Pester Lloyd - esti kiadás, 1922. május (69. évfolyam, 98-122. szám)

1922-05-02 / 98. szám

men. Die neue Versammlung könnte rum Beispiel in San Remo oder in einer anderen ligurisch Stadt Msammen­­treten. Aber das wesentlichste ist, daß die Zusammenkunft in einer Pause der Konferenz von Genua abgel)alten werde, eben weil sitz aus der Gelegenheit cnifpringt, imß wir alle ver­sammelt sind, die daran teilnehmen wollen, mit einer einzigen Ausnahme. Infolge der entschlossenen Ausführungen Lloyd Georges mußte sich Barthou veitp fl i ch t en, der französischen Regierung den Wunsch Lloyd Georges bei Gelegenheit seiner be­vorstehenden Reis« nach Paris vorzu tragen. fUng. Tel.-Korr.-Bur.) Der Bertrag von Rapallo. gr'ankfart a. M.» 2. Mai. fTelegramnr der Budapester Karrespon^nz.) Di« V,o r­­bereitungen der Franzosen für den Ein­marsch in Deutschland nach dem 31. Mar gehen unausgesetzt weiter. Nack, der Beratung deS fron­­zölsischsn^ und des belgischen Kriegsministers in Duisburg finden jetzt in KMen.z und Mainz neue militärische Be­­ratungen statt, die sich ebenfalls auf die Besprechung der Details des E!nmarsâ)es bezichen. Paris, 2. M ai. ' (Telegranrm der Budapester Korrespondenz.) Die juristische Abteilung der ReparationL- ko «rmission hat einGutachten über den Vertrag von Rapallo abgegeben. Darin wird die ^Feststel­lung gemacht, daß Deutschland durch die­sen Vertrag dieArtikel 236, 246 und 260 üesVer fai llerVertragesver letzt habe,da .sich darin Deutschland verpflichtete, daß es seine wirt­schaftlichen Einnahmen direkt der ReparationskommiMon zur Verfügung stelle und ebenso ihr das Recht übertrage, irber Vernrögen und Konzessionen, beziehungsweise Kon­­zefsionsanteilc deutscher Staatsbürger in Rußland zu ver­­ftrgen. Die russische Frage. Genua, 2. Mai, Heute vorlnittag fand in der politischen Subkommifsian die Fortsetzung der Beratung über das Memorandum statt, das der russischen Delegation übergeben werden soll. Schanzer verlas namens Facdas «inen Brief, den Tschitscherin kürzlich an Facta gerichtet hat, und in dem er 'sich grundsätzlich Vorbehalt, das Memorandum wiel>er anfzu­­rre^en, falls die Alliierten von den in ihren vom 15. APrtl aufcfestellten Grundsätzen abgehen sollten. Barthou erklärte sogleich, er könne nicht zugeben, daß das Memorandmn unter welchem Vorbehalt immer wieder Geltung erhalten solle. Gr kenne das Rtenrorandum nicht und wolle auch niD kennen; es existiiere auch für ihn nicht. Barthou verlas den Bries, den Tschitscherin gestern an ihn gerichtet hat, und fügte hinzu, Frankreich habe nismals den Mussen gegenüber sich irgendwie feindselig gezeigt und lbüßte anch nicU dies zu tun. Bei Beratung des Artikels 6 hat das Iuristenkomit^ einen Text vorgefchlagen, der sich dem englischen Entwurf« nGevt und der die Verpflichtung der Sowjetregierulrg seststellt, die btzfchlagnahnrten und n-ationalisierten Güter wieder zurück­­zustellelr oder sie durch Konrpesierung zu ersetzen. Ja spar sprach sich namens Belgiens gegen diese Fas­­jung des Artikels 6 aus. Er erklärt, Belgien sei gewiß voir versöhnlichem Geist erfüllt. Es habe, wie aus dem allgemeinen Teile des Menwrandums hervorgche, Rußland große Ka­pitalien! bereitgestellt. Es wolle auch anr Wiederaufbau Ruß­­ilands aktiven Anteil nehmen, aber es könne nicht zulassen, daß es dem Belieben der Sowjetr^iermrg überlassen blerbc, !zuvückzuerstatien, oder zu kompenisieren. Es müsse folgendes Verfahren einqeschlagen trierden: zuerst muß versucht werden, ' ob sich die Güter nicht idantisizieren lassen, und «s wirs in der überwiogenden Mehrzahl der Fälle möglich sein, sw M identifizieren. Nur wenn eine Identifizierung der beschlag­­wchmtèn oder nationalisierten Güter