Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1926. november (73. évfolyam, 249-272. szám)

1926-11-03 / 249. szám

ankündete, mahnen heute die faszistischen Organ,, sationen, die Disziplin aufrechtzuerhalten und von allen Repressalien abzusehen. Corriere della Sera berichtet, daß in Padua einige Personen öffentlich aufgesordert wurden, die Stadt Linnen 48 Stunden zu verlassen. Rom, 2. November. Die Mütter berichten über die große Zahl von Glück­wunschtelegrammen, die Mussolini aus alle n Teilen Italiens und aus dem Auslände zugekommen sind, darunter von Chamberlain, Poincorè, Briand, dem schweizerischen Presidenten umd voM-' Bun-deskanHler Dr. Seipel. _________ Frankreich. Ein Grenzzwischenfall. Paris, 2. Novsmber. sHavas.s Paris Midi meldet aus Nizza, faszi­­st.ische Soldaten hätten in Ventimiglia einen An­­griff auf den Schlchlfaal der Eisenbahner im internationalen Bahnhof unternommen und etwa 15 f^ranzosen miß­­hande-lt, die angeblich während des Absingens der faszch,­­schen Hymne durch die Meu«n den Kopf nicht enMößt hätten. Ein sasMischer Offizier habe einem Eisenbahner, der eine Zigarette anzündet'e, dipse weggenommen, nachdem der Eisenbahner bemerkt !hatte, man müsse in Gegenwart entes Faszisten rauchen. Die Polizei hat die Zugänge zum Balhnhof gesäuibert, wo sich die Faszisten angosammelt hatten und die Äbfa^t .der französischen Züge zu verhindern bähten. Mehrere Falszisten, die in das fran-oslsche Kon­sulat eingedrungen waren, wurden verhaftet. Die schort emgelsitete Untersuchirnq hat ergeben, daß die Be­schwerden der Faszi-sten über die Eisenbahner unbegrnndet waren. Paris, 2. Novernber. Uebcr die Ereignisse in Ventimiglia wurde eine Untersuchung eingeleitet. Sobald der Regierung voll­ständige Jnfonnatchnen zur Verfügung stehen weân, wird sie ihrem Botschafter in Rom die Weisung geben, bei der liâ­­lienischen Regierung zu. protestieren, falls sich die Notwendigbeit dazu Herausstellen sollte. (U. T.-K.-B.) Nizzez, 2. Noveucheo. sHavas.f D-ie Vertreter der faszistischen Oraanisationen ispröchen Lern französischen K o n s ul ihr Bedauern über die Ereignisse rn Venti­miglia ans. Meldungen aus Ventimiglia bestätigen,, dch es einem Fasziften gelang, in das Konsutawgebänd? auf die Weise einzndringen, daß er der Polizei erklärte, er 'habe eine Zu>« sammenkunft mit dem Konsul. Sodann klatterte er,auf den^ Balkon hinauf, von wo er seinen Kainerän zu-ricf: Tie Franzosen fordern uns heraus! Es muß beinerkt werdeiy daß trotz der g-etrojffenen Maf^chmen von seiteir der Organi­­satione-ir der fchziftifchen Müiz es stesterin nach 8 Uhr abends zu weiteren franzosenfeindlichen Kundge­bungen kam, wenn auch die Mehrlheit der Bevölkerung das Vorgehen der faszistischen Exzedenten verurteilte. Eiliie hervorragende italiLnffche Perfönlichkeit erklärte dam Vertreter der Hataas-Agentur in NiM, daß man die Beförderung italienisch geschriebener Briefe, die M.nfsolini beschimpften uttd dadurch Unriâ unter der Bevölkerung an der Grenze bewirkten, einftellen iniisse. Die französischen Faszisten. Paris, 1. November. sHavas.) Der Nation arat der Sozialdemo, kratischen Partei hat einstimmig beschlossen, eine Tageszeitung zu gründen, die voni Beginn des nächsten Jahres an erscheiiien soll. Leon Blum wird Direktor des neuen Blattes sein. Der Sozialistenkongreß. Paris, 2. November. (Hâs.) In der Nachtsitzung des S o z ia l i ste n k o n­­gresses erinnerte Paul-Boncour an ein Schreiben Adlers, der betont, daß sein Fall drei 2ln gelegen Hel­ten betrifft. Erstens die