Pester Lloyd - esti kiadás, 1923. szeptember (70. évfolyam, 197-220. szám)

1923-09-01 / 197. szám

einer neuen Währung Vorschlägen, und Mir runter ausländischer Mitwirkung. Hiebei soll v^sucht werden, ganz neue Wege einzuschlagen. Ferner wird die Frage der produkiiven Erwerbslosenfür'sorge behandelt ' werden. (Ung. Tel.-^Korr.-Bur.s Die wirtschaftliche §trise. B e r l i n, 84. August. (Wolff.) Im weiteren Verlause seirier Rede im wiri­­,sch a f t s p v l i t i s che n Ausschuß des Reichswirtschafts­­rates wies Reichswirlschaftnnnister 3t a um er auf die Not- Uvendigkeit einer Hebung der Ausfuhr hin, indem er ^den Ernst der Lage des Ausftihrhandels betonte. Nach der Statistik betrug der Wert der Ausfuhr im Mai 514 llltillioncn jGoldmark, im Juni 380 und im Juli 105 Millionen Gold­mark. Nach einem Hinweis auf die Erschöpfung der Wirtschaft, chie über keine Reserven nrehr verfüge, äußerte sich der Mi­nister über die Arbeitsleistungen in Deutschland, die gehoben iwerden müssen. Zur Fr^ der Kohlenpreise betonte der dRinister die Notwendigkeit, daß die Kohle die Weltparität nicht über-­­âschreiten dürfe. Nötigenfalls müsse für einzelne Syndikats­­^gebiete die Kohlensteuer zeitweilig l)erabgesetzt werden. Auch auf Len übrigen Gebieten der Rohstoffe nwßte, sobald es gelingt, irgendwie die Geldentwertungszuschläge bei den Warenpreisen zu beseitigen, eine Revision der Roh­stoffpreise eintreten. Zur Frage der A u s f u h r k o n t r o l l e und der .Ausfuhrabgaben übergehend, bemerkte Raumer, diese sei für ihn keine Frage des Prinzips, sondern der wirtschaft­lichen Zweckmäßigkeit. Am Schluß drückte der INinist er die feste Ueberzeu­­gung aus, daß das deutsche Volk die Probleme der Volks­gemeinschaft als erstes Volk lösen und den Platz unter den ^Völkern wieder einnehmen werde, der . ihm gel^ühre. Der Vorsitzende des wirtschaftspolitischen Ausschusses drückt die Uebereinstiinmung darüber aus, daß baldmög­lichst w ähru ngsp olit ische Maßnahm en ge­­l r o f f e n w e r d e n m ü s s e n, u m a n S t e l l e d e r h e u­­tigen Währ u ng eine stabile zu fetze n. (Ung. Tel.. Korr.-Bur.) sTelegramm des fgester Lloyd.) Berlin, 1. Zrpteinber. Wie aus Kreisen des Reichsverbändes der deutschen jJndustrie mitgeteilt wird, machte die gestrige diede des iReichswirt>schaftsmin.istiers einen starken Eindruck auf alle l Zuhörer. Ms größte Gefahr wird angesehen, daß die ^Industrie kaum noch über Devisen verfügt -und daher nicht in der Lage ist, Ätohmate­­rialien einzusühren. In Wirlsc^ftskreisen glaubt man, daß Deutschland vor der größten Arbeitslosigkeit stehe, chie in der Geschichte bekarmt ist. Man rechnet damrt, daß Deutschland im Monat September drei Millionen Arbeitslose zählen werde. Berlin, 1. Laplemüer. (Wolff.) Ter Steuerausfchnß des Reichskohlenrates sprach i sich gestern mit allen gegen eine Stimme für eine als­baldige Aushebun g der K o h le n st en e r n aus. Bei den Verl)andlungen des Iteichskohlenverbandcs und des Großen Ausschusses des Reichkohlenrates empfahl der Rei chs w i rt schafts m i n i st er dringend zur G o l d r echn UN g erst Überzüge Heu, wenn der 'Goldgiroverkehr ermöglicht fei. Unter allen /Umstünd-en müsse die Ue b e rs chr e i! un g der Wett­mar kt tar ise verhindert werden. Er werde daher gegen Preiserhöhungen se i nVeto einlcgen, wenn .sie die VorkrieIstarise oder dei: Weltmarktpreis überschreiten. An dem Steuerabbau könne erst im Notfall, wenn die Auf­rechterhaltung der Betriebe 'in den einzelnen Itevieren ge­fährdet wäre, herangelreten werden können. (U. T.