Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1923. augusztus (70. évfolyam, 171-195. szám)

1923-08-01 / 171. szám

LLOrv .I. 1. 'S« chMß, oder Mmwandlung zu einer von ider Wirtschafts­­iAe0!graPl)ie begünstigten mittelcuropaischen Staatenfreund­­^schaft. Von dieser Alternative aus wird sich das Interesse iOesterreichs an den Vorgängen in Sinaia erraten lassen. iQesterreiä) ist durch die Völkerbundaktion dem politischen iHin und Her entzogen. Die Frage: Anschluß oder Fern­­chbleiben von'der kleinen Entente, dieses unernste Dilemma imüßigen KonOinationsspiÄes, ist abgetan. Oesterreich ist IkMglich' Wirtschaftsfricdlich orientiert; diese Politik ist ühm dmch die Genfer BereinbaMngen völkerrechtlich ge­­swäl^rleistet. Von diessin stillen Winkel späht es aber, um ssemer Zukunft willen, scharf und beharrlich, nach allen An­zeichen Wiederckchrend er Friedlichkeit in seiner llm- Lebrrng aus. _ " UnKürn Uttd drs klsins GnLents. Sinaia, 31. Juli. sOrientradio.j Ter tschechische Minister des Asußern Dr. Wenes erklärte vor Journalisten: Tie Großmächte ver­stehe« immer mehr die Nolle der kleinen Entente, und es ist­­daher begreiflich, daß sich ihr Wohlwollen für sie immer mehr steigert. Der Westen sieht ein, daß die kleine^ (Rntente ein Element der Ordnung und die Garantie des. Friedens um jeden Prels ist. Unter allen Schwierigkeiten, die jetzt Europa .ausrühren, zeigt sich bloß die kleine Entente als Faktor der Konsolidation. Die gegnerische Propaganda stellt die kleine Elltsute als Feindin Ungarns hin, Loch kann niemand konkrete Bewsise für diese Behauptung geben, womit diese sich als tendenziös erweist. Ter Wirkungskreis unseres Verbandes ist klar festgesetzt und beschränkt. Es kann unter 'je«ett, die sich nunmehr schon aus eine -dreijährige Wirksam­­;keit dieser Allianz zu berufen vermögen, auch keinerlei Zwie­tracht auftauchen. Dieser Bund erweist sich als eine der sicher­ästen Konstruktionen der Politik. Die Konferenz von Sinaia khcck die Solidarität der alliierten Staateir. und damit den Mieden ,Mitteleuropas in der Praxis noch mehr gekräftigt. ^Ung. Tèl.-Korr.-Bursau.) -» P r a g, 31. Auü. Die Konferenz in S-inaia gelangte betreffend die Frage thes Standpunktes der kleinen Entente .geaenüber Bulga­rien zu einem Einvernehmen. Sie stellte fest, daß kein Grund gegen die Fortsetzung der normalen Verbindungen und gegen ein gut-nkrchdar!icheS Verhältnis zu diesem Staate vor­liegt, so lange dir Scphioter Negierung ihre friedlichen Ver­sicherungen aufrechterhaltcn wird. Auf der Konfer-en,z wurde über den Eintritt Grieche n­­lands.unL.P olons in die kleine Entente nicht verhandelt -und es fand lediglich ein Meinungsaustausch über die gegen­wärtigen und zukünftigen Beziehungen zwischen der kleinen -EMenie und diesen beiden.Staaten statt. NalrorLKiverfamMlüttg. Die Nationalversammlung that in ihrer heutigen Nach- Mittagssitzung sämtliche 104 Beschlußanträge erledigt, die zum finanziellen Ermächtigungsgesetz eing-ebracht worden waren. Zum größten Teil wurden die Anträge — cs handelte sich um oppositionelle Resolutionen— abgelehnt. Man -genoß heute wie zur Zeit T.y m csâny i s wieder'das erbauliche Schau­spiel, wie ein Justizminister sich für die vorläufige Aufrecht­erhaltung des Duells — das bekanntlich gesetzlich verboten sst — aussprach. Ein Antrag Proppers auf Streichung des Gesetzes über den blnwerns olMSus wurde gl-sichfalls äb° - gelehnt. teil. Der erwartete'Protest Len Qpposit-ion'blieb 'nrcht -imK. Es entspann sich zunächst OnS- lebhast-e -GesMstsordnungÄiehLtte über die Frage