Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1923. július (70. évfolyam, 146-170. szám)

1923-07-01 / 146. szám

Zuscrmmerchansi Vorhängen sein k«nn. Ob er auch wirk­lich vorhanLen i st, ioerden die porlamentarischen Erörte­rungen, die sich an die Ekrasttsache knüpfen dürften, klar­zustellen hân. Hier sei auch nach verzeichnet, daß Minifterpräsldent Graf Bethlen seit Freitag in Gödöllő weilt und ^dieser Aufenthalt in politischen Kreisen ebenfalls mit der Ekrasrtaffäre in Kombination gebracht wird. Die auf den Wechsel in: Landesverteidiaungsministe-­­rium bezüglichen Handschreiben des Reichsverwescrs wer­den in der rnorgigcn Ausgabe des Amtsblattes verlaut­bart werden Md lauten wie fvlgt: I. .Auf Vorschlag des kön. ung. Mnistcrprüfrdenien enthebe iich Len Feldmarschülleutnani Alexander Belrtska auf dessen ^eigenen Wunsch von den: Posten des kön. ung. Landesvertei­­bigunasministers und ernenne den kön. ung. General a. D. iGrafen Kars Csaky von Körösßeah und Adorján zum kön. ung. Laâsvertei-dig-unHsminister. Meine an die Betretenden uerichteten Handschreiben liegen anbei. ' i Gegeben zu Gödöllő, den 28. Juni 1923. Horthy m. p. Graf Stefan Bethlen m. p. II. Lieber Feldmarschalleutnant Beirtska! M.r Bedauern habe ich erfahren, daß Sie wegen Ihres erschütterten Gefurid­­tzeltsznstanLes von Ihrem Mibisterposten zu scheiden genötigt sind. Indem ich Sie ans Vorschlag, des kön. ung. Minister­­prÄsiLenten von Ihrem Posten als kön. ung. Landesverteidi­gungsminister auf Ihren eigenen Wunsch hiemit enthebe^ spreche ich Ihnen für. Ihre, mit unermüdlichem Eifer und Hin­gebung geleisteten hervorragenden Dienste meine volle.Aner- Lennung und meinen Tank ans. Gegeben zu Gödölkö, den 23. Juni t92Z. Horthy m. p. Gras Stefan Bethlen m. p. M. ' Lieber General Gras Csâky! Auf Vorschlag des kon. Ang. Ministerpräsidenten ernenne ich Sie zum kön. ühg. Lau­­hesverteidiFungsminister. Gegeben zu Gödöllö, den 28. Juni 1923. Horthy m. p. Graf Stefan Bethlen w. p. Dom Tage. Die nach Ungarn zu entsendende Mssion der Repara­­tionskommissto«. Mus Paris wind gemslbet: In ber NeparationL­­.kommljsion dauert die Erörterung des ProgrQMMs der nach Ungarn zu entsendenden Ünterfuchungskommisston fort. Im Hinblick darackf, daß die Delegierten der Groß­­^mächte sich bisher nicht auf eine gemeinsame Grundlage zu einigen vermochten, werden die Besprechungen fort­­.Pesetzt. Draf Apponyi als Vertreter Ungarns vor dem Völker­bundrate. Halbamilich wird gemeldet: Au der am 2. Juli begin­­'Nenden Tagung Völkerbundrates hat sich Graf Albert Apponhi als Vertreter llngarns in Begleitung des Lega­­itimisrates Ladislaus Gajzägo nach Genf begeben.. Auf iLer Tagesordnung des Völkerbundrates sicht .diesincll! auch die Angelegenheit der enteigneten Grundbesitze der uirgarischen ^Optanten in Siebenbürgen, die in der Äpriltagung auf die .'nächste Session Les Völkerbundrates versel)obmi wurde. Be­­^kanntlich haben in dieser Sache auf EnepfGlung des Völker- Pundrates im Manat Mai unter dem Vorsitze des japanischen Botschaiiers Adalshi zu Brüssel ungarisch-rumänische Ver­­chaiidlmigen stattgefunLen, die jedoch zu keinem Resultat Ehrten. Lei uns hübsche Gesächpfe, -die m gebrochenen Heirarèver­­j^sprechungen arbeiten. Ändere werfen sich auf Ehescheidun­­'gen, weil sie diese für gewinnbaingender ffaltcn. f'chl gehöre meiner dritten Branche