Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1927. február (74. évfolyam, 25-47. szám)

1927-02-01 / 25. szám

Wicklung." (Lebhafte Zustimmung.) Nie dürfen wir ver­gessen, daß die ungarische Nation nur aus ihrer eigenen Kraft zu neuem Leben erwachen kann und daß nicht einzelne und auch nicht einzelne Klassen die Nation zu retten ver­mögen, sondern nur die Gesamtheit der Nation selbst. Wir bedürfen der Arbeit aller im nationalen Gefühl zusammen­geschweißten Ungarn der moralischen Erneuerung, der arbeitsamen, opferfreudigen, wahren Vaterlandsliebe. (Leb­hafte Zustimmung.) So erfordert cs das wahre Gewissen der Nation. Dieses Gewissen möge über der Arbeit des neuen Oberhauses schweben und möge dieser Arbeit de" Segen ent­sprießen, der unser durch die furchtbarste Ungerechtigkeit der Weltgeschichte verstümmeltes Vaterland zu neu-m Leden erweckt^'. Estenrufe erschollen von all^n SöRen des Hauses, als Ba-ron Ju'ÜAs Wle-Hics feine - Rede beendft hatte. Es meldete sich, alH die Ovationen für den Präsidentvn verklungen waren, ObsrhauHmiVÄied cknâvx klur'-a Graif Awrel Tessewfsy MN Wort. Er sprach: Als b^iÜMdvnes Nöitglied dieses Oberhaufes, der ich jahrelang auch Viitglied des alten Oberhauses war, und eine Zeiklang sogar die Ehre haLe, als dessen Präsident Zn sär­­gieoen, begrüße ich, als Anhänger des Zwoikammsrsystems. mit freudiger GonuqtnnM die Reform, die über Initiative des Hevvn Mlnifterpväsidenten ins Leben gerufen worden ist, weil ich dar UeberZeugnnig bin, daß es ein sehr glücklü-cher Gedanke ivar, ei-ne zmsiie Kammer zu kreieren, in der die Vertreter fäm>>lich.er historischen Geifchlochter Md oller Kvn­­fessioiken ebanfo Platz «hniisn, wie die Repräsentanten der Gerichte, der Jndu^strie, des Handâ, der Landwirtschaft, der Wissenschaft u,n,d d«r verschiedensten Orzanisalionen des Lan­des. Ich wiederlwie: Es war eine sehr glückliche Kon­­zept^i o n, die deni ObsrhauÄqefetze ZugiaMdE gesegün. ist imd ich bin übrrzsugt, daß man dies auch im AuKlande zu wür­digen wissen wird- Indem ich aber diese meine Ucberzeugwirg ausfpreche, lnwß -ich zugleich auch meinem lebhafben Be­dauern darüber AnÄvuck verleihen, daß ich eini-ge sehr wertvolle Mitglieder des alten Magnaten­hauses hier vernsisse, wie zum Beispiel rnein'cn Freund Ccigsir Gaäl, dm ausgHeichMten BÄkswirtich-fttler, Eugsn Rákosi, den Schriftsteller «und PMiziftsn, Tesider Prönoy, einen der besten Kenner unftrsr Vest'asfungs­­liehve, nm-d auch andere mehr. Zum Schluß sei mir gestattet, eine kurze Deklaration zu s verlesen. Im Namen nrehrerer Mitglieder dieses Hauses, die im Festhalten am Prinzip der Rechtskoniinuität mit mir eines Sin- > ncs sind, bin ich so frei, zu erklären: „In Erftillung unserer patriotischen Pflicht wollen wir bereitwilligst teil­nehmen an der Arbeit dieses Oberhauses Rumpsungarns, das die, auf Grund des im Gefe^rtikel 1:1920 zum Ausdruck ge­­,langten nationalen illotrcchts tätige Nationawersammlulkg er­richtet hat. Wir halten cs âr für notwendig, zugleich auch zu erklären, daß wir d»rdurch den Ansprüchen der auf Grund der Rcchtskontinuität besteh enden ch o n ft i t u t i o ne l l c n Faktoren, namentlich aber .den Befugnissen des gesetzlichcu Kvnigch