Pester Lloyd - esti kiadás, 1923. január (70. évfolyam, 2-25. szám)

1923-01-03 / 2. szám

rLSULL I^I.OrV» 4 . Mttvoed, 3. chLQMr 1923) führen, denn ein derartiger zarter Appell wird den säumigen Schuldner wenig rühren. Die fleißigste Frau. Ein Pariser Blatt hat dieser Tage eine Preisfrage nach der verdienstliâjften Frau Frankrei^ ausgeschrieben. Diese Idee scheint eingeschlagerr zu haben. Sie hat zur Folge, daß Paris im FaWug von seinen Schön­heitsköniginnen wrd vw: ihrer -„Reine des Reines" absehen ernd sich auf die Suche nach Königinnen der Arbeit, nach „Biencn", wie Nlan sie bereits getauft hat, gehen wird. Jedes der zwanzig Arrondissements wird sein Bienchen ivählen, das einen Preis von dreitausend Francs erhält. Die Königin der Bienen empfängt einen Preis von vierzig, tauselid Francs, ihre beiden .tzosdcmren je zehntausend Francs. Das Küniginnenfest bleibt also, nur wird rricht der Schönheit gchuldigt werden, die kein- eigenes Verdienst hat, sondern den wahren Verdiensten die Ehren erwiesen werden, die ihnen gebühren. KmtttmMÄß-Angelegerrtzeiterr Ludapester Lebensmittelmarkl. Auf den -Fleischmärkten (Klauzál-, Rákóczi- und Hunyadi-tár) waren auch heute so hohe Preise in Geltung, daß das Publikum außerstande war, seinen notwendigsten Bedarf zu decken. Selbst minderwertiges Rindfleisch war nicht unter 300 k zu bekommen. Bei Kalbsleisch betrug der Durchschnittspreis 680 Ir pro Kilogramm. Auf den Fettmärkten bekundete das Publikum eben­falls notgedrungen die größte Zurückhaltung. Auch die Metzger enthalten sich der Beschassungen, sodoß die Vorräte bei einzelnen Verkäufern höchstens 5—10 Kilogramm betrugen. Die Preise behaupteten sich auch heute auf voller Höhe. In Geflügel hielt der Handel gleichfalls an den bis­herigen hohen Preisen fest (Mastgänse MO Kronen pro Kg.), demzufolge der Konsum äußerst gering blieb. Die Gemüsemärkte boten spärliche Bestände, die Preise wurde um 6—8 Kronen herabgesetzt. In Eiern gab es große Auswahl; se nach Qualität variierten die Preise zwischen 37 und 39 Kronen. Die Preisliste der Zentralmarkthalle zeigt folgende Notierungen: Fleisch: Rindfleisch: 2M bis 5M, mindere Sorten: IM bis 280, Kalbfleisch: 480—680.—720, Schweinefleisch: 860 bis 680, Fett: 780 bis 800, Speck: 660, Schmer: 760, Delikatessenspeck: 800, Kaiserfleisch: 900 bis 9M, Wurstwaren: 450 bis 780, Schwarzwurst: 180, Leberwurst: 220 bis 240, Schinken : 1100 bis 1400, Grieben: 6M, Mastgänse, Mastenten (geschlachtet) : 760 bis 800, Fett: 1000, Truthühner: 780 bis 800, Fische: 150 bis 280, groß, lebend: 400 bis 7M Kronen. Gem ü s e: Kartoffeln: 3(1 bis 34, Kraut: 40 bis 44, Kohl: 50 bis 70, Grünware: 10 bis 14, Bohnen: 110, Linsen: 180 bis 280, Erbsen: IM bis 260, Zwiebeln: 80 bis 84 Kronen. Milchprodukte: Butter: 950 bis 1550, Topsen: 160 bis IM, Rahm: 220 bis 240 Kroneir. Eier: 37—39 Kronen. Ks'MNN-ß SLÜsi" SS pisiinsdvvállás IV», 7. 1327 pènrtârl öráü 9—5-Ig. KokaLnachrichtett. Brief eines Schuldners. Mit heutiger Post ist uns das nachfvlgcnd mitgeteilte Schreiben zugegaiigen: Sehr gsehrter Herr Chefredakteur! Befliegende zwei > taufend Kronen schicke icht ats Kanzablöfung für Baron Manfred Weiß, und zwar nwchte ich diese Summe irgend­einem interLinfesfionellen Zwecke zugssührt wissen. Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Ehchredakteur, den betresfenven Zweck nach Ihrem Ermessen äusguwählen. Gestatten Sic mir noch, diesen kleinen Beitrag betreffend folgeiâ Mitteilung: Ich Lin ein unbemittelter Staats- ! bcamter mit großer Familie und sonst durchaus nicht inrstande, ' mir sernerstèhenden VeMichencn — wenir sie auch größter f Wertschätzung würdig sind, wie gewiß dieser Heros nationaier i A'âit, den ich seit vielen Jahren persönlich gekannt habe — Kränze oder Kranzattösungen widmen zu können. Irr diesem Fülle handelt es sich bei mir nicht so sehr um einen Akt der Pietät, als vieüniehr um die Abzahlung einer Schuld. Vor Jahren war ich einmal in Geldverkeigenheit, und als ich unter meinen Betzvnnten Umschau hielt, an wen ich mich um Hilfe wenden könnte, fiel meine Wahl auf Manfred Weiß. Ich epsuchte ihn um ein Darlehen von 1000 oder 2000 Kro­nen — ich erinnere mich nicht mehr ganz genau der Sumnie, f aber es dünkt mich als wahrscheinlicher, daß es die kleinere f der genannten Sianmen ^tvar —, nnd zwar suchte ich chn zu : diesem Zweck in seiner Wohnung auf. Herr v. Weiß erfüllte ! ohne jeide Benricrkung mit der größten Licbenswürdigkeit meine Bitte, nur hatte er die Sunnne nicht bei sich — d:7mals > tmugen, wie es scheint, fekhst die Millionäre nicht die Taufeuser­­noten mit sich httum, wie es heute doch jedes .Hökerweib tut; ! so versprach er, mir das Geld iir einigen Stunden zukommcn f zu lassen. Noch am se 1 ben Tage erschien dannf Manfred Weiß persönlich in meiner Woh- N ung und b ruchte mi r da s GLld. Für mich kcrmen dann schwere Zeiten, Krancheit, Krieg, Revolutionen, Todesfälle in meiner Familie — init cineni Worte: ich war nicht in der Lage, meine Schuld bei Baron Weiß zu tilgen. Erst vor einig«i Wochen kam ich in den Besitz einer Sumnie, die es mir nwglich machte, an Vic Erledigung dieser alten Verpfkichtu-ng zn den-ken, und ich war entschlossen, bei nächster GÄegelcheit den Baron aufzuisuchcil ) und ihm, um mein (Nswissen auif jeden Fall zu entlasten, einfach 2000 Kronen zu übengân, do er, trenn ich eineir Zweifel, ab ich von ihm 1000- oder 2000 Kronen Lükaunircu habe, geäußert hätte, gxwiß nur 1000 arVènomimen haben, würde. Bitte, fahr geehrter Herr Ghefrädclkteur, ronirdern Sie ! sich nicht sehr darüber, daß ich mich der Sache gerade in ihrem wichtigsten Teile nicht gencru zu entsinnen tveisz, aber das Ungemach der langen, bösen Jahre hat so manches Wichtige in meinem Gedächtnis dunkel werden lassen. Nun, als ich eben daran dachte, den Aeitpnnkt für mich sestzusetzen, an dem ich den Baron besuchen wollte, um endlich - meine Schuld zu bezahlen, überraschte mich die traurige Nach­richt, daß der ausgezeichnete Mann schwer erkrankt war, und ! nun kam vor einigen Tagen die erschütternde Kunde von sei­nem Tode. Meine Geldschuld konnte ich ihn: nichr mehr zahlen. Daß ich am vergangenen Donnerstag auch dort war in Pem Trauerhause, um vom Bcrron Abschied zu