Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1923. január (70. évfolyam, 1-24. szám)

1923-01-03 / 1. szám

âvoQQeiueiir: â / D rnssrarsuLruLurLZiiuv: kar Vu6Lpe8t: mit tLsUed rweimLÜtzvi ___________ -F E la UvâLpüLt, m âsr ,-^<rralQr8trLrroL âe» LirsisIlLLL aaâ kor âss tnlLLÜ Lloi-xttH WWWN KW8W8E â 88» 5'sstvr uüâ in âen áuuovcvv­uQâ ^^dsaâdlstt: WM "VMirur-vLus: ,1. Siookn65, öolco»', Lenkä ès Viortv^^Ldi-Ued 1800 Ki-ouev, movLÜlLd 600 WW kZU W M M W W kh« W !-» W» l 8» 8» ^âr-ss. visu, S. LvicstüM, Lt kisg^, Lronvri. d'ür »Nein: WM ZD»! L »I kW UW U» «2sso',stsm L Vogisr. Lornüi t-sopolä, Anion VisrtolsLdrli'ed 1120 I^rollvQ, mouLtlittd 40U M 88 «WM ^srst, tiulloit kiKoLse, lullus lulius ^rvnsv. Aoe!» LLt tiv« Lirvnübialt oUein ÄW 88 WD W8» ^^8 «Nl» l^gopolrl, llsgjki, ^08.5oflv,Lrr, Il»ua outer tlva -lokcNev voE8l'oâ- WKt '^«4 »8 WU 8» »W v» 6^8 eestsr AUQAvv LbuvQjerl norâea. 1?Lr Äis sspL- lA - »888 88^8« 8« DW Wsg kürOssts^jeb: Isl. 0u!es8liL0krfolgsfA.-6^ rLt« 2usoii<jriN8 âss âdunriblsttes ZW u»« ßU« W» 88 ZW ^8» 8» MW» »W» 16, ILr l)euieâ1srtâ: âer I^rovillL kinâ vie^tolMk^rUcü 80 A kruüolf Kos5v, ösrliip. t'ür rVIon aaâ <Iurok ttsk-m. Lolüsokmlkit. A w âls L'i-ovln- : SO Lronoii, kur ÄLt; AusUwtl mit âirskwrKrsurdLnO. .L ^O Lroosn. ssnâllnqs viertvIjLtlnÜok : t'ür Oostor'relck ITH MU Mi lu' f Ri r 11 1 p / MM kürOtzLtivi'rvsek: dlvrxsvdlLtt tSOO V. 8., vnâ ?olon IkZLO Xr-EN, kür LOe üdi-igsn 1» ZD R^ ^__L- V //^/X ^bsoâdlatt LSOO ö. Lroâ. Ltssten !i>300 lironen. ^bovll6mevt8 wor- k HvâLiLlkvl, uoü : V-, T'O. Jahrgang Dndapsstj Mitimoch. 3. ImlNar MA3. Ur. 1 Die Uarifsr Konferett;. Budapc st, 2. J an^uar. Von der Parrsor 5^o!iferenâ, die heute znMmien­­tzetreten ist, wärd die Ucberbrttckunq der breiten Kluft erwartet, die heute noch den französischen Standpunkt in der NeparationHsraste von der Aussassunst der gesamten iièri^cn Welt trennt. Man kann nicht sazen, haß England, Italien, Belgien und die Vereinigten Staaten sich die Lösung dieses Problems in übereinstimmender Weise denken. Ganz gewiß läßt sich jedoch behauplen, daß die don Z-rankrcich geplante Vorgangsweise von keinem üic'er Länder in allen Stückxn gebilligt wiro. Dabei Ivird die Tatsache, daß Deutschland gegenwärtig zahlungsunfähig ist, auch von Frankreich keineswegs ^bestritten. Der grund­legende Unterschied besteht bloß darin, daß Frankreich allein die These veriritr, Deutschland habe sich geslissentlich zahlungsunfähig gemacht, uin keine Reparationen zahlen zu müssen, wohingegen alle übrigen Länder vorurteilsfrei genug sind, den: lteurschen Volke wlch sclbstmördcrisäsen Widersinn nicht zuzumuten. Aus diesem Unterschiede er­klärt sich auf ganz natürliche Art der Gegensatz, in den Frantrcich «uch zu seinen Mitintercssenten in der Nepa­­rationssra>ge geraten ist. Nun kann über an diesem Pro­blem, das zum Krankheitsherde für ganz Europa geworden ist, nicht mehr lange herumgedoktert werden. Am 15. Ja­nuar erlischt der Zahluugsaufichub, der dem Deutschen Reiche für seine im verflossenen Jahre fällig gewesenen Zahlungen bewilligt worden ist, und am genannten Tage würde Deutschland den in seiner heutigen Lage uner­­schwinglicheir Betrag von fünfhundert Mllionen Gold­mark an die Reparationskommission abzuliefern haben. Bis zum 13. Januar muß also unbedingt eine Lösung gefunden werden: eine, einvernehmliche, die das franzö­sische Interesse mit dem Standpunkt der übrigen Alliierten auf einen gemeinsamen Nemrer bringt, oder ein Lösungs­versuch durch Zwangsmaßnahmen, den Frankreich auf eigene Faust unternimmt, ohne sich weiter um den Widsr­­spruch oder die Mißstimmung seiner Siegespartner zu kümmern. - .