Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. december (72. évfolyam, 272-295. szám)

1925-12-01 / 272. szám

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Dezemlrer 1925 Ur. 272 Un1er§erch«tt«g irr Ksrrdorr. Budapest, 30. November. Die freirdíM Erleichterung, mit Ler inan morgen die Unterzeichnung des in Locarno ab-geschlossenen Vertmgs­­^Berkes in allen an dieser neuen Friedensregelung beteilig­ten Ländern begrüßt, wird sich der ganzen Welt mittsilen. Es geht ein Llusatmen durch die Seele aller Völker, denen sich jetzt frohere Fukunfrsaussichten eröffnen, auch wenn ge bei dem VertraoKabschluß nicht mit dabei waren. Denn Locarnl' bedeutet das Ende und das endgültige Grab jener Nachtriegspolitik, unter der Europa so lange Jahre nach Einstellung der Feindseligkeiteil auf den Schlacht­feldern geseufzt hat, deren ArrLwirkungen das gesamte Le­ben der Menschheit wie nrit einem schweren sylttch belastet, Volk gegen Volk gestellt haben, wie kaum der Krieg selbst, und die nahe daran war, das Verderben alles desien zu werden, was aus deni großen Blutbad an Gütern der Kultur und Zivilisation iwch gerettet werden konnte. llnd daß alle diese großen Worte nicht nur Schall und Rauch sind, die sich verziehen, wenn einmal aus dem ehemaligen Feind die neue Unterschrift herausgelockt ist, das erscheint verbürgt durch die Rückwirkungen, die der Vertrag von Locarno bere-its gezeitigt hat und die mit dem Tage der Unterzeichnung der Vertragsdokumente noch weiter fortschreitend eintreten werden. Die heute bereits begonnene Räuinung der ersten Kölner Zone ist in der Tat das nm weitesten sichtbare und handgreiflickste Pfand für den. neuen Geist, der die Beziehungen zwischen ehetnaligen Siegern und Besiegten wenigstens im Westen, dem .Herzen unseres Kontinents, kennzeichnet. Man braucht sich nur des harten Losungs­wortes der Poincareschcn Politik zu erinnern, daß näm­lich die Besetzungsfristen für die Nheintande noch gar nicht begonnen lchtten; man braucht sich bloß zu vergegenwärti­gen, wie nahe die Zeit zurückliegt, in der dieses Prinzip noch in seiner vollen Blüte stand, um den Wechsel voll ;u ennessen, der mir dem endlich doch stattfindenden ÄNsZug der Engländer auS Köln d^uronstrieri erscheint. Tas Prinzip versckaoar>d vom Kämipsplatz der Meinungen mir dem Sturze des nationalistischen Re­gimes in Frankreich. England hatte es Kvar niemals anerkannt, den letzten Akt der selbstherrlichen Pfand­­nahme nach jenem Rezept, die Ruhrbesetzung hat es so­gar von vornherein als vertragswiidritz ' gsbran'dinarkt. Aber dieser Protest hindeiüe nichts Daran, daß die Sank­­tionspolilik ihre wathren Orgien erst inr Ruhrgebiet be­gann. Es mußte die.finanzielle Bedrängnis Frankreichs, das diöse Art des Sichbezahltmachens erfunden hatte, der Zusammenbruch der Reparationsleistungen, zu deren Sicherung angeblich das Ruhrgebiet besetzt worden war, kommen, damit auf dem Umwege über die vorjährigen Londoner Abmachungen wenigstens mit diesem Wahn­sinn aufgeräumt wurde. Noch blisb das Gegenstück zu der Methode, den ehemaligen s^ind durch undurchsiühvbare Forderungen ständig in Verzug und Schuld zu halten, die Politik in der Frage der deutschen Rüstungen, in den Händen des Versailler Generalkomitees. Und noch einmal konnte sich diese Körperschaft in ihrem Macht­dünkel ausleben, als sie zu Beginn dieses Jahres die Räumung der Kölner Zone verweigerte unter der Aus­flucht, daß Deutschland Len Wrüstungsbestimmungen des Versailler Friedensvertrages nicht Genüge geleistet habe. Wobei nicht zu vergessen ist, daß die Entwaff­nungsforderungen der Alliierten die inr Friodensvertrag gesetzten Grenzen längst überschritten hatten und jede Gelegenheit wahngenommen tvorden war, unr zum ur­sprünglichen Diktat neue und unerwartete