und âen unverjährbaren Ansprüchen der gesamten ungarischen Nation nicht prajudiziereri wal­len, wie wtr denn auch gar nicht präjudiziercu könnten." (Zu­' stimnlung.) Min'istevprcksidsnt Graf Bethlen eilte nach Verlesung dicsér Deklaration sofort zu den Schriftführern, um sich ZMl , Worte aufruftn zu lassen, doch hatte AlterKschriskführer Graf Paul Bethlen den Erzbischof Ludwig Szmvecsänyi be­írás zum Worte aufgefordert. Erzbifchaf SzmrecsLnyi hielt folgende kurze Rede: Jede Institution, mithin auch die konstitutionelle Rechtsord­nung, kann nur stabil und ftst sein und nur erhalten bleiben, wenn sie auf der Grundlage stehl, auf der sie geschaffen worden ist. Es würde sich uns ein Weg ver-hängnisvoller Verirrun- MN öffnen, wenn wir irgendeine Schöpfung nicht als Erg«>l>­­ni-s der organis^n geschichtlichen Entwicklung in die Rahmen der Verfassung einfügen wollten. Der AuKgangsPunkt unserer Verfassung ist, baß Äe Nation ihren Willen stets durch die j .konstitutloncllcn Organe znm Ausdruck bringe. Von dem, was nicht ans diese Weise zustande komnt, kann man nicht erwarten, daß es in die Blutzirku­lation der Nation übergehe. An diesem Punkte will ich ^hali­­nrachen uns das sehr geehrte Oberhaus aus 'dem Anlaß be­­> grüßen, daß es Se. Exzellenz Baron Julius Wlafsics in Lis Würde eines Präsidenten des Obeühaufes erhcken hat. - sEljenrufe auf allen Seiten des Hauses.) Baron Julius Wlafsics Hw als President des Magnatenhauses den Beweis dafür erbracht, daß er unerschütterlich festhält an der! konstit n t i o n e l len Rechtsordnung (Lebhafte Zu- ! ftimmung), daß er überall und immer nach Wahrheit und Objek- s : tioitai strebt, und das bildet neben seinen anderen glänzertren !' Eicpnschaflcn eine Bürgschaft bafür^ daß das Endziel seiner! Tätigkeit stets darin bestehen wird, die volle ko nstitu­­tionellc Ordnung, die unter anderem auch auf ! G.-A. XII:1790 basiert ist, und wonach die Nation , ihren Willen stets im Einvernehmen mit i h r e m König zum Ausdruck bringt, zu erreichen. Mit diesen Gefühlen begrüße ich Se. Exzellenz in seiner 'hohen Würde. (Lebhafte Eljenruife und Applaus.) l Präsident Baron Julius Wlafsics: Empfângen Sie, l bitte, Ew. Erzelleuz, für Ihre freundlichen Worte den Aus- t druck meines tiefsten Dankes. Se. Exzellenz der Herr Mnister- i Präsident wünscht zu sprechen. l Ministerpräsident Graf Bethlen: Ich glaube, es wird richtig sein, »venu ich gegenüber der Deklaration, die Sc. 9 Exzellech; Graf Aurel Desscrvffy zur Verlesung gebracht l-at, 9 in diesem Augenblick einfach auf die Erklärungen 'Hinweise, die ich anläßlich der Verabschieduirg des Ober- Hausgesetzes in der Nationalversammlung abgegeben habe, und auf die Auffassung, die in diesen Erklärnn­­gen enthalte» tvar und zugleich namens der Regierung - erkläre, daß ich diese Auffassung in vollste m Maße au- frech 1 erhalte. (Lebhafte Zustimmung.) BiHllf Desider ^altazär war der fvlgcndc und zugleich letzte Redner in der -Sitzung. Er gab seiner Freude darüber d Ausdruck, daß Vas Oberhaus B.:ron Julius Wlafsics zum i Präsidenten gewählt hat und wies darauf hin, wie luier- h schrockcn Baron Wlassics am 18. November 1918 die Integrität 2 des Maguatenhauses und damit der