-So^ weit geht auch Frankreich nicht. Deutschland ein Moratorium schlechtweg zu verweigern. Doch bestellt es auf seinem ursprünglichen Stairdpunkt: „kein Moratorium ohne fruchtbare Pfänder". Was unter fruchtbaren Pfän­­'dern zrr verstehen sei, ist längst kein Kabinettsgeheimnis mehr. Herr Poincarè will die Haird arrf die staatlichen Forstbestände Deutschlands legen, die Kohlengruben des Ruhrgebiets unter die Kontrolle der Alliierten ziehen, am linken Rheinufer Zölle erheben und die gesamte Airsfrchr aus dem Rheinland und dmr Ruhrgebiet mit einer Abgabe belasten. Die Einnahmen aus allen diesen Pfändern sollen für Blep-^ationszwecke zurückgehalten werden, wenn DcutschlarH^ie ihin von den Alliierten vorzuschrcibende FinanzrefoM nichl durchführt uird die Teilzahlungen auf die zu reduzierende Neparationsschuld nicht leistet. Von englischer Seite Wird diesem französischen Plane entgegen­gehalten, daß die in Aussicht genommenen Pfänder alles eher denn fruchtbar wären. Sie würden die deutsche Wirt­schaft völlig ruinieren, ohne dabei auch nur die Kosten ein­zubringen, init denen'die Durchführung dieser Politik der PfändernLlstne verbunden wäre. Erreicht wäre dainit also höchsteits, daß der Wirlschaftskrafl des deutschen Volkes der Todesstoß versetzt wird, und der endgültige Zttsammcn­­bruch aucl) die .Hoffnung auf ein späteres .Hereinbekommcn des Reparationsbetrageâ vernichtet. Darunt vertritt die englische Regierttitg die Auffassung, dein Reiche ein mehrjähriges Moratorium zu bewil­ligen uitter der Bedingung, daß es seine Währung stabilisiert und Ordrmng in seinen Finanzen schafft, glerch­­zeitig aber auch den Gesamtbetrag der Reparatiotisschuld auf ein vernünftiges und ersahwingliches Maß herabzu­setzen. Die Pariser Konferenz wird itun sich zu einem Tur­nier zwischen der englischen und der französischen These gestalten. Wie schon mehrfach angedeutet, ist die Sache ge­genwärtig auch mit einer Aktion des amerikanischen Prä­sidenten Harding verflochten, die die zukünftige Stellung der Vereinigten Staaten zum Reparationsproblem und der darnit unlöslich verknüpften Sache der wirtschaftlichen Wiederaufrichtrurg Europas betrifft. Voir einer Strei­­. chung der interalliierten Kriegsschulden will Amerika vor­erst noch nicht sprechen. Präsident Harding könnte an der­gleichen ja auch beim besten Willen nicht denken, da ihm die Hände durch' die vom Kongreß votierte Intorallwâ velots I'^uircliuss gebunden sind. Dieses Gesetz spricht ausdrücklich die Zahlungspflicht der europäischen Schuld­ner aus und bestimmt die Rückzahlungsfrist bei vierein­halbprozentiger Verzinsung mit höchstens fünfundzwanzig Jahren. Die Handlungsfreiheit des Präsidenten ist also zurzeit wesentlich eingeschränkt, und so könnte es sich augen­blicklich höchstens darum handeln, eine niedrigereVerzinsuug zu gewähren und die lliückzahlungsfrist derart zu verlän­gern. daß en: 'nanhasier Sül du schuld von der gegen­wärtigen auf die koimnende Generation abgewälzt wird. Was aber Amerika schon jetzt tun könnte, das wäre die Mitwirkung an einer internationalen