Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1926. február (73. évfolyam, 26-48. szám)

1926-02-02 / 26. szám

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SenlcS es ILrro, 1. sr»u, v. cokotsin, o^üfi L «üg^', ttaoson-j »lor» â Vogtor, ^uSiviZ rroo>i, Timon!(isio»! Vorns» l.oopo>tl, .Illliu» L.vopoiil, rlkogxLi- Ilri»« ootS inrSa, Anwn Nersl, Smiolf Noss«, Io». ! Lvrrvai'r, SIIu'V, ^otiu» Isnrer'. Ssn«-ar^ ve»'-»'eiriMA I'optor L,1o^<z f. Osstsrrsicrir ^ >. Vvtl«» Novrif. »^-Li'sVioo, ^VoUrsLIs 18.1 A>VV ^^v., «L SonotsA«,» 4ÜY<) âi>WSd!»tt LOOO Lrousv. küi» SoGtStérviok; 1Sorxs»14»tt »v ^Vosd«»^ 8V Srooolisll, »» SoLotkt^« 44^^ krv6»lcüon unS -^äminiAlrâtion: V., NLriM VorSeiT-oov» 1L. — LlLvosIrripts vvsräsa jM LvlLM» 1?»ll« ra^OeLLvstoUt. loloprMNNV»««!» soi' ASmiolrtsstrom SS-44, S7-S7. 73. Iahrgans Kudapest» Dienslag, 2. Fevrttar 1926 Ur. 26 Me Attklagefchrift. Budapest, 1. Februar. Rasche »m!» gründliche A^ârt hat die Anklagebehörde iul Francfälschungsprozesse geleistet. Die Anklageschrtst ist dereit» fertiggestellt und zu einem Operát von an­sehnlichem Umfang gediehen, das den ganzen Ertrag der mlnmchr in der Hauptsache zum Allschlus; gebrachten Un­tersuchung unrfaßt. Wer diese Urkunde rnit der gebotenen Sachlichkeit durchnimmt, wird der Staatsanwaltschast das Zeugnis nicht versagen könnerr, dafi sie sich die red­­liäiste Mühe gegeben l)at, die ganze Wahrheit zu er­mitteln und sich darin durch keiucrlei Rücksichten hemmen zu lassen. Die Anklagebchördc hat gehalten, was Nèini­­sterpräsident Graf Bethlen im ersten Augenblick der Dis­­kusiron über dicséri Gegenstand dem eigenen Lande und der Außeirwelt feierlich versprochen hat, daß hier niemand auf Schoirmrg zählen kann, alle Fäden dieser Verbrechen mit der grössten Energie aufgcdeckt iverden, feder, den eine ^Lchukd trifft, uiU>cku!inlnert unr amtliche Rangjstcüu'irg oder Geburt, crbarmungsil.os zur Verantwortung ge­zogen wird. Von diesem Geist ist die Anklageschrift in der Tat durchdrrlirgcn, der Wahrheitsdrang, der sich in ihr MlSwn'kt, nracht vor keinen Schranken halt und das ganze Schriffstuck ist gceigiret, der Oeffcntlichkeit als Unterpfand dessen zu dienen, das; der ungarische Staat und seiire Be­hörden fest entschlossen sind, über alle Einzelheiten dieser verbrecherischen Handlung volles Licht zu verbreiten. Tas ist der einzig sichere Weg, um den Makel zu tikgeit, der airf llngarns lShre gefallen ist, inid idi-e bedenk­lichen Folgen aibzuivehr'en, die sich aus deiri F-ailE für die internationale Stellung unseres Landes .zu ergeben drohen. Unser guter Ruf ist l>esudelt, er kann imr wiederher­gestellt Iverden, lveltn der Gerechtigkeit völlig freier Lauf gelassen wird. Tie Widersacher unseres Landes liegm auf der Lauer, uiir aus diesem Anlasse Verivicklurrqon herauf­­zubc'chivörèn, vmi denen sic eine Schtrxichiui-g unserer Stel­lung in der Welt, eine Erschütterung des bisher erfolg­reich dnkchM führt en filnanzièllen Rekonstruktionsiverkes und Lnr^ Ende vielleicht auch noch einen Rückschlag auf unsere internationale Sicherheit erhoffen: das alles kann l'los; abgewendet iverden, wenn Ungarn sich daraaif berufen kanit, alle Schuldigen artsgeforscht, ilw verbrecherisches Welten restlos blostgelegt und die Urheber dieses uner­hörten Weltsk.andals rnit