nchmen, ist wohl selbswerstöndlich. Mer wie nun die Geldschuld zahlen, die mich jetzt, nach dem Ableben meines liebenswürdigen Gläubigers, noch mehr : drückte? Zuerst dachte ich daran, einen seiner Erben auszu» ' suchen und ihm -das Geld einzuhäâigen. Hätte es aber einen Sinn gehabt, die MilliarLenerbschaft der sechs Haupterben um die verhältnismäßig winzige Summe zu turmehren? Hätte ich mich damit nicht lächerlich gemacht und vielleicht mich gar dem ausgesetzt, daß die Summe von :nir nicht angenommen wor­den wäre? So kam tnir der Gedanke, in der nun Ihnen, sehr geehrter Herr Chefredakteur, vorliegenden Form die S-cyuld „abzuzahlen". Ich weiß wohl, -daß d:es nach Recht und Gesetz keine Abzahlung ist, aber vor Gott und den Manen meines' ästigen Gläubigers dürste es doch als solche gelten. Wenn ich ihm einst il: einem besseren Jens-eits begegnm werde, wird er gewiß, tvenn ich ihm die Angelegenheit vortrage, freundlich und gütig, wie immer, lächeln. Nur eines befürchte ^ich. Wenn ich meinen Zweifel — waren es 1000 oder 2000? — äußere — und im Himmel 'darf man doch nicht verschweigen —, wird er als genauer und gewissenl)after businsssma-n, der er doch immer war und ^rin bestand doch eben ein Teil seiner Größe —, sein Notizbuch herausziehen, in diesem eventuell Nur 1000 Kronen verzeichnet finden, mir dann mit aller Ge­walt -— auch diese dürfte in guten Dingen zu seinem -Wesen gehört Laben — 1000 Kronen zurückgebm, und da bis'dahin ults-ere Valuta — wenn auch nicht auf Erden, so doch im Himmel — sich sehr gebessert haben dürfte, müßte ich noch nolsll8 voivns ein gutes Geschäs-t machen. Das will ich aber auf keinen Fall. Ich will nur meine alte Schuld an Manfred Weiß bezahlen. Natürlich nur die Geldschuld. Die Dan­­k e s schuld bleibt ewig bestehen. Hieri:: habe ich sicherlich viele, sehr viele Genossen, Es ist ja allgemein bekannt: Manfred Weiß war nicht nur ein Heros nationaler Arbeit, sondern nach mdhr ein Heros edler, menschlicher Gefirmung. , Verzeihen Sie, sehr geehrter Herr Redakteur, daß ich Sie mit meinem Anliegen und meinem langen Schreiben be­lästigt habe und haben Sie im vorhinein bester: Dcmk für Ihre freundliche Bemühung. X. X. sehr hübschen, dabei auch ergreifenden Brief haben wir unseren Lesern nicht vorenthakten zu solle:: geglaubt. Die 2000 Kronen aber widmen- wir dem Alice-Weiß-Wöchnerinnen­­heim, das unter allen wohltätigen Anstalten unserer Haupt­stadt gewiß über den wirksamsten 'Rechtstitel verfügt, dem zartfühlenden Schuldner die Rückzahlung des ihm gewährten Darlehens in Vertretung des irerblichenen Gläubigers zu bescheinigen. Ein Morphimist. In der Wohliu-ng des Detektivs Dionys Marton erschien Var mehreren Tagen ein junger Mann, der sich als Bevg!ng>c'nieu-r Gabriel K áßvmy i - Szok g a vorstellke, uud erWrt'e, vo:: besetztem Gcbiet 'kân'en Brief n:it-: gckracht zu habem Marto:: empfing den Mann, lals dieser aber erklärte- daß der Brief noch accf dem Bcchnhoife im Gepäck sei/ erschien -die Sack)e verdächtig- der Frömde bemerkte das Miß­trauen des Detektivs- m:d entfernte si'ch-. Noch am sâei: Tag konstatierte die Gattin- des