Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1923. november (70. évfolyam, 247-271. szám)

1923-11-01 / 247. szám

OomtsrLtâZ, 1. Xovsrnber IL: â^aüenen Exposes hat sich heute Ministerpräsident Graf Stefan Bethlen wie folgt geäußert: — Mit Genugtuung stelle ich aus diesem Expose fest, daß Herr Außenminister Benes sich ireueMngs bewogen gefühlt hat, zu betonen, daß die kleine Entente Ungarn gegenüber eme Politik des Wiederaufbaues^ und der Ausammeimrbeit zu befolgen wünscht. Anzeichen des Strebens nach solcher Rich­tung konnte ich auch selber M Verlause der Genfer Verhand­lungen beobachten. Ferner Lrm dieses Streben auch iir den die ungarische Anleihe betreffenden Abniachungen zum Ausdruck, deren Inhalt ich unmittelbar nach meiner Heimkehr und auch seither der Oefsentlichkeit zu wiederholten Malen ntitgeteilt habe. Tas ivarén die Punkte, hinsichtlich deren, wie auch Herr Minister Benes erklärte, eine Einigung tanachlich zustande gebracht worden ist. '— Allgemein bekannt ist die Tatsache, daß wir die weite­ren! Vereinbarungen im Zusammenhänge mit den hiesigen WerhaNdlungen der Delegierten des Völkerbundes und der Reparationskommission im Einvernehmen nri-t den übrigen Stmlten ausarbciten tvsrden. -­— Des weiteren stimme ich mit der Feststellung, des Herrn Ministers Benes völlig überein, daß die Politik der aufeinander angsoiesencn Nachbarn durch das Prinzip der Loyalität uich der Korrektheit geleitet werden muß, fel bst- i verständlich aus Grundlage voller Geg^en­­seitigkeit. Mit Bedauern sehe ich sedocki, daß Herr Außenmiiirister Benes, obzwar er neuerdings beteuert, in die inneren Angelegenheiten Ungarns sich mcht einmengen zu wollen, was ich übrigens auch mit oller Energie zurückzuwei. sen boinüßigt wäre, auch heute noch es als nötig erachtet hat, die innere Politik Ungarns, namentlich inne.rpolitische Par­­teisragen zu berühren. — Ich wünsche mich diesmal in keine Polemik cinzu» lassen. In der Frage der Enrigration jedoch, die Herr Mini­­fter Benes in seinem Expose ausdrücklich erwähnt hat, muß ich auf meinen in dieser Sache schon unzâhligemal zum Aus­druck gebrachten Standpunkt Hinweisen, daß die Frage, ob einzelne der sogenannten Enriqranien in Kollision mit den bestehenden ungarischen Gesetzen geraten sind oder nicht, und ob sie straflos heimkehren können oder nicht, in jedem einzeb wen Falle vom zuständigem ungarischsn Gerichte zu entschei­­den ist. Auf diese Krage konrnu heure oM der, Abgeordnete Karl Rassoy in einem ..Demokratie und äußere Ein­mengung" betitelten Artikel des Esu Kurír in ânteresfan­­ter Weise zurück. . 's Jit seinen AuAiühimngs'.t errnnert. er daran, daß er un­bekümmert um die Gehässrgt-'i. die er davurch auf ach lud, stets dageoen protestiert har, dos; de: verwaine Gedanke des Liberalis.nus mit der Rchabü!.- erung Rollcutragm- einer bankerotten! Revolution verkörpert werd?. Heuie, am Jahres­tage der Oliuberrevölution, nnd angesichts gewisser Regun­gen. emps'ende er dies noch klarer als je bisher. Doch ebenso , aufrichtig niüsse er auch dagegen Vcr-wahrunq einlegcn, laß der Gedamke der Demokratie verknüpft roetlre mit dem Odiutn. das mit einer Intervention vo:l außen oder, mit der Heiinberu­­fung einer unklar definierten Eniigration einherfchreitan würde. Nachdem èr dies v-orauszefchickr, fährt! Rassay fort: j ^.Gegenüber' solchen Bsstrebui'gen müsseit wir Herrn Benes vifen erklären, daß jede Geltendmachung der dewcllratischen ' Politik, die nicht aus dem freien Willen der Ut'.aarifchsn kion hervorginae, in 11n.g>artt nicht die Konsolidierung t«nd den- Fri'eden. 