ganzen ungarischen Ver- v sassung gegenüber der Revolution gewahrt hat. Seiue Prä- 'r sidentschaft, sagte Bischof Ba'ta.zär, ist eine erfreuliche und beruhigende Personifikation des Prin- e zipsderRechskontinuität. n — Laß die Natioualversammlung, zweifellos ein Pro- l Lukt der Revolution — so fuhr Bischof Baltazár in sei- .r ner Rede fort — auf Grund der Rechrskontinuität dem k! Reichstag Platz gemacht l)at, ist eine sehr erfreuliche Tat- u fache. Sie bildet eine reiche Vermchrung der moralischen n - und wirtschastlichen Werte des Landes und wird auch i n l außenpolitischen Relationen zur Vermeh­­e rung des internationalen Gewichts und des - Ansehens Ungarns beitragen. Das neue Ober­­: Haus ist eine glückliche Schöpfung, weil es die Traditionen - der Vergangenheit mit den Foxderungpn des modernen Lebens : vereint und weil es ermöglicht, daß alle, die ihm cmgdhören, - sich im selbstlosen Dienste des Vaterlandes und in der Ein» : heit des nationalem Gefühls versckmielzen können. Und wenn l auch hinsichtlich ser Rechtskontinuität noch so manches ge­­' schehen mus;, so bin ich doch de-n Ansicht, daß Vie Rechts­­: ko utinuitat nicht als ein Heiligtum au s­gefaßt werden Lars, das über den JMeressen des Staates steht. Sollte die Forcierung dieses Prinzips die > Interessen des Landes gefährden, die BürAchaften d« Ord­nung und der ElMoictlung in Frage stellerr, oder aber den sriedlichcn Prozeß der diplomatischen Bczi-shungeir stören, so ' muß es zurückgestellt werden, bis zum Eintritt jener Zeit, die uns volle Bürgschasien bietet und wir können uns nur fteuen, wenn diese Nakioiü trotz der Mängel der Rechts­kontinuität dank ihrer wunderbaren Kräfte und daitk der selbstlosen, weisen und opferfreudigen Führung nack) den vielen Katastrophen in vert-aiiniSmäßig kurzer Zeit den heutigen Grad der .Konsolidierung erreichen konnte. (Lebhafte Zuftiininung und Applaus) Darunr gebührt unse­rem Reichs verwes er uie.d uir'serer Regrc­­rnng. die a l k gem e iue dankbare Anerkc::­­ttuirg 'der ganzèn Natio n. (Lebhafte Znstimnrung.) Im iveiteren Verlaufe feiner Rede sprach Bischof Baltazár vorn Fisieden und vo-rr der Gleickcheit der Kvn­­fefsioneii, wobei er betonte, daß er von der gerechten Durch­­sührung des G.-A. XX: 1848 auch in sozialer Hinsicht gün­­stiM infolge erwarte. - Zum Schluß stellte der Redner den Antrag, die Rede des Präsidenieu Barons Julius W'la f s l cs in Druck legen zu lassen. (Eljenrufe.) 'Damit war die Aussprache zu Eirde und der Präsident sprach unter allgemeinen Beifallskundgebungen zunächst sei­nen Dank an den Alterspräsidenten Engen v. Bcrczelly aus. Die Dankesworte des Präsidenten wurden in das i^o­­takoll ausgenommen und â Auszug des Protokolls wird dem MtersprDdenten überreicht werden. Der Präsident ließ dann die Wahl der Schriftführer vor­­f nehmen. Es wurden 439 Stimmen abgegeben. Alle Stinr inen entfielen auf die Oberhausmitglieder Graf Paul B c th­­fleii, Georg Borbély, Blasius Dâni, Paul Jvanv­­vich, Graf Karl Khuen-Hèderväry, Roland .Kühne, Andreas Lakiiiovics und Mexandcr We­­kerle. Gleichfalls mit allen 139 Stimmen wurde Oberhaus- Mitglied Andreas Rakovßky zum Quästor des .Hauses ge­wählt. 