Detdktivs, d^aß eit: wertvolles Arm­band, das -sich ans dem Tische befunden hatte, verschwu-nde:: - war :mÄ 'derDtebni-cmâd anAerer vis der migcbliche Ingenieurge­­wosen s-ein komi-te. Seither kamen der Po-lizei m-chrere äh::lilhe Anzeigen zu, ohne -daß man den Dieb hätte -k-rgrei-fe:: könne::. Gestern sah Marta:: den Kähonyi-S,zvlga i:: der Zsigcnond­­utca und bechi-elt ihn zur Au-sweisleilstMg, wogegen Äeser hef­tig protestierte. Er wurde -aber denn-och zti der Polizei gebracht, wo er gcjjlH gebrochen alles eingestand. Er erklärte, daß er Morphinist sei Md nur deshalb gestohlen!habe, um Morpihi um kaufen zu können. Käßonyi-Szolg-a -wurde in Haft behM-sn. I Mcsserattentat und Selbst:nordversuch. Der 28jährige Bäckergehilfe Josef Mart::: wohnte bei dem Mietwagen­kutscher Franz Iringer in der Vâralja-utca Nr. 20 ::: ! Ast-ermiete. Heute vorn:ittag kam Martin :nit sei::em Quar­­> tiergeber in Streit Md geriet so sehr iri Zorn, d-aß er sich :::it eine:n Taschenmesser auf de:: Kutsckjer stürze:: wollte. Jringer ergriff dje Flucht, so daß seine ^hnjährige Tochter Rosa im Hofe zurückblieb. Der rabiate Mensch wendete sich in seinem Zor:: gege:: das Mädchen und stieß ihr das Messer in ! dic Kehle. Als das Kind zusam:ne::brach u::d Marti:: bc­­:::errte, welches Unheil er augerichtet, ws::dete er das Messer aege:: sich und brachte sich mehrere Stichwu::de:: a:: der - Brust bei. Sowohl die schtr-ervcrletzte Rosa Jringer wie auch der stark bintcnde Marti:: würde:: vo:: d-::: Freiwilligen Ret- ! ter:: in das Rochusspiial gebracht. Marti:: konnte noch nicht ! -cinverno'.nlne:: :vcrden. ! Spenden. .Haute sin-d uns die f-olgen-dc-n Sp-enben zugek-o-m­­rnen: Als K-ranzabloscmg sü-r Baron 'Man-frad W-atß von L-ar A k t/ie ng-e s «1 l s ch r f t' für ! i>. d ust rt c l le Spreng­stoffe ilw.MO k, von Tibor Székely un-d Frcm, P-ußta­­b-srëny, ätXo k, Kusan:nu:n llL.OV-!) je für daS Llltce-Weiß-Wöch­ 8M^2^0I08 M80R NL, 8Wkl)â, 2XU()RX RLOlflLI- Z OKOLOK 07,8 - - Theater. Kmrst und ßiteratnr. — Im N a t io n al t h c a t c r unicrblcibt die für Sonnlag auqcsctzto Ausführung von „A 6z:urkoviLS-Iâiiz'ok". Statt dcS Horczegschcn Lustspiels geht Shaivâ Komövic „Idnnor lobn bL:^a88äAa"^ in der Rollenbesetzung der früheren Nussühruugen in Szene. Im übtigeu bleibt ver Wochenspiciplan unverändert. -s- N a ch m it La g s v or st ell u n g e n am DreikönigS- tage in ven Theatern der „Union", wamstag, am 6. Januar, um 3 Uhr nachmiltai^, gelst iin KLnigSlheater vaS Singspiel „Három a t âno" von F a r n g ö - Sz o m a­­hâzy bei kleinen Preisen in Szene. Zu derselben Zeit wird im Ungarischen Theater „ttrotolisn" bei Abeudpreiscn gegeben. Im Innerstädtcr Theater wieverholt man um 3 Uhr „â. xariclug loánz-" mit der aüsgczeichuete» Frau T. - Forrai in der Rolle deS Fräuleins Marie unv im B l a h a- L u j z a - T h e a t c r „I-ili bárónő- bei ermäßigten Preiseir. Im Theater aus dcr Anvrâssy - ut gehen Vie erfolg­reichsten Nummern deS Programms, „11 gonZ", „v o 82 or­kán vlronz^ba" usw., mit Beginn uin halb 4 Uhr und ebm­­sallS vei crmäßigtcn Preisen in Szene. -f-Royal-Orpheum. Im