Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. augusztus (72. évfolyam, 171-194. szám)

1925-08-01 / 171. szám

des in Einklang steht. Las in den Zeiten des Groß­staates für die Wiener Zeitungen die deutschsprechende Provinz bedeutete. Du lieber Himmelt Gleich den ragenden Palästen, in denen dereinst die Zentralämter der seligen Monarchie untergebracht waren, starren noch so und so viele Zeitungsgebäude in den neuösterreichi­schen Himmel, und die Frage ihrer Zukunft ist eine off'ene. Aber zu den wenigen Zeitungsunternehmungen, die es verstanden haben, mit der geänderten Zeit zu gehen, sich den Weg ins Freie der neuen Staatsverhält­nisse zu bahnen, zu den „lebenden Leichnamen" der Wiener Presse, die allmonatlich Eigentümer und Geld­geber w-Hseln, ist eine ganz neue Journalistik getreten, die getreu jenem Grundsatz handelt, der im alten Wien ausschüeßlich die Devise der Herausgeber gewisser obskurer Theaterblättchen bildete. Der würdige Mann kam nach Hause und rief seiner Gattin freudestrahlend zu: „Jetti, heute ein extragutes Mittagesien! Ich weiß was auf wen!" Dieses: „Ich weiß was auf wen" steht rnit unsicht­baren Lettern auf dem Titelblatt vieler jener Zeitungen, mit'Leven Neuerscheinen uns die Nachkriegszeit beglückt hat. Zugegeben, daß viele Zeitgenossen ein erkleckliches Quantum Butter auf dem Köpfte haben. Aber so viel der­artige Butter gibt es überhaupt nicht, als Leute davon, und zwar ungemein gut leben wollen. Man Würde sich bewußter Mlschung schuldig machen, wenn man nicht un­umwunden der tiestraurigen Wahrheit die Unehre geben und es offen aussprechen würde, daß neuerdings viele, allzuviele journalistische Elemente, die das Ansehen und die Würde des Standes schänden, von jenseits der Leitha kommen. Es ist dies eine um so beklagenswertere Et­scheinung, als ungarisches Temperament und ungarische Begabung in die ältere Wiener'PMizistik einen nicht hoch genug zu schätzenden Einschlag gebra^ haben. So un­billig es wäre, das christlichso'ziale Schlagwort von den üblen Pußtamanieren aufzunehmen, die in der Wiener Presie eingerisien seien, so unzweifelhaft es sein mag, daß diese ungarischen Lehrmeister hierzulande talentgesättigte Schüler gefunden haben, die ihre Meister beinahe über­treffen; es läßt sich unmöglich in Abrede stellen, daß jene literarische Invasion den unerquicklichsten Wiener Zeit­erscheinungen beizählt. Gewiß, Revolverjournalistentum wird kaum sympathischer, wenn es mit Wiener Gernüt­­lichkeit und altösterreichischer Wurstigkeit betrieben wird! Aber ebenso unleugbar ist es, daß der freche Zynismus, der förmlich mit seiner Bestechlichkeit und absoluten Skrupellosigkeit prunkt und protzt, die Widerlichkeit dieses Freibeutertums noch um ein erhebliches verstärkt. Die Bestrebungen, die jetzt am Werke sind, eine Wiedergesundung unserer Preßverhältnisse herbeizu­führen,'leiden begreiflicherweise unter der nicht zu unter­schätzenden Gefahr, durch die Einmischung Unberufener kompromittiert zu werden. Der lauernden Reaktion käme nichts gelegener, als an diesem Feuer ihre Suppe zu koc^n und womöglich in politischen, wirtschaftlichen und staatlichen Fragen einer fröhlichen Wiederauferstehung des verrotteten