Verschärfun­gen hinzuzufügen. Daß Deutschland auch heute noch nicht ! dort hält mit seinen Abrüstungsmaßnahmen, wo man j eâ zuin 10. Januar dieses Jahres angeblich haben wollte, > iiwd daß die ersten Militärzüge aus Köln doch bereits heute ab'zedampft sind oder spätestens, rroch vor dem , Federstrich der deutschen Ltaatsmänner unrer den ! Locärnovertrag, morgen abdampfen werden, und was ! damit gleichbedeuienL ist. nämlich, daß vorher schon die ! entsprechende Zahl französischer Truppen aus dem neuen j englischen Besetzungsaebiet bei Wiesbaden ausgezogen i sein muß, das ist "der erste sichtbare Triumgch des Geistes von Locarno. Eine alie und ehrwürdige Stätte deutscher Kültur und Vergangenheit sicht damit Len Tag der. Besreiung vonr feirrdlichen Joch anbrechen. llnL mit dem deutschen Volk freuen sich alle, die da rechten .Her­zens sittö. dieses Tages. Z^nn auch nicht so eindrucksvoll, so doch gewiß nicht weniger wirksam sind die übrigen, die eigentlichen „Rück­wirkungen" von Locarno, für.deren .Jnslebentreten eben­falls dec Tag der Nnwrzbtchnung in Lbndon der Stichtag ist. EL ist eine große Liste bedeutender Erleichterungen in der Verrvaltnng, der Justiz und den FreiheitsrechtM der Bevölkerung Les gesamten Bssetzungsgebietes, die dernnächst in Kraft tritt-^nL die in ihrer Gesamtheit deir Einzug deutscher Reichshoheit in Gebiete bedeutet, um deren endgültige Okkupation durch Frankreich die heiß­blütigen Draufgänger der Siegespolitik so manchen Här­ten Strauß hinter ^n Kulissen und in den Spalten ihrer Presie ausgefochten hatten. Seit Locarno muten solche > Erinnerungen ebenso als böse Träume an, wie es die Kriegsteilnehmer zum großen Teile heute schon die Jahre im Schützengraben und in der Kriegsgefongen­­schaft sind. Gottes Mühlen mahlen gar nicht nichr so langsam. Wenn heute — behüte Gott — in Frankreich > doch wieder die Rechte mit Namen wie Poincarè und Millerand zur Herrschaft gelangte, auch diese Mâer j könnten heute keine andere Politik mehr machen, als die von Locariw. Schon weil Frankreich heute weder wirt­­schaftlich, noch politisch stark genug wäre, um den Rückfall in den Wahnsinn der Jahre unmittelbar nach dem Frie­­densdiktat wagen zu dürfen. Daß von den brenneuüsten Sorgen der Tagespolitik und der finanziellen Exfftenz gerade Frankreich getroffm und für die nächste ZuMlwst ' gelähnrt ist, das düvkt uns eine lehrreiche und dost­spendende Fügung des Schicksals zu sein. Aber ^lbst wenn ein Wunder der französischen Republik ihre volle Kraft zurückgeben könnte, vermöchte sie seit Locarno. nicht, sich dem neuen Geist zu widersetzen, der von diesem schweizerischen Städtchen seinen Weg in die Welt an- . getreten hat, und der seither als Richtmaß an jeden Ver- ' such gehalten wird, der die bösen Zeiten des Krieges mrd NackÈrieges wiederbringen möchte. Als griechische Truppen unter nichtigem Voi'wanbe bulgarisches Gebiet überschwemmten, wurde Locarno zitiert, und jeder Versuch, mit Winkelzügen dem Morgei­­licht dw Gerechtigkeit euszuweichen, der von dieleHr. Namen schon heute ausstrahlt, wird seine Ahndung finde« ' auf Gnmb des Berichtes, der über diesen Zwischenfall i« Ausarbeitung sich befindet. Wenn ein britisches Unterses- ; boot verlorengeht und die verantwortlichen Männer des Fluches inncwerden, den sie mit der Uebernahme dieses bei seinem Auftauchen so scharf verurteilten Kriegsmittslsj auf sich geladen haben, beißt es: „Locarno bringt viel"«. leicht die Möglichkeit, die Untcrseewaffe. abzuschaffen." Droht der irische Bruderkampf neu aufzulodcrn, so be» i schwören besorgte Landcsväter den Geist des Konfereuz­­'ortes Mir Lago Maggiore m ihrem Destrebeu, neue Wege : zur Austvaguug alten .Haders zu finden, llird Hot nickt Chamberlain die Zollkoirferenz von Peking eine