'ondern im Gegenteil das W^ererauflodern des be- i reits abflauenden gegenrevolutionären Geistes beden- s tan würde. Aus diesem Gestchtswittkell fasse ich sowohl das n Gettendwerdsn der oemokratischen Opposition, wie auch ' die Frage der Emigranten ins Ange. Eskann den guten f Beziehungen zwischen Nachbarn nicht from- i men, wenn Personen, Parteien oder aeheitne f Ambitionen unter auswärtigem Druck zur ' Geltungzu gelangen trachten. Eine Bürgschaft der s guten Beziehungen mit den Nachbarn kann einzig in l der demokratischen Politik liegen. Diese Politik kann aber keinem anderen Boden als dem des nativ- ' na len Willens entiprießen. Jegliches .Ztrebcn daher, das diese Politik auf anderem Wege ins Leben zu rufen trachtet, würde lischt ihren Lieg, sondern ihrett Tod bedeuten. ' Mit gleichem Offenmut will ich auch meinen Standpunkt in > der Frage der Emigration kennzeichnen. Z.wi!chsn Emigratioit und Ewagrotion müssen wir im Ausflusse der wechselrcichen Ereignisse^ verflossener Zeiten cinéit Unterschied wachen. In ? der Emigration gibt es auch heute noch Mit - N glieder, die für die Nation einen Wert bc­­deuten. Tas Auswandern dieser Elemente ist aus deir ss Folgen der Revolution und des ihr solgenden Rückschlages ' hervorgegavgen. Verfehlt wäre es jedoch, nicht zu erkennen, daß I es in der Emigratioit aucheine andere Griippe gibt, die sich ins Ausland begeben hat, um rei'strafrechtlichen Folgen ihrer Handlungen zu entrinnen. Ich nehme an, daß Herr A Minister Benes der aktiven Teilnahme dieser letzteren. .Gruppe an der Leitung des Sckicksals der ungarischen Nation ü nicht das Wort reden wollte. So einfach liegt jedoch die Frage ? auch für die ersterwähnte Gruppe nicht. Nach unserer Auffassung darf dieser Teil der Emigration mit Recht aus politische Amnestie Anspruch lf erheben, doch glaube ich, -aß auch diese Elni- z grauten selber nicht der ,A nsicht f i li d, s ie hat­­ien durch i c bloße Tatsache ihres Domizil- Wechsels sich einen Rcchtstitel daraus er- Worben, durch a u swä r t i a e ir Druck zur Mit» bestimmung des ungarischen Schicksals be­­rufen zu werden." Abgeordlieter Rassay betont schließlich, daß einzig reine und freie Wahlen die Möglichkeit schaifsen Niürden, den nationalen Willen kundzutun, und daß nach solchen Neu- Wahlen auch diejenigen, ->e heute vielleicht nech aeMjihnisch >^if uns blicken, sich völlig beruhigt über die friedlichen Ab­­,pcr,.:n der ungarischcn Natioi, und über dic daiiern-e ckier­­itellung gntnachbarilcher Bcziehuugeii fühlen wü:-en. M 8 » < RsâLge «kvr drrr USIKerduttd. Es war ein auLgezeichneter Gedanke der llngarischen ß Gesellschaft Mr Auslandpolitik, dunch die hervorrageiiden lt Fuiiktionäre des Völkerbundes, die jetzt in unserer Mitte x weilen, ein weiteres PMikum aus berufenstem Munde mit deii Zielen und Zwecken dieser Jmstitirtion Lekanntmachen, zu lassen. In dem prMkvollen Saal des Parlaments, der sonst den Beratungen deit