Konfiskationssystems des alten Oester­reich das Wort zu reden. Es ist auch ein auf leichtsinniges Unverständnis, oder noch ärger auf scheinheiligen Jesui­­tismits zurückzuführender Gedankenfehler, wenn beharr­lich von einer Reform des Preßgesetzes gesprochen wird, die die erörterten unliebsamen Erscheinungen beseitigen soll. Gewiß ist das Preßgesetz des neuen Oesterreich noch immer kein Ideal. Es ist, wenn man von Jhering und dem von dem berühmten Rechtslehrer aufgeworfenen Problem des Berufs einer bestimmten Zeit zur Gesetz­­' gebung gänzlich absieht, einigermaßen überhastet und er- Aickt seine Hauptaufgabe darin, der großen bürgerlichen Presse, deren Verbreitung und Einfluß auch das An-schwellen der sozialdemokratischen Stimmzettelzahlen keinen allzugroßen Abbruch .zu tun vermochte, eins am Zeug zu flicken. Aber es ist andererseits nicht recht einzufehen, wie ein Preßgesetz beschaffen sein sollte, das imstande wäre, den Stundenzeitungen, die sich neben den Stundenhotels in Wien aufgetan haben, das unsaubere Handwerk zu legen. Der Hebel ist in Wcchirheit ganz anderswo anzu­setzen, Daß unser geltendes österreichisches Strafgesetz aus dem Jahre 1852, ein ziemlich unveränderter Ab­klatsch seines Vorgängers aus dem Jahre 1803, auch in jenen Abschmtten, die vom Schutze der privaten lLhre handeln, dem Zeitgeist von heute nicht Genüge zu tun vermag, liegt auf der flachen Hand. Das Hauptbestreben der Reformer muß dahin gehen, dem österreichischen Richter im Falle einer Verurteilung wegen einer durch die Presse begangemn Ehrenbeleidigung die Möglichkeit zu gewähren, dasz er, gleich seinem englischen Kollegen, den durch die Verunglimpfung oder falsche Beschuldi­gung entstandenen Schäden und die von dem Frevler zu leistende Sühne nach freiem Ermessen bestimme. Dagegen wird man sich unbedingt jenen Tendenzen ent­gegenstemmen müssen, die alle durch die Presse began­genen Delikte der Judikatur der Geschwornengerichte entziehen wollen. Daß die Fehlurteile der sogenannten Volksrichter in der letzten Zeit bedenklich.überhand­nehmen, unterliegt leider^ nicht dem geringsten Zweifel, und daß die ganze Prozedur vor den Geschwornengerich­­ten duMch angetan ist, die Rollen uMNg zu vertau­schen, aus dem Kläger-den Beklagten zu machen,, ist eine tief zu beklagende Erscheinung, die das Ihrige dazu bei­getragen hat, den Preßunfug in die Halme schießen zu lassen. Aber in der Frage der Jury wäre, es angezeigt, der Absassung der Geschwornenlisten gesteigerte Auf­merksamkeit zuzuwenden und darauf zu achten, daß nicht auch hier wie anderwärts der gebildete Mittelstand so gut wie vollständig ausgeschaltet wird. Mit der Ver­weisung der Preßdelikte vor die Schössen oder gar vor einen Senat von Berüfsrichtern wäre blutwenig erreicht. Eher Ware ernstlich zu erwägen, ob nicht Standesgerichte, paritätisch zusammengesetzt aus Berufsrichtern und an­erkannten Publizisten, dem Manne aus dem Publikum, der in einen pseudojournalistischen Hintechalt geraten ist, größere Rechtssicherheit und krästigeren Jnteressenschutz bedeuten würden, als die ein wenig wahllos zusammen­gewürfelten „Gevatter Schneider und Handschuhmacher"... Nicht so die junge Königin, die sich