Rahmen des Januarpro­gramms debütiert im Royal-Orpheum das Küustlerpaap. Rozs Nyai. Unter Decknamen wie Miß Arizona, Maestro Rozsnyai, Miß Ritta und Mr. Her en les haben die beiden Künstler die ganze Welt bereist und ihre Leistun­gen sind geradezu unvergleichlich. Die Toiletten der Miß Ari­zona — Pariser Faktur! — sind in ihrer Neuartigkeit an sich schon sehenswürdig. Eine famose Artistennnmmer sind die 4 Ris­ley, ganz hervorragend ist das russische L ansL o j-Du ett, und der „lustigste Engländer" Happy Sin art bringt froheste Laune mit auf die Bretter. Zu diesem vortrefflichen Artistenpro­­grantm komint noch, außer mehreren sehr flotten Tanznummern, chie ungemein populär gewordene Operette „llianz^Msäâi" von Harmat und Zerkovitz, die am 1. Januar ihre 210. Ln­­suite-Aufführung erlebt hat, ohne an Zugkraft auch nur das ge­ringste eingebüßt zu haben. Wie bei der Prämiere werden allabend­lich auch weiterhin die elegante Erzsi Magyar, die schneidige Rözsi Sárvay, der ansgezeichnete Dezső ffy, Kubânyi, Jvänyi und das ganze Ensemble gefeiert. (§ine besondere Attraktion des Januarprogramms bilden eiir ergreifendes, von Zerkovitz vertontes Petöfi-Lied Johann Papps 6'kcki bol­­äog pestiek!") und zwei brillant vorgetragene neue Couplets Her-, Mine Soltis. Theater für heute: Kön. ung. §>pernhaus: ,llLnn- KLuser". — Nationaltheater: „l'ünâsilLk lilsg^arbonbLn".­— Stadttheater: „Alaroosdâl". — Lustspieltheater: Abends 7 Uhr: ,.4. kis vukrâsLâu": nachts 10V« Uhr: Mkrnaäär­­ksdurs. —Hauptstädtisches Theater: „Olivia doroegnö". — Ungarisches Theater: »Ugi ès kölcki SLsralom". — Königstheater: „X bsjaâör". — Inner st ädter Thea­ter: „LèksLLkâU uz^oloaâik kolaságo". — Theater auf der András sy-ut: „A- gong"; „Lo8EkLn;^kon;-bu" usw. — Blaha-Lujza-Theat-er: „82öp Uslaua". — Renaissance- Theater: ül^Iunâariu".— Fejtungstheater: .Rsjtol^os tânoosnö". I ist aus allerksillstöu, ALU2 spS2ÍeII ausorlossnsll » R lllatsrialisn in cken sigeusn Uapiorkabrikon Lr2ellAt, 3 ^5397 unck ist an lluslitât Ullâ kssokmsvk unüdeclceMiol:.^ GevichtslMÜe. Das Disziplinarverfahren gegen Dr. Armin Ladányi. Der^ Budapester Advokat Dr. Armin Ladányi ist unter der Prolc-: - tarierherrschaft zum Präsidenten des Verbandes der städtischen -Angestellten gewählt worden. Nach dem Sturz der Räteregienrng: wurde gegen ihn das Disziplinarverfahren eingelcitet, weil er an-^ geblich aufreizende Reden gehalten hatte. Der Difziplinarausschuß der Advoliatenkammcr verhörte in diefer Angelegenheit Zeugen, die jedoch nichts Belastendes gegen Ladányi aussagten. Unter den Anklngepunlrten befand, sich auch eine Verständigung der llön. Staarsanwaltschaft, wonach gegen Ladányi das Strafverfahren im Zuge ist, weil er zur Zeit der Friedrichschen Wahlen als Abge­­ordnctcnkandidat aufreizende Programmreden gehalten haben soll. - Doch lwnnte die Staatsanwaltschaft keine Beweise für dies« An­klage finden, so daß auch diese Angelegenheit eingestellt worden wäre, wenn Ladányi in Ungarn geblieben wäre. Er ist aber nach den Friedrichschen Wahlen nach Wien übergesiedelt und seither nicht heimgekehrt. Der