Delegationen dient, vexsanrmelte sich benn auch heute nachnrittag eme zahlreu^ und distinguierte e Hörerschaft, dis den geräumigen Saal fast bis auf deir letzten x, Matz ausfüllte. Unter den Amiaesenden befandeii sich der Minister des Aeußern Gèza v. Daruväxy, Justizminisier Dr. Emil v. Nagy, der E^f der Kabinettskanzlei Sr. Durchlaucht des E^rrn Rei<^erwesers Dr. Richard r v. Bartha, der Gesandte Koloman v. Kánya, Feld­­e marschalleutnant Gabriel v. Tancos, Legationsrat Graf Alexander Khue n-H èdervâry, Bischof Anton Nemes und andere Spitzen des politischen, gesells^tlichen und kul­turellen Lebens. Baron Jirlius Wlaffics eröffnete die Versammlung r mit einer kurzen Begrüßung der Gäste âd der Hörer in ungarischer und französischer Sprache imd erteilte darm dem Direktor der politischen Abteilung des Völkerbundsekretariats, Prvfessor Paul Montvux, das Wort. Es mag vorausgeschickt werden. Laß-Professor Ma n­­' t o u x als Dolmetscher beim Oberstsn Rat Mährend der : FriedensverhandlunKn zii Versailles GÄcgenheit gshabt hat, , . ltichL .nur einM der wichtigsten Abschnitte der süngsten ât , schichte aus allernächster -Whe mitWevlâLn> soUdern auch das ^ , Entstehen des Völkerbundes von seinen svften Mfänaen an " zn beobuchlen. Von freundlichem Beifalk des Muditvriums be­­' grüßt. uii!v von .Mspamiter AüfmerksaMkeit begleitet, führte I Professor M autoux etwa folgendes über Wefen und ^Wol­­. lcn des Völkerbundes aus: 'Trotzdem alle VevhcmUuugen des BuudeA öffentlich vor sich gehen, herrsche in der «aßen i Oefsentlichkeit wenig Marheit üâr die Ziele und 'Arâ, i die Vollmachten und GrenM dieser Jwstitution. Man be­gegne häuüg der Frage: Was tut der Bölkerhuud, ,h)vzu ist er . ' eigentlich da? Immer wieder stoße man auf ^das Erstaunen vieler, daß diei'c oder fene Frage nicht dem Völkerbund zur' Entscheidung Äeracben worden sei) und vor allem sei^ das mit dem .RcparationiSprobletn der Fäll. 'Gerade dieser lUmstand habe die Enttäuschung über Wollen und Vermögen der Liga in weiteste Kreise getragen. ' Temgegenüber" sei wohl angebracht, über die Organi­sation des Instituts einiges zu sagen. Die Aufgaben des Völkerbundes zerfallen in vier Katcoprien: 1. solche, Äe ihm - der „Pakt" an sich zuweise, nämlich die Regelmrg von Konflikten, die den Weltsrie-M bedrol)en, zwischen den ein­­zelnen Mitg'-iedern untereinander oder Mischen einem Mit­­blied und einem Nichtmitglied; 2. Spezialaufgaben, die nicht im Pakt vorgesehen für-, cklsv vornehmlich solche adnrin'isirativer ' Natur, Kolvnialsragen u. dal.) 3. gewisse Ausgaben, die der .Festigung oder dem reibungsloseren Funktionieren der Ver­­mndimg unter den einzelnen MÜgliederstaaten gewidmet sind, ' also Fragen der Zusammenarbeit aus dem Gebiete der Finanz­­techüik, lies Zoll- und Eisenbahuwesens!, der Gesundheitspflöge, des wissenschaftlichen Austausches usw.; 4. Ilusgaben chariia- r kiver Art, sowie solche, die der 'Licherung des sozialen. Frie- Lens bestimmt sind. Für alle diese Katsgorien brächte den Vovtrageâ dann bPeichMnde BeiiPieke bei. So ertvähnke er zu Pimkr l kurz .