Art ' Locarno für den Fèrnnr Osten genannt? Es ist nicht Ge­dankenarmut, die aus dieser stereotypen Wiederholung des Zauberwortes spricht; es ist der Glaube und die Hoffnung, daß endlich die Erlösung aus der fürchterlichen ! Zeit Les' Hasses auf dem We.ge ist. Und wenn morgen, am > Tage der Unterzeichnung, die rauschenden Festlichkeiren, auf dir sich die HauptstaR des britischen Weltreiches vor- ! von uns, aber mit Schal und Schleier läßt sich die nötige . Dezenz vortäuschen. Merkwürdigerweise ist diese Be- ' Leckung der Halspartie der einzige Pttirkt des Reglements, i der strerrg gehandhabt ivird. Kleider in allen möglichen? diskreten Farben, Helle Strümpfe bis zur heute normaâ i Wadeichöhe sichtbar, dunkle Straßen- und Reiseanzüge! aller Art — es heißt, der Vatikan sei mit Siücksicht auf das Pilgcrpnbliktnn diesbezüglich demokratisch geworden — passieren unbeanstandet die vielfache -Kontrolle. Llber wo einer der päpstlichen Kammerdiener auch nur einen Schiinmer von i>lackenhaut crspähi, tritt er leise und utt­­nachsichtlich all die nlallgelhaft uitd unvorschriftsmüßig be­­kleidete, lneistens sehr vei'legcne Datne heran, um sie leise an die Gebote von Zucht und Zlnftand «lr heiltgem Ort zu mahnen. Die Dame zupft und itestelt aufgeregt an jsich l)erlttn, und dcr .Kanrmerdietter n-ickt lvvhlwollend zu -ihren Versuchen, ltvc!» eilte Sicherheirsimdel aii geeigireter Stelle anzubringen. Er itnL seine Kollegen find ulrsagbar elegante Erscheintlngen, mit ausgelvöhlt intelligcntelt Gcsichts­­zügelt. Mit der Sicherheit und Ueberlegenlieit großer. .Hcri'eit belvegelt sie sich in derr wultdervoüerr Räumelr, ili ihren rotbrokatenelt Gewäirdern selbst Teile der prrmkelr­­den Dekoration dieser golLstarreltden, goldkassettierleii» damastbesparlutelt vatikanischen Gemächer. Man hat ge­nügend Zeit, sich niltZttsehen; L^eine Heiligkeit ist liicht pünktlich, uitd vielleicht ist diese drückend stille Wartezeit iluniiteil all der -Hcri^ichkeit niit eilt Elcinent, das Er­­lvarrunc^ lind EilibildltngskvLft erregeir soll. Mair steht mnher, betrachtet den hermelinulnrärrdertelt ThronsZsel,, die herrlichell Gobeliits, das blaltke Parkett, wirft eilMr Blick ilt den Dalllasushof, i-lt d-eilt jetzt statt dcr schlvarzelt Gespaltne der Kardiiräle Autoinobile heranrolleit, lnalr lauscht dem unterdrmcktelt Gellturmel der segenhultgrigeir Gruppen und fichlt plötzlich, daß tnan ilt dieser einzigen halbeit Wartestunde zu all diesen unendlich fteiirden, ver­schiedenen Menschelt gehört, zu dell andächtigen altci- Französinnelt, die sich lvie Küchleilt ullt ihren führendelc Wbè scharen, Zll deli kenrdeutscheir Männerlt lnir dem Ab­zeichen des elfteit Rontpilgerzuges auf dein^ratenrock, zu den Bauernfalltilielt aus dent italielrischen Süden, die ihre sälntlichen Kinder iniigebracht hobelt, den Nonnen, dclr Hochzeitsreisenden, deir Landgeistlichelt, den fpamschen Damen mit den besonders kunstvoll ausg-efteckten Spitzen­ Fririlleton. ÄttLitn; beiltt Papst. Don Gisella Seldcn-Goth (Firenze). tlcun, da das .Heilige Jahr zu Ende gehr, wirft ein letzter tiefer Atemzug der jubiliereirden Chriftenheii noch eine große Pilgerwelle an Lan Pietros steinerne Gestade. Ich habe an einem sstovembersonntag die Missionsaus­stellung besucht; sie ist die imposante Sehenswürdigkcht von Rom 1925, nran muß sie sofort gesehen haben, gleich nach -der Ankunfr, auch weim man sich imch Manzig­­jährigent Ferntein gern erst einmal überzeugen würde, ob tvohl das efeuumivucherte Gemäuer des Palatin noch ilnmer an seinem alten Platz stehr... Man muß die MisfionLausstellung gesehen habeir, ich habe sie besucht, habe nrich drei Stuirden lang durch das Geriitninel sich lreuzeicher Pilgerkarmvanen gestoßen, meine Ohren gellten von den vielsprachigen