Pester Lloyd - esti kiadás, 1925. március (72. évfolyam, 49-73. szám)

1925-03-02 / 49. szám

ÄoutLA, 2. Mrr 1925 krekesramm des Pestcr Lloyd.l Berkin, 2. März. Alle bislferigen Evörierirngen über die Frage, lvaiin der neue R e i ch s p r ä s i-d c n t gewählt lverdeii soll und welche KÄndidaten für dieise Wahl anfgcflellt worden siu-d, sind lediglich Kombinationen. So wurde narnenllich in den Kreisen der Linksparteieri bchauptel, es Mite eine Be­­spvechuiig von Vertretern des Zcmtrinns und der Bolkspartei ftattgèsunden, woiiach die Bolkspartei eine Ka-ndidatur Dr. 'Marx' für die Michspräsideu-ischa-ft untevst-ützen lvürde, sa-lls sich das Zentrii-m in Preußen zu einer Re-gi-ermigs­­bübung bereit finden würbe. Dvmgeganübcr mich festgestellt werden, daß eine solche Besprechung nicht statt-gefunden hat und daß von s-eiten dar VoiNspartei ein solches Kompromiß in kei-iver Weise beab­sichtigt ist. Ter Porteivorstand der Deutschen Bolkspartei wirb am 9. März züsaMmcnireten. Es ist mit Sicherheit an­­zunchbrcn, d-rß die Voikspariei bei der W-ihl des neuen Reichspräsidenten nicht gesowderr Vorgehen, sondern sich mit anderen grossen parlamentorifchsn Organis-aiwnen ins Ein­vernehmen setzen wird, um die Aufstellung eines gemein­samen Kandidaten zu besprechen. Außerdem wurde von dsmvkratischer Seile eine Kandidatur Tr. Luthers für die Reichspräsidentsch-At erörtert. 'DeM-gegeMiLer wird in rschtsstchettdelr Kreisen hervovgehoben, daß man es weder für wahrscheinlich, noch für wünschenswert erachte, daß der gegenwärtige Reichskanzler bal-d wieder von isoi-nsm Amt zurücktritt. Voraussichrli-ch wird die Neiuvahl am 26. April istattfinden. , -nv-Berlin, 1. Marz. (Wolss.) Um Mltt>ern-acht wurde die irdische Hülle des Reichspräsidenten Ebert vom Wests-anatorium, wo ihn der Tod von seinen Leiden erlös«, nach der Wilhelnrslraße nber­­aeführt. Ach! Träger trugen den mit der Rcick^alagge be­­^ckten Sarg ald-S dem Sterbezimmer auf den mir vier Pferden desponnten Trauerwa-szen. Beritien<: Poliz-ei vildete die Spitze des Trauerzugcs. Tann folgte dcw Tvauerwagen, eskortiert von eiirer Albteilung Reichswehr. IN einer Anzahl Equipagen gaben die Minister dein Dahingeschisdenen das letzte âleit. Eine Abteilung berittener Schutzpolizei ichtoß den Zug ab. sll. T.-K.-B.) Berlin, 1. ÜILarz. sWolilf.) Gegen 1 Uhr nachts iraf der Trauerzug im Trauerhauje in der Wilhclmstroße ein. Während des ganzett Weges bealeitetcn trotz der s)>äten Stunde zahlreiche Passanten den Zug.''Atidcre ließen ihn mit entblößtein Hatipi an sich vorüberqchen. Vom Brandenbur-ger Tor att bis zum Palais des Reichspräsidenten bildeten etwa 2000 Reichsbanncrleute mit Fahnen und Fackeln Spalier. Besonders lebhaft ->vor der Ver-köhr in der Wilhelinstraße, wo dce Poltzei, wie dies auch in der Ivachinkstalcr-Straße geschcheti nrußte, Ab,perrinaß. regeln getrofsen h.üte. Im Palais i>i der WUhelmstraße wurde der Verblichene voti seinen Familieitmitgliedern in Obhut ge­­-nommen und aufgebahrt. s'U. T.-K.-B.) B e r l i n, 1. März. lWolss.)' Tic Trauerfeicr der Regierung für den verstorbenen Reickispräsidentcli findet ani Mittwoch, 4 Mär;, '.iachmittag um drei Uhr ini .Hause des Reickisprirsi­­deii'ten statt. T-r Rcichskanzler wird hicirei die Gedcnkredc -halten. Jnt Anschluß an diese Feier erfolgt unter MilUaris^r Trauerparade die Uebcrführung zunr Potsdamer Bahnhof. Ter Wca des Trauerkoiidukts führt durch das Brandenburger- Tor utn'daâ ReichStagsgebäude herum. Dort findet vor dem auf der Rampe hcilteiideil Leiihcnwageii eine Abschiedskund­­qebunq des Reiâags