-l die Saar- und die vberschll^fifiH-, sowie di-e titlaelifchs Frage,. I iMdiamg ctNuas genauer aüs.die Alandsrage ein, die cr allls lms h. Muslevbeifpiel eines zu allseitiger Znfrisdenl)eit durch' den. Völkerbun- a'Us der Welt geichaffle.u KoMlikisMsss beze-i'ch- sj j neke. Gew'ch finde hien die K'vnipetenz des V-älkeübundas oft z, ihre -Grenze -aä 'der .eiprfilchisg gehüteten Souverä::itäii der Z Siäären-. Auch das ^körüstungspr-olÄt-M habe 'henke noch ein Z .Hsnidernis in -dem Sicherungsbediürims der eMzâön Mmch'te. tzi Aber Lein ernst-önkend-r Politiker 'lMbe je 'gememk, daß der- u al'ci'cheni s'eit -l-airger Zsit gkhegtle Jü.e-äle nun! mit vimemmäl j.,, verwirklicht, rver-en könnten. Tagegeni sei es ein RuhmsMkel des Völèerb.un'des, '-aß es ihm geluinaen sei, big Idee des In- vi tern!0'ö!onân Gericht-shoscs, die so ast versucht worden sei. in tzj eine hsf.riâ.igende Form zu bringen. Bisl-er seien alle Vcr­­suche.an der'-Frqge: Wer ernennt die Richter? g2s!che.-i!ter.t. Mer gerade dafür -sei es durch die ganze ZuisaWmensehMkq -de^ Bundes 'gelungen, eine Formel zu find<'en!, indsm E inon da-s Ernen'nvngsrechi zwi'schen -der V-ollver- T -saimmlung und dem -Rat auf,geteilt «habe. Zu den Spezialaufg'rben rechnete Mantoux dann vor allem die- K ll.eberwachiing der Mandate, ferner die Finanzhilfen-, g, wobei er a u f Oe ste r r e i ch kur,zeinging und her­­vorhob, daß die Art und Weise, wie Oesterreich die Hilfe des Bundes gewährt wurde, -aufden f p e z ie l'1 e n F all zu- ni geschnitten aeivescn fei, woraus doch wohl der beru­­hig ende Schluß gezogen werden darf, daß jz mit den österreichischen Bedingungen kein ein für allemal maßgebender Präzedenz­­fall geschaffen werden sollte. Nachdem Mantoux dann noch kurz einige, in die dritte der obigen Kategorien gehörige Ausgaben — Epidemieschutz, Unlerörücküng von Opium- und Mädchenliandel — uwrisien. und die vierte, deren bl rein menschlicher Inhalt sich von selbst versteht, nur gestreift hatte, schloß er mit -em Hinweis, -aß er nur eine allgemeine s Uebersickj über Len sehr vielfältigen und weitschichtigen Aus­­gabenkompler des Bundes habe geben wollen. „Man darf keine Wunder von dem Bund verlangen. Dis Louverämtät ! der Nationen kann er nicht, ausheben, Verträge nicht ändern." s Das war der etwas skeptische Ausklang des Vortrages, dem s sü herzlicher Beifall folgte. j Diese Ausführnnaen wurden dann noch von Herrn > M'treel H - d o n, einem Mitglied der Jnformationsabteilunz ! des Völkerbundsekretariats. durch eine kursorische liebersicht über dis rein technischen Formen, in denen die Beratungen des Bundes geführt werden und die Entscheidungen zustande kommen, ergänzt. Auch dieser Vortrag wurde mit freund­lichem Beifall belohnt, und nach einem kurzen -Dank des Borsitzendeir an die beiden Redner schloß die interessante mtd instruktive Veranstaltung. Tttge. Tie Auslandanleihe. In Angelegenheit der ungarischen Auslandanleihe werden von feiten des Völkerbundsekretariats der stell­vertretende Generalsekretär Avenol, der Direktor der politischen Sektion Salier und der italienische Dele­gierte S1 opPani am D' ienstag, 6. -kNovember, gleichzettig mit Herrn Brouniols, dem Abgesandten der Reparationskommlssion, hier ei »treffen. Das Andenken der Oktoberrevolution. Zahlreiche Mitglieder der sozialdemvkrgtifchsn Parla­­meiitSfmktlâ' und mehrere bürgerliche Politiker haben es M zeitgemäß gehalten, heute abend ein Festessen