'Damit war die Koirstrtmerung des Hauses becridet. Vom Ergebnis der Wahlen werden das Abgeordiieteichaus und der Mi­­iiisterpiLsidcick verständigt werden. Präsident Baron Wlassics ließ auch den Dank des Oberhauses für die Tätigkeit der Alters­­schristsührer im Protokoll verewigen. Nachdem Präsident Haron Wlassics noch dem am 29. De­­zcinber 1926 vcrftorbcncir Grafen Emanuel Széchényi cincil warmen Mchruf gewidmet hatre, schritt er zur Feststellmrg der Tagesordnung für die irüchste Sitzung, In dieser Sitzung werden die Ausschüsse des Hauses Wwählt. (Boni Zeitpunkt der^ Sitzung werden die Mitglieder des Oberhauses in der üblichen Weise verstandigc werden.) Nach Verlesung mid Authcutishicrung. des Protokolls wurde nmimehr die SitzMg unter Lljenrufen auf den Präsidenten ge­schloßen. i Personen angeschlossen Hütten, die cmtützlich der Wahlen ihre StimmM aus den Gegenkandidaten aoqegebèü hätten. Dadurch wolle die Stadt Hüdmezdvâsârhcly dokumen­tieren, daß jetzt i h r e ga n z e B evü l^e r u n g für de« Ackerbauminister Partei ergrifs-en habe. Ackerbauminister Mayer dankte für das ihm von feiirrt der Stadt Hödmezöväsârhâ) entgegengsbrachte Vertrauen und fül)rtc au>I, daß er in der Frage des Hödmezä'üäsärl-elyer Mandats n o ch keine Entscheidung getroffeu '^abe und daß cs vom Ministerpräsidenten Grafen Stefan Bethlen ab hänge., welches Ma n d a t de r M i n i st e r be ha l te ll w e a d e. Er danke der Abordnung für ihr Erscheinen und meinte, chre Antvesen­­heit habe ikm der .HödmezLväsärhelyer Bevölkerung näyer­­oebracht. Wenn der Minister auch seinen alten Kápolna er Bezirk behalte, so Nime er der Abordnung d-annoch die Ver­sicherung geben, daß die Landbevölkerung seânem Herzen so nahe stehe, daß er es für seine Pflicht eraichtm werde, im Interesse dieses Teiles der Bevölkerung Mes aufzubieten, was in ihrem Interesse gelegen sei. Die weiblichen Mitglieder der Abordnung suchten sodann die Gemahlin des Ackeröauministers airf, ddährend die männ« lichcnr Mitglieder im Abgeordnctenhause beim Ministerpräsi­­denien Grafen Stefan Bethlen vorsprachen. Der Minister­präsident erklärte, daß seine Wünsche hinsichtlich des Hö^ mezöoâsârhelyer Mandats mst denen der Bevölkerung Lieser Stadt identisch seien. » 4 » Vrsáss, 1. ?tzdrri2r 1927 Fom Tage. f Slenderungea i», diplomatischen Auslanddienst. ! Halbamtlich wird gemeldet: Auf Vorschlag des Mi­­rristers des Aeußern hat der Reichsverweser die Enthebung des Legationsrates erster Klasse Paul Forster von Pußtakär von der Leitung der kön. ung. Gesandtschaft im i .Haag in der Eigenschctst eines ständigen Geschäftsträgers genehmigend zur Kenntnis genommen, ihm Titel und Charakter eines außerordentliche» Gesandten und bevollmächtigten Ministers verliehen und ihn mit der Leituirg der kön. ung. Gesandtschaft in Belgrad betraut. Ferner hat der Reichsvcrweser die Betrauung des mit dem Titel und Charakter eines Lcgationsratcs erster Klasse bekleideten LegationLratcs zweiter Klasie Ludwig Rudnay von Ruduü und Divëk­­ujfalu mit der Leitung der kön. ung. Gesandtschaft im Haag in der Eigenschaft eines stündigen Geschäftsträgers ge- ( nehmigt Die ersten Jnterpellationerr. f i In das Jnterpellatioirsbuch Les Abgeorviwtsnhausep sind j heute