nicht möglich wäre, und ausschließlich in diesem Falle, darf die Sowjetregierimg Kom­pensationen onbieten. Lloyd George erhob sich sofort, von dem Vorschlag Jaspars sichtlich uuang«nehdn berührt. E r b a t, n icht n c u c Schwierigkeitenzu machen, die dieKonferenz inGefahr bringen. Es fei schwierig genug gewesen, den Text des Artikels 6 zu formulieren. Wenn man neu« Anträge stelle, so bringe man die ganzen Verhandlungen in Gefahr. Lloyd George fügte hinzu, in den Canneser Beschlüssen stchen auch Kompensationen und Restitutionen nebeneinander. Eines sii so gut wie das andere. Es qehenicht a n, durchUn­­nachgiebigkeit die einzige Möglichkeit zu einer Verständigung zu verhindern. Er sagie schließlich: Soweit ich schd, haben die Russen die Absicht, 90 Prozent aller beschlagnahmten Güter zurückzuerstatten und nur für 10 Prozent Kompensationen anzubieten. Hierauf erwiderte Ja spar, wenn Lloyd George in der Lage sii, die Unterschrift der Sowietregierung zu bringen, daß sie in der Tat 90 Prozent aller Güter zurückerstatte und nur für 10 Prozent Kompensationen geben tverde, so sei er voll­ständig einverstanden. Lloyd George serwiderte ärgert ick): Selchtver­­stanÄlich ^be ich keine Unterschrift in der Tsiche, aber m i t allzu großem Mißtrauen ist auch nichts ge-Nun greift B a rthou in di« Debatte ein und schl i e ßt sich dem An t r a g I afp a r an. Hierauf schlägt Jaspar vor, ein schrilftliches AMendcinen: einzubringen, das den Experten bis nachnsittag! zur Prüfung übergeben tverden solle. Lloyd Gc orge wird nun völlig ungeduldig und sagt: I.N Eannes ist allâs genau und deutlich geregelt worden. Wir dürfen nun jetzt nicht wiedc.r einen' Sch ritt nach rückwärls machcn. Jeder einzelne von uns muß sich mik ja »der nein äußern. , Motta versucht befckjwichtigend «inzuwerken. Barthou findet in dem Vorgehen Lloyd Georges eine Befchamung der Belgier, und sagt: Wir dürfen unsere belgischen Freunde nicht verletzen. Lloyd George sagt, es sei nicht feine Absicht gewesen, die Belgier zu beleidigen. Sodann wird beschlossen, daß die ExpertenfitzMlg nach­mittags 3 Uhr stattfinden soll. sUrrg. Tel.-Korr.-Bur.) ,,.... . A * Die Haltung des Papstes. Rom» 30. April. Der Papst hak an den Kardinal-Staatssekretär Gasparri ein Schreiben geriäsiet, worin er seinen leb- Haftesten Wunsch auspricht, in der Welt den wahren Frieden wiederhergestellt zu sehen. lUng. Tel.­­.Korr.-Bureau.) London. 1. Mai. lWolff.) Der Sonderberichterstatter des Daily Chro­­nicle schreibt zu dem Briefe des Papstes an den Kardinal- Staatssekretär Gasparri: Der Vatikanspiele auf der Konferenz eine Rolle, di« kaum weniger wichtig sei als die einer Großmacht. Der Papst trete vollkommen für die britisch, ltalrenische Politik d«r tzuropaifchen Völ­­kerversöhnnngein. Wenn bereits die «rste Erklärung des Papstes zugunsten der Konferenz von Gmua von feiten der französischen Chauvinisten «ine heftige Kritik hervor­gerufen hatte, werde dies« Erklärung einen noch größeren Sturm entfachen. Auf all« Fälle sei jedoch die Zustimmung des Vatikans zur Politik Italiens und Englands ein Faktor, der nicht zu unterschätzen ist. sUng. Tel.-Korr.-Bureau.) Eine Unterredung Benes—Bânffy. Genua, 1. Mal. Meldung des Sonderberichterstatters des U. T.-K.-B.) Der ungarische Minister Les Aeußern Graf Nikolaus Bänffy hatte Samstag mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Dr. Benes eine Be­sprechung, die mehrere Stunden dauerte. Diesen Be­­sprechmigen wurden die ungarischen Delegierten zugezogen. Die Ergebnisse sind b'efriedigend und für die Weiterentwicklung hoffnunggebend. Miurstsrreden. èvLinisterprvfident Graf Stefan Bethlen ist Sonntag früh in Eger einzetroffen, mn einer VolVsverfatnmlung der dortigen Regierungsspartei anAMvohnen. Der Ministerpräsi­dent war vom gefchäftsführenden VizeprÄsidenten der Ein­heitspartei Julius Gömbös, vom PreßM Tibor Eck­hardt, ferner vcmr Leiter des Ung. Tel.