der brutalstelr Strenge des Gesetzes zur Verantivortmiig ggz-vgen zu haben. Entsetzlich ist das Bild der nioralischen Verkommen­heit, der zynischen .Heurmungslosigkeit der beschuldigten Personen, wie es sich in dieser AnÜageschrift entrollt. Wer die Taten liest, die hier die Anklagebehürde gegen Win­­dischgractz, slcädoslj, den Feldbischof Zadravccz, den Ge­neraldirektor der Postsparkasse Gabriel Baross ausnrar­­schierm läszt, muß den Eindruck haben, daß Ungarn in den letzten Jahren eineur Hause glich, dessen Fundanrent infolge eines Kanalbruches von einer .Kloake icherflutet war. Die gifkigcn und übelriechenden Säfte hatten sich in Las Mauerwerk vom Unterbau bis hinauf zum Giebel eiirgefressen, irnd die rnoralischc Pestilenz, die ihneil ent­strömte, hat die soziale und die politische Atemluft ver­giftet. Ter Trianonvertrag ilnd seine schlimmen Folgen: die Oktoberrevolution, der VolschcwiÄnus, die rnniänische Besetzung, die Verstünuuelung des Landes, der Verlrist seiner wichtigen tvirtschaftlichen Resiouroeir, der Nieder­gang des Geldwertes, die sinanziclle Zerrüttung — das alles hat Erbitterung, Ver.zioeiflung. Erschwerung dm' Lebensverhältnisse, Lockerung der Moralbegriffe, ein HinsälliKvevden der Auroritüteir gezeugt und eirie Atino­­sphäre geschaffen, iir der die sittliche Anarchie^ sich fast widerstandslos ausbreiten konnte. Wohl hat Graf Bellst len seit dem ersten Tage seines Amtsantrittes alle, diese Erscheiilungen zlirückzudräiigen getrachtet und mit fcincn KonsolidierungÄestrebnngeil auch gewisse Erfolge erzielt, aber er hat das Festigungswerk und die Säuberungs­arbeit von unten iil Ängrüff genommell, und während er den uiÄerirdischen Kanalbruch ausbcsscrte und dann das Gemäuer im Erdgeschoß des Staatsbaues entgiftete, konnten sich iir der Giebelreglon. verschiedene Ausdnilstuii­­geit tveiter srei ausioirken. Fetzt reißt diese Anklageschrift die Mansardenfenster irnd die-Dackstuken auf, und dem enrsetztei« Auge bieler sich das Bild eitler üioralstheil Fäulnis dar,'das je-deil rtrir schmerzlicher Berbll ffung er­füllen uruß. ... Wiudischgraetz, ölsivosl), Zadravecz, Baross: das sind die Pro tagon i stielst Alle übrigeir siild bloß Wstk­­zeuge, subalterne Helsershielser, gedungene Komparsen. Ti« Frage drängt sich jedoch allf, ob es nicht auch airdere Protagoniisteil noch gibt? Prinz Windischgraetz hat, wre die Anklagesthrist feststellt, schott im Jchre. 1923 mi Verein tnit tnehreretl Freutidett, die er nicht nelUlen will, beschlossen, ein ltnternehmeir iir großzügigeitt Stil ins Lebern Zlt rufeit, das sich ntit der Fälschung des Papier­geldes eines auslvärtigen Staates befasien soll. Wer sind diese Freunde gtzwcsolr, mit denen iln Bunde Windisch­graetz die ersten Pläne seiner Falschinünzerci entüiwrfen hat? Tie bisherige llmtersuchung hat darüber Ecirren Auf­schluß gebracht. Ter Pritrz ilvcigert -sich, diese Freunde zu neitnen,.und irach derSlrafprozeßordttung steht der Be­hörde kein Mittel zur Vcrfüguing, ihn zri einer Aussage zu zwiirgeil. Die ungarische Oeffontlichkeit ha>t aber ,ein schr starkes Interesse daran, Näheres darüber zu ersah­­ren. Als selbstverständlich darf ntan annehmcn, daß die Freunde, mit deneir der Priirz seinen Plair gleich an­fänglich dttrchsprach, dell politischen Krciseir augehören