statt, desseii Präsident den letzten Gruß der dcutscheti Volksvertretung überbringen wird. Diese Trauertündaebiing wird zualeich größereri Mengeti der Be­völkerung (tzelkgenheit geben, dem toten Reichspräsidenten d,e letzteii O-rüße darziibringen. Daraus tvird der Zug den Weg durch die Friedensallce imd die Budapester Straße Niich dem Potsdamer Bahnhof fortsetzen, desseii Pârtalfront einen tiürr­­kiaeti Trauerschniuck erhalteti soll. Vmn Bahnhof findet dann etwa iint halb 7 lihr abends die Ueberführung nach .HeiLel­­berg statt, lvo Donnerstag vormittag die Beerdigung erfolgen Wird. lUnq..TeI.-.Korr.-Btrr.) Berlin, 1. Marz. (Wolff.) 'Der Aelteftenrat des Reichstages beriet heute über ric Betciliguna des ReiäBtages au den Trauer­­feierlichkestcii aus Anlaß des Ablebens des Reichspräsidenten. Er äußerte den Wunsch, daß die Trauerfeierlichkeiten nach denr Reichstagssitzungssoal verlegt werden. (11. T.-K.-B.) Berlin, 1. März. (Wolff.) Bei F rau Ebert und irn Bureau des Reichs- Präsidenten ge^n stitndlich in großer Fülle weitere Beilei^­­kundaebungen ein. Anter anderem sandten Telegrainme: der österreichische Bundespräsident Hainisch, die .KSirrge von Italien. Sckweden iind Dänemark, die Prä!(idenien von Por­­tu-aal, -Mexiko, Griechenland und Litauen. sU. T-K.-B.) Berlin, 1. März. sWolff.) Am herrtiqen V o kks - T r a u er ta g für die Krieasgefallenc'n wiirdeii die Flaggen von sämtlichen stcro.tliiHen mrd städtischen, sowie zahllosen Privalgebäuden auf Halbstock gesetzt. Die Trauergottâeir-stx: waren ungenmin stark besucht. » In Berlin sanden mittags mehrere eindrucksvolle Gedenk­­fÈim statt. Arr den TrauerfeierlichTeiten im Reichstag waren der ReicMkanzler, sowie alle in Berlin weilenden Rmchs­­minister, scwie die ^fs der Heeres- und der Marineleitung erschienen. » In seiner Gedenkre-de gedachte der Präsident des VoW- bundès für deutsche Kriegergrâberfürsorze auch des Tc»des .des Reichspräsidenten, der selbst Mei Söhne im Kriege verloren l»atte und nach seiner Zusage an der heutigen Gedenk'eier llättc tcilnehmen sollen. («11. D.-K.-B.) (Telegramm des Pester Lloyd.) Berlin, 2. März. Das Berliner Tageblatt nieldet: Im Friedrich-Wilhelm- Gymnasium zogen bisher noch nicht ermittelte Schüler in An- Wesenheit des Direktors anstatt der Trauerflagge ein schnnchi­­ges Taschentuch auf .Halbmast. Mehrere Passanten bemerkten den Vorfall und Lcnachrichtigteu die Schutzpolizei, die die Ent­­^rnunq des Taschentuchs veranlaßte. Der Arektvr, der erst nachmittag von dem Vorfall erfuhr, verständigte sofort die zu­ständige höchste Stelle, und erbat die Einleitlmg einer strengerr Üntersuc^nq. . 3 » Deutschland. Die HandelsvertragsverhEdlungen mit Polen. Warschau, 1. Mir.;. iPâische iLeleqraphsuaMntiir.s Die palmisè. Tele­­qatiou! nir die de u t sch-p o 1 n is che u .tzandels­­v c r t r a ve r h a n d I u n q e n. die am 2. Mär.; in Berlin wieder ausqenoiMnen werden, ist gestern nach Berlin abZereist. sUn!;. Tel.-Korr.-Bur.s Frankreich. Die Annahme des Blchgetprovisorimns. Paris. 1. März. (Havas.) Dne Kammer hielt eine Nachtsitzung ab, die bis 8 Uhr früh dauerte. Das B ud g c t p r o v i s o v i u m für den Monat März wurde mit den vom Senat vorgenont­­znenen Abänderungen mit 530 gegen â7 Stimmen endgültig an gen ommen. .Hierauf wurde die Debatte über das Finanzgesetz fortgesetzt, das a,»f einefn 0iUsge.gliche­­nen Budget in der ^Höhe von 34.180 Millionen Francs basiert.In den, Füianzgrsetz ist eine Abgabe auf verfchieLenc Lebensmittel vorgesehen. Der Generaliberrchterstatter er­klärte, infolge der Mehreinnahmen