an. Ich lasse mich ausspielen und heirate." Der Graf fiel aus einer Verwunderung in die andere. „Ich muß gestehen, ich begreife dich nicht recht," siagte er. „Ein Beruf besteht Loch, soviel ich weiß, aus einer fortgesetzten und regelmäßigen Tätigkeit. Wie ist es Heim denkbar, daß du fortgesetzt und regelmäßig heiratest?" , . . - -v-s .Oh, mein lieber Rolf, das ijt ganz cmfach. ,vich heirate, akier ich werde nie die Frau meines Gatten, und so geschieht es, daß dieser immer wieder froh ist, ^nn 'ich einwllllge, die Verbindung mit ihm wieder zii loieii. Das kostet fteilich Geld. Ich zwingens ihm aber durch iMLsne Tugend ab und komme so besser fort als inanche andere durch ihr Laster." .. Nun wußte der fungc Graf, wessen er lim von Daich M versehen hatte, und er dackjre über sein ieitsames Wen­­teuer nach. Da dQs (LwigweMche chm kein undekaimtes Land bedeutete, sagte er sich, daß noch nickt aller Tage Wend fei. Aber er hüllte sich in 'schweigen. Als er dann vor deni Hotel, in dem er wohme, angelangt war, hals er feiner Frau galmit aus dem ^Mi. Sie ließ es gern gefè^en und flüsterte ihm dabei rasch zu: „Ich bitte rnir ein abgesondertes Zimmer aus. Rolf willfahric ihren: Wunsche, fülirte sie in ihr Schlasgeniach und löste sorglich die Umhüllung von ihren Schultern. Dann bestellte er eine Mahlzeii. Dabei gab er sich der Hoffnung hin, Daisy werde wenigstens bei ihm eine Ausnahme Miickien. Als sic dann beide bei Tisck)c !einander''gegemkber saßeii und Wein in den Gläscrii perlic, meinte der Graf init zärtlicher Stimme: „Wer uns jetzt sähe, der würde uns für ein friedliches Pärchen halteii. Nesii, nieimand ivürde glauben, welch ein Abgrund zwischen uns gähnt. Denn, nicht wichr, du hast dock im Sinne, mir sust so mitzuspielen wie den cm­­derne, die du vor mir geheiratet hast." „So istls, mein Freund!" antwortete sie entschlossen. „Aber ich liebe dick," wendete er ein. „Oh, das haben alle gefagr." enigegnete sie. „Es hat ihnen lilchts geholfen. Darum nvein' ich denn auch: Wenn du wirklich etwas für mich fichlst, so gib mich frei." „Ach, warum willst du denn gar so rasch von mir," bat er. „Was hab ich dir denn angân, daß du gegen mich so hart bist?" „Mein Gott, eniftweilen noch nichts ... du hast ebcir noch keine-Zeit dazu gehabt. Wer siehst du, darauf kommt es ja gar nickt an. Derm ich muß es dir ja doch sagen, mein .Herz gehört nun einmal einem andern." „Wem?" ,LNeln 'Schatz ist ein Zigeunerprimas. Einer ^non den wrlLeri, dämonischen Menschen mit sckwarzen Locken und glühenden Angsn. Wunderbar meistert er feine Geige. Ich habe ihm meine Hand versprochen. Wenn ich genug erworben habe, heiratet er mich. Sonst iiickt. Verzichtest du nicht gutwillig auf mich, ch zwinge ich dich dazu, indem ich mit ihni fliehe und dich allen Qualen der Eifer­­suchr und der Lächerlichkeit preisgebe." Rolf glaubte nun, es wäre am besten, die Unierhal­­tung zu unterbrechen und ihre Forrsetzuna einem weiteren Zeitpunbre vorzubcholteii. Er erhob sich daher plötzlich, ver­beugte sich srunnn und verließ die Stube. Ein halbes Sründchen später aber Pochte er mit gekrirmmtem Finger wieder an die Tür. Er Halle dabei etwas 'Schlaues, etwas Hinterhältige? inr Blicke und kam sich gewiß schon als der glorreichste aller Sieger vor. Doch bald legten sich Schat­­lcn über seine Züge. Denn mochte er auch klopfen — nie­mand tat ihm