der Zulässigkeit der nachlräglichni Unt-erbrel­­tung so wichtiger Paragraphen als Ergänzung eines in der Generaldebatte -schon erledigten Gesetzentwurfes. Die Debatte hierüber wird morgen fort gesetzt werden. In'politischen Kreisen weiß man gar nicht, wie Mlmster Kâllay sich das weitere Vor­gehen ^denkt^ ob er auf die Da-uër der Ausschußberatüng über die Valorisiernngspara-graphen die Spezialdebätte unter­brechen oder mit Auslassung der zwei Paragraphen sortsetzen lassen will. Vielleicht bringt der morgige Tag hierüber. Ge­wißheit. In der heutigen Nachmili.agssltz.ung der Natio­­nalversamml-ung wurde über die eingebrachten B e s chluß - an träge abgestimmt. -Die Mstimmung interessierte ' die Abgeordneten anscheinend üiberhaupt nicht, denn um 4 Ahr, da die Sitzung beginneu sollte, waren kaum vier bis fünf Abgeordnete anwesend. .Als Vizepräsident Hußä r. etwa- zehn Minuten nach 4 Uhr di« Sitzung eröffnete, mußte er sie wieder jusp-endieren, da picht einmal so viel Abge­ordnete wie Minister anwesend waren. Aller­dings waren die Min-ister heule in ungewöhnlich großer Anzahl erschienen, nur der.Hsnvèd-, der Bolkswahl-fahrt- urrd der Ernährunzsminister f-ehtten. llm dreiviertel 5 Uhr koirnte schiießlich die Sitzung eröftnèt. werden. Als erst.er Besch! ußantra-g kanr der Antrag des Abgeordneten Tr. G ießwein bstreffetld-das V erbot des Duellierens zur Wstimmung. Justizmiwister Dr. Nagy sprach sich gègen den Anträg aus, nrit dem Hinweis darauf, daß in Ungarn die persönliche Ehre nicht g-enügend geschützt sei, weshalb, ey a ls,J ustizminister selbst gezwungen sei, zu erklären, wenn man ihn beleidigte, würde er. si.ch auch schlagen. Er. bc­­absichtioe die Aufstellung eines eigenen Ehrenschutz­­gèrichies, und wenn dieses funktioniere, und auch sonstige gesetzliche Bestimmungen zum Schutz der Ehre in Geltung sein werden, könne an die Abstellung Les Duells geschritten werdeik. Die Mehrheit beschloß im Sinne der AusMrungen des Justizministers und lchn-te deu Antrag Giehweins ab. Ein Antrag Les Abgeordneten Baross, der Ackerbau­minister möge den Novellenentwurf zum Bodenreforyl­­g«setz noch vor den Sommer-ferien dem Hause unterbreiten, wurde mit Zustimmung des Mini-stLrs zum Be­schluß erhoben. ä , Abgeordneter Szabo hätte einen Antrag betreffend die Aufstellung von Lohneinigunzsämtsrn eiNgebracht. Für diosen Antrag hatten dreißig Abgeordnete namentsiche Abstimmung verlaNgi. Da ober nur siebzehn von den An-tragstellern anwesend waren, wiirve einfach aögestimml. Die Mehrheit lehnte den Antrag ab. Zum Antrag des Abgeordneten Cs-erti, die Regierung möge einen Gesetzentwurf über d e Einführung des allge­meinen, glei check und geheimen Wahlrechtes -unterbreiten, nahm der Ministerpräsident in kurzen Ausführungen Stellung, indeni er erklärte, der Antrag sei überflüssig," denn der Ministerpräsident werde dinesi Eniwuig über die Neuregelung des Wahlrechtes recht­zeitig ü n t e r b r e i -te n. Die Mehrheit beschloß im Sinne der Stellun-gnahme des 'Ministerpräsidenten 'iind lehnte den Antrag ab. . Zum Boschlußaiitrag Gaston Gaals, die Nehen­­b e s chä'ftia u na e n der S taa t sb e-a ni t e n mögen ver­boten werden, erklärte Ministerpräsident Graf Bet H P« n, Siei-e Frage gehöre nicht in die Kompeten,; der GesetzAsbung, sondern sei im Verordnung-lvege zu regèln. Nach die>er Er» klädung .Gras BethlèuL zog AL-geordNster G a a l seinen .A n'­­t r a g z u r ü ck. Ein Baschlusiantrag über die Au sh eb ung der Fidei­­kömmisse wur'de auf Ersuchen des MinisterprMdenten äbgelchnt. Graf B. et Hile n erklärte