Körperschaft, die die Aufgabe hätte, die Grenzen der deutschen Zahlungsfähig­keit genau und mit wisssnschaftlichcr Gründlichkeit zu er­mitteln, um alsdann den Gesamtbetrag der deutschen Wie­­dergutinachungsschuld der so zu ermittelnden Leistungs­fähigkeit anzupassen. Auf dieser Linie sckMNt sich denn auch die Anregung des Präsidenten Harding zu bewegen, und d^ Unterredungen, die der britische Schatzkanzler Baldwin in Washiirgton mit den amerikanischen Regierungsvertretern führen wird, gelten offenbar diesem Zwecke. Die Hoffnung auf eine Verständigun.g in diesem Belange hat die briti­sche Regierung in die Lage versetzt, den Franzosen eine an­gemessene Verringerung ihrer in England aufgenommenen Kriegsschulden in Aussicht zu stellen unter der Bedin­gung, daß die deutsche Iieparationsschüld um diesen Be­trag gekürzt wird. Kein Zweifel, daß, wenn die Frage der Herabsetzung des Reparationsbetrages auf solche Art ins Rollen kommt, auch Amerika sich zu einem gleichen Vorgehen hinsichtlich der im Kriege an Frankreich ge­liehenen Beträge bereit finden wird, uiw mit großer Wahrscheinlichkeit kann vorausgesagt werden, daß in weiterer Folge ein erfolgreicher Beginn der wirtschaft­lichen Wiederaufrichtung Europas die öffentliche Meinung in Amerika dazu bewegen dürfte, auch denl Gedaisten einer teilweisen Annullierung der inreralliierten Kriegs­schulden mit mehr Wohlwollen und Verständnis als bis­her näherzutreten. Einstweilen steht ober Frankreich allen diesen Erwä­gungen in schroffer Ablehnung gegenüber. Nach den halb­amtlichen Stimmen zu urteilen, die in der französischen Presse den Arbeiten der Pariser Konferenz präludierten/ scheint Herr Poincarë entschlossen, die Politik der Pfänder­­nahme auch ohne Zustimmung der Alliierten zur Durch­führung zu bringen. Das einzige Zugeständnis, zu dem Frankreich sich zu verstehen scheint, besteht in dem Verzicht auf die ursprünglich angedrohten mÄrtärischen Opera­tionen, die die Psändernahme zu begleiten gehabt hätten. Als sicher kann angenommen werden, daß lZngland dem ftanzösischen Plane seine Zustimmung verweigern wird. Das Kabfnctt Bonar Law kann bei aller Franzosen­freundlichkeit, zu der es sich sonst bekennft nichr einer Politik seinen Beistand leihen, die voi: ganzen öffent­lichen Meinung des Britenreiches, ohiu Uirterschicd de^ Parteien, in unzweideutigster Weise mißbilligt wird. AvM hofft man heute in Frankreich, daß die iranzösisch-englstM Enlente, auch wenn Frankreich die Aktion auf Faust unternimmt, weiter fortbestchen W-. e. ... - gewiß wird es ja darüber nicht unmittc.d.^.^ n-k nIW offen zu eineni Bruche zwischen den r' ! rvM möchten kommen. Aber der Zwiespalt, der :' n-â- --ip stehen muß, wird tiefer und heftiger sein, als die llnsr ru­­migkeiten, die auch bisher schon zwischen Frarrkr unn England bestanden haben, und man kennt in Frankr'^^i ch das Gedicht Sully-Prudhommes von der Marmorvajn di> einen leichten Sprung bekommen hat, der sich abe:' -rll mählich itmner weiterfrißt, bis das kostbare Gefäß eines schönen Tages bei der leisesten Berührung auseinander­­zufallen droht, toueli62 pus, sIlo ost drisoo," —! dienen will, muß sich von ihr entfernen und dem Leben dienen." „Jetzt geht es darum, das Leben selbst zurechtzu­setzen." Jetzt ist es nicht an der Zeit, Künsüer, Dichter zu sein, am wenigsten Aesthetiker, sondern Diener eines kommenden Gedankens der