auf. Da drückte er auf die Klinke. Allein das Schloß war abgesperrt. Ein Verdacht erhob sich in Rolfs Seele. Aufgeregten Schriites verfügte er sich m sein Zim­mer und drückte aus den Taster, dessen Glocke den Auflvgr­­ter herbeirief. Nach einiger Frist trat dieser ein. „Ist die Dame, die inrt mir gekommen ist, noch im Hotel?" ftagle der junge Graf gelassen. „Nein, mein Herr," lautste die Antwort. „Sie hat das Haus vor kurzem in einem Automobil verlassen." Der junge Graf, blies den Rauch seiner Zigarette heftig durch die Nasc.'Dann sagte er kurz: „Es ist gut." Der Kellner ging seiner Wege. Rolf war um eine Erfahrung reicher. Er verstand nun, warum Daisy Wert darauf gelegt hatte, ein eigenes Gemach zu bewohnen. Aergerlich warf er sich auf sein Lager. Lange konnte er nicht ernschlafen. Jmimw umgaukelte ihn das reizende Gesicht des jmigen lAeschöpfes, das.ihn so schnöde verlassen hatte. Endlich sanken il)m oie Lider und ein mildes, süßes Vergessen tilgre jede Versriiumung aus seiner Seele... Als er sich am anderen Dtorgen in das Frühstück­zimmer begeb-sn wollte, reickjte ihm Lex Grooin einen Brief. Er war von dem Norar, der ihm gestern die Mit­gift zugezählt hatte. Der. geschäftsrüchtige Ntann niachte ihn aufmcrsam, daß er Spr.^ia-list in Scheidungsangelegen-' heim sei und iolcke mit i;esonders geschickter Hand zu erledigcii verstehe. Der Wink war lsiois willkommen, è ! verfügte sich jn die Kanzlei. Ms er in den Wartesaal trat, ) siel fein Blick auf eine überaus wohlgestaltete schwarz ver­­schlcierre Dame, die bereits lvartcte. Es war Daisy. Sie 'verzichtete zugunsten des Gatten auf die Hälfe der Mit­gift. Tás Band, das einen Tag vorher um ihn und um sie geschlungei; worden war. ward wieder gelöft, und mit dem Mittagszuge konnte der junge Graf bereits, des Ehe­jochs entledigt, nach Baltimore reisen. ! Als er abends in dieser Stadt angekommen war, ! machte er einen kleinen Spaziergang. Da stieß er in einer ! der geraden Straßen, die er durchschritt, auf eine Mensche::­­! menge. Die Leute stauten sich vor einer Auslage. Ein ! ietöncS Frauenzimmer -war hinter den 'Scheiben zu sehen. ! Verführerisch lag es auf einer Ottomane und las in einem Buch. Rolf erkannte Daüy. Lächelnd nickte er ihr zu und freundlich erwiderlc sie scinen Gruß... Vertrauensvotum für dsr Ministerpräftdenteu. Aus Debreczen wird telegraphiert: In der heute vor­mittag unter Borfitz des Obergeffums Dr. Sigmund HaL- häzy stattgehabten Generalversammlung Les slädtischen Muni­­zipalausschuffes wurde dem Miuisterpräsideutm Grafen Stefan Bethlen Vertrauen votiert. Verlängerung eines Uebersvedlungsverhotes. Das Ung. Tel.-Korr.-Bur. meldet: Die Regierunig hat die Geltung der im Jahre 1920 erlafsenen Verordnungen über das zeitweilige Verbot Lex Nebersiedlung a-us' Len Grenz­gebieten nach Ungarn bis 31. Dezember L. I. verlängert. Wahrend Liefer Zeit dürfen die KlmtrollorgMo an Len Grenzen keine UebersiMungsbewilli-gungen erteilen und Lie ungarischen EisenbahngrenzstatiEn keine Waggons mit Uebersiodl'ungsgütern aufnehmerr. Tie Wiener Tagung der Union der Völkerbundligen. Auf der soeben beendeten Wiener Konfernz der Union der Z^ölkerbundligeu untrrbcitere Minister a. D., Geheimer Rat Dr. Albert v. Berzeviczy im Namen der ungarischen Delega­tion, wie bekannt, einen Arürag betreffend die Gegenseitig­keit und Allgemeinheit der