Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1927. november (74. évfolyam, 248-272. szám)

1927-11-01 / 248. szám

pLS'rLir ______________________________»Id aufroizt, dadurch sich der Aufreizung gegen dft jüdische Glaubensgemeinschaft schuldig macht." In solchem Sinne hat die königliche Kurie einen Teil der Frage entschieden, indem sie Lekreti-ert hat, das; bei uns die Juden nicht als Nationalität, sondern als Glaubensgemeinschaft betrachtet werden müssen'. Vorn Standpunkte des Verbrechens der Aufreizung hat sie die -Frage, ob die Juden als besondere Volksrasse betrachtet werden können, nicht geprüft, weil sie diese Frage für die Zwecke ihrer Entscheidung nicht zu prüfen brauchte. Vom Standpunkte des dlumsi-us-als.uKus-Gesetzes mutz jedoch auch dieser Frage näher getreten iverden, denn wenn die Juden nach dem Urteil der 5kurie keine Nationalität sind, so darf die Wirksamkeit des blumeims­­eluusus-Gesetzes sich auf sie nur daun erstrecken, wenn sie Mristisch als besondere Volksrasse betrachtet werden könnten. Nun ist die Frage der Volksrassen auch in bio­logischer Hinsicht außerordentlich umstritten, denn reine Volksrassen lassen sich heute höchstens noch unter wilden Völkern finden, und insbesondere unter den europäischen Völkern gibt es keine einzige, die m-rn als reine Volks­­raffe ansprechen könnte, wie ja auch in der ungarischen Nation selber im Verlause von tausend Jahren immer und immer wieder Mischungen mit deutschem, türktschein. -slowakischem, italienischem und sogar französischem Blut stattgefunden haben. Eine reine Volksrasse läßt sich also -in Europa überhaupt nicht auftreiben, und so können 'vom rassenbiologischen Standpunkte auch die Juden nicht als besondere Volksrasse betrachtet werden, wie ja ihre üerschiedenen Typen schon an sich darauf Hinweisen, datz auch die Judenheit ein Konglomerat mehrer Völker und Rassen darstellt. Geradezu sensationelle Feststellungen hierüber finden Ich jedoch in den Elaboraten der ungarischen Friedens­delegation. In allen ihren Eingaben an die Friedenskonferenz protestiert die ungarische Delegation dagegen, daß die Juden nicht als Konfession,-sondern anders klassifiziert werden. Im zweiten Anhang zur illote VIII über die Widerlegung der statistischen Daten des rmnünischen Menrorandums verwahrt sich die ungarische Delegation dagegen, daß die Rumänen in ihrer der Friedenskonferenz .unterbreiteten Gegenstatistik die Juden unter den Natio­nalitäten ausweisen. Wörtlich heißt es an der angezogencn Stelle: „Die rumänische Denkschrift zählt die Juden, die -in der ungarischen Statistik als Glaubensgenreinsch-aft ausgewiesen sind, den Itationalitäten zu und bringt ihre Zahl von der Zahl der Ungarn in Abstrich. Die Ver­fasser des rumänischen Memorandums inodifizieren, reduzieren oder erhöhen die ziffermäßigen Daten über .-die Nationalitäten nach beliebigem Gutdünken und mit einer so dreisten Oberflächlichkeit, daß sie nicht bloß zu fden Gedankengängen des disziplinierten Statistikers, son­dern auch zu dm Gesetzen der Logik in Gegensatz geraten." An ätrderer -Stelle beanstandet unsere Friedensdelegation, j,/datz die Rumänen die nach statistischem Brauch als jGlauücnsgemeinschaft gezählten Juden von der Zahl des siingartums in Abschlag bringen,- und zwar nicht bloß die deutschen, rumänischen und anderen Juden, sondern auch die sich selbst als Ungarn bekennenden (73 Prozent)". Unsere Friedensdelegation hat also mit Len Juden ausdrücklich als