Pester Lloyd - esti kiadás, 1927. július (74. évfolyam, 146-171. szám)

1927-07-01 / 146. szám

kinrslnummsr sn Vockentssen L« »leUsr, »n Lonntsssn S2S «eUsr. FÜ^ 8vll«p«si; Wit tLsIivd !L«toü«»s vll6 Mr ÄL» lntsnck Lloreva^ vQÄ ^dvoâdlLtt r VIsrttzl^'LLrlied !8 k, iQollLÜiod 8.4Ü I». für üss Morgsndisit »kisin visrtsI^LdrLjed I I k, wonLtUeL4k. ^uok sus üs» I^dsnä­­dlstt sllvln ksnn vnlor Ssn gisioksn Üsrugs- LsSingungsn adonniorl vorüsn. 6is »«pLrs.1o 2vSWâvr»8 âs« ^dovádiLttHL useii vr «ton »vek'^ âvrek Volâsvdmläl. für üss Ausisnü mit ürrsktsr KrsmdLnâ» vsLâaLS viLrtvIzLdrIied: für Ossisrrsiok usL foltzn Äü I?evsü, Mr lugoslsvivn slls Ldrlgen Stsstsn deI sLmtttoksn susiünülsvksn ?osiLm1sra l^vlsstkoftnummsrn üsr ksüstction: Isrér: 237-S5. 295-77. 214-79. 119-34. Voircsvirtsokstt: 7«r6r 259-30. LlsLUs^rjpto vrvrâv» Qietrt LurSokssOt^tt.?r8irk I.I.0V0 ^8I!RVSI.^ir IL kuüspvsl, iL ásr áüívLiüstrstioii 4« I*s»tsr QQá iL ásQ ^lurvnovQ­VurvLvs: i. vlookner, Sokvr u. 8»nkö, /. 81su, L^Sri L lisgjs, »ssssnsts/n L Voglsr, l.uliv,ig ttSg^i» Simon Kivin, Vornsi I.vopoili, iulius I-sopolü, Ilsgysr klrüvlä-iroäs, Anton ülsrsl, kuüoik Llosss, .los. Sottvvsir, Liirrsy, lulius Isnrsr. Sen^rarvertretu-rA áss ksstsr llo/á Lür Osstvrrvied r U. Vukcss Kgokf. A-'L., 'sfisa, ^oNrsiIs 16. IS Ssllvr, »H SonLtsssiL 8Ä Ksllsi-, ^vsLâdlLtt 18 Rsllsr. — für vssterrsiok r Lrors^Ldistt Lll 'iVocdsvtasHrr 3<> 6r., Ay 6r. — für lugoslüwivn: Ltorxvnblstt »2 '^oodsvtLZsn 8 vjllsr, av LonntsKsn 4 vürsr uvá LdsLädlstt 2 vmsr 50, flvásittion u.^üm.: V., ütärrsVsiöris-uoosIL. Isispkonnummsrn üsr Aüministrsti«« r für inssrato IvrSr 295-44. Adonnsmsnt: Ivrör 237-37. 74. Iahrsmtg K«ditpest, Frág, 1. Juli 19S7 Ur. 146 Das Schicksal der kühaen Kustfahrt Kyrds. B u>>d>a'p e sti^ 1. J u l i. Ein erqcn artig er Unstern hat über Byrds Ozeanslug altét. Dcr kühne Mic­­ger, der mit einer vielköpfigen Bemannung von New Amk^abgeflogen war, l)at den Atlantischen Ozean glück­lich überquert, über europäischem Boden, fast genau den Kurs Lindberghs nehmend, s^rankreich erreicht, aber in­folge des unsichtigen Wetters in der tlkähe von Paris die Orientierung verloren und ist schließlich ctlva 230 Kilo­meter von Paris in der Näl/e dcr franzönschen Kanal­küste ins Mccr gestürzt, aus dessen Wellen er und seine Genosien sich durch Schwimmen retten konnten. Eine seltsame Tragik liegt darin, daß Wetter­­mngunst das glatte Landen bei Paris verhindern konnte, nachdem das Wagestück des genialen und mutigen aine­­rikamschen s^liegers bis auf einen ganz geringen Bruch­teil vollbracht war. Dieser teilweise Mißerfolg ist gewiß schmerzlich, doch kann er dem Verdienst und dem Ruhm Byrds nur locnig anhabeü. Was er der Welt zeigen wollte, hat er immerhin zu zeigen vernwcht, daß näm'' lich auch Passagier- und Postflügc über den Ozean nicht mel-r im Bereiche der Unmügliâcheit liegen. Am Ende hat er doch mit vier Mann und Postsendungen an Bord sein Nugzeug über das Weltmeer und nach Frankreich gesteuert. Daß Wettertücke im letzten, allerdings leider entscheidenden Augenblick das Landen an der ursprüng­lich geplanten Stelle vereitelte, war ein unvorherge­sehenes und kaum vorhersehbares Pech, das höchstens wieder einmal den Beweis erbracht hat, daß nut des ^Geschickes Mächten auch auf dem Gebiete der Aviatik vorerst noch kein unfehlbarer Bund zu flechten ist. Aber in der Hauptsache kann von einem Fehlgehen des llnter­­ffangens nicht gesprochen loerden. Die Errungenschaften des Menfchengeistes, wc das Uebcrfliegen des Ozeans jermöglicht haben, werden auch