-K.-B.) Berti n, 1. Dsptember. (Bub. Korr.) Das Berliner Tageblatt hat an eine Reihe i führenLer Firnren die Anfrage gerichtet, ob die tvirtschastliche Lage mit är Zeit eine nennenswerte Einschränkung der Be- i i'rièbs und Entlassung von Aribeitskräften zur Folge haben i.werde. Der Direktor ^der größten INafchinen-fabrik, der Firma Schwarzkopf A.-G., erklärte, daß es bis jetzt rnöglich ge­­wefen fei, ohire ArbeiterenirlafsrM.g und bedeutende Verkürzung . der ArbeitsAeit drrrchzukommen. Es sei zu befürchicri, daß die ' a.uhevordentlich große ZnrÄckhallnng der ArbeiiAschichten in ' abfehbarei; Zeit viele -kleine und mittlere Betriebe zum Er­­lahlnen bringen und dadurch auch die größeren Betriebe in .Mitleidenschaft gezogen werderr. Die aiÜAländische.n Aufträge feien so miniinali, daß sie keinesfalls einen Ausgleich für das znfamnrengeschrWniipfte Jnlandgeschäft bieten dürften. Die Di­rektion der Orenftein u. Koppel A.-G. teilt init, daß es wahrscheinlich in der nächsten Zeit zu größeren Arbciier­­entlassimgM und Ärbeitiszeitverkürzungen werde kommen müssen. -_______ JuSosLáMiöA. Die Uebernahme der Südbahnlinien. Belgrad, 1. September. (Avala.) Mit Rücksicht auf einen eventuellen Streik und behufs Sichermlg der Ausfuhrkampague hat der jugo­­slawrsche Staat gestern nacht die über das jugo­­'slawische Gebiet führenden Linien des Südbahnnetz cs übernommen, damit dem Termin -vorgrcifend, der für die Uebernahme im römischen Abkomuien festgesetzt wurde. (l1. T.-K.-B.) Die Maßnalpnen gegen Radies. Betgrad, 1. Scptcmbcr. (Avala.) Die Maßregeln, deren Anwenduitg die Regie­rung gestern gegen Radics beschlossen hat, sind Slefelbeu, wie sie vor zwei Jahren gegen die Kommunisteil augewcnLct wur­den. Diese MaßnahinÄi beruhen auf dem Gesetze für den Staatâschutz. Die Regierung wird übrigens bestrebt sein, die Verwaltmig-s-, Wirtschafts- Mtd geseltschaftllchen Verhält­nisse in ihrer eigenen Politik zu verbessern, sll. T.-K.-B.) ILalien. Die Beziehungen zu Jugoslawieu. Rom. 1. Scptcmdcr. (Stesani.) Die paritätische italienisch-jugosla­wische Kommission beendete ihre Arbciren. Die Ergebnisse der Beratungen werden unverzüglich den f beiden Regierungen unterbreitet. Von seiten der jugoslawi- ( scken Delegation wurde erklärt, daß die Entscheidung ihrer > iltegierung birmen 14 D.rgcn erfolgen werde. (Ung. Tel.­­Kurr.