mit einer Glaubensgemeinschaft operiert und sie überall der ungarischen Rasse beigerechnet; be^ zahllosen Anlässen, wo sie die ziffermäßige Stärke der Üngartums einzelner Landesgebiete oder Städte mit stw tistischen Daten beleuchtet, erwähnt sie nirgend die Inder gesondert, sondern zählt die ganze Judenheit aus der gaN' zen Linie dem Ungartum bei. Wo es sich darum handelte in Verteidigung unserer historischen Rechte den ungari­schen Ehamkter einzelner Gebiete nachzuweisen, hat mib hin unsere Friedensdelegation die Juden immer unk überall als einen integrierenden Bestandteil der ungari­schen Nation ausgezählt. Wenn wir nun das Gesetz über den Unmerux elausus vom Standpunkte der Rechtswissenschaft analysieren, so müssen wir zu zwei Schlußfolgerungen gelangen: erstens, daß die Juden nach der obersten Ent­scheidung der königlichen Kurie nicht eine Na­tionalität, sondern eine Glaubensgemeinschaft sind! tlnd zweitens, daß nach unseren alten Gesetzen, nach dem Zeugnis unserer erleuchtetsten Staatslnänner und auch nach dem Standpunkte der ungarischen Friedensdelegation die Juden auch nicht als besondere Volks­rasse, sondern ebenfalls bloß als eine Glaubensgemein­schaft aufzufassen sind. Aus diesen beiden Schlußfolgerun­gen ergil)t sich von selbst die dritte, das; die AnMndnne des diumorus olausus-Gesetzes gegen die Juden nicht aus diesem Gesetze selbst beruht, sondern über die Grenzen dieses Gesetzes hinausgreift, denn dieses Gesetz spricht von Volksrassen und Nationalitäten, die Juden können abe: weder als Bolksrasse, noch als Nationalität betrachtel werden... Einzig diese Auffasiung entspricht den ungarischen Gesetzen, der ungarischen Rechtsauffasiung und dem Geiste der heimischen Rechtswissenschaft. Michied von allen Möglichkeiten, die heute und morgen ^und übermorgen noch auf der Lauer liegen. Eine herrliche Strophe von Rainer Maria Rilke chommt mir in den Sinn: „Geduld: es kreist der leise Zeiger, Und was verheißen ward, wird sein: Wir sind die Fliistrer vor dem Schweiger, Wir sind die Wiesen vor dem Hain; In ihnen geht noch dunkles Sununen — jVicl Stimmen sind uns doch kein Chor), Und sie bereiten auf die stummen, Tiefen heiligen Haine vor .. Stunde des Todes. Was Aeibt übrig? Was bc­­tvahren sic, die Masken, alle? ' „Sie bewahren," heißt cs in dem Geleitwort zu dem Buche, „sie bewahren km Sinnbild des Antlitzes das letzte Geistige eines Menschen, den wir einstens gekannt oder der für uns alle Bedeutung besessen." Sie bewahroit, während sonst Auflösung unentrinnbar am Werke ist. Sie verkünden aber auch neues Werden, dessen Ahnung sie mit sich führen. So stehen sie des Geheimnisses voll, zwischen zwei Fonnen des Daseins, deren eine wir zu Temren glauben, deren andere wir nur gkaubend erkennen. Sie bewahren für uns vorläufig noch Zurückblei­­ibende vor allem das, was der Lebende an Liebe hinterlas­sen, an Liebe ausgeströmt hat. Sie bewahren dieses ein­zige, um dessentwillen das Dasein lebenswert, das Leid gut und der Schinerz schön wird. Das einzige, was uns aus unseren kleinen, dumpfen Verivorrenheiten zu der großen Einfachheit emporträgt. Und darum vielleicht ist jenes Bildnis der „In­­'vvQnutz âs iL Lvino", der armen namenlosen Selbst­mörderin, ungleich ergreifender als alle anderen Toten­masken der Großen und der Berühmten. Weik wir so gar nichts von ihr wissen, dürfen wir die Unbekannte aus der Seine ohne Vorbehalt und ohne Zweifel lieben. Ihres Antlitzes seraphische Innigkeit