Ordnung des Lebens. Kunst ist Funktion des Lebens, nicht ihr Zweck und Sinn. So Ivar van Gogh; weniger als Cézanne und dennoch mehr, der andere Pol. Der Kunstschriftsteller muß sich rüsten, dem Propheten das Feld zu lassen, dem Philosophen, denr Theologen, dem Pionier der Geister, dein Fonner des Lebens; dem MensckM, der den Menschen mit Substanz erfüllt. Das ist die Meinung vieler. Diese Zeit und die Kunst sind nicht füreinander da. Aber die Zeit, wer errät ihr Werden und Wachsen, ihre Form und ihr Sich­­gestalten? " ----------------- ----------------------------------­Fenilleton. Die Kunst in Lirsem ÄugeubUck. Von Bernhard Alexander. Dies der Titel einer Schrift von Wilhelm Hausen­stein, dem bekannten ausgezeichneten Kunstschriftsteller in München, zu der sich wie auf Verabredung eine Anzahl anderer Kunstschriften gesellten, von denen wir heute die von W. Worringer, „Kiinstierische Zeitfragen", von Richard Hamann, „Kunst und Kultur der Gegenwart", und Franz Landsberger, ,chzmpresflonismus und Expressionismus, eine Einführung in das Wesen der neuen Kunst", in Be­tracht ziehen wollen. Die letzten drei gelehrte Professoren, Hausenstein und Worringer Bannerträger der „neuen Kunst". Der Eindruck ist nicht sehr erfreulich. Es dreht sich alles um den Expressionismus. Wie um das Bett eines Schiverkranken versammeln sich die gelehrten Häup­ter. Da geht es dem Kvanken sehr schlecht. Anr entschieden­sten sprechen sich die ersten zlvei aus. Sie redigieren ein­fach den Partezettel. Hausenstein kündet: In der Begeisterung des neuen Augenblicks nahm man den Expressionismus, nahm vor allem er selbst sich als eine Wcitenwendc, als eine Götzen­dämmerung. Er stellte sich, wir stellten ihn beinahe an den Anfang der Kunst. Radikalität der Kunst schien nun erst zrl beginnen... Aber der objektive Gehalt des Expres­sionismus formt sich nach eigenem Gesetz. Er wurde, was er werden konnte. Unser Enthusiasmus allein machte ihn nicht. Heute stehen wir rastend und fragend, was er ge­bracht hat. Heute — „denn heute ist er zu Ende". Aber der Verfasser scheut sich, auf die Frage, was der Expres­sionismus gebracht hat, klipp und klar zu antworten. Er hat so gut wie nichts gebracht, wenigstens nichts, was sich klar fasien ließe. Der Impressionismus ist bankrott geworden, aber auch sein Widersacher, der Erpressionis- Mus. Der Expressionismus, sagt Hausenstein, umarmte Mi^lniversum. Er wollte Gott und den Himmel uin- Er'wollte mehr, als was er vermochte. Aber das ist ^^Mas ärgste. Das Elend fing an, seit die Katastrophe, in ^^W^Besten immerhin ihr dunkles Blut ließen, vergäng­­im Manierismus der Allzuspäten und Allzu­­^^^^nsiedelte. Längst ist Expressionismus kunstgewerb­­^^Wtgewalzt. Kein Zigarettenplakat, keine Bar kommt heute ohne Expressionismus aus. Es ist ekelhaft. Man muß l>ie Macher von der Straße fegen. Sie treiben mit der Katastrophe Schindludei... „Wir leben heute, wir, die den ExpressioniÄnus betvußt erlebt, die ihn geliebt, die seinen Streitwagen gezogen haben, mit dem verzehrenden Gefühl, vi8-â-vl8 âo rien angekommen zu sein." Dio Hauptsache aber ist, der Expressionismus ver­mißt sich, Ivie ich schon bei Besprechung des Franz Marc­­schen Tagebuches bemerkte, das Metaphysische unmittelbar ergreifen zu ivollen. Auch Hausinger sagt: „Das Meta­physische hwt auf dieser Erde nie eine unmittelbare Gegen­wärtigkeit. Es