ârr.-Dureaus MkolauS Kozma und schließlich von den Kandidaien der Einheitspartei im Hevelser Komikat begleitet. Nach «inein Gabrhfvühstück, das in der erKischöflichen Residenz genom­men wurde, begab sich der Ministerpräsident vor das Stadt­haus, wo auf dem HauipiPlatz um 10 Uhr vormittags die Voiksversaminüung eroMiet wurde. In der Rede, di« Graf Stefan Bethlen hier hielt, empfahl er den Wählern der Stadt zunächst den bisherigen Abgeordneten Johann Nagy als Kandidaten. Dann führt« er nach einem RüMick duf die politischen WaMungen der Vergantzelcheit folgendes aus: Was siird die Ziele der Einheitspartei? Wir haben zunächst unsere nationale Unabhängigkeit auf außenpolitischem Gebiet allen anderen Nationen gegenüber zu sichern. sLebhafte Eljcnrufe.)^ Diese nationale Í!nM)üngi,cfkeii haben wir zufällig, ohne ^>r .tzinzuiun, erreicht, doch find wir unter keinen Um­­,ständen geneigt, sie wieder aüHuopfern. Lchthin äußerte sich ln der Weltpresse und in der europäischen Politik die Absicht, im Tonaubecken «ine Donaukonföderation zu­stande zu bringen. -Wir aber können an einer solchen Konföderation nicht teil nehm en und haben nicht die Absicht, ihr beizutretcn. (Zusiiinniung.) Wir wollen ein Ungarn, ein kräftiges, ein- Mlliches, großes Ungarn. Wir wollen auch keine alte Monarchie in föderativer Form. Di« alte Mcnrarchie ist erloschen, und Tote Knnen nicht wieder erweckt werden. Die alte Monarchie würde ja auch in föderativer Form nur dorchin führen, wo wir. schon cinmal waren. Sie würde staatsrechtliche Bande knüpfen, die unfere nationale Unabhängigkeit beeinträchtigen würden. Wir mögen aber die Föderation auch darum nicht, weil die slawifchen Völker in ihr Vie Führung halten. Träten wir einer solchen Föderation bei, so würden wir selbst dadurch das schaffen, was wir vier­­hulrdert Jahre lang vermeiden wollien und konnten. sZu­­slinrmnng.j Ein anderer Ztveck, den wir auf denr Gebiete der äußeren Politik, jedoch nicht mit kriegerischen, sondern mit friedliche ir Waffen erreichen wollen, be-stcht darin, daß die ungarische Nation wieder den übri­gen Narioilen gleichgestellt werde. Als im Jahre 1916 Europas Karle neugeordnet tvurde, zeichnete Wilson, der Präsident der anlerikanifckMn Republik, mit Sehcrworten t<,s Bild der künftigen Welt, indem er Ger-echti-gkest, Gleichheit und Rechr zwischen den Völkern verkündete. Dieses Seherwort ward aber zuni Irrlich l, z u nt b.e t ö r c n d e n Glan z, der nur Lazu dient, die Nachtfalter anzulocken, damit sie dann an der Flamme ihre Flügel versengen. Wir waren die Nacht­falter, die in das Feuer geflogen sind. Wir haben unsere Flügel versengt und fchen jetzt, da ß c s ke in e Ger ccht ig ke i t, keine Gleichheit, kein wirkliches Recht unter den europäischeir Völkern gibt, sondern bloß Sieger und Besiegte, und daß sich alleS Recht auf der l^ite der Sieger besilldet. Wir sehen, daß eine Jnterventionspolitik Raum gegriffen hat, die sich das- Ziel steckt, sich auch in unsere inneren Ängelegercheiten einzunicngen. Unser« Nation ist ab­­gerüstet und eniwaffnet, lvähren-o sich unsere Nachbann unbe­­schränft bslvasfnen, um uns zu bedrohen. V e r g eb l i ch st eht auf dem Papier gleiches Recht, wenn hinter dem Recht nicht g) eiche Kräfte stehen. sLÄHaft« Zitstiinmung.s Wir müssen also in u-irsercr äußeren Politik die Gleichheit wiedererriugen; wir müssen anstrcben, daß, da wir eulwaffnet sind, auch unsere Nachbarn e n twaffnet iv « rdc n. Tenn bis das nicht geschieht, wer­­den sich diejenigen, die