zu diesem Antrag kurz, die Regierung sei nicht in der Lage, sich mit dieser Frage zu bcsäsien. Der Bcsschlußantrag Bassays, der die Erbringung eines G-esetzes verlangt, das den Abgeordneten - die Zu g e'­­Hörigkeit zu Geh e i mg e sel lsch a f t e n verbiete,­'NvllrdT"âgel-<hnt, 'nachdem der Ministerprälsident erklärt tta-ttL^.di'ese Frage werde im VeroNdnungÄwege gerogält wer­den.. Zum Beschlnßantrag des Abgeordneten Propper be­tretend die Streichung des dlumsius etnusus, ergriI Unterrichtsminister Graf Kl ebeksberg das Wort, der -er-kiärte, er sei ein Anhänger der Lchr- und Lcrnfrerheit; da aber Ung-arn infolge seiner Verstüinm-elnng auch jetzt schon über .zu viel Intelligenzler verfüge, seien'.cinschränlkende Maß­regeln .notweMg gewej-en. MshM müsse er sich gegen de» Beschkusiantrag aüHprechen. -Bei der deniwkrvkisch-bürgerlicklen Opposition und den Sozialdemäaten wurde diese Erklärung des Nnterrichtsmini­­sters mit lelbhaftem Widerspruch ausgenommen. Dcâ- Hwis beischloß im Sinne der AnZtführungcn des Ministers. Die restlichen Beschlußanträge wurden in rascherem Tempo erledigt, das heißt, da es sich um oppositionell« An­träge handelte, zum größten Teil abgelehnt. Sodänn- ging kos Haus zur Sp-ezkäldebatt e^ber. Die Paragraphen 1 Lis 4 wurden unverändert angenomMen, worauf der Referent als neuen Paragraph 5 den Steuer­­valorisie-rungsparagraphen einzuschalisM bsEt­­tragte. Dieser Antrag rief auf der Linke-n lebhaften Protest .hervor. Abgeordneter Piklex: Der Paragraph gehört ins Nar­renhaus! Wgeordneter Zoltán Horváth: Putsch! FinanzMinister Källay beantragt, der neue Paragraph möge an den Finanzausschuß gÄviesen werden. Nun entspann sich eine lebhafte Geschäftsordnungs­­debattc. Die Abgeordneten He.qhMegi Kiss, Tibor Farkas, Dèues uud Stefan Farkas forderten die Unt-erbreitung eines eigenen Gesetzentwurfes mit dem Himveis-e daraus, daß es nicht angehe, derartige wichtige Bestimmungen so ohne weite­res in das Budgetprovisorium -eipzuschaltèn-, ohne daß nran -eine allgemeine Debatte darüber abführen würde. Sie wiesen auch darauf hin, daß gesetzliche Bestimmungen nach ihrer Durchberatung im Ausschüsse im Hause zuerst einer allgemei­nen Debatte unterzogen werden müssen und daß es nicht an­gehe, sie einfach in Lre Speziatdebat-te einzuschalten. Die Redner, deren Ausführungen so ziemlich miteinan­der übereinstimmten, betonten, daß besonders die von festem Einkommen lebenden Bsvölkerungsschichten nicht imstande wären, die multiplizierte Steuer zu bezahlen. Me einfache Multiplizieru-ng der alten Steuer widerspreche auch dem Prinzipe der Progressivität. llm halb achsi Uhr wurde die Debatte abgebrochen und Präsident Scitovßky verlas den Einlauf. Er teilte unter .anderem mit, daß aus Eeglèd das Mandat des nengetvählten Ab-georditeten Lendvai an daS PrcösidiuM des Hauses gelangt sei.'Tas INandat wurde an den zuständigen Ausschuß gewie­­fen. Das Haus wird die Debatte morgen sortsetzen, und zwar zur Geschäftsordnung über die Einschâktung des neuen Para­graphen. Ähluß der Litzung um drèiviertel 8 -Uhr abends. Finanzminister Kâllay ließ heute durch Len Rèferenien -1ben gefürchteten Steuervalorisierun-gsparagraphen unterbrei-Dellsn ErruregsuschaftLn, die auf den verschiadousien Ge­­chistsn zu srüden siud, in soziÄon Einricksitmgen, in öer ,'EiÄfaltimig dss HandÄs, in emer DrrsLinerung der Sit­­jten und Gebräuche. Vor allenr aber offenbart sich der -Geist Lieser Epoche in dem rsligiösen .Kult, der Berhe'er­­^lilchuing Jahlves, in der Kunst, vornehmlich der Architek- Lur Mnd der Dichtung. In