hier bescheiden, aus Rücksicht für ihre Schwiegermutter, einfach Princesse nennt. Sie entstammt einer reichen und hochangesehenen Familie der griechischen militärischen Aristokratie, ist die Tochter eines Generals, jung, schön, lebenslustig, allen Freuden des gesellschaftlichen Lebens zugänglich. Mit den Damen der Badegesellschaft spielt sie Tennis; abends fehlt sie fast nie bei der Reunion, wo die Jugend der heutzutage so modernen Tanzwut opfert; sie stellt sich wohl nicht in die Reihe, nimmt aber lebhaften Anteil an dem Vergnügen der foxtrottenden Menschheit. Auf Etikette scheint sie kaum besonderen Wert zu legen und Abgesondertheit von den gewöhnlichen Sterblichen ist nicht ihr Herzenswunsch. Sie wird von allen Gästen, auch von den nicht snobbistischen, ehrfurchtsvoll, aber ohne Zudringlichkeit begrüßt. Im Kreise der C-xkönigin der Griechen enthält man sich jeder Pvlitik. Selbst als der neueste Umsturz kam, war an den hohen Herrschaften keine besondere Erregung lwahrzunehmen. Gewiß denken sie an Wandel, an Wechsel der Schicksale von Ländern und Menschen, die auch ihnen ihr grit Recht zurückbringen werden. Und wahrscheinlich begnügen sie sich nicht mit dem passiven Denken und Er­wägen und Banqen und Hoffen. Aber von alledem verra­ten sic nicht das Mindeste. Sie sind ihrem Gastgeber, der italienischen Regierung, einwandfreie Passivität und Neutralität schuldig, und sie tun restlos ihre Pflicht. Auf der Mendola muß Ruhe herrschen. Da herrschte Ruhes als alle Teufel der Hölle entlassen wurden und die ganze Welt in Heller Lohe der wildesten Kriegsleidenschaften Lranntc. Denn Gott hat Liese Insel der Seligen, diesen grünen Fleck Erde, dieses Wunderwerk der Natur geschaf­fen, auf daß hier alle bösen Triöbe feiern, alle Gehässig­keiten verstummen, alle Intrigen und Machenschaften er-^ lahmen und nur die Liebe wache. Mendola, Juli 1925. T. G. Masrrryks Memorrerr. — T!« psychologische EniwicklunH des Staatsmannes. Der Mörtel der Staaten — fügte einst Cavour —wird nicht mit Wei!hsN)asser angsinachk. Wie es Pflicht jedes Poli­tikers ist, für feine Handlungen stets allerlei Rechtferti­­gunasgründe bei der Hand zu haben, um feine Pläne — und seien es die bestien oder die verruchtesteir — far die große Ocffentlichkeit dies- und jenseits von Parteien und Grenzen plausibel zu machen, so würde sich diejer Politiker lächerlich machen, wenn er die .Elemente der Mrgcrlichen «der, sagen wir, christlichen Moral für die Rechtiferiigung von Staats­aktionen heranzieihen würde, deren einzige raison â'âtrs eben nur das Staatsinteresse, also eine Machifrage und keine Frage der bürgerlichen Moral ist. Es kann Wohl Gelegen­heiten geben, wo der Staatsmann mit einer gewissen Emtphäfe auch die Ethik des Wochentags als Atout in ssinen Bewcisausâru einbeziehen kann oder muß;- keines­falls dürste aber diese Gelegenheit im Falle eines Momoirenwerks vorherrschen, eines Memoirenweüks, wie dosjenige Mcrfaryks*), der hier „Erinnerungen und- Betrachtungen", afso subjektive Wahrheiten darbieteü will/' Konifefsionen sich selbst gegenüber, eine Auseinandersetzung^ mit der eigenen Dergangenhéit und eigenen Verantwortung.' Ein derartiges Memoirenwerk, und fei es