betrage der Ueberschuß der EiNnahmen über die Ausgaben 43 Millionen. Abgeordneter Loucheur sagte, das FinanMsctz lege Mar dem Volke s-^ere Opfer auf, ober die Bevölkerung wivo dazu ihre Austirmnung zu.m fiawnziellen Wohle Frank­reichs geben. Ministerpröfioent .Herriot betonte, zmn ersten Male sei das Budget t^ercinhätlicht und weise auch die Zahlungen Deutschlanrs auf. namentlich 1250 Millionen für das all­gemeine Budget und 650 Millionen für die Kasten der Be­­'fetzungslruppeu. Er antwortete auf die Kritiken der Oppo­sition und sagle: Für uns zählt nur vaS Interesse des Landes. Wekche Schdvicrigkeite-n auch immer auftauchen werven. wir Werden llMen cntschlossem und einzig vom rgsent­­lichen Interesse acleitet. die Stirne bieten. Die Kammer nal)m hierauf einen neuen Artikel an, worin die Schafsung einer Am o r t ifat i om skasse vor­­gesebeit ist, die autonnom sein wird,uüd deren ljarptsächlichste Einnahntegucllen die Ueberschüsse ans den budgelchen Einnahmen intd Lic künftigen Eingänge aus den Annuirälen des D'arvcsplanes bilden werdâ. Goneral,berichters<atter Violette gab lxr Meinung Ausdruck, daß nran schmi setzt für diesen Zweck 800 Millionen einsetzen könne. Finanzministcr Clcmcniel wies hierauf die großen nationalen Interessen an der Amartifationskasse nach und erklärte, Frankreich sei eiir .Handelshaus mit glänzenden .Hilfsgucllcn, -dessen Betriebskapital jedoch nicht genügend sei. Die Regierung werde die Amortisicrungskasse aus allen ,Hi-lf-quèllen, die sie auUchließen könne, dotieren. Schließlich wurde das Fimanzgefetz nii-t 328 gegen 239 stimmen an­­genomiwen. (11. T.-K.-B.) Paris, 1. März. ilWoHs.) K ammer und Senat haben iin Verlaufe der gestri-geu NachmiltagLjsitzvng das provisorische Bndget- Koölfiel für den Monat Äèärz bávilliat. Es halwn sich einige >S-ck>wi«rigkeiten ergeben dadurch, daß der Senat die Kredite -für -den Bau von Schnldsbäu^den heraLlsetzle, wodurch die Sozialislen in der Kam-mcr einen Augcüblick fchvankten, ob sie Las Budget anndhincu köuutcu. Nach einer Rüchjjprache mit Herriot -cnlschlosscn sie sich schließlich, -dem Bndget­­z-wbk-f-Iel tie ZustinMiung zu gewähren. Der Senat Hal das provisoriscl^c Budg-et einftimtnig, die Kammer mit 530 gegen 37 -Stimm-en angenommen. Die Sicherheitsfrage. (Telegramm des Pcstcr Lloyd.j Berlin, 2. März. Matin vcrzcichnci an hervorragender Stelle genauere Anaoben über die Eröffnungen, die Botschafter .Hoesch knrAich in der Si ch e r u n g sf r a ge gemacht habe. Tailtz Aèail meldet ergänzend, Deutschland habe seine Bereitwilligkeit erklärt, etwaige deutsch-französische Streitfragen iit Zu­­kunft ernent Schiedsspruch zu unterwerfen, .iderriot habe sich feine Antwort vorlchalten und dem Bot- D-aftcr mitgeteilt, daß er zunächst die Alliiertenmâchte zu Rate ziehm werde. , , Petit Journal schreibt im Hinblick auf dts Garantte­­verhandlung^n, die erste Voraussetzung für die Aufnahme Deutscblands in den geplanten Garantiepakt sei, daß Deutsch­land ochte jeden Vorbehalt in den Völkerbund «intrcte. damit es auf jeden Versuch einer Abänderung seiner Grenzen endgültig Verzicht leiste und damit gleichzeitig seine unter den Vertrag von Versailles gesetzte Unterschrift nochnmlS be­kräftige. Paris, 2. März. (Delegramm der BMapestei: Korrespond-enz.) Senator Jouvenel veröffentlicht im M-alin einen Ariik-el unll:r der Nckbevschrist: „Die Politik der dritten Un t er schr-if t", in dem er für die Berh-andkungen mit TeutWitid Stellung nimmt. Von der Stellungiiahme der britischen Vcrieivigungskom-mifsion ausgehenb, die dasiir «intrat, England könne bl-oß dann an der LÄUiig des S i ch e r he i tsp r ob l em s teilnehmen, wenn ein Go­­rontiepakt zmiflchen En«;lpnd, Frankreich und Be-lMn zu­­swnLe kommt, erklärt der Senalor, ein svlch-er Plan wäre ein -onnchmLares Krimpromiß, doch müßte ein Uebereinkom­­men zuisiande gebracht werden, das sich auf die Pimkte 42, 43 und 44 deHä Versailler Vertrages bezieht, auf zehn Jahre -für We ste u ropa Geltung Hai le, um fodann aus die Lflgrc n zen Teulischl-andls -ausgedehnt zu werden. Auf diâr Grundläge müßte eine Sicherungsäkle zuslan-de ko>nimen, die sich ou-f ganz Europa bezieht und das Genfer Protokoll ersetzen Dnnte. fehlungen, Ie;;e aber auf alles, was auf die Mheime Neubil­­dunq der deutschen Aruree Bezust hat, viel größeres Gcwiâ^» als auf gewisse Berstötze der Wasfener^ugung, die nicht ver­­hiirdert lverden und die vorläusiq keinen aroßen Maßstab an­nehmen können. Besonders hebt das Konntee die Wiederauf­­stellunq des deutschen Großen Generalstabes l)ervor, der 240 Off!,;ierc für 100.00Ü Adann umsasse, tvährend 1913 für eine Million Mann ein Generalstab von 314 Ofsi^iereri vorhanden lvar. Die Reichswehr sei zu einer Kaderarmee getvorden mit vier Offizieren auf einen Mann nfw. Der Fvchrapport bo­­schränke sich übrigens auf allgemeine Vorschläge. Erst auf Wunsch der Botschafterkonferenz tvcrde das Komitee enj^Lküg technische Einzelheiten für die BedinMn.gen ausarbciten, die Deutschland ausrrlegt werdcir sollen. Die Frage sei indesfen, ob sich die Erörterung des Berichtes auf die Botschaft«», konferenz beschränken, oder — tvahrscheinlicher — einer iw, terollrierten Konferenz Vorbehalten sein werde. Paris. 1. Mär». Die Agènce .Havas .rsâek: Das G-eEcht, wonach doâ .Kabinett sich einer Veröffentlichung des Berichtes der .Kontrollkommission wiLersetzM würde, weil er keine schweren Verfehlungen Deutschlands enthülle, wird dementiert. Der Berrcht stellt im Gegenteil bedeutende Verfchlnngen fest^ Die Frage der Veröffentlièn-a des Be­richtes wurde übrigens vom interalliierten Militärkontroll» komitse nicht erwogen, weil sie allein der Entscheidung de* alliierten Regierungen unterliege. sU. T.-K.-B.s Paris, 1. März. sHovas.f Die BotschasterkonKcrenz wirtd Ticnstaq den Bericht der Kontrollkommission und die diesbczü.gliche Note des interalliierten Militär» komitces einer Prüfung urüerziel)eu. -sll. T.-K.-B.) (Telegramm des Pc st er Lloyd.) London. 2. März. Wenn nicht im letzten Augenblick ein« Aemdevung einLviti — .so schreibt der di-plr«matische Berichterstatter des 'Daich Delegraph —, so wird heute das Versailler .Komitee des Bericht über die .Kontrolle, den Foch verfaßt hat, Vorlagen. Ter englische Genaralistab criwartot dear Bericht »rit größtem Interesse. Man hört, daß die BernfmilitärS der englischen Armee erklärt haben, sie seien nicht in dev Lage, mehrere Punklc der Anischuldigunigen des Kontroll­­berichtc's zu bestätigen. Lllas die W a f.se ns ab r i-ka t i o« anlangc, so sollte weniger ans die gépimén Vorräte, als darauf Bezug genommen wervein, daß entgegen don Bestiw­­nrungen des Versailler Vertrages in geüvifsen Munitions­fabriken gleichwohl schwere Geschütze heraestellt tvorben seien. Der Siondpunkt der englischen Regierung sei in dreifachere Beziehung seftgeleAt: 1. Tie R ä umr u ng Kölns soll von der dsuischeu Er­füllung des Vevsailler Vertrages abhängig sein; 2. Deutschland soll a,usqesorld«r i werden, innerhalb kürzester Frist feine Vergehen gutzn» m a ch e n; 3. dttS allgemeine S i ch e r he i't spr o L lc m kann init diesem Punkt nicht in. At<is<umn«nhang geörachtl