Abrüstung. Er, Boncour, de Broucquere, sowie andere foziailistische Vertreter inr Böl­­bcrbund hätten übereingestimmt, daß es nicht notiveudig war, in Genf wie in Washington für dte Marin« eine S ch w ind e l lr o n v e n t i o n zu unterzeichnen. Die zweite sei die der Aufteilung der h a l b st ä nd ig e n Rat sitze, betreffs deren Paul-Doncour das in Genf zustande gekom­mene Komproiuiß rechtfertigte. Bezüglich der dritten Frage, namentlich seiner Haltung gegenüber den polni­schen Sozialisten, erklärte Paul-Boncour, daß er, wenn er wieder nach Polen lräme, dort dieselbe Sprache fiihren würde, die er gegenüber den polnischen Sozialisten geführt habe, denn es gebe junge sozialistische Parteien, die verschiedene Auf­fassungen l)abeu können. Paul-Boncour betonte, daß es auch andere sozialistische Dslcgierte gebe, die gleichfalls von bürger­lichen Regierungen beauftragt worden seien. Er erklärte sodann, daß er niemals die Interessen Frankreichs opfern lassen werde. Eine Zurückziehung des fozialisti­­fchèn Mandats in Genf würde bedeuten, oaß Frankreich eine auswärtige Politik habe, di« derjenigen anderer Nationen ent­gegengesetzt sei. Redner schloß mit der Versicherung, daß die Polrtik Frankreichs auf den Frieden gerich­tet sei und beschwor die Sozialisten, nicht den Glauben auf­kommen zu lassen, daß Frankreich, indem es seine verstümmelte Hand ausstreckte, um die zu seiner Sicherheit notwendigen Ga­rantien zu verlangen, imperialistische Ziele verfolge, während doch Frankreich immer die Initiative zu allen hochherzigen Vor­schlägen ergriffen habe. Deputierter Paul Faure erklärte, die Delegierten im Völkerbund haben sich in Genf fortgesetzt von den Entscheidun­gen der internationalen Sozialistenkongresie èeeinsilufsen lasten, und daß sie rmter der Kontrolle der Exekutive stehen. Paris, 1. November. Der sozialistische Nati omal ko ngreß hat mit 2045 gegen 9060 Stimmen bei 509 Stimmenthaltungelr einen Antrag angenommen, dep die Verbände verpflichtet, beim erstem Wahlgang der beivorstehemden Senatswah­len eine vollständige fvzialistische Listtz vvrzülegen^ .unb di« sozialistischem Kandidaten beim zweiten und dritten Wahl- Mng ermächtigt, eine gemeinsame Liste nur mit solchen Per­ 4 » Mttvoost, 3. I^ovtzwbsr 1326 j sân mrszuftellen, die gegen jedes Zufammengshen mit dem nationalen Block und Anhänger der Beschränkung der Prä­rogativen des'Staates sind. Deutschland. Die Thoiry-Politik. Berlin, 2. November. fWolff.) Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages trat heute vormittag unter dem Vorsitz des Abgeordneten Hergt zusammen, um die Besprechung über Thoiry weiter fortzusetzen. Minister des Aeußern Dr. Stresemann ver^ndelte in ausführlicher Darlegung diese Frage. Der Femenlordprozeß. Berlin, 2. November. Wolff.s Im LandSbercpr Fememordprozeß be­antragte der Oiberftaatsanwalt gegen Erich Klapproth wegen gsmeinschoftlièn Mordes die, Todes­­strafe, gegen Oberleutnant Schulz tvegen Anstiftung zum gemeinschaftlichen Morde cheichfalls die Tvdesstralfe, ge­gen Glaser wegen Beihilfe .zum Morde zwei Jahre Zuchthaus, gegen Raphael wegen Beihilfe zum Morde und wegen Meineids insgesamt sieben Jahre Zucht- Hans, gegen Willy Klapproth und Vogel wegen Bei­hilfe zum Morde und Meineids insgs'pmt je drei Jahre Znchthau s. Der Lohnstreit in der Rheinlandschiffahrt. Duisburg, 2. November. l sWolff.l Infolge 'der bereits gemeldeten Ablehnung des ! Schiedsspruches !m Lohnstreile der Rheinland­­! schiffahrt hat der Reichsanbeiisminister auf Tvmrerstag ' neue Ei n