das Werk einer noch so prominenten Persönlichkeit des, öffentlichen Lebens, ist doch eigentlich die Stellung der Gewissensfrage im stillen Känrmerlein. Man erwartet i^er-hei.solchen Erinnerungen kein hochpolitisches Pronunciamienta, sondern vielmehr ist es die Note-der Aufrichtigkeit, die in solchen Schriften mit Fug und Recht ggfucht werden muß. Sind es auch keine Lebens­­ierinnerungen, so sind es- doch Aufzeichnungen aus -dem wichtiiaften Lebensab^schnitt eines Mannes, der hinnen vier Jahren vom Professor einer. ilcii en llniverjrtat zu einsm Phsten emporstieg, der einzig in der modernen Weltgeschichte idqstcht. Das ischecho-siowaklsche Reich ist ein Versuch auf- dem -Gcbiet der Staatengründüngen, wie er nicht noch einmal in der GSschichte-belegt werden kann. Beim künstlichen Aufbau des neuen Staates ergab sich eine Reihe von unausgleich­­barten Widersprüchen und. Unwahrheiten; und es entisteht nun hie sehr hegreifliche Frage, wie die Persönlichkeit des Protfeßssors Mafaryk sich mit den künstlichen Auf­stellungen des P o-l i t i ke.rs Mäsaryk auseinanderf-etzt. Es muß La- wohl einen Kanrpf zweier Seelen, in einer Brcht, geben, ja stgar einen tragischen KonfliA, der Psychologisch oder rein menschlich betrachtet, mit dem Matz antiker G-cwisstnstragödien gemessen werden darf. Wir haben keiir: Ursache- Masaryks Worten zu n.iß­­trauen, daß „die Entscheidung g a g-e n Oefterreich und f ürchen Kanrpf für ihn nicht nur ein Politisches, sondern.auch ein sittliches Pr-oble.m" war. Er wünscht also sel-kst die Beurteilung feiirer Taten auf -Grun-d von ethischen Be­denken und sein prinzipieller Stan-dpu-nkt .in dieser ' Frage­­wurde in diesen BMtern schon an gedeutet: — Es ist schließlich -unrichtig — sagt Mafaryk an ciner- Siâ seiner Erinnerungen zwischen großer und kleiner Moral.ifo zu unterscheiden, als ob der Politiker sich im Inter­esse des Staates nm die sittlichen Vorschriften nicht kümmern müsse und solle. -Die Sache ist -in Wirklichkeit so, daß ein Mensch, der z. B. im Politischen- Leben lügt und betrügt, auch im privaten Leben lügt und betrügt, und umgekehrt; nur An anständiger Mensch wird immer -und in allem anständig sein. Mcha-ryk. vertritt da -denselben edlen, ethischen Stand­punkt, den sein Stammesgenvsse, der Gäschichtsphilosoph. .'Havlicsek ebenso prägnant aussprach, als er zwischen privater und politischer Moral keinen Unterschisd machte.- „Ohne al l » - gemeine^Ane-rkennuna" — fügt Mäsaryk, den Begr-ff hi-c-, durch etwas einschränkend, an — „der sittlichen Gr-u-ndlage r von Staat und -Politik kann man keinen Staat, kèine gesellschaft­liche Organ is-ati-on verwalten; k.e >i -n Staat w i r -d s i ch erhalten, der die allm-en-schlichen/Grnwd»­­laZen der Sittlichkeit verle tz t." - , ^Staat -und Gesetz, hierin muß nmn Mäsaryk vollständig, beipflichten, schöpfen nämlich ihre Autorität aus der allge-­­-meinen^ Anerkennung der sittlichen -Prinzipien nn-d aus der­­allgemeinen Uebereinstimmung der Staatsbürger in den -wichti-gfkM Lebens- -und Weltanschauungen, lind, um einen- Schritt sogar weiter zu tun, die D e m o k r atie — eines der verkündeten- Grundprinzipien unseres Nachbarstaates — ist/ auch.nach Mafaryk, nicht