erlöst den Traum, der. heimlich in der Seele klingt, den uralten, ewigen Menschentraum nach Glauben und Reinheit. Man hat sie aus dem dunklen, unreinen Wasser ge­zogen; aber dennoch muß die Unbekannte eines leichten, gottgeschenkten Todes gestorben sein. Ihr glückliches Lächeln ist wie ein Gleichnis zu dein Wort: „So ihr nicht werdet wie die Kinder." Sie war im Tode wieder Kind geworden, und, wahr­lich, dieses Kind hier ist eingegangen in das Himmelreich. Wechsel im englischen Kabinett. Vom OberregiermigSrat Eniil Torday <Loiidon). Vor einigen Wochen hat Lord Cecil infolge der Aüvüstungssrage demissioniert, oder vielinehr infolge der Haltung, deren sich sein Chef, Sir Austen Chaniberlain, dem Völkerbunde gegenüber befleißigte. Lord Cecil war Kanzler des Herzogtuuls Lancaster gewesen, eine Sine­kure, die ihrem Träger reichlich Zeit ließ, sein Wirken ganz in den Dienst des Völkerbundes zu stellen. Zu Lord Cecils Nachfolger ist Mr. Ronald McNeill ernanni worden. Auf Grund seiner bisherigen Tätigkeit hatte Mr. McNeill Anspruch aus diese Berufung, denn er Ivar der natürliche Anwärter für die erste, sich im Kabinett ergebende Vakanz. Was seine Personalien anbelangt, so ist seine KörpeAange hervorzuheben: er darf sich rühmen, der größte Mann ini Unterhause zu sein, wo cs doch an Männern von hohem Wuchs wahrlich nicht fehlt; in den Straßen Budapests würde er sicherlich Aussehen erregen und am Ende noch in hen Der-dacht kommen, als Riese einem Zirkus anzugehören. Was seine bisherige Be­tätigungbetrifft, so erinnert man sich, daß er in früheren Zeitm mehr hitzige als weise Reden vom Stapel ließ, und auch, daß er vor wenigen Jahren Lord Birkenhead Dinge sagte, bei denen alles eher als die parlamentarische Form zur Anwendung kam. Auch kann Mr. McNeill sich rühmen, ini Verlause einer Debatte einmal ein Buch sich entsinne mich noch ganz genau des gelben Deckels, der Inhalt des betreffenden Werkes wird hingegen für iinmer ein Staatsgeheiinnis bleiben) Mr. Winston Churchill an den Kops geworfen, dieses Ziel aber ver­fehlt zu haben. Daß er das Buch nach Mr. Winston Churchill Ivars, ist ihm längst verzielsen, es soll sogar Leute geben, che es ihm nicht mehr Nachträgen, das; sein Wurfgeschos; damals fehlging. Schließlich stammt Mr. iNcNeill aus dem Norden Irlands, dem temperament­vollen Ulster, und es kann von ihm daher nsiht erwartet iverden, das; er die LlNsichten anderer ruhig hinnehme. Uebrigens zählt cr gegenwärtig 66 Jahre, man darf daher füglich annehmen, daß sein hitziges Temperament sich einigermaßen abgekühlt hat und er sich als braver alter Junge auffiihren wird. Mr. McNeill ist ein ganz vorzüglicher Rechicr und kann, wenn er cs darauf airlegt, bezaubernd sein. Als früherer Staatssekrctä: im Ministerium Les Aeußern dürste er die Qualifikation dafür haben, Großbritannien in Genf zu repräsentieren, und schließlich sind seine Jugendsünden eher danach an­getan, ihm in einer Versammlung, wo ein Mangel an Förmlichkeit geradezu erfrischend wirken muß, die Sym­­pathisn zuMvenden. 'Trotzdenr herrscht mer in den konservativen Reihen ob seiner Berufung große Entiäuschung. Die Times äußern sich z. B. nach den üblichen Höflichkeitsfloskeln folgendermaßen: ,,Lord Cecils Rücktritt wurde mit um so größerem Gleichmute Hingenom men,, als mi t sein er Demission nicht nur zur Neudesetzung einer Vakanz, son­dern auch zu einer umfangreicheren Umgruppierung des Kabinetts Gelegenheit geboten schien. Cs steht zu