ilrüssen. In ivelchcnr!dcr kiri uns.'bestchenden politischeit Lager stitd aber diese erstcir Mitarbeiter des Fälschuttgs­­planes zlt suchen? tAuch hier wird eine topographische Abgrenzung erivütrschte Orientierutig bieten. Iint Jahre 1923 war Windischgraetz volir Legitinrismus schon äbge­­schivsiiikt. Der Einheitspartei des Grafen Bethlen' hat er nie angchört. Lluch mit deit llvadikalen und Demokra­ten hat er nie näher« politische BeziehniMN ilnteichaltcit. Bon deit Li'bcralcii itnd den Soztâldclnokra'teu war er uüd seine Gedankenwelt immei/ durch eine unülietlvind­­bare Kluft gctrenirt. Die Freunde, init deilcn cr vor drei Jahreir schoit seincit Fälschungsplair erörtert«, könneit üls-o bloß dern rechtsradiikalen Lager, der heittigen Raffen­­sälutzgvltppe, angehört haben. Bestätigt erscheint diese Schlußfolgerung auch durch deit Umstaitd, daß alle itbri­­gcil .Hauptakteure, >vic der Feldlbiiäwf Zadravecz,, der LanLespolizeichef Nädosi) und der Direktor der Postspar kaffe Gabriel Baross ebenfalls allgemein als prominentie Führcrpersönlichkeiten des RechlSradikâlisinuL bekannt sind. Die uirgarifche Oeffentlichkeit nnttz daraits dräitgsti, daß dieises MvmcNt iiit weiteren Verlaufe des 'Prozesses noch ausgeforscht uitd aus Tageslicht gefördert wird. Di« öffentliche Meinung inliß erfabron. aus ttielchcm Kreise Wiitdischgraetz sich die Freunde lj-olen torrirt«, die ihur, als cr an die VeiOvirklichuilg seiner Idee schritt, als Be­rater und Mithelfer zur Seite standen. Wer iinincr sie wareit, st« inüssen aus dem politischen Leben Ilngarns eilt für alleinal verschllviiide». Das Reinigungswerk, das dieser Prozeß vollftihren soll, würde ein klägliÄns BruchsLck bleil^i, wenn dieses Dèolnent lmgeKärt bliebe. "Da ist danit der Fall lltädosy. Di« Anklageschrift ist geneigt, seine Rechtfertigung, daß er arc der Sache ledig­lich iin Interesse eines patriotischm Ziels tcilgenonuiten, als bare Münze hittzunchmen; sie beruft sich dabei nicht nur auf seine hohe Anstellung, soildcrn^ auch auf seine günstig« Vermögenslage. Zlber war nicht auch Windisch­graetz einMänn in hochragender gesellschaftlicher Stellung, und hat nicht auch cr trotz seiner zwanzig Milliardett Schulden über eiir di« materielle Lage Nädosys iir den Schattm stellendes, in des Wortes bttchstäblithein Sin-ne fürstliches Vermögelt verfügt? Dennoch läßt die Anklage­schrift die Behauptung des Prinzen, das; auch bei ihin bloß patriotische Bciveggründe gewaltet hätten, nicht un­angefochten, viewtehr stellt sie fest, daß die bezügliche Be­hauptung !des Prinzen trnbewissen gebliebeir sei. Läge es liun nicht nahe genug, solche Reserve auch gegenüber der Selbstrechtfertigung Nâdosys lvalkeit zu lassen'? Der Prinz ist ein steiirreicher Mann und war doch inrnter auf Ge­­sMstoinachen versessen. Er hat beinr hattprstädtischeit Magistrat seinerzeit erfolgreich interveitiert. um ein .KohlLitlieferungsgeschäft für die städtischen Gaswerke zu­stande zu bringen, und er hat sich dabei eine ansehnliche Provision bezahlen lasten. ?luch au der Gründung irwhre­­rer Wtienge'sellschaften war er beteiligt, und, die -Sucht nach Profirmacherei war irebeir detu Kartenspiel seine stärkste Leidenschaft geworden. Wenn cr nun das Franc­fälschungsgeschäft mit einernZlufioaud von zehn MiNaroen .Kronen finanzierte, so