Abrüstung. In der Plenarsitzung wurde der Antrag nach einer von Dr. Ber­zeviczy in französischer Sprache gesprochenen wirkungsvollen Rede mit allen gegen die Stimme des belgischen Sozialisten Rolin a n ge n a m m e n. Die Frauzoferr im Rrchvgeviet. Der offene Brief des Papstes. R o m, 36. Ium. Der französische Botschafter beim Vatikan Jonriart hatte für Len 3. Juli einen diplomatischen Empfang vor­bereitet. Dieser wurde gesteru abgesagt. Messaggero glaubt, daß Lies mit der franzöfkfchen Mißstimmung überden Brief des Pap-stos zusam­menhängt und verzeichnet das Gerücht, daß die französische Re­gierung Jonnart telegraphisch beauftragt habe, beim Staatssekretär einen Schütt zu unternehmen, um Aufklärung über die Bedeutung und die Ziele des Briefes zu echalten. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) (Telegramm des Pester L^vyL.) R»M, 3O.-Jmni. Die Absage des >für Len 3. Juli angsjagten >gro>ßLn Gmp­­fcmges des französischen Botschafters am VaÄkan Jwn­­nark bringt man irr päischen Kretson mü einer gewissen Spanzrun-g, Lie â Folge Les päpst­­lichen Briefes zwischen Frankreich und öem Hei» Ilgen Sckuhl emgetreteu ist, in Verbindung. Der Messaggero teilt mit, Jonnart von Paris aus aichkesor­­dert tvurde, vom Skaakssekretariat des Vatikans Erklä­rungen über die Tragweite und die Absichten des päpst­lichen Briefes einzuholcn, Meffcrggero versichert, dcrß der Zwischenfall bald bcigelegt sein werde, obwrchl er in einem besonlwrs delikaten Mom^ erfolgt fei, da zwischc-n dem Vatikan und Frankreich AusglerchsverhanL- lunge n schweben. Wahrscheinlich werde Jonnarts Stelle als Botschafter nicht unberührt bleiben. iTelggrammdeSPester Llivy d.I s R o m, 36. Jâ . ' Der Brief des Papstes wird in vatikanischen Kreisen als ein Glied des aufrichtigen Ve rKZHm u n gSw e v-kes be­­zeichrret. Las der Vatikan schon lang Verfölge. Der ^Bati'kan erwarte vom Brief einen günstigLN Einfluß auf alle. Dadurch, daß sich der PaM über die vom Kriege herrühreMcn Gegensätze stelle, suche er tatsächlich Len Friân herzustellen. Gegenüber Len zentraleuropâißchrn Fragen ver­­folgr der Papst in Wort und Tat eine z kei be-w u ß te Pv­­l i tt k, ohne sich von außen beeinflussen zu losfen. ! lTelegrammdeSPestcrLloyd.) Berlin, 86. Juni. Aus Rom wird berichtet: Im Vatikan ist man über die unfreundliche Aufnahme des Papstbrrefes in Paris nicht überrascht. Auch verhehlt man sich nicht, das Poincarè dis Macht besitzt, um der Kirche Unannehmlichkeiten zu bereiten, zumal das ftänzösifch-vatikanifche Akommeii noch nicht abge­schloffen ist, aber Papst Pius hat die Zustände im Rnhrgebret'^nicht länger mitansehen können, ohne einzugreifev. Was den Papst hauptsächlich bestimmte, ist die von Poincará am 19. Juni im Senat abgegebene Erklärung gewesen, daß es dem schnzösischen Armeebischof Raymond gelun­­gm sei, Monsignor Testa von den Ungeheuer­lichkeiten der deutschen Lügen zu überzeuge ir. Auch in den Kreisen der Kurie erwartet man kein baldiges prak­tisches Ergebnis, aber eine moralische Basis für eine Aenderung der Ruhrlags fei zweifellos geschaffen. Wenn Poincare' einen harten Kopf habe, so habe auch einen solchen Papst PiuZ, der an einer einmal g ewo nn enen Ueb erzeugung fosthalte, komme, was da wolle. Diese Ueberzcugung beruhe auf den täglichen ausführlichen und eindringlichen Berichten Testas, dem der Papst unbedingt vertraue. Pa r i s, 36. Juul. (Wolff.) Vor Beendigung der heutigen Nachmittagsfitzuiig der Kammer erklärte sich Ministerpräsident Poincarö bereit, die Interpellationen der Abgeordneten Dumesnil, Marc Sangnier und Magallon über das Schreiben des Papstes in der Reparatioklsfrags und die Interpellation des Abgeordneten Rollin über die Legitimität der französischen Schuldforderungen an Deutschland und die Slotwendigkeit, deren Zahlung zu erzwingen, am kommenden Freitag zu be­antworten. <U. T.