-Burcau.) .4» FâMStâA, I. Ztzptemdsr 192§ SparrieZr. Die politische Krise. Pari s, I. September. (Bud. KoN'.) lieber die Lage in M a-d r i-d liegerr wst^r­­spre-chMde Nachrichten vor. Währenb es .gestern hieß, das K-ckbinett habe d em i sf ronie r t, mM-ct Agence Havo.s -heute, im Schoße der RogierUug sei ein Kv-ust-ikt aus­­gedroch-en und drei Mitgliedcr der Regierung l)aben ihren Rücktritt cnMmöldct, treil sie Lie FortsetMtg. des Krieges in Tanger verurteil-en. Sobald die Krise beendet sein ioivd, soll eine große Qsfensipe in Marokko beginnen. Tttgesueuigkeiterr. Erkrankung der Königin von Schweden. Aus Stock­holm wird telegraphiert: Königin Viktoria ist cm einem Luftröhrenkatarrh erkrankt. Nach dem Bulletin Les Hofarztes sind ihre Körperkräfte sehr geschtvächt und benötigt sie einige Wochen der volltonimensten Ruhe. Die Hochzeit des schwedischen Thronfolgers. Nach einer Stockholmer INcldung wird die Trauung des schwedi­schen Thronfolgers Gustav Adolf mit der englischen Prinzessin von Mountbetten wahrscheinlich im No­vember stattfinden, da die betreffs der Ebenbürtigkeit der Braut aufgetauchten Zweifel bis dahin beseitigt sein werden. Begrüßung des Rektors Szinnhei. Der Rektor Päzmänti-Rnivevsität Jofcs Sgi n n y e i echielt anläßlich seiner'Wahl zum Rektor von der finnischen Akademie ein in den chsrzliHft-en Worten- abgefaßtes Glückwunschschreiben. Eduard Langfelder. Aus Gastein kommt die be­trübende Nachricht, -daß der langjährige Präsident Les Uicga­­rischen HauPtstäRischen Mühlciwerbandes Eduard Lang­felder -dort gestern im 63. Lebensjahr-e gestorben ist. Mir Lanzfel-der ist eine markante Persönlichkeit unserer Jndustrie­­tvelt, ein mächtiger Faktor in der Entwicklung unserer Mühlenindustrie aus -dem Leben geschieden- Ein Se-lfm-aLe­­maw. im edelsten Sinne Les Wortes, -begann er im Jahre 1878 seiire Tätigkeit bei der Ersten Budapester Dampsni-ühlen- Aktien-gesellschaft, -deren Leiter und nachmals Genera-ldirektor er durch unverdrossene, emsige, hinge-bungsvolle und tüchtige Arbeitsamkeit wurde. Unter seiner Leitimg wurde in die Jnteressensphä've dieses Un-ter-nchnrens eine ganze Reihe von INühleneta-blissements einbezogen, und bei allen betätigte sich Langsclder im Präsidium ober in 'der Direktion mit uner­­niüdlichem Eifer. Seitdem er vor -kurzem nach einer 45 Jahre umfassenden hingsbimgsvollen und e-rfolgreichen Tätigkeit als Generaldirektor der Ersten Budapester Dampfmühle -in den Ruhestand getreten ist, wiikte er als Vizepräsident der Direk­­tion und Leiter Les Exekutivkomitees dieser Mühle. Seine hervorr-agenden Fachkenntnisse und sein biederer Charakter sicherten ihm Las Vertrauen ^ind die Hochachtung weiter Kreise des WirtschastÄebens. Er stand an der Spitze des Ungarischen Hauptstädtischeir -Mühlenverbande-s, »oar Mitglied des Börsenrates, gehörte der Direktion der Pest-er Ungari­schen Kommerzialbank, -der Eßteraom-Szäßvärer Kohlen­­bergbau-Mtiengesellschaft und vieler anderer be-deuteist-eu Uinernehmungen au. Bor kurzem hat sich Lan-dfe-lder zur Er­holung nach BaLgastein begeben, wo er vor einer W-^-e von der spanischen Grippe befallen wurde. Dieser tückischen Kranchrit ist er gestern erlegen. Durch seinen s-tnerwarteten Heimgang kommt nicht nur die vaterländi-f-che ALühlcn­­industrie unc eiire -feste Srütze, smrbern auch alle Unter­­nehnmng-2n, bei Lenen er sich betätigt l).at, verlieren in i-hm einen erfahrenen, weisen Berater, -der an ihrem -Gedeihen in hervorragender Weife beteiligt rvar. Englands älteste Frau gestorben. INittwoch ist Frau Mary Garrett, die älteste Frau EuglanLch in ihrem 107. Lebensjahre gestorben. Sie ivar seit