Len ruhmvollen HslLongestalten -der Könige Saul, David und Salomon findet der Geift -dieser Zeit gleichsam isfeiNL sichtdave Verkörperung, namentlich in der üezaubern­­dsn Hekdengsstcrlt Davids, die auf dem Loden Palästinas .Liblicht ist, einem jener -erl-auchten Llleuschen. ftr denen sich -eine gcmz-e Kultur prachtvoll darstellt. Tenr Volke er­­«ächVint David als der Stellvertreter Gottes auf Erden, in ^späterer Zeiir hat Volksglaube messiamschr Hofftvungen M seine Person ge'tnüpft. Auch in di-esor glorrsrchsn Periode gibl ks soziale âe durch Krisgè oder durch Naturerskhein-ungM, ww­­.«ine lang andauerrtde Dürre, iftrvorgcruftn wivd. Aber -im Kampfe zwischen Licht und Finsternis siegt Las Licht, Man freut sich Les Lebens und feiert es in Festen. Unheimlich bricht nach dieser glanzvollen Zeit wie­der Las Chaos über das jüdische Volk herein. Während in Ler WRste und unter der Herrschaft der großen Könige ein einig Band hoch und nieder umschließt, führt, bald nach Les weisen Mnigs Sâmon Tode, Ler ungcdändigte Machtwille Les Adels eine soziale Zerklüftung und Au-s­­iWsung herbei. Sin Stelle des überjchäumenden Heldeu­­igoistès, der immer mehr erlischi, treten rlltiâalistischc iReguMN, unter' -dem Einsiusse der Babylonier und Assyrer wird der Glaube an einen einzigen Gott erschüt­­ftert, fremde Götter, die auch in Bildern und Figuren svevsinnbÄLlicht werden, finden neben Jahlve Anbetung und Werchrung. Eine düstere, verzweifelte Stimmung ergreift idie Entrechteten, sic findet ihre-n Ausdruck i-m „Aaum ^vom verlorenen Paradies", aus dem zum ersten Male die iSchnsucht nach Erliösung, nach einem Messias erklingt., ' Nun erscheinen, auf blutgeLüngtem BbLen, jene Ptzchrrchtgebteten-den Märtyrergesialten, Lie anch gewailtige Helden sinL. wenngleich sie nicht auf.Schlachtfè'lLern RuhmeZtaken vollLringen, die- P-wphete-n. .Äls Helden leben sie fort in der Geschichte, äls geistige Kultnrkrüger einer finsteren, stüruuschen Zeit. Ein gewa-ltiger Macht­wille erfüllt sie, ein Machtwille, Ler sich vor allem darin offenbart, Laß sie mir der größten 5lührcheit, ohne Furcht vor dem Zorn und den Verfo-r-gungen d-er Gölvaltigen, di-e Wahrheit verkünden. Ueberragende Menschen sind Liese älie-n Propheten des jüdischen Volkes, von einer ins Geistige übertragenen michelangeleLken Größe. Mückle hat in seinem Werke Porrräls vo-n Len einzelnen Pxo­­pheien entworfen, die von anschaulichster, gr-eifbaL'skcr Plastik, von .größter pslichologischer Feinheit sinL. Me diese Propheten sind unerschütt-erlich in ihrem Glauben LN die WelcherrschLs: Jahwes und di; Erhöhung Jsraels.^ die VorsrellMgen eines Messianischen Reiches erfüllen sie Mit HochgefülhiLN des Glück-es und der Harmonie. L'is soziäke Zerklüftung führt, von -einer Zeit der höchsten KulturentfältUNg, hinüber in das „Zeitalter der .Zivilisation". Mückle hat in seinem umfassenLen Werke' auch diesen Zeitabschnitt eingLhend behmiLelt, mit allen seinen charakteristischen Kennzeichen, de-m Schwinden der tiefen Frömmigkeit, der Begeisterung für die Ideale der Hekdenzeit, mit seinem Hervortreten rationalistischer Iregungen und dem Vorherrschen der eigennützigen Kaste der Priester, die sich berufen fühlens dem Volke Gesetze zu diktieren. In diese Zeit fällt der Eiichruch des Hellcnis­­nius in Juda, die Anbetung Ler lveltsroh-en Götter der Griechen, die die düstere, bußeverlangende Gestali Jahwes in den Hintergrund drängen. Mückle tritt der Ansicht Oswald Spenglers cntgegpi, daß die Zeit der Zivilisation lediglich als eine Zeit der Erstarrung anzusehen sei, er ist