noch die kleinen Lervoll­­ikommnurrgen zu betvÄtigen wissen, durch die ein solches Wirren voin geplanten Fiel sieh wird vermeiden lassen, i Die Ursachen fiir Liesen teilweisen Mißerfolg seines Nnlternehnrens wird wohl am besten Byrd selbst aufWren. Gewisse Momente, die für solche Wagclstücke von großer -Bedeutung zu sein scheinerr, kann rnan indessen jetzt schon lhervorheben, wenn man nach den Griinden für das Ver­­ssagm der letzten Phase des neuesten Ozeanfluges sucht. iEiMNtÄmlich ist, daß von diesen Helden der Luft — denn diesen Ehrennanien verdienen sie alle — nur Charlie Lindbergh sein Ziel ohne klnfall erreicht hat, und sein Begiinnen unterschied sich von den anderen vor allem !darin. daß er mit seiner Maschine allein war. Beirren sich mchrere Teilnehmer an solchen Gewaktleisblingen stzegenseitig? Oder ist Lind>i, Wie er in Amerika heute ge­­^naunt wird, vor allen Fliegern durch ein besonderes A-cmm- und Zeitgefühl, durch einen besseren Flugsinn süusgezeichnet? Bei den außergewöhnlichen Charakter- Vigenschoften dieses jungen Helden möchte nwir fcht zu Mcher Annahme neigen und den Wunderglauben ver­künden, Laß sich die Wla-ntik nur reinen Toren von seiner ungetrübten Seelenstärke zu ergeben geneigt ist. Aber Lind'bergh hatte bei aller Mhrnis, die er zu Beginn seines iFluges über dem freien Ozean auszustehen ha-tte, sir einern Punkte Glück: je näher er Europa kani, um so besser rvurde Dein Wetter, bis es über Irland, der englische-n Küste und dem Kanal gevadezu ideal war. Und gerade die Kanal­­^Aone scheint wegen ihrer durch Len bewegten und warmen Golfsttom stark beeinträchsigten Atnrosphäre das Haupt­­hlnderms der Zioute zu jein, lvie sie von Len Ozean­­fliegem gewählt wurde. Jedenfalls kann also auf Grund der bissigen Erfahnmgen -gesagt werden, daß die Unge­­kwißsheit des Wetters über dem Kanal, den selbst Lio nor- Elen Pass-agierfluzgeug-e Paris—London nur an etwa dreihundert Tagen im Jahre überfliegen können, cinéin -transatlmrti-schen Flugverkehr aus der nördlicheir Linie um ,-so größere Schwierigkeiten in den Weg legt, als die Witterungslage dieser Zone beim Ab­­iflug aus Amerika no-ch ni cht He rücks ichti gt -werden kann. i Nimmt man auch das Schicksal der beiden Franzosen INungesser und Coli in Betracht, so gelten die gleichen 8^rhältnisse auch in verkehrter Richtung. Auch !ir m NeuschottIand irnd lll e u f u n d l a n d i st das Wetter höch st u n b e st ä n d i g und vor Ein­­chrüchen der arktischen Kälte niemals sicher. Auch aus I Europa nach Amerika kann daher n u r a u f g u t G l ü ck geflogen werden, Lis die meteorologischen Perhält­­'nisse' besser erforscht werden können und der Wetter­­kündungsdienst vollkommener ausgebaut ist. Zu solchen Erfahrungen unter Gefährdung ihres Lebens und ihres guten Rufes selbstlos deigetragen zu haben, ist das unvergängliche Verdienst der Ozeanflieger unserer Tage, unter denen auch dem Kapitän Byrd, als Ueberflieger des Nordpols schon längst ein Heros der Eroberung der Luft, trotz seines heutigen Mißgeschicks ein Ehrenplatz sicher ist. Vielleicht versucht es der nächste dieser Bahnbrecher einer neuen Verkehrsart wieder in der Richtung über die Azoren, die auch nicht viel länger ist als jene über die Gefahrenzonen der beiderseitigen Nordküsten. Denn wenn auch jede neue Bahn nach altem deutschen Sprach gebrauch gebrochen werden muß, so wäre es unklug, sie nicht dort zu brechen, wo ihr d ie g e r i n g er e n Hiú­dé rn i s s e im Wege stehen, die neue Bahn also auch die sicherere Zu werden verspricht. Die „America" ins Meer