i z ungsv e rhandl ungen i n Berlin an­­beraumt, bis' zu ^ren Abschluß sich die Arbeitgeber feder MchniÄMe enthalten werden. Auch die Vertreter der Avbeit­­nehmer haben zugesagt, in gleichem Sinne auf die Arbeitenden > cinzuwirken. Großltvilannir«. Die Krise im Kohlenbergbau. London, 2. November. (Reuter.) Die Zahl der arbeitenden Berg­leute hat sich heute auf 281.000 erhöht, was eine Zu­nahme von 3600 bel>eutet. London, 2. November. (Reuter.) Bei der Abstimmung der National­gewerkschaftlichen Seelcute über den Vorschlag betreffend das Transportverbot für Kohle wurde der Vorschlag mit 10.060 gegen 908 Stimmen abgelehnt. London, 2. November. (Reuter.) Der Vollzugsausschuß des Bergarbeiterverban­­'des hat einen aufeineMilli on Rubel lautenden Scheck für die Streikenden erhalten, den die Bolschewistische Partei geseirdet hat. Oesterveich. Sozialdemokratischer Parteitag. Linz, 1. November. Der s o zi L ld em o k r atif'che Parteitag hat als wichtigsten Gegenstand die Revifiondes Parteipra­gra nr ms an die Spitze der Tagesordnung gestellt. Abgeord­neter Dr. Bauer erklärte, die Eroberung politi­scher Macht werde die Ausgabe dieser Generation der Ar­­!beiter!schast sein. Betneffsder Me thod en ist die wichtigste Frage: Demokratie oder Diktatur? Wir wollen mi t de!.n o kr a ti - scheu Mittelndie Herrschaft erobe^rn, nicht um eine ne« Klassenherrschaft zu begründen, sondern um dem Kapita­lismus und dem Großgrundbesitz die Produktionsmittel zu ent­reißen. Nur wann die Bourgeoisie keine Wahl lasse, müsse man zur Diktatur Zuflucht nehmen. Nach den Reden Fritz Adlers .und des Ehafredakteurs Austerlitz war die DiskuMon über den prinzipiellen Teil dieser Frage erledigt. Als Referent der Frage der nächften Aufgabe der Partei forderte Dr. Bauer Len Ausbau der F ü r s or gee inr i ch­­tun gen. In der Frage der Stellung der Sozial­demokratie zur Kirche bleibe sie bei ihrem Staud­­punki: Religion ist Privaksache. Linz, 2. November. Der sozialdemokratische Ptrteitag nahnr nach einegi Referat des ^Ubgeordneten Danneberg über die politische Lage und die nächsten Nati onalratswahI' en eine Resolution an, worin die Fertigstellung des 'Gesetz'es über die Alters- und I nva l idenver s i ch er un a und über die Witwen- und Waisen Versorgung verlangt wird. Weiter werden eine brauchbare A n g e stelltenVer­sicherung, staatliche Maßnahmen zur Bekämpfung LerArbeitslofigkert und die Sicherung der Rechte der Arbeitslosen qcifordsrt und erklärt, wenn der Na­tionalrat die dringendsten Aiiiügalben nicht lösen könne, fordert der Parteitag seine Auflösung. Jir der Reisolution werden auch Maßrrahmen auf denr Gebiete des Wohnungsschutzes, des Mie­­texfètzes, zur Förderung der Wohnkautätigkeit und ein brauchbares tKnteignungsgelsttz, weiter die Krankenverisicherung für die Landarbeiter, und schließlich die Reinigung des öffent­lichen Lebens verlangt. Der ParteivorstanL mit Seitz als Vorsitzenden wurde wiedergewählt. ItaUe». Die Ftalianisiemitg Südtirols. Innsbruck, 2. November. (Wiener Amtliche Nachrichtenstelle.) Wie die Blätter aus Bozen melden, sind nach einem in der letzten Woche von dem Präfekten in Trento erlasssnen Dekret sämtliche noch evscheinewden deutschen W ochen ze itn nge n einge­­st eilt worden. Durch den Erlaß wenden betroffen! der Volks­bote, das Bozener Vviksblott und der Markgräfler. Der Zaniboniprozeß. (Telegramm des Pest er Lloyd.) Rom, 2. Noveniiber. Der Prozeß ge»zen Zan ! bon i, General Capello urid die anderen Mitangeklagten beginnt am 20. November vor dem