vielmehr der Ueberzeugung, daß sich auch in Zeiten der Zivilisation ungeheure, mitunter rasend herausbrechcnde Kräfte offenbar-en können. So sehen wir, daß in den ruhmvollen Makkabä-erkämpfen Ler Machtwille Les jüdi­schen Volkes lvieder flammend emporlodert. Jnr Buche Hiob, im Buche Daniel, im Estherbuche und in anderen Büchern spiegelt sich der Geist dieser Zeit, er hat au-ch in Len Psalmen seinen unvergänglichen Ausdruck .gefunden. Ms eine Dekânzerscheimmg Knn-en wir ansch^r daß an Stelle des alten religiösen Kultes auch wieder urzeit­­liHe Regungen wie die Dämonenangst zu ihrem Rechte gelangen, daß mystische Stimmungen die Oberhand ge­winnen. Während das Volk sich unter das Joch Rorns beugen muß, regt sich in seiner Seele immer stärker die Sehnsucht nach einem Messias, » W> * lind im Messias, in Jesus, erreicht der sMische Geist seine edelste Entfaltung, seine höchste Vollendung. Mückle, der sich mit einer ganz seltenen Einfühlungsgäe, wie wir sie Liâher bei keinem anderen Historiker beobachten konn­ten, in den Geist der sâischen Kultur eingeleüt hat —» wir müssen diese Einfühlungsgabe -um so mchr bewerndern. da Mückle kein Semite, sondern ein Arier ist —, sieht in Jesus vor allem Len überragenden Menschen,, der sich in den Bahâ der großen Propheten bewegt- Mückle erörtert die s^rage, ob sich Jesus selbst als Erlösung bringender MessiM angesehen habe, und verneint sie ^apodiktisH. ,D)er Instinkt des Wesens von Jesus," schreibt Mückle, „der sich jedem ohne weiteres erschließt, der ein Organ für seelische Feinheiten besitzt, dieser Instinkt konnte eine solche Seldst­­verklarung seiner Persönlichkeit gar nicht zrüassen." Das Werk Jesu trägt nach der Arsiicht Mückles die Wzeiche« einer leidenschaftlichen, zerriss-enen Seele, die, gerade weil wilde Kräfte in ihr walten, mit besonderer Stärke das Glück der Harmonie erlebt. Als ein Mensch, den die Weihs der Hoheit umgibt, als ein Prophet bringt er Krmde von den vergänglichen und ewigen Dingen. In einem 5lapitel, in dem Mückle den Geist der jüdsi scheu Kultur als Gesamterscheinung zusammengMßt hat, verweist er auf Nietzsche, der das Titanenhafte der großen jüdischen Propheten herausgefühlt und die Juden über die Griechen und die Ind,er gestellt hat. Ein felsenfester Glaube wurzelt im Herzen des jüdischen Volkes, es baut darauf, daß Jahwe mit himmlischer Macht die Hemmnisse besei­tigen wirb, die dem AufWeg des Volkes zu schimmernder Größe entgegenstchen. ,Llber Juida," sagt der Ver­­fasier, ,,hat nicht nur bewiesen. Laß es stark war im Glau­­bssi, es hat Mch geseigt, daß Heldengeist M dKk Mensien Wm Tage. Obergespanwechsefl Ter ReichAverNveser hat auf Vorschlag des Mimiisters des Innern den Ob-erge-span -des Tolnaer KomitatS Zo-ltâN J-orfter dieser St-elle u-nter Anerkennung feiner eyrigen Dienstleistungen, auf eigenes Ansuchen enkyoiben und den Vizegespan des Torontâler.Komitais Hofrat Auguft Jankü Zu-m Obergespa-n des Tolnaer Komitats -ernannt. Die Bydenreformnovelle. In Verbindung mit den beim Ministerpräsidenten in Angelegenheit der Bodenreformnovelle gepflogenen Bespre­chungen wurde das Gerücht verbreitet, Liese Besprechungen, an Lenen auch Graf Johann Hadik teilnahm, hätte« zu -einem Kompromiß geführt. Demgegenüber erkl-ärk Graf- Johann Hadik, daß die Besprechungen keine VereinLarunq e.xge'ben haben, und daß in mehreren prinsipiellen Fragen auch jetzt'noch Geg-ens ätze bestehen. Mit allen diesen Din­gen könne man sich jedoch erst nach Erscheinen des authenti­schen Textes Ler Novelle vor Ler O-ssientlichkeit b-efass-e«.

Next