g-sht im Kleide, nicht nackt." So eirtstand der maß- und sinnlose Gedanke des Expressionismus, der Gegenst-and müsse unterjocht werden. Gegenstandslose 5kunst! Ausrottung des GsgertstâMichen. Zu welck)er Willkür dies die Opfer Lieser Richtung trieb, kann joder ernresseir, der ein Bilderbuch des Expressiorrismus durchblättert. Man erkennt dann, daß es eigentlich nie einen Exprossionisnius gegeben hat, keine Einheit der Richtung, keine wirkliche Gemeinsamkeit des Strebens Deshalb ist die Richrunq so gut wie verschwunden. Die Künstler des Expressionisinus schreiten houte auf den ver­­schisdensten Wegen, siehe zrrm Beispiel Kokoschka.^ „Der Expressionismus ist tot." Von Kokoschka heißt es: Kokoschka ist wichtig. Er ist ein Zeichen der konstanten Größe, die Kunst heißt. Endlich: Konstante Größen haben auch die Dimensionen der Zukunft. Kokoschkg ist Zukunft. Also Malerei, Natur und Metaphysik sind Zukunft. Er bedeutet: Kunst wird sein, wie sie war— sofern sie überhaupt sein wird. Sic wird nralen. Sie wird Natur haben. Tie wird den Dämon haben... Das neue Pro­gramm der Bekehrten, der Enttäuschten heißt: Verismus, Rückkehr zur Natur. Aber gibt es heute rwch Natur? Kann die gegenivärtige Welt überhaupt noch in die Form der Kunst eingehen? fragt Hausenstein. Vielleicht, daß es für sie in der Tat nur noch die Davstclluirgsforin der Verfilmung gibt. Die Frage ist wichtig, wir werden ihr noch begegiren. „Oualvoll zu Iieobachten, in ivelcher ent­setzlichen künstlerischen llnbildung eine Generation von Zwanzigjährigen heraMvächft." Ist es mit der Kunst nicht vorläufig überhaupt zu Ende? Der Schluß ift besonders deprimierend. „Es handelt sich heute nicht allein um eine Krise der .Kunst, sondern auch um eine Krise, uin das Ende des Kunstschriftstellers und der Kunstschriftstellerei." „Wer Herste der Kunst Während Hansenstein auf dem Weg. der Künstler, in inniger Berührung mit der zeitgenösstichen Kunst zum Expressionismus kam, gelangte Worringer, wie es scheint, durch Theorie zu ihm. Er machte sich zuerst durch ein theoretisch-ästhetisches Buch, „Einfühlung und Abstraktion", bekannt, in dem er gegen die über­wuchernde Einfühlungstheorie die Einfühlung als nur den .eineir Pol des künstlcrüHen Triebs erwies rmd für den anderen Pol, die Abstraktion, gleiches Recht forderte. Die griechische Kunst, und alle Kunst, die von ihr abhängt, also Ne ganze Renaissancekunst bis hinab zum Barock und Rokoko, ist Einfühlungskunst, während die Kunsts der Primitiven, und zuuördeift die Kunst Aegyptens, Kunst der Abstraktion ist. Die großartigen Forschungen Riegls, zu dem sich dann auch andere gesellten, haben riberhaupt dem Aberglauben, als ob die altchristliche, die ägyptische, die primitive Kunst usw. eine ohnmächtige, eine im Können noch unentwickelte Kunst gewesen, für immer ein Ende bereitet. Wir haben .es alle in der Schule gelernt, Kunst käme vom Können. Falsch. Kunst kommt vom Kunst wollen. Der Begriff des Kunstwollens steht heute im Mittelpunkt der Kunjtästhetik. Die Aegypter wollten eine vndere Kunst als die Griechen. Sie wollten eine andere, weil sie eine andrere Einstellung zur Welt hatte», eine andere Art. des Gesichts der Welt, eine andere Weltanschauung, wenn man dieses Wort, das zur Strcrßen­­dirne geworden ist, die sich dem ersten besten hingibt, über­haupt in ernster Rede benützen darf. Kunst war damals

Next