siebzig Jahren ver­witwet IMS verschied nun als Urgroßmntter einer großen Familie. INary Gqrrett ist ini Jahre 1817 geboren; zwei Jahre früher als Königin Viktoria das Licht der Welt erblickte, zn einer Zeit, in der Europa noch tiu Zeichen Napoleons stand. Sie feierte am 6. Juli ihren 106. Geburts­tag. Die Greisin war bis zum letzten Augenblick ihres Lebens rüstig und gesund. Iloch drei Tage vor ihrem Tode machte sie zu Fuß in: Vill-enviertel Lone-ons einen län­geren Spaziergang, empfing in ihrer Wohnung Freuüoe uns Freuridinnen und bewährte für alles, was in ihrer Umgebung vor sich ging, regstes Interesse; ja, sie las sogar mit Hilfe einer starrLp. Lupe — La il)re Augen in der letzten Zeit cttvas schwächer getvorveu sind — s.aft täglicli ihre Zeitung. Auch vom allmcihlicheu Verfall Les Erimwrungsvermögens, das sich bei jedem hochbetagtcn Menschen in einem gewissen Alter geltend zu machen Pflegt, blieb-Mary Garrett verschont. Sie konnte sich bis aus Lebensende an alle größeren Ereignisse ihres langen, überreichen Lebens erinnern und erzählte chren Bekannten über längst verKNigene Jahre, -deren einzig über­lebende Augenzeugin in ganz England sie alleirr gewesen. Tod Les belgischen Großrabbiners. Aus Paris iclk-graphiert: N-a-ch einer Meldung L-cs Matin aus- Brüssel ist der -bsl-aische Großrabbiiier Hsrmaun B l o ch aesto-cbcn. Untergang eines deutschen DampserS. Aus Amflcr­­dam wirs 'gemeldet: Der 6000 Tonnen große deutsche Da-!yvstr „Kloepser", der von Hull nach Bremerhaven untcr­­we<lK war, ist am Donnerstag infolge Icitiaen Sturme-? unterHsgangen. Beide Boote, die der Kap:tän auSfetzcn ließ, s chl ugen u rn, uns vor seinen Augen ertrank die aesaiutc Manu schäft von 41 Mau:!. Als der Dampfer zu sinken begauu, band sich der K-.rpüän an einen Ho(z-pf!ock. Er wurde als cinziger Ueber-lebcnder nach -sechs Stunden vorn D-ampiLr ,,Java" in schiver-oer-letztem' Zlistande gerettet. Theater und Politik. AuS Temesvár wird der Bud. Korr. tolegraplsiert: Gestern vormittag tuurccn auf An­­vrdu.ilng der S-taatsanwältfchast die Plaka c, itt denen die Erössituttg des uitgarifchctt Theatcr -S au- ! gckündigt wittd, konfisziert. Polizisten entfernten von Len Plakatsäu!e!t die Asficheit und nahmen auch L-ic in Sen vsscutlici! 8or-alen vorgesundeuen Plakate init. Wie verlautet, sieht die Slaatsauioaltfchaft im ungarischeit Tert Le-S Plakats eine Aufreizung, Lem Plak-at selbst wird eine rrrcdcutistische Tenbenz zugemuiet. Gegen Len. Theater.Lircklor Michael Fekete ivurde LaS Vcrscchi,eu ciugcleitet. Wetterbericht. Die südwestliche Deprcision ist über Frank­reich nach T-euifchland vorgedrunacn, aber eine sekundäre De­pression befindet sich auch über Lberitalien. DaS Maximum liegt über Portugal, indessen ist der Luftdruck auch im -Qsten hoch. Das Wetter ist in Westeuropa veränderlich, bewölkt, stellenweise regnerisch und verhältnismäßig kühl; im Osten - trocken, heiter und ziemlich ntarm. In Ungarn hat es nir- s gcnd geregnet, der Himmel ist heiter, die Temperatur hat leipziger Herbstmesse M3. Leipzig, Ende August. Füv eurige Tage verändert sich da.s Bild der fonsl so - stillen und ruhigen Städt 'der .schafft'nidLn! Arbeit. Die Straßen - ji-n-d von buirt-betvogten Mafson ül^süllt. Alle -Sprachen der. ErL.e mischen sich -mit dem sollst saft allâcherrschein'den. behag­lichen sächsischen Dialekt. Kein Wâchen- Aer Geschäf.tAstvaßen bleibt von den tanf-mLerl.ei Forincu der Zickkaure verschont. .