Note der ungarischen Regierung zitierte-n beiden Piinkteii setzt besonders Artikel 17 unzweifelhaft fest, daß im Falle des Auflnuchens eines Konflikts die betreffenden Staaten anfge fordert werden müsseii sfranzS- pich: sont invites, eiiglisch: sball bs invitsâ), sich ziem Ziv-ecke der Lösung der strittigen Frage deii festgesetzteir Verpflichtun­­geii zu untenverse-n. M i i h in m u ß t e die I n i t i a ti v e -verständlicherweise voin Bölkerb-irnd aus­­gehe n. Die Mgeordnetenrvahl iw hauptstädtischen X. Wahlbezirk. /Die Wahl eines Abgeordneteii für die Nationalversâm­­^ng ist im harrptstädiischm X. Wahlbezirk gesterii und heiite /vollzogeii worden. Um 8 Uhr abends wurde der Wahlakt ge­­schlossen und es konnte mit der Skrutiniunisarbeit begonneii werden, die in später Nachtstunde noch andauert. Von den etwa 15.000 Wählern des Bezirkes siinimtsn niehr als 11.000 Persoiieii ab. Fmrfunndachtzig Prozent der abgegebenen StinMen dürften auf den Kaiididateir der Demokratenpartei Dr. Johamr Benedek entfallen sein, der tvahrscheinlich mit einer Mehrheit von etwa 6000 Stimmen gegen Gabriel Tauffer fFriedrichparteil zMt Abgeordneten ge­­wählt WiiUde. Die diplomatische Vertretung Ungarns in Italien. Aus Rom wird denr U. T.-K.-B. gemelLet: Der .Wnig lvivd morgen, Dieirstag, 11 Uhr vorniittags, Len bevollmächtigten SNinister und außerordentlichen Ge­sandten Graftil Albert Nemes enrpfmMn, der sem Beg-laubigungsschreibeir überreichen lvipd. Ungarns diplo­matische Verivetung wird hiemit in eine Gesandt­­s ch a f t umgswandett. Graf Bethlen über die Hast des Grafen Andrâssy und serrrer Gefährten. Das Uilg. Tel.-Korr.-Bureau meldet: In politischen Kreistil wurde in den letzten Tagen eine Aeußerung des Grafe» Stefan Bohlen lebhaft vertraktiert, die er bei sei-irenckBestiche^Bk^arteilokale der Ehristlichen VereinigMia uocr Le JMffhaltung l«s Grafen Julius Andrässy und seiner Wefahrten getan hatte. Nach unserer Jnformatioir in -der Partei antwordets Graf Bechlen auf die in der erwä^rteii AnMlegsnheit au ihn gerichtete Frage, die Negierung i^be die AiigelegLnheit in die Hände des Gerichtes gelegt mrd ivünsche auf sie in keiner Weife eineii Einfluß zii üben. Uebrigens mußte das unabhängige ungarische Gericht auch in einem schlefeii Lichte er,cheinen, wollte es im gegebene.i Fall gegen die Jiikmftierten ein anderes Vcrsabren aMvenden als gegen aildere, vre sich iii ähnlicher Weife ' vergangen haben. Die Fragesteller haben auf Grund der Aufklärung auch eiugpfehen, daß die Beivachung der Verhaftereii in ihrer Wohnung uii­­durchführbar wäre. Jedes andere Gerücht, Las im Zusanmien- Hang Mit dieser Sache verbreitet wurde, entsvrickit de- Wahr­­heit nicht. " " ' Lord Newton uikd Lord Sydeuhain gegen Take Jonescu. Aus Londvir wird denr UnMj^l.-Korr.-Birreau be­­! In Len -Spalten d^ Mo^Msg Post crschieir Ende Oktober cin^i! Ni fang reicher Arm-el üjE Uugarn, wonsti unter aiidereiii aika) die Stolle Unga^s^m Jahre 1914 beleuchtet ivar, wobei auf Grund der seitW^^ioeröffcni'lichtcn diptaniatischen Doku­­niente und Kronr-aispratokolle festgeistellt wur-de, daß Urigarn voii leinerlei Schuld air dein Ausbruch Les Weltkr-ieges belastet sei. Take Jouescu beeilte -sich, diesen Aufsatz zu'beantwor­­tcn, indein er iii einenl an die Morn-iug Post ,-gerichteten Schrei den ge-gcn di ese Bcha-npt-Mg Protest erhob. Aber auch das Schreibeii Take Joneseus blieb nicht nnbeaiitwortct: die Lords Newton und Sydenhain nahmen llngarn in Schutz uiid widerle-gteir die Darstell'ât Take Joneseus. Lord Newton bemerkt in seiner Zuschrift zunächst, daß, wenn sich ein Minister des Aeußern in eine Aeitungspolemik e-intasse, der Leser jedenfalls erwarte, der betreffende Herr werde sich die Wahrheit streng vor Angeu IM- ten, was aber von -der Erklärung Take 'J-onescus iiicht behauptet tverdcn könne. Take Jvnescu beschuldigte den (Ärafeii Stefan Tißa der unmittelbaren Verantwortlichkeit, Lesterreich-Ungarn in den .Krieg getrieben und desseii Ab­bruch nicht ziigegebeii zu haben.'Wir aber, so schreibt Lord Newton, Ivisseii nunmehr, daß gerade das Gegenteil dieser Behauvtuiig der Wahrheit entspreche. Nicht nur das im Jahre 1919 herausgegebene Rotbuch liefert den Beweis, daß Tisza gegen den Krieg getvesen und ebeii darum in einen Zusamnrenstoß mit dem österreichischen Ministern geraten sei, sondern es steht uiis auch das Zeugnis des Grafen Ezer n i n zur Verfüguiig, der eine iii dieser Frage zustän­digere Quelle darstellt als Take Jonescu. Czernin weist in sciiieui Buche irach, daß Tißa in <^r serbischen Frage gegeii­­übcr der militärischen Lösung die diploinatrsche Erle­digung befürwortet habe. Diese Angaben fiudelr auch irr dem jüngst erschieneneii Biiche des Fürsteir Windischigraetz ihre Be­stätigung. Die Wahrheit ist, daß Tißa, so lange er konnte, gegeii den Krieg war, aber als der Krieg unverincidlich gewor­­deii war, niit voller Kraft iii den Karnpf eintrat. Die Ungarn l-andelten nicht so, wie andere, die später die Früchte ihres Verhaltms geerntet haben; wiewohl sie die Oesterreicher nicht liebten, kämpfteir sie doch treu an deren Seite bis zuin Ende, riM dann eineir bitteren Preis für ihre Treue zu bezahlen. Take Jonescu wird, wie es scheint, von seinem eigenen Ge­wissen behelligt. „Die Riimänen," stellt Lord Neivton sfest, „unterdrückeri seit dem Krieg mit der größteir Gewalt die lin­ier ihre .Herrsckzast gelaugterr Ungarn. Take Jonescu will sich rnit seiner Aeußerung vielleicht eine Entschuldigung dafür sichern, daß die Ruinäu.eii deii Mi nd erh e i t s ver t r a g in Sie­­benbürgeii ständig und schamlos niit Füßen tret eil. Ich bedarierè, daß diesenr einem inter­nationalen Skandal gleichkommetiden Vorgehen der Rilmälieli bisher iivch nicht die nöüge Aufmerffüinkeit gezollt tvorden ist."

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