zur Feier der Oktoberrevolution zn veranstalten. Der weitaus überwie­­genbe Teil der öffentlichen Meinung wird bezüglich der Zweckmäßigkeit und Statthaftigkeit dieses Begirarens ganz besümmt anderer, ja Mr die Teilnehmer soM.r wenig fchmeichelhaWer Ansicht sein. Me Sodest-rs Stefan Trßas. f Die Dkes.an-Dißa-'Denikma-l-Kommbs-s.!.ii hat Heute abend in ihren Räumen auf 'dem Käroly-kör-ut a Anlaß der Wieberkehr des Todestages des großen Slaa Mannes eine .Erinn'ex'U-ngssci e r veranftaltsh, der < äußerst gewähltes und vornehmes Publikum anwohruq M-misterprösiLent Graf Bethlen und Gemahlin, Miniss des Innern Hwa-n v. R a.k ovßkh, der Präfibent d<r Kaf nâersamMlüna v. Scitovßky, der -geschästsführendo VH Präsident der RegierungDpärtei v. A-I m-äsy m v. a. Eröffnet wurde die Feier durch eine MoßangLlegte iRr des Präpdenten »der'DenkWalkommisston Ulvert v. Berz vrczh, der die Psrfön-tichfeit des Grafen- Ti-ßä würdig Vor allem die au-sopfernde Vaterlandsl-iebe Tißas, der v des schwürmerischen Glaubens in den -Dienst des' ValsrMn-d getreten sei, diesem müsse alles geopfert werden, wemn -tlotwen'-ig, selbst das Leben. Diescr .Patriotismus beeinsluf all s^ein Handeln, aber Tißa lönn:e, wen-n dies Las WgU d Landes erheischte, auch beiseite treten und schweigen. Se persönliches iGelten-rwerden opferte er stets der.AukikN.st -d Vaterlandes. Ein zweiter l)ervortreieirder Z-u-g seiner Persö üchkeit war sein sanati'sches Sucherr 'der Wahrheit und sei Wchvhei'tsliebep halbe Wahrheiien akzeptierte er nie. E dritter Eharakterzug Lißas -ivar sein uäugstMes Verharv! bei säen Enifchküssen. Der Redner tvies daraus hin, in iw serem WentliHen Äben bedürfe cs der Evtsnntnis, der Hoc s'châtzung und Besolgung der in Tißas Person verkörpert Tugenden. Es genüge nicht, Tißas zu- gedenken; unsterbli machen wir seine Gestalt nm', wann wir seinem Vorbrlde^ fv ae-n, seine glänzenden Hofsliungen un'-'. z'r - Men machen ua m iseinsm 'Linne das große Werk des Wledera'ufbaues Mr letzen. Bei dem- furchtbaren Verlust', -der unser Vaterlcmid g­­-trosfe!,, ist eines uns nur verblieben, nnd keine Macht d> Erde kann -uns -dessen berauben: d.e große Erinnerung... Nach der übeMus beifäüi.'g -ausgW'vM'manien Gsd^knel verlas Andor Kozma das Gedi'chti i),S!!e!fan Tißa!" von lllib -laus Bárd'.. SchKeßlich sprach der rsM-niierts Ws!cho.f Ladislar Rav-aß, der'seiii-cr H-stverischaf-t â Bild dev' htstorische Mlle des Grasen! Stsscru Ti^ zeich!net«. Er verwieiI aus d drei gw-ßen: Trägodken der »iingarischen Nation, -Heren eys M'Ä deM.Wschkuß der Aberijteuir-erzüge nach d>c-m Westsn, d -Kvei-te mit dem -Zufammenbrirch Lei' Mohács, die dritte m dew Ermardinlitz des! 'Graseii! Tißa chr-en HiMpUNikt- errL-icht, Mch dem Ansgkei'ch vogi Jahrs 1867 war, dos 'PoktiWs Löbe Ungavnls vanii NarivnaliltÄienpro-bHLur so -intensiv duirchdrur geii wor-dclii-. Laß diese Frage nachher kaunr nojch ei-ne AHuN finden koiinte. Gab es -a>b>er ei-ire sofichd, -so w-ar nuir eine Grof -macht, -ti'i-e die 'ehiemglitze Mona-rchie, geeÍMvt, sie in die zu 'leiten. Diese Großmacht hinwieder Vevinochtv Itsdi-Kich è der. Fornr Ws Duali-sni'us zu Wstehen, da sonst der LArs Lei stew -andersn- ausgeriöben -hätte. Ili den 50 Jahvsn' Ech!