scheint der Zweifel der Ttaats­­aiÄvalischäft durchaus begründet, ob nicht hinter den vor­geschützten patriotischen (Bünden auch hier bloß ein viel­leicht mit politischen iNotiven verquickres Geschäftsunter­­nehineu allergrößten Srils anzLinehmen sei. Da al«r ist die andere Aimalune nicht von der .Hand zu weisen, das; Nädosy >'ein stiller So.sius in ,,4!es«nr Geschäftsunternehmen geivcsen sein mag. Die Vcrbissenheir, nlir der Nädosy die Franefälschungen betrieb, weist direkr auf die Wahrscheinlichkeir solcher Vermutung hin. Wären es blos; patriotische BeuEggründ« gewesen,-die ihn leiteten, so hätte er angesichts der Schioierigkeiten, bei deren Ueber­­windung er die .Hauptrolle zri spielen halte, ivohl eiu dutzsiwmal die Frage au sich selbst richteir nrüsseir, ob der va-lerländische Ziveck die wahiisürnigeil Riskeic begründe, die fick irickt bloß flir das Land au>s seiuer Atlion ,zu ergeben drohten, soirdern die er auch selber für seine Person einging und die ihn ins Zilckthaus führen ulußten. wenn das Unternehmen mit einem Fehlschlag endete. Nein, tllädosi, war kein leichMüriger Springiusfeld, aucl) kciil sanguin-ifcher Idealist, der für eine patrivtische Idee so «viel aufs Spiel gesetzt Härte. Hätte er bloß vater­­lälidiiche Zivecke im Auge gehabt, er wiirde unterwegs zävair­­zigmal vor sei'nenr Vorhaben zurüMwichen sei-u. Wemt er stanÄhgff NM", richigen Bl-utes mit kühlem Kopfe allen Gefahreir trotzte uiw urit unerhörter Vertvogenheit oll«. Hmdenrisse aus dein Wege räumte, so muß hier ein anderer^ Beweggrund gewaltet haben, die lcideirschaftliche Gc'Idgier,^ die Envartung einer unerhört großen Beut«, die sein« Urteilskraft benebelte und seine llnternchmuvgÄust bis zuin Fanatisurus steigert«. Und lvic steht im Lichte der Anklageschrift der Feld^ bischos Zadravccz da'? BiÄ)er wußte inan von ilyn bloß, daß er, voll Windischgractz und Nädosy in die patriotischen Ziele cingelveiht, sich dazu hcrgegeben hat, die Mit­helfer kirchlich in Eid zu nehmen, sie die Wahrung ihres Gcheinrnisfes und das unentwegte Durchhältcn in der Ausführung des ihnen erteilten Auftrages beschwören zu lassen. Vom FMdbrfchof nehmen auch wir an, daß ihn ausschließlich patriotische Motive in dieser Sache geleitet haben. Jhil kennt die lUlgarische Oeffentlichkeit als einen Fanatiker des Rassengedairkcns und des von zu lebhafter Phantasie überhitzten, draufgängcrischcir Nationalislnils. ll-ird hätte Zadravccz sich lediglich auf die Vereidigung der Beteiligten beschränkt, so wären auch wir nicht un. geneigt, über sein Vorgchcic niit einer gewiyen Ällilde zu urteilen. Aber in seinem Verhör l)at er selber zugegeben, daß seine Mitwirkung an der Sache iveit über solche Bc­­tätigmrg hinausgegaiMn ist. Aus seinen ^Ilussagen und aus denen airdorer Personen geht hervor,, daß Zadmvccz die 'gefäkschten Franenoten eine Zeitlang in seiner eigenen Wohnung gehütet, an ihrer Sortierung und Zähstlng mit­gewirkt und die (tzelegenlreit gesucht hat, sich drrrch einen Vergleich eines echten Tausendfrancsck^eines mit den Fal­sifikaten an dein Erfolg des Fälschungsiverkcs zu er­götzen. Das.sind Dinge, die ein Gentleman nicht tut, die er stin läßt, auch wenn es sich um patriotische Ziele han­delt. Graf Bethlen hat in zutrefstndcr Weise gesagt: Wer Opfer für das Vaterland bringen