­­Fahnen und Schilidsr schmücken die alt^ehrwüvdig.sn Häuser.­­Lichtreklamen strahlen durch die Nacht, sogar der Fußsteig wird - für die Zwecke der Propaganda gründlich ausge-nüt^t- Hu-n-' l«rte von Ver.g.aügmigs-lö!kalen wartsn ans diese Tage, in der' sicheren Höfsnung, daß die ftnlst verlasscneir RäumlichkeikLN .belebt werden von den ka-pitäkkräfti-gen und lustigen Scharen der sogenannten „Meßonkels", und die unzählbaren Meß-­­paläste füllen sich in einigen StuinLsn nrrt, den manniigsaltig-. .sten Prâktrn der Leich'chen einb a.nsl-Lndischeu Jndustri-c. Jede Leipziger Messe gest-altr-tb sich zu eimMr Meftenftein in der Geschichte des deutschen Wirlschcrstsleb-c'ws, und ihr Erfolg bec-influßte Handel und Industrie der gamzen Wâ Die äußerlichen Zeichen der Meßwoè fehlen euuch dies­mal nicht. Doch all diese glänzenden Aeußsrlichkeitcn sind nur als hektische Röte des in dem schwerstLn KrisenstadWin sich Lefindenben -deutschen Wirtschaftslebens z»i, verzeichnen. Die politische Unsicherheit im deutschen Lande und besonders­­in Sachsen hatte schon viele ausländische J-nteressenten sogar voni Besuche der Messe zurückgehvlten, uiw die aekom-, men sind, flüchten in einigen Tagen, La ein Einkauf sich als MMijgliich erwiesen hat, zumal- auch das Hotelleben heute in Deutschland sqgar für Len välüiaftarken Ä-usländex auf die Dauer unerscAoinglich ist. Bei der Frü-hjahrsnresse hat es noch einen Sturm der -. Entrüstung hervorgerufen, daß einige Aussteller Goldmark­preise angaben, und diesmal beherrscht einzig und allein die^ Gvldmarl' die Messe. Papiernrarkpreise werden ü^rhaupt - nicht mehr genannt, die Goldmark wird nur inDollcrr umgere^ net, aber das traurigste ist, daß sogar bei Lieser Rechnung viele War en ihr en Friedensp're is längst übe r- - schritten- haben. Ju einen Oireulus vitioeus ist di-e' deutsche Wirtschaft geraten. Die zwe.i Millionen Mark S t undenlöhnc der Aub-e i t e r haben zum' Beispiel die Dreißig-Millionen-Markpreise der Schuhwaren i l-ervorgernfen,und all diese phankastischenPreisbildungenbecin­­flusseuwieder die gesteigerten Forderungen der Arbeiterschaft. So kani -es, daß die ausländischen Einkäufer sich vom Markte zurückgezogen haben, und der deritsche Durchschnittsbürger kann heutzutage keine Jndustrieartikeln sich beschaffen. Me­­großen Äanfhäuser stehen leer, -und die einzige Beschäf-: tigung der Angestellten bildet die tagtägliche Erhöhung der' Preise. Nicr in Len znin täglichen Leben lurbedingt noüvendigeu ' Erzeugnissen sind an Vieser Messe einzelne Geschäfte zustande! gekommen. Kunstgowerbe-, Leder-, Spielzeug- usw. Industrie! haben die kostspielige Reise vergebens unternommen. Auckft ungarische Aussteller fehlten bei dieser Krisenmesse nicht und sie können mit ihrem moralischen und materiellen- Erfolg unter solchen Umständen zufrieden sein. Besonderes Aufjehen erregen die Erzeugnisse der -ungarischen^ Heimarbeit mtd