gestürzt. lTelegramm des Pest er Lloyd.) Paris, 1. Juli. -tilach einer Mekdung aus Ciherbourg sind die anrerikanifchen Flieger heute um 5 Ushr 45 Minuten früh 300 Meter von der Küste entfernt, in ider Höhe von Ver für Mer, auf denrhalhen Wege Cher­bourg—Le Havre, 30 Kilometer von Deau­ville, ins Meer gefallen, nachdem die Ameri­kaner die g-anZe Nacht hindurch steuerlos u-nHevgetrisben worden -iwren. Die Flieger konnten s i ch durch Schwimmen retllen. jTel-e gramm des Pest er Lloyd.) si, Paris, 1. Juli. Nach einer ergänze'.,Len MÄdung aus Caen (D-Lpartement Calvavos) sind die amerikanischen Flieger u IN 2 Uhr 30 M inuten, und nicht um 5 Uhr 45 Minuten, ins Meer gefallen. Sie haben sich auch nicht durch Schwimmen gerettet, sondern mit Hilfe der an Bord befindlichen Faltboote. Am Ufer hatten sich zahlreiche Neugierige eingefunden. Blpd konnte einige Matrosen bewegen, trotz des hohen Sec­­ganges ins Bèeer hinauszufahren und das Flugzeug „Miß America" ans Land zu schleppen. Das Flugzeug l-at keinen nennenswerten Schaden erlitten. Der Polizeipräfekt des Depa-rte­­nicnts hat sich an die Landungsstelle begeben. Paris, 1. Jul!. (Wolff.) Auf dem Flugplätze Le Bourget )st bei der Hasendirektion ein offizielles Telegramm 'einge­troffen, das mitteilt, daß die „Miß America" heute vor­mittags 5 Uhr 45 Minuten etwa 200 Meter von der Kilste nordwestlich von Bayeux (Departement Cal­vados) ins Meer gestürzt ist, nachdem sie gegen 3 Uhr die Gegend von Paris überflogen hatte. Byrd und seine Mannschaft sind gerettet. Der Verlauf der Fahrt. Paris, 1. Jü-Ii. (Wolff.) Um 2 Ul)r früh wird gemeldet, daß Byrd c-uf dem Flugplätze Jssy les Moulineaux, etwa einen Kilometer südwestlich von Paris landete. lDie letzten Stunden des Qzean­­fluges der „America" gestalteten sich sich für die in Le Bourget Wartenden, unter denen sich auch Lcvine befand, zu einer anstrengenden N-ervenprobe. Gegen die starke Bewölkung und den immer hessiger werdenden Regen konnten die Schein­werfer, die seit dem Eintreffen der Notsignale des Flugzeuges unausgesetzt spielten und die imnnterbrochen aujsteigenden 'Raketen wenig auZrichten. Paris, 1. Juli. Havas teilt um 2 Uhr 30 Minuten früh aus Le Bour­­gct mit, daß die Nachricht von der Landung Byrds in Jssy les Monlineaur unbcst-ätigt ist -und daß weitere Nachforschungen im Gange sind. Le Bourget, 1. Jnli. sHovas.) (3 Uhr früh.) Säniilichc R a d i o ft a t i o n c n anderKü ft e und anf den Schiffen l)aben die Scndu n g von Rufen eingestellt. Bloß die Station von Le Havre sendet tveiter Rnje ait Byrd, der jedoch nicht antwortet. Paris, 1. Jnlü s.Havas.) (3 Uhr 20 früh.) Das Flugfeld Orlt) meldet nm 2 Uhr 45 Minuten früh, daß es b est ä n d i g d a s Z e i ch e n 808 erhalte. Bis 3 Uhr tvar keine Melvung von einer Landung Byrds anf einem der Flugfelder in der Umgebung von Paris cingciroffcn. Pa-rrs, 1. Juli. lWolsf.) Uln 5 Uhr 30 Minuten früh lag be-l der Agentur H-avas über den Ftu-^ der „Amerika" noch -keine Mverläfsige Nachricht vor. Einige kleinere Rctdiostationcn, ivollen bis 3 Uhr SOS-Rufe von der „Am-erika" vernommen haben. Um 3 Uhr 15 Minuten erklärte man, nicht bchaupten -zu können, daß S!OS-lRufc von- seiton der Amerikaner -gegeben worden sind. Uni 3 Uhr 20 Minuten -versuchte die Funkstation von Le Bourget mit dem Flugzeug i-n -Verbindung zu tre-teiz, erhielt aber keine Antwort. Wegen des an-danernd-en -Regens konnte auch kein Flugzeug anfftei-gen, nm nach Lcr ,Inijerika" zu -suchen-. Gegen 4 Uhr verließen die offiziellen Persönlichkeiten, sowie Las Publiknni das Flugfeld. Das