die ersten Jnterpel'lationen eingetragsn ' worderi. Mbgeordneter Joses Pa kots hat eine Jnterpella- ' tion -über die Affäre Ä Lám eingetragen. Pakots wird sich in seiner Anftage mit Von jüngsten Vorgängen an der BudaPester Universität beschäftigen und an den Knktus- und UnterrichtKmiMst-er Vie Frage richten, ob er . MLvillt sei, die Freiheit der Wissenschaft zu verteidigsn, die . g!ei<WeVeutend ist mit der Lernfreiheit, und ob er Verfüg»»- s MN treffen wolle, daß die mit so großer Mühe wieder­­^rgöstelltc Ordimng an der Universität nicht gestiört werde. ° Eine zweite Interpellation bezieht sich auf die aus­wärtige Lage, die vom Abgeordneten Ludwig Beck ciiuzetragan warven ist. c Das Schicksal des Hödinezöväsärhelyer Alanimts. Ackerbauminister Johan» Mayer empsing^ im Lause c des heutigen Vormiitags eine aus etwa sechzig Männern »nv d zwölf Frauen bestehende Abordnu'ng aus H ö ü me z öv ä s â r- s hely, die vom Bürgermeister Obcrregierungsrat S o ös vor p den Minister geführt wurde. Mitglied der ÄboWnu-ng tvar x auch der Präsident der Hodmczovásárhelyer Einheitspartei ä 'âiversitätsdozent Gen er sich. c Bürgermeister Loos richtete an den Ackerbauminister tz eine -längere Ansprache, in der er ihn ersuchke, das Höd- r m e zö v ä s ä r h e l y c r Mandat behalten zu wol­­len. Der Redner verwies gleichzeitig auf jene wichtigen, die t; tokáié Bedeutung weit überschreitenden LanLcsinteressen, die tc eS wünfchenswcrt machen, daß der AckerbaMninister Las Höo- kt mezöväfärhelyer Mandat behalte. Der Sprecher der Abord- s nMg erklärte dann weiter, daß sich der Mordnung auch solche Richtigstellung. Geheimer Rat Eugen v. Bcrczelly, her rm Oberhaus die Würde des Alterspräsidenten mit so viel Tobt und Geschick^ lichtreit bekleidet hat, ersucht uns mn Feststellung dessen, daß er nicht Präsident des liöii. Gerichtshofes, sondern der Kon. Tafel zri Kassa war. Wir willfahren diesem Wunsche Sr. Exzellenz um so lieber, als Sie irrtümliche Mitteilung in unserem Blatte nicht enthalten war. Hie dltttrgett UorfaUe im Kttsgeuland. Wicu, 31. Januar. (Wiener Amtliche Mchrlchteustelle.) Von der burgen­ländisch err Landesregierung wird in Ergänzung des heute vormittag bekanntgogebenen ersten Kommuniques fermer micheteilt. Aus Grund der weiteren, durch die Gendar­merie gepflogenen Erhebungen ist zu dem bereits auSgegeberren Konrmnniquc in Angelogenheir deS Zusammenstoßer iu Som­­falva noch folgendes nachzutragcu: Am Bahnhnf Lèp ess alva-SvMfalva kam es außer dem bereits berichteten Zusammenstoß zu keirren tvei­­teverr Ausschreitungen. Insbesondere wurden keine Schüsse abrzegeben. Ebenso kaim von einer Blockienmig des Bahn­­lxofes nur insoweit gesprvchen tverdcn, als die Schutzbündler bei dein einzigmr Ausgamge desselben die Ankommenden er­warteten. Ms nach Beilegung der Streitereien E Bahn­hose die Schutzbündler nach Somfalva zurückkehrten, mar­schierten sie auf ihrem Wege vom BersamMlurrgslokal unier Wsilkgunig von Liedern und Ausstößen von SckMähMfen, die vM -der Gegenseite erwidert wuâcn, durch die Ortschaft Somfalva und am Gasthaus des Joses Tscharmann vorbei. Die GendMuierie folgte erst in einiger Ent­fernung nach, da sic «nn Bahnhöfe noch durch