bewaffnet sind, immer in die Politik jener Völker cinmengen, die der Waffen entblößt sind. Die Wirkung der Jn-terventionspolit-ik ist auf der ganzen Linie unseres öffentlichen Lebens zu -erkennien. Auf hairdels- Politischem Gebiete sind wir nicht gleichberechtigt. Man mengt sich sim in u-nserie Finanzen und will uns -die -Früchte unseres Fleißes unter dem Titel von Reparationen weg­­n-èhnren. Wohl Waran wir genötigt, den Friedcnsvertrag zu unterfertigen, doch kEn das nicht bedeuien, daß auch späte Gsneratiolcen des Ungartums noch die Sklaverei ^ltzidM sollen. Wir werden nur dann zur inneren Ruhe gelangeix,^^ wenn es uns gelingt, -di-es-er Jnterventionspolitik ein En-de zu bèvsitsu und unser« Gleichberechtigung aner­kenn e n z u l a f s« n. Was -fordert die Einheitlich« Parker nach innen?/ In der Wnzen Einrichtung unseres staatlickM Le'benS »vollen wir aine, von der christlichen Moral kontrollirte, nationale. Demokratie. Dies bedeutet volle Gleichberechti­gung, bü r g e r l i ch « Ordnung, sozialen und k o N'fefs i o n e llen Frieden, und auf politischem Ge­biet die S-chaffung eines Regimes, das auf eintzr starken par­lamentarischen Grundlage beruht. Di« fest« Verankerung des. nati-onal«n Seins ist der Zweck. Die demokrati-fche Einrichtring ist das Diittel. Tie christlichen Moral-ideale «wer haben den Maßsialj zu bieten für 'un-seren nationalen Fortschritt. Für das nationale Dasein hat die Familie und di« Gesellschaft Opfer zu bringen. Im Dienste Lieser Auffaffung haben wir uns jedem Jnternativn-alism!us entgsgenMstellen. Genug' der internationalen Phrasen. Die natronal« Empfindung,^ di« nationale Auffafsung haben wir denr Volke einzuimpfen.­­In ganz Europa, tobt ja der nationale Egoismus. Keine Nation tvill die Recht« anderer Nationen achtenri Wie sollen wir da bestehen können-, wenn' wir rrns durch interationale Phrasen leiten llassen? Demokratie fordern wir, gleiche Be-­­teiliqung aller an der politischen Macht, an­der Führung des Landes. Das bedeutet keine Klafs-enh-errschaft. Auch nicht di« Herrschaft der unt« rsten Volksklasse, sondern es bedeutet, daß jedermann ani öffentlichen Leben beteiligt sei nach Maßgabe 1 eines «igenen Wertes, Gewichtes, Wissens imd seiner'Er­­fchrung. Diese Demokratie bedeutet nicht ein«^ Mafsenherrschaft, denn Massenherrschaft ist' d-ie häßlichste Abart der Tyrannei. Di« Demv-i kratie aber soll i n chr i st l i ch-e r Richtung geführt wer-' dsn. Wertvoll ist nur die Demokratie, die für'die Nation' .glö:chbedeutend ist mit Fortschritt, mit materiol-­­ler und moralischer Bereicherung. Wir sind alsói Gegner jeder Politik, die reliaionsfeindliche Bestrebungen^ unterstützt und die moralische Auffassung des Volkes infiziert, i Wir sind auch Gegner jeder Politik, die nicht offen und mann­haft den Kampf aufnimm-t gegen die destruktiven Bsstrebm»-! ^n. sElijenrufe, Applaus.) Der größte Feind der Demokrati«! ist der, der es nicht wagt, ihr« Äuswüchse zu bekänrpfen, er gefährdet damit die Demokratie selbst. J-r demvkratifcher -unsere Einrichtungen find, um so nol-wendiger ist es, daß m! der Volksseele die christlichen, nationalen Ideale lebendig! seien. > - . Aus dl«sen Gründen sind wir Feinde 8«r-i »enigen, die den konfessionellen Frieden! stören. Der konfessionelle Friede ist ders letzte der Wert«, den sich die Nation noch zus bewahren vermocht hat. Es wär« leichtferti.gs und sündhaft, wenn die einzelnen pvlikischen! Parteien wegen augenblicklicher politischenf Vorteile Len konfessionellen Frieden ge^s fährdeten. sEljenrufe.) Ungarns Fürstprimas hat vopj kurzem in einer Sitzung der St.