Journal behauptet, von gester-n -abend seien die Wege von Paris nach L-e BounPt mit -etwa 8000 Personen besetzt gewes-en. Uebrige-n-s weisen -einige Blätter auf das starke AuMbot von Polizei hin, dem auch 3Ü0 Dsiinn von der republikanischen Gar-de zngeteilt wor­­den seien, um die -Sicherheit zu gewährleisten. lTelegramm des Pester Lloy-d.) Parks, 1. Juki. In den frühen -Morgenstunden fehlte -ü-ber den Verbleib der „Miß America" noch imnrer jede Nachricht. Das FluMug schien nach -den -letzten Bericht-eir eine Not-kandung vor­­«n-ammen AU hân. Zuletzt wirr-de es -um 10 Uhr abend -über Re 'Nnes gesichtet und flog mit einer -Stundengeschwindigkeit von 100 Kilometern ostwärts. Der F-unks-prnch Byrds,' wonach er die Richt-nn-g verloren, wurde -außer in Le Havre auch in Le Bourget ansgesan-gen. Byrd ersuchte darin, lhm' die Lage des nächsten Flngfc'lldes mi-tznteilen>, da er durch Regen und Nebel hchindert sei. Es war nicht möglich, diesem Wu-nsck)e M entsprechen, da die -geographische La-ge der „Miß America" unbekannt Irar und B-Yrd -nicht -mittei-len konnte, wo sich -fein Flugzeug befand. In- Le Bourget fing man an, über das Schicksal der Flieger besorgt zu sein, besonders -tvcgcn des unairfhörlich niedcr-gehenden R-sgeNs. Um 3 Uhr früh erreichte die Be-än-gstigung ihren Höhe­punkt, als bekannt wurde, daß Byrid den Notruf 808 ans­­gesandt -hatte. Leider herrschte aber absolute Ungewißheit über die Lag-c des Mugzewges. Um 4 Uhr wurde, bekannt, daß die Radicsta-tion i-nRo-uen zunächst da-s Ruszeichcn der „Miß Anrerica" anfgesangen habe, nämlich und dann ziemlich nache-lnander 808-Zeichen, schließlich einen Punkt des Mor-se-Alphabets, worauf die -Verbin-diung plötzlich abbrach. Der Umstand, daß die vo-n R-airen crusgefcm-genen Notsig-na-l-e außerordentlich deutlich waren, ließ darauf -schli-ehen, daß die „Miß America" nicht allzuweit von Rouen entfernt war. In Le Bourget ha-d die Nkenge trotz dem str-amenden R-e-g-en bis zur Dämmerung ansgehalten. Die Morgenblätter, -die allgsmein nm 1 Uhr nachts Redakti-ons­­schluß Aömacht haben, gehen zumeist von der -VorMrIfchung aus, daß Byrd in Le B-ourget ang-ekommen sei und widmen ihm döm-Sntsprechende lange BeZrüßu-ngsartirel. Hamburg, 1. Jnli. -fWol-slf.) Wie das Hamburger Fremdön!blat't mitt-eilt, ist «heute nacht gegen 1 Uhr über Haniburg ein dreimotori­­ges FliUgzeng ggsichtet worden, von dem man onnahm, daß es sich um das Flugzsu-g Byrds Ha-Me. Aus >dem Ham­­burg-er Flugplatz, aüf dem man -ebens-alls das einem drei­motorigen Flugzeug eigentümlichL Gesurre vernahm, ließ man sofort Raketen hoctzgchen und Scheinjwerser aufflam­­-men und traf alle Vorberestung-en für eine etwaige Lan­­du-n-g.-Indessen wurde nach kurzer Zeit Idas Geräujfch wieder undeüilich und man stellte sejsk, daß -das Flu-gzsug wahr­scheinlich die A-btsicht hatte, sich über Ha-mtburg zu orientie­­rcn, um seinen Weg na-ch Deutschland weiterhin -s-ort­­,zusetzen. Ein Fliug.HoNpluIu—^KakisovnW. S-an F ra nz isk o, 1. Juli. sWoW.) iDer Flieger Michard Gr-ace beabsichtigt heute von .Honyk-u'lu ans einen ununterbrochenen Flug nach Santa M-on'ica jn Ka-lisornien anz-utrsten. Maitland und .He.qcnberger. sTclegramm des Pester Lloyd.) L ond-on, O JuU. T-aZ ainerikanische Kriegsdepartement l-at den- Leutnants Ma ! tI -and und H e g e n berger die Weisung -g-egeben, a-n Bord eines -Schiffes nach den -Vereinigten Staaten zurückzu­­kel)ren. Beide Flieger hatten bekanntlich die Absicht, im Flug­zeug sich nach San Franzisko zu begeben.

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