nur eine staatliche -und admini-^ strativs Form, sondern eine Lebens- und -Weltan­­scha-uu-ng. - Die Grundlage des Staates — führt- Masaryk a-n einer anderen Stelle weiter aus — ist, das haben schon Griechen -und Römer verkündet, die Gerechtigkeit, uird die Gerechtigkeit! ist die Arithmetik der Liebe. Der S t -aa t erweitert durch d-.is gepflogene und geschriebene Gesetz.das Gebot der Liebe allmählich auf alle pr-a-ktische-n .Verhält-­­uisss des gefe ll schaf t liche n ' A-usam men-­­leb-e ns und erzwingt nach Bedarf seine Verwirklichunc! durch die-Macht . ' Ohne durch eine illoyale Bemerkung die Stimmung dieser Siâtze stören zu wollen, -künn man nicht unchin, auch hier schoü -L'ie alte Parabel aus dem Leben der einstigorü öftcrreichische.n Soldateska aiMwenden; die Parabel- die zu erzählen wußt-e, was aus dem Wtmütigen Lächeln des Generals wurde, bis es an den gemeinen Mmrn kam. S-o etwa verhält sich die Sache -offenbar auch in der Tschecho-Slowak-ei, bis aus den Lie-besworten des Präsidenten -die .Sperrung der -Schü-len und die - Bedrängnis' der anderssprachigen Bevölkcru-ngAel-ementr sttird... tDoch folgen wir weiter Masaryks Morallehren. Der kategorische Imperativ Kants, so behauptet Masa-ryk, ist» unrichtig, -lind dieser Standpunkt hat auch für! die Politik, die Staatswissenfchaft und das Recht seine grund­­fätzl'lche Wichtigkeit; Masaryk -lehnt.alle Ver-suchc ab, -S t -aa t^ Gesetze Recht und Polit-ikwon der.Et-h-iP in dem Sinne losz ulö.s-en, daß Staat und -Recht -ihren -Urfprung.­­ihr-e Rechtfertigung und ihr anßerethisches und unethischÄ Zisl in irgendeiner Notwendigkeit und Msâtheit Haben, di« ans dem- .bloßen gssellscha-ftlichen Zuisammenleben entspringt. -Masaryk steht auf dem.Standpunkt des Na-turrechts, anstatt des formalen Rechts — ein sehr verständlicher S-ta-ndpunkt -bei einen: Revolutionär auf -ll^sseaus Bahnen, wie. sich Masaryk -für einen solchen offen erklärt —- und logisch -eirt-^ -wickelt er d'ie -Synthese seiner AnschanNngen vom Staat: >.der -Staat ist -die Organisation eines na t urgegebenen Zu,^ sammenwirkens", wöb-ei fel-bstverstandlich der Nachdruck i-ü chigsem Aximn auf -das„Natu-r-gegebene" gelegt erscheint.' Wie sich -nun' der P o li-tr ke r Mafaryk Zü diosent Axiom .des Theo ret-i rers verhallen mag, ist —-offen geständen — ein Räifel. Mafaryk muß -sePst hie und'da ein­­bekennen, daß die Struktur seines-Staates nicht nur nicht! „naturgege-ben", und nicht nur „künstlich", sondern gerade.^ widernatürlich ist. „N-aturgegeben" wäre vor allem. Und im Sinne des wichtiM-e:: Naturgeifetzes, eine halhwe-gs räfon­­nable Defensi-vgreyze. Dagegen stellt aber c^rade einer der für Tschechien in-aßgebenL-stcn militärische-n Fachmänner fest, daß die neuen Grenzen in d.i-es-er Hinsicht die denkbar fchle<^ testen sind. „Nat-u-rgeg-cben" wäre eine gemeinsame historische Bergaugenheit der einzelnen Teile des neuen Staates. ,Dwse gömei-nsame historische -Grundlage wurde aber weder durch den Sorbonneprosessor Lo-nis Ei fen mann, Noch durch die Rechtsgelehrten der Entente-mä-chte: I. M. Marx, Hn.g-H, P-a y n-e, I. Fis che r-Wi l li-am s, Jaeques Lyon und MaWmo Pi rotti anerkannt oder auch nur angenomm-en.