-Slefan-Gesellschast eine.glân-i zende Rede gehalten, in der er die Richtlinien Les konfes-! sionellen Friedens bezeichnet hat. Er wies dort auch auf die! Möglichkeiten des Zusammenwirkens der Sykistlic^ Konfes-' fionen hin. Jedes seiner Worte kann auch ich meinerstits: unterschreiben. Desto größer ist aber das Bedauern, mit dem^ »ch seststellen muß. daß nicht alle sein Wort befolgen. Mri haben nicht Konfessionen, smldern di« Jrrelimosiitäk' zu verfol-j gen. Nicht die-Juden überhaupt, sondern bloß di« Jicheit! müssen wir verfolgen, die Gottloses verübt habenp aber auch! die in einer Weise, wie die lihristen, die dasselbe verübten,' verfolgt tverden. Mi t tiefst « m Bedauern stelle rO fest, daß einzelne feik Beginn der bewcqutig in^ leichtfertiger oder böswilli'^! ger Weise sich gegen den konfessivnelkerk- Frieden vergangen haben. Denn tvas anderes be« deutet -es, w-eirn sie verkünden, daß hier eine prokeftjail-s tisch« Regierung herrscht? Enttveder. versteif sich daruirter, daß sich im Kabinett die Protestanten rn der Mehw-'; hcit befinden und wollen damit die Eifersucht der K<Äho-i likeir wecken, oder cs bedeutet, daß die Reqierung Kirchen gegenüber keiir gleiches Maß anwenLe. Dagegen der»! wla-hre ich niich aus -das entschiedenste. Denn obschon xchs nternents Glauben: u-nentwe.gt die Treue bewahre: -di« .üngarifche.i ' Regierung hat unter allen Umständen an all« KoirfèffionÄ das gleiche Maß migewendet, und sie wird dies auch i-n deri Zukunft tun. Was anderes als konscssioncll-e Friedlosigkeit dcuicte, wenn verkündet wird, wir wollt«!» einen Ptotestanti-? schen König bringen? Wir Protestanten wissm, was wir Äer> katholischm Mehrheit Ler Nal'ion schulden. Und Was anderes,: als konfessionelle Friedlosigkeit ist «s, wenn -ma-n >behaupt-Lt,! wir hätten di« Krone des heiligen Stefan in deui Kot gezerrt? Jeder in diesem Lande weiß, da-ß wir die Na-tirms 'gerettet haben und daß «s -unsere Pflicht war, sie zu retten, als! tvir wählen »nußten zwischen Nation und König, und als wirs dies nicht dus 'eigenem Willen taten, sondern, von dew Putschisten gezwungen, uns für die Nation entscheiden mußten,! sLebhafte Eljenrufe, Applaus.) Wir -halten -den Glanz der Krons! des laeiligen Stefan hoch. -Auch unser Streben richtet sich -darauf,! daß -disses Land oiar Königtum fei sSlj-enruf-e), aber wirt werden nur dann an d'ie Lösung dieser Frag«? schreiten, wenn wir unsere Gleichheit mrki den übrigen Nationen zurückgewonnew h ab «n werden und wenn es uns möglich fein) wird, diese Frage aus eigener freaen- Ent«: ichli -èßung z u « n't scheid« n. Diejen-i^, di« i-n leicht-s fertiger Weise den koirfessionellen- Frieden stören wollen', sinh! Feinde dieser Nation, Feinde der Deinokratie, aber auch: Feinde ihrer eigenen Konfession. Die Nation hat ja auch sonst: genug zu lsidL!!. Der konfessionelle Ünsried« ists in -der 'Ungarischen Volksseele nicht vorhan-­­d -e n, er w u'r de vom Ausland gebracht und u n sj' eingeiINPft, um hier zum Vorteil eines Dr i t-l ten Zwist zu säen. Feinde^ der Demokratie! sind eS, die heute die Gesellschaftsklassen! und die einzelnen entzweien und ei new ncii«rlich--n Klassenkamps vorbereiten. Aber-! auch Feinde der eigenen Konfession sind -cs, denn ihre ganze: Auffassung ist eine Lüge, Äi,e auch ihr Ansehen vor der eigsn-N! Konfession untergraben -muß. Niemand möge solchen: Schlagwörtern ans den Leim gehen. Wir wollen! Hand in Hcmid in voller Eintracht dies« Nation retten. sLeb-­­l)aft>e Elj-enrufe und Applaus.) ! Nach dem Ministerpräsidenten hielt der KaMdak Ley! Regierungspariei Johann Nagy seine Programmrede, in der) er sich den Ausführungen des Grafen Bethlen anschloß. Der) Redner hob besonders die -Nachteil« der Koalitionsregierungenl Disllsta^, 2. Na,! 192Ä!

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