Belehrungen, mit denen hin­gebende Ciceiwne-Priester ihre Scksiiflein vor den Nach­bildungen des Heiligen Grabes ha rangúi orten, und nrir schwindelte vor ausgestopften Krokodilen, Porträtsamm­­lunFLn der in Ozeanien mart>)risierten Franziskanerpatres, .Hausindustrieprodukten der Somalineger und Lepra­präparaten aus der Mongolei. Dann, als ich nach drei Stunden in die lange Galleria Lapidaria geriet, die inan auch mit Ausstellungsoi"jekten ängefüllt hatte, weil die ursprünglich vorgesehenen Säle und Pavillone die Fülle des Materials nicht beherbergen konnteir; da ich zwischen all Len Modellen überseeicher Mijjionshäuser und Heilig­tümer rotlos feststellte, noch nicht die Hälfte des Sehens­­ivertcn bewältigt zu haben — da hatte ich eine Vision. Einen Blick, durch die Glastür, die von diesem langen, inschriftenbedeckten Korridor in die ain Sonntag geschlos­­fenen vatikanischen Sammlungeir führt, iir den Teil des Braccio Nuovo. Der weite Saal lag menschcnle-r, schwei­gend und still leuchtend im Glanz seiner gechen Biarnror­­wände urrd lchneeweißen Göttevbitder, Silen drückte den kleinen Bacchus an die Brust, die Hand des Divus Augustus umschloß ruhig und mächtig das Zepter, und die .>eidnisch-i^rlige Pudicizia Zchg die Falten ilrreâ Ge- Wt iwes zusammen und wußte nichts von dieser Gelt. Es war eine Vision von ergreifender Rencheit urrd Größe, rch erlebte mit glücklichem Erschauern eine der stvigen Bedeu­tungen des Wortes „Atom". Fühlte, daß dieses unrulsige, ins' Riesengroße anwachsende, ununterbrochen weitw­­^bauende, politisierte, inoderne Rom noch immer Monwnte zu verschenken hat, in denen Las Herz des Schauenden auf die D-aiwr eines Schlages still steht. Man erlebt die'D Momente nurmebr selten und immer seltener: der Kontrast mir vor- u>rd nachher macht sie um so töstlicher. Ich stand still nnd ging dann ztviichen den Krokodilen, Märiyrern und Lcprapraparaten hinaus, ohne mich weiter urnzusehen. Wollen Sie mir glauben, daß eine Audienz beim Papst, eine ganz getvöhnliche MassenauLienz, deren drmn itnd dran durchsichtig, ivohlbekannt, in alten und neuen Zeiten unzählige Male beschrieben, kritisieri und durch­gehechelt worden ist, immerhin noch emen Monient zu bieten i^t, der eine Vision von Reinheit und Größe ist, Ivie jener unerwartete Blick in die Welt der Antike, ein Moment, der „Rom" ist, Roin, mir seinen unmeßbareit Tiefen, -Höhen und Hintergrüirden? Ein Momenr, nach dem man still hinausgeht, ohne sich vorerst weiter uinzu­­sehen, mrd begreist, wie Loch alles attf der Welt seinen Grmrd hat, der Trieb, Ler die Masse imme^ wieder zmn Anstarren von Baedekers doppelgestirnten Schauobjekten treibt, und jener, der sie seil undenklichen Zeilen bei der Berührung init der katholischeit Idee auf die Knie zwingt. Ich erzähle genau, wie es ist, es ist schon hundertmal erzählt worden; vielleicht sieht und empfindet es jener an­ders, in -em einen Moment sicher alle gleich. Man hat einen Bekannten in Rom, der seinerseits Beziehungen zu irgendeiner Persönlichkeit des Vatikans Pflegt, und tthält iii gelb versiegeltem Umschlag die Einladung: daß Seine .Heiligkeit Herrn oder Frau soundso am soundsovielten UNI soundsoviel Uhr in Audienz enrpfangen wolle. Unter dem Datum ist die KleiderorLnung vernrerkt: Herren inr Frack, Dmnen in hochschUeßeiidenr schwarzeir Kleid mit Schleier. Des toeileren wird diese Verordnung erläutert durch ein son-câreL. etwas vorsintflutlich astMutenLes Modcbild auf der Rückseite des Blattes, und, die Auffor­derung, sich, wenn auch nicht genau nach dieseni Schnitt, so doch ungefähr irach der Aermel- und Rocklänge, sâic Äragenhöhe zu richten. Man tut, was nran kann; ein Kleid mit Stehkragen besitzt ja im Jnbelschr 1925 keine

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