Disziplinarausschuß der Advokatenkam­­mcr hat, nachdem die Anklage gegen Ladányi fallengelaffen wurde, das Msziplinarverfahren eingestellt. Erpressung oder zudringlich Forderung. In der Angele, genheit des unier dem Verdachte der Erpressung verhafteten Redakteurs Julius Päterfsy hat die -Staatsanwaltschast von einer Anklage wegen Erpressung Umgang genommen, weil die Aussagen der drei gesichädigtcn- Kaufleute kein genügendes Belastungsnmterial bilden, zum Beweise dessen, daß der An­­geklagte mit der Veröffentlichung der Angrisfeartikel gedroht hätte. Hingegen wird die Anklage wegen des Vergehens gegen 8 24 des G.-A. XIV:1914 erhoben, dessen Punkt 6 Ge­­! fängnlâstrase bis zu einenl Jahre uud Geldstrafe vorsieht für den Fall, daß jemand in drohender oder zudringlicher Weise j Geld fordert für eine Veröffentlichung öder Verheimlichung in der Presse. Die StaatsanwaUschast beantragt auch die Aufrechterhaltung der Präventivhaft gegen Pätevffy, weil dieser bei seiner Verhaftung den Versuch machte, zu fLüchteu und das in seinem Besitze befindliche Geild W ver­' Hennen. Uolkswirlschaflttche Nachrichten. Wiener Börse. Aus Wien wird uns telegvaphient: Die An-­­küirdigunn der Demarche der kleinen Entente gegen UngarnDer­­anlaßte zur Reserve, die in der Folge zu Realisationen führte. Den Truck verstärkten Büdapester Mgaben, sotvie Meldungen, woirach sich das Geld in Budapest anläßlich der Prolongation bis vier Prozent verteuert habe. Auch die hiesige Versorgung machte sich im Verkehr geltend. Die 51ulisse war überwiegend schwächer, vor allein auf ungarischem Gebiete, doch wiesen ein­zelne Gebiete auch Besserungen aus. Die Verkäu^fe hielten sich in engeren Grenzen uw die Rückgänge waren tiicht einschnei­dend. Ter Markt blieb ruhig. Es itotierten: .Oesterreichische Kredit 47.900, Ungarische Kredit 300.000, Anglobattk 123.000, Wiener Unionbank 5Í.500, Bankverein 39.700, Länderbank 182.000, Depositenbank 14.500, Alpine 403.000, Rima­­inuränyer 363.000, Skoda 829.000, Staalsbahn 920.000, Lom­barden 21-5.000, dreiprozentige Südbähnprioritäten 644.000, Salgölarjäner 1,430.000, Krupp 405.000, <L>ielltLns 37.990. Auâfolgung neuer Kuponbogen. Laut einer Kundmachung des Finaitzinin'isteriums werden zu den vierprozentizen Kwo­­nenrenie-LInleihetitrcs vom 1. Dezember 1892 bei der Staals- Tsentralkasse gegen die entsprechenden Talons neue Kupon­­dogen ausgefolgt, wenn die Titres nostrifizicrt sind und die Abtragung der Vcrmögensablösung nachgcwiesen wird. Bis 1. Juli l. I. können die Talons auch an den übrigen Staats­kassen sin Budapest an der für den 9. Bezirk) zum Umtausch eingereicht werden. „Clotilde" Erste Ung. A.-G. für chemische Industrie. Die Direktion emittiert laut Ermächtigung der am 9. September v. I. gehaltenen (Äeneralversainmlung die zweite Nate der Kapilalserbölpmg uüd bietet die neuen Akiien im V c rh äl t'n i s'v o n 5:1 zum Bezugspreise von­­k 1 5 0 0 unter Vergütungvon U 50 Svesenden alten Aktionären an. Tas Bezugsrecht rann vom 5. einschließlich bis zum 14. Januar in Vudapest bei der Unga-

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