AmtshomL- lnnZmr festgehaltM war. Tie durch den A-Mnarsch der 'Schutzbündler angeblich in Furcht versetzten Gäste "^i Tschavmann, unter denerr sich viele Mitglieder der Front- Lmpseroereinigung -befandeN, Zogen sich in die vom Gaschause durch die EinsahrL getrennte Pridatwohnlung des Tscharmamr zurück. Dort bef-Vnden sich drei Jagdgewehre. Außer­dem wurde wn 7Oachboden des âsihauses ein umgearbeiteter Militärkarabiner in scharfgeladenem Zustand vorgesunden-, aus dcim allem Anschein nach vor kurzem ein Schuß abgegeiben' worden war. An Munition wurden vorgefunden: 66 Jagd­patronen und 9 Militargewehrpatronen. Tscharmann junior nahm ein Gewehr an sich und blieb im rückwärtigen Zimmer der Privatwoh­­nnng. Andere Personen nahmen die übrigen Ge­wehrs Md begaben sich in die gegen die Straße gelegenen Zimmer. Tfcharrnann jun. selbst, der angibt, im -Hofe seines -Hauses Schutzbündler bemerkt M Haden, gab nun drei Schüsse auf d;e gegenüber­liegende Haus wand ab, angeblich, um die Schutz­bündler zu verscheuchen. Nach Behauptungen von Zeuge» follen ccuch von der Straße her Steine geschleudert und aus der Straßenseite des Hauses Schüsse gefallen sein. Tatsächlich wurden vor dem Hause zwei Steine gesunden LNd an der Hauswand selbst Spuren von Steiinoürsen feft­­^stcllt. .Hingegen konnten Schußspuren dort nicht wahr­­;enoMnren werden. Einwandfrei wurde festgestellt, daß aus >em Garten fen st er des Wohnhauses gegen ,ie Straße zu geschossen wurde. Der junge Tscharmann selbst gibt zu, in der Richtung gegen >ie Straße einen Schuß abgegeben zu l)aben. viesenr Schüsse fielen die in dem bereits abgegebenen kommuniguè angeführten zwei Personen zum st Pf er. Hiezu kommt noch eine vermutlich leichte Ber­­etzung des sechsjährigen T'ischlerMeisterssohnes Josef Ha» üng aus Somfáivá.'Die Schüsse wurden abgegeben, gerade cks die letzte Reihe dec Schutzbüwdl-er au dem .Hause Tschar­­aaun vor'beimarschierte. di>cich den Schüsfeu stob alles in die 'mliegenden Häusern auseinander. Zu weiteren Ausschrei­­ungen ist es nicht gekominen. Die für das gerichtliche Ver­­chren noiweirdigen Erhebungen sin/S inr Gänge. Tschar­­rann jun. wurde heute früh verhaftet und dem Be­­irksgericht Kisnmrton cingeliefert. Wien, 31. Januar. sWiener Amtliche lllachrichtenstelle.) Im nieder, sterreichischen Landtage brachten die sozial­­emokratischen Abgeordneten Ofeubäck und Hel­ler einen Dringlichkeitsantrag wegen der geftri­­en Vorfälle inSomfalvaein, worin diese torchlle auf das Treiben von ungari­­cher Seite zurückgeführt werden und die Lan­­-sregierung au'gesordert wird, bei der Bundesregierung zu :wirken, daß diesem Treiben gegen die friedliche, auf das cgste beunrrchigte Bevölkerung des Burgenlandes, die schon ninal das Opfer ungarischer Freischärlern geworden sei, in^lt zu gebieten, zweitens im Verein mit der Bmrdes­­!glerung die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Der großdeutsche Abgeordnete Pechal stimmte dem An­­age zu. erklärte jedoch 'im Gegerrsatze zu den. Jnterpellan­­n', daß die Vorfälle nicht den österreichischen Front­­mpfern in die Schuhe zu schieben seien, sondern daß es ch offenbar um Ma gyáron en handle. Landeshauptmann Dr. Buresch erklärte im Nmnen

Next