-K.-B.) B e r 1 i n, SO. Juni. Wolff.) Gegenüber onderslautönden Meldungen wirL^ feflggstellt. Laß die Leutsche R« gieruug vom Schräen Les Papstes erst Lurch feine Veröffentlichung Keuntnis erhalten ljat. Die völlig crfmckienen Gerüchte sollen offenbar Len versöhnlichen Tendenzen des päpstlichen Schrrttes entgegernvirken. jUng. Tel.-Korr.-Bur.) Die Todesurteile des Mainzer 5kriegsgerichtes. B.e r l 1 n, M. Junin Die B. Z. am Mittag meldet aus Paris: Petit Pansim läßt sich aus Mainz melden: Das Mainzer Kriegs­gericht hat in seiner gestrigen Sitzung sieben Deutsche wegen Eisenbahnsabotageakte zum Tode verurteilt. Die Anklage stellt folgenden Tatbestand auf: In Posen­heim wurde in der Nacht von 25. auf den 26. Juni ein Stück Schiene in eine Weiche gesteckt, um den Schnellzug Wiesbaden—Straßburg zum Eirtgleisen zu bringen. Die Angeklagten Sasse, Maurer, Gruber, Hahne, Schneider, Dreier, Laut, Vrey und Köhler sind beschuldigt einer Organisation angshört zu haben, die den Auftrag hatte, Sabotageakte durchzuführen. Köhler soll Schneider angeworben und auch für Unterkunft gesorgt haben. Sasse und Dreier sollen außerdem am 30. April eine Telephonzelle sabotiert haben. Vier der Mitglieder der Organi­sation sollm die Polizei benachrichtigt haben, worauf die Ange­klagten verhaftet worden sind. Alle Angeklagten, heißt es in dkM Bericht des Petit Párisién Weiler, hatten sich zu ihrer Ver­teidigung Mlf ihre Notlage berufen und erklärt, sie hätten keine Kenntnis von den Zielen der Gesellschaft gehabt. Sie belasteten mit einem großen Teil der Vsrantwortrmg einen auf der Flucht befindlichen Komplicen. Die Rechtsanwälte, die in französischer Sprache plädierten, hobm den verderblchen Einfluß der Kreise hervor, denen die An­geklagten angehörten. Das Kreisgericht verurteilte Sasse/ Maurer, Gruber, .Hahne, Schneider, Dreier und Vrey zumTode, Laut zu lebenslänglichemZucht­­halls. Der Herbergbesitzer Köhler wurde zu fünf Iahren Gefängnis und zu den Kosten des Prozesses verurteilt. (U, T.-K,-B.) . Fraursurr a. W.» 30. Juni. Nach -W französischen Prozeßberichten über die gestriM^ Verhöre vor dem Mainzer KrieiMericht soll, der Angeklagte iG r ub e r unter anderem ausgesagt Labm, er und der" Klngs­­klaotc iSoilen sollen von der 'deutschen Polizsi wegen Les Besitzes von Dynamit festgenommen, aber wieder frcigslassen worden sein, nachdem sie erklärt itätten, der Sprengstoff dienc-zu ^Labotagcakten iin besetzteni! Gebiet. Deingeacnüiber erklärt der Frankfurter Polizeiprüsideut ^!deM Vertreter des Wolff^-Bureaus, daß die Aussage Grubers vollst.änL!g erfuuLen f c i. Die deutsche' Polizei sehe ebenfo È der pawußischc Minister Les Innern, derartige Wtentate für durchaus verwerflich an, nnL fei der Ue^rzeu­­.vnng, Laß sie in keiner Weise zu ibcâstiqen feien, fllä TÄ.-Kvrr..Bnr.) . LLO^o

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