Heimatkunst, die farbenprächtigen, auZ­­Mezököves-d stammenden Stickereien. Aber apch die anderen unaa ri schen Erzeugnisse finden ver-^ hä.ltn ismäßstg guten A bis atz durch ihre solide Aus-' führung und reelle Preisbildung. .Es wäre Zu -begrüßen, wenn - Ungarn sich aillbLld ein eigenes Messehaus erwerben köimte, UM bic Zeit der wirt-sch-rftliche-n Gesai-itdung schon in. Vüvd-igerem Rahmen miterleben zu können. Ebenso wäre es wünsc^uswert, .wenn fich das ungarische Handwerk an diefâi Wsttbcwerlb der internationalen Jlldustrie reger beteili-! gcn möchte. Außer -Nn.garn sind mit nationalen AuMellungen­­vertreten in ihren e-igenen M-essepLlästen: Q-esterrcich imd die Tschecho-Sloivakei, Mit -einer vielseitigen und gut pr-opoigierten' TaMmlunZ die Sowjetrepubli-k, und zürn ersten Male ist auch mit einer kleinen Ausstellung Mexiko erschienen. Trotz dcm materiellen Mißerfolg ist die Leipziger Messe auchs diesmal eine mächtige Kundgebung für die Tätig­keit und Lebensfähigkeit der deutschen Indu­strie. Besonders überwältigend ist in ihrem Gesamteindrmk die technische Messe, wo die Schwerindustrie mit ihren neuesten Maschinentypcn auch diesmal erschienen ist. Die- BeArctcr der deutschen Regierung und der deutschen Presse haben cs nicht versäumt, an dem Preßabend uud auch in einer, besonders ergreifenden Rhein- und Ruhrkundgebung auf die lirfachen des wirtfchafllichen Niederganges hinzuweisen,' rmd nrrgeteilt war die Meinring auch rrnter den vielen ausländi­­schc-ir Preßvertrctern, daß nur die baldige Lösung der folgen­schweren Rhem- mrd Ruhrkonflikte die Gesrmdrmg der Welt­wirtschaft mit sich bringen kann. Diesnral aber waren die Vergnügungslokale nicht über­­füllt, ftill waren die Straßen in Len nächtigeiL S.tunden. Keiner hat Luft gehabt, nach altem M-eßbrauche, mit einer Flasche Rheinwein den Erfolg des Tages zu krönen. Dps Warten -und Hoffen auf eine bessere Zukunft hat -die Herzen der Hunderttans-enLe erfüllt. Ladislaus Näcskay. Del-Ka Schuhokkasioir erstklassige Danicnhalbschuhe, Herreii­­schlchc billigst, VII-, Crzsèbet-kSrut 28; X., JHberitnyi-ut 8. Was weiter zugenommeii. Das gestrige Mapimum betrug au mel)­­rercn Orteu 32 Grad, das heutige Morgenmiuimum gleich­falls an mehreren Stellen 12 Grad. Pro gnose: Gewitter- ' regen, bei lebhafter werdenden Winden und Temperatur­­abnahnie. ' - - HsZrrtzlurNacl-AngeleKentzeiterr. LuLapeßer Lebensmittelmarltt. Jrrfolge des Preisrückganges auf den Mehmarkten und. der scit Wochen tvahrenden notgedrlmqenen Zurückhaltung der - breiten Schichten der Bevölkerung tu der Beschaffung von Fleischwaren sind bei einzelnen Großschlächtern in der Zcntral­­niarkthalle Preisabschwächnngeir VM 300 bis 500 Kronen pro Kilograrnn! erfolgt. In den Bezirkshallen blieben die Preise unverändert hoch; auf den offenen -Mirrkten gab es auffallend viel abgcftandenc Ware. In den kommuualcn Betrieben standen dem - Pubtikulil große Bestände, von amerikanischem Fleisch Mr Ver-^ ! füglmg. Die Qualität des Gefrierfleisches war tadellos, der i Zuspruch von feite» des Publikums äußerst lebhaft, da heute ' auch der Sonntagsbedarf gedeckt wurde.

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