­­„Naturgegeben" wäre auch eine ethnische oder "sprachliche Einheit zumindest der beiden Ha-upiträger des neuxn Staates. Mir möchten .hier nicht-auf die vielleicht separ-atift'i-­­schen, obwohl . schon hundert »-Jahre alten Arbeiten eines Anton B e rin o lia.k,. des slqwakrschen Philologen, oder - der Männer wie-Húrban, St-ur, .Hod-za 's-der-Aeltere)/ Sl -ad k o vf-e n n.d -Knz-m â-wy-:rHinweisen, die.alle für eine VSM "Tsschechischen vollauf - n-na-bhängige / flowakis'^ Sprache, Literatur und-Kultur ein-trat-en. Man mag vielleicht! .sagen, das-war.das.-romantische-Zeital-ter der imMationa-Irs­­mus hefangen-en. Philologie.. Mir- werden sie a-lf.o beise-iks lassen, aber einen KrwnAeu-geN aus allerneuester Zeit anfü-hren, deroffen bekennt-. Laßes sich beim tfchecho-slowaki­­fchen'iL-t-aat wirklich nicht um „ein - naturgegebenes-Z-uf-ammen­­wiüken" handelt. Der- betreffende Kronzeuge muß sich, .zwar/ feiner amtlichen Politik halber, Lnßerst vvrisichtig ausdrücken,­­trotzdem ist fein Zeugnis zumindest dazu gut, um das „Natur­gegebene" der neuen Struktur zu -bettrei-ten. Diejser Mann, besagt wörtlich: „Ich weiß selbst -mn besten und erfuhr es leb­haft an mir Lraußen, daß der Anschluß der Slo-Waker -keine -leichte -Aufgabe war: die Slowaken waren überall unbekannt, die Austro- und Magyarophilen beriefen sich gege-n uns auf viele Erklärungen unserer führenden -Männer HDr. Ri-sger) und unsere offizielle .Politik, die das historische Recht wre-d erholt nur für die, wie -man zu sagen Pflegt, hi-storischen Länder reklamiert haben..Es ist bezeichnend, daß fi'ch gegen d'em Anschluß der -Slowakei ein Historiker stel lte." Wenn man sich nun fragt, wer diesen, fiir . die rechtliche Existenz des geeinten tschecho-slowakischen -Staates -geradezu zerschmetternd-, wirken-don Satz -uiederschrieb, so wird -es einen wundernehwen, zu erfahren, daß Liese These in — Masaryks Memoiren selbst enthalten ist! Also, was auf Seite 496 seines Büches esu unverrückbares, aber theo-­­retisches-Prinzip ist, das ,M.aturgegabene Züsaminenwirken-"/. dafür bringt er ans »Seite 393 seines Buches selbst Len! Gegenbeweis —- aus der Praxis. Wir möchten hier natürlich bei weitem nicht die Frage -des „sittlien Problems", die Frage! der „großen und der kleinen Morál", die Frage nach der­­echiischeu Kongrusn-z zwischen Wort und Tat, zwischen Theorie­­-und Praxis, zwffchen politischem - Löben und privatsm Leben­aufwerfen. Aber die weitere Frage müssen wir uns doch­­stellen, wie sich denn Masaryk diesen Widerspruch für sich! selbst zurechtlegte, wie er mit dieser „LoKl-ösnug der PolitK von- der Ethik" fertig wurde? Zur Beantwortung dessen! Müssen wir etwas weiter ausgreifen. Mm 5. Februar 19W ist i-m Organ der Hlinkasozialisten,! die Loch' wiHlich nicht der Ma-gyarenfreundlichkekt bäschuldfgt'! werden können, folgendes" Programm unter dem Titel „WaS' .fordern die Slowaken?" erschienen-: „Wir f-arde.rn n icht meh r,.als-das, was. Li's­­/ Tfch-ècheN am 2T. Au-Mst'! 1914, beicher ! ersten Bsge.g-! , üMW.Lsv-TschgchWHrch.!.-M!o-tWken-^^^,in *t T. G. Mafaryk: Die--Weltr«vo-lulion,.Erinner-uugcn uâ. .^JFniystÄ^/'I.'"i^u§u8t:^1925'

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