üer ! Au-sglcicki -hat dsr Mgari-fchr. S taad das W-wk vom Jahrhun derßen vallbrachi, inde-m -or 'sich W ei-nem nioderiisn! Lnropäi schen Staat umwanLesie. 'Mi'i'tkerivLi-lg saiÄerr sich aber samt siche -Krastfakto rem Europas .W'sammsir, M diesM 'Staat z zeri-vümmern. In jicnsn kris-enhaften Zeitsni war Stefa-i Tißa der 'einziige, der eine den naUonalen- Jntevessen entshre choiihie Posi'tik Zir niachM wrnrochlie. Die Gestalt Tißas weckt den Eindruck der verkörperten Jnidelliyenz. Er war eime da unmrttMarsten und -nat-ürili-chst-M M»söiiKchLit-sN. Mich i-rgende-im Tälemli wav i-n -ihm na-ch irgeitdwdscher Richdumg hiü -en-jjw.i'ckölt, fo.ndeni er war der -ÄirchschnittsuinW'r, j-edach ii vieHachev Vergrößeru-ng. Dashal-b wa-r -er der 'Kls^stje Kop 'diMs Asitalte-iS, zuM-ch -amch von! der gesundesten"BWMMs evsüllti Seine Peä'sönWkeU war dabei durchaus pro-kt-W ver­anlagt, der- 'Gsdü'Nk-e wa-r -ihm nur r«s SprwiArelt-t, vo.m Len er D-r Tat Mirporfchn'ellte. .Kein.anLsre-r Silvarsmänn hat dal Echischs so vero-MUiich für sich selbst, gemacht, wie Stssar Tißa. 'Kiel er ja efaentlich se-imer m-oMlischsri! Miss-assumg zun- Opfer. Hät-t-e er sich «f Urwriwü-rsigDsit, auf Anpassunc und OpportUinrsNMs verstanden, so wäre -es unschwer Mr ihr gewesen, den Sturz zn vermieiden. Er- hätte iru-r, .wa-s für ihr gewiß nicht schwer war, die 'Volkstümlichkeit suchen und dic O-essentlichkcit -darüber airfklären müssen, daß nicht er eZ war, der den Krieg verursacht hatte. In seiner Gattenliebe­­i-n seinem. Angarrum mrd in dem familiären ümpfiirden, das ihiii -erfüllte, sprach sich ein irgeirdwie festlich ariMUlendev Zug aus. Wenig sehen, vieles -al)nsn wir. Sem Beruf war, mit den bloßen Hünde-n die uns -drohende Vernichtung abzuwen­den. Jedweder innere Widersprii-ch von JcihMussnden, die ganze Tragik'rmseres Ungarrums hat sein Wesen überkom­men, uird' daran mußte -der einzelne zu-arimds gehen. Irgend­ein Wunder ha-t sich -oollz-ogen!. Der Geist des Üngartulnschat dieses verlassen und sich in Stefan Tißa eingenist-ot, und das lingartimi, das urn jeden Preis Selbstnrord verüben wollte, verMchte di-es -m der Person Stefan Tißas zu tun. Mit seinem 'Tod ist .die dritte, die größte ungarische Tragödie zu Ende. Wir aber müssen empsinden, daß -sie zu Ende ist, daß nunmehr 'sin neuer Zeitabschnitt der Geschichte anhebt, und müssen den Weg de-s neuen .^'bens beschreiten. Unter der nachhaltigen Wirkung dieser ergrsifsndeii Rede war dis Feier um 8 Uhr abends ,zn Ende. Dis Kriss m Dätschland. Tie neue Reparationskonferenz. fTeIegramm des Pester Lloyd.s Paris, 31. Oktober. Hitcker Len Kul-issen der Repaxati'0nÄ0Mmissivn haben! sich e-r-nsteve Schwi-erigkeiLLN eingestellt, als die offiziellen Nachrichten es erkennen lassen. In der gestrigen Sitzung, in !^r -Fsrairkrei-ch und Belgien bereit waren, die Prüfung der deutschen Note in Ängriff zu nehmen und die Einladung deutscher Vertreter zu einer der nächsten SitzuiWen zu beschließen, erfolgte zum ersten Male ein Veto itton feiten Englands. Der englische Vertreter B'ra'db-ury foxberte im Namen seiner Regierung, daß die Vechandlungen hinaus­­g e-fcho b en werden müssen, nur zunächst -die Frage des hon England uorgeichl-agenM SachvarstÄÄigönausfchnsses

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