will, mag die eigene Ichr­­kettc für eine vaterländische Sache hergeben, nicht aber die seines Mitmensck)«lr. lind was ein U>cltlickcr Gentlenran nicht tun darf, ivi« sollte das ein Prälat der katholischeiü Kirche, ein Bischof und noch dazu ein iin Generalsränge skchenider Fekdbischof der nationalen Wehrmacht tuw dürfen'? Zadravecz.hat dann später seine ursprüirgliche Aus­sage widermsien, aber die Anklageschrift nimmt mit Rechk die ursprüngliche Aussage als die der Wahrheit ent­­spreckende an. Oder sollte etiva Feldbischof Zadravecz nach dein Vorbilde der Csongrader Bombcnwer.fer in der .Hmcptverhairdlung sich daravf bcnlfen ivollcn, daß die Polizei oder die Staatsanwaltschaft ihm seine erste Aus­sage durch Folterungcic abgeprcßt hat? Ter Generaldirektor der Postsparkasse Gabriel Ba­ross komint in der Anklageschrift gliinpflich genug weg. Sein s-chritt, in der elfte,: Stunde deir Dkinisterpräsiden­­ten Gmfen Bethlen durch einen Mittelsinann auf die Francfälschungeir aufmerksam gemacht zu haben, wird ihm bei der Staatsanwaltschaft als erheblich entlastender Uinstaird anqerechnet. Es ist aber ertviesen, Laß Baross schoir seit dein August 1925 u.m die Fälschilnge,: rviltzte. Er hat also vier Dkonake verstreichen lassen, ohne zu tun. ums sein« hohe Stellung an der Spitze der zlveitgrößten Fiiianzorganisatioir des Staates gebot, vhii« die Negie­rung pflichtschuldig sofort voii der Sache in Kenntnis zu setzen, klnd nicht imr geschwiegen hat er durch volle vier Äkonat«; er hat in dieser Zeit auch zu wiederholte,: Malen, ai: Konferenze,: init Windisck)graetz ur:d Nädosy iiber dic zweckir:äßigste Art der Verwertung und Verbreitung der falschei: tlloten teilgenomiiie,:. Ein Zwerfel stieg i,: ih::k erst auf, als er bei i:äherer Betracht::::g der Falsifikate erka,:i:te, daß diese zu plumpe Fälschu:rg«i: seiei:, um ohne Gefahr abgesctzt werdeil z:: können. Voir da, ab wLchselre er de,: Kurs uild war bemüht, Windischgraetz und Nädosti zu:i: Verzicht auf die Verivertung der falscheir lioten zu l^wegeii. Geireraldirektor Baross hat also bloß deshalb Nicht iveiier mittun wollen, iveik seiir Kenner­auge die Miiiderwerrigkeit der Falsifikate erkannt hattc.i Daraus folgt, daß er weiter mit Leib und Seele bei, dec Sache geblieben uilire, >:>em: die Erzeuger der falschc,: Noten 'sich bester auf ihr Geschäft verstanden hätten. Strafrechtlich „rag seii: Vorgehen eirier iiiildereir Bc­­urteiluilg rlnterliege», irud das kau,!! vielleicht iin Straf­­ausinaß' seineil Ausdruck filiden.. Dos nioralisä)« Urteil über ihn lnuß jedoch ebenso vernichtend ausfallen wie über 'Nädosy, Wirrdischgraetz Ulrd alle iibrigerr. Daß Bariiss! seilie Vertrauensstellung alich sonst in urrerhörter Weise inißbrarlckr und auf die Bitten 'lkâdosys hin a:ls den Geldern der Postsparkasse, uilbetümmert uin das strikt« gesetzliche 'Verbot, dein Brirder des Geldfälschers Vkanko­­vits einei: Kredit von 400 Millionen Krone,: zur Rück­lösung von bei einer Balck lonckardiertei: 150 gefälschten Talffeiwfrancjcheinen bewilligt hat. ist nur ein komple­­>nci:tärer Zug ii: dein Charakterbilde, das die Anklagcschrifli voi: dieseitl 'Furrktionär eniivirft, der sich auf . so mai:­­nigfache Art und in jo unveraniwortlicher Weise -über dis

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