Schwurgericht in Siena. Die Angeklagten werden des quali­fizierten Mordversuches und der Verschwörung gegen die Staats­gewalt beschuldigt. Tas Berteidiguir^kollegium ist bereits ge­bildet. Spanien. Ein entlarvter Putschversuch. (Telegramm des Pester Lloyd.) Paris, 2. Novsmlrer. Das Sicherheitsbureau in PerPignanHai 40 Ita, kiener und Spanier verhaftet. Ue^r die Gründ« der Verhaftung ist bisher nichts bekannt gewor^n. (Telegramm des Pester Lloyd.) Paris, 2. November. Zur Verhaftung der vierzig Spanier und Italiener wird bekannt, daß die Verhafteten die Absicht hatten, sich nach Spanien zu begeben, um dort einen Auf­stand gegen das Direktorium zu entfesseln. Die Verhafteten waren niilitörisch organisiert. In ihrem Hand­gepäck wurden zahlreiche Waffen gefunden. Man glaubt, daß es sich um eine große revolutionäre Organisation gegen die spanische Monarchie und gegen das Direk­torium handelt. Rnmäniett. Die Denützung der ungarischen Sprache im Bemaltungs-­­dienst. Nagyvárad, 2. November In der jüngsten Sitzung des Magistrats überreichten Johann Kocsân, Georg Perèdy. Stefan Soös wrL Dr. Josef Moskovitz im Namen der Ungarischen Partei dem Bürgermeister Tulbure eine Eingabe, in der er er­sucht wird, eine Unterbreitung in Angelegenheit der Be­nützung der ungarischenSprache in der Stadt- Verwaltung zu machen. Der Bürgermeister erklärte, er werde den Antrag in der nächsten Sitzung des Magistrats verhandeln lassen. Ausweisung eines amerikanischen Journalisten. Bukarest, 2. November. (Ung. Tel.-Korr.-Vur.) Der Innenminister hat den amerikanischen Journalisten Meißner, Berichterstatter der United Preß, wegen seiner über die rumänischen l^rhältnisse geschriebenen Berichte, aus Rumänien ausgewiesen. Ikgostümien. Die Affäre Rada Pasics. Belgrad, 2. November. (U. T.-K.-B.) Der Sohn des gewesenen Ministerpräsi­­denteir Pasics, Rada P asic s, hat an den parlamentarischen UntersuchungNlusschuß eine schriftliche Eingabe gerichtet, in der er die gegen ihn erhobene Anklage, er habe zugunsteir ausländischer Firmen bei den Behörden interveniert, zurückweist. Der Ausschuß hat heute in dieser Angelegen­­heit verschiedene Zeugen einvernommen. Amerika. Die Kongreßwahlen. London, 1. Nove mber. (Wolf.) Aus Washington wird berichtet: Am Vvr­­wbenb der K o ng r e ß wähl e n lzat Präsident Caolidge Aufrufe an 'die Wähler erlassen, die fonveränen Rechte d^ Selbstregierung nicht durch WeMeiben von der Wahlurne prèis^zugeben. Ter Präsident gibt ein Beispiel, inÄM er sich in seine Heimat Massachusetts zur Wstimmimg für den republikanffchen Senator Butler begeben wird. Die Wirre» i» China. Peking, 2. November. (Reuter.) Der französische Konsul in Lutschau ist auf einer Automobiltour in der Gegend von Sang son aim 31. Oktober von Räubern getötet worden. Einem an­deren Franzosen und dem anamitischen Chauffeur gelang es zu entfliehen. Die chinesischen Behörden habe ein Bataillon Mli­­tär zur Verfolgung der Räuber entsandt. Paris, 2. November. Im Ministerium des Aeußern ist die Bestätigung der Nachricht von der Ermordung des französi­schen Konsuls von Lungtschu eingetroffen. Offener SprechsanL. Für Form und Inhalt des unter dieser Rubrik Folgende« ist dk« Redaktion nicht verantwortlich. I-uKâcs zrörmsâjvstterem âtkelzierve Kresbum-xslotsböl V., k1èr1e6-uccâ 6 k 81 â s riut i üLletkelztissxds Lok) 5lsuKer kmmentsler^ I 5cksckleIIlâ8e I R keivste tiLrKe Mw H Anisi-illsnisvlisi» VVÍ88VV kortlLvárewsllt lât kUV«S, kostksvb 327. vioi Lelvxbvn 50028

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