werken. , Dieser Slondpnnkt sei durch die englische Sicherheits­politik für Europa feslgelegt, und ohne ZuslimMUng der eng­lischen Dominien könne keine Entscheiidimg qetrosifen werden. -Herriot habe dies überselhen, wenn er von einer interalliier­ten Konfcr-euz spreche, >die die Sichevheitsfra'ge z>r diÄkutierei* habe. , Der Kontrollbericht. (Telegramur deS Pesier Llop d.f Paris, 2. März. Nach Journal stellt der Bericht des Versailler inter­alliierten Militärkomitec-s über die deutschen Rüstungen bloß ein vorläufiges Elaborat dar, da das Komitee weit davon ent­fernt sei, seine Aufgabe gelöst zu haben, iind die erste Prü­fung des Kontrollberichtes sich darauf beschränkt habe, den Inhalt der 300 S itcn die er umfaßt, zil sondern. Das Vcr­­iailler Komitee unterstreiche die Sälwere der deutschen! Ver­ AèillcvMd gegen HerrLot. Paris, 1. Mär^ sWolsif.s Ter ehenralige Präsident der R^ublik, Dc illcrand, Hai. sich gcstenir âend nach Marseille begeben, um heute einem Bankett bci.^i:wohnen, das die von ihm ge­gründete nationalrepulikamichc Liga veranstaltete. Der Basuch hatte eine besondere Bedeutung, nach den Zivischew­­fällen, die sich vor einigen Wochen in Maüfcille ereigneten» als General Eastclnau bort in einer Katholrkenvcrsammluniz sprach. Der Bürgennsister der «"tadt Marseille, der soziolistifchs Senator Sslaissierz, hatte durch DLaueranschläga, dia mit den Worten beginnen: ,d8aron Alexandra Millerand, Verräter an der Republik und an Sozialismu s", die republi^kanischeir Sozialisten und gewerkschaftlich organisierten Arbeiter aufgefordcrt, an­läßlich des Besuches van Aiillcrand an einer ProtestvcrsauiM- lung tcilzunehmen. Diese .Kundgebung hat in Auwesenheit einiger sozialistischen Deputierte,n und des BürgermeisterL selM stattgefnnden. Nach den bisher vorliegenden Nachricht«« haben sich keine (^ischettsälle ereignet. Millerand selbst hat im Lause des Banketts, a» dem viele Abgeordnete und Senatoren teilnahmen, das Wo^ ergriffen. Er protcsticrte gegen dis Po ! itiik des Kabinetts Herriot. Dre neugegründete Liga habe den Zweck, alle guten Staatslrürger zu vereinigen. MA ër im Jahre l92O Ministerpräsident war, habe «r dies« Einigkeit als eine politische Nolwendi^eit bezeichnet. WaK die Liga unternoinmen habe, hab« ein ernstes Resultat ge­zeitigt mit der -Kammerrede .Herriots am 28. Januar, r» der der Ministerpräsident wlle anderen vorangcgangenen Ministerpräsidenten ülbcrbietenid^ gchagt halbe: ,âinNLrn! wir uns daran, daß Frankreich immer, wenn es über feinen Frieden diskutierte, ciiren Dolch cimen Aentimeter von seinsM Herzen entfernt verspürte." Herriot habe zur Einigkeit ge­mahnt, unt die Finanzsrage zu lösen. Diese Mahnung hätte .Handlungen auslösen müssen. Was aber sei gsfchehcn? .^erriot habe her Herabsetzung der Militärdienstzcit auf «in -^ahr zugestimmt, ohne daß die erforderlichen Maßnahmen geprüft worden seien, um die Verminderung der Militär­dienstzeit auszuglcichen. Millcrand ging dann !nr einzelnen aus das JinanKroblenr ein und nrachte der jctzi.gen Regie­rung vor allem den Vorwurf, daß sie die Sowjetregicrmrg aner-kamtt habe, die naiürlich nichts airderes wolle, als französische Geld. Durch die Aberkennung sei die konmtumsti­­sche Propaganda ermutig! worden. (U. T.-K.-°B.) Ein« Rcdc Câllaux'. Lille, 1. Marz. (.Havas.) Caillaux Lsielt hier eine Rede, in der e« ! an die von ihm erdáeien Leiden erinnerte ulid erklärte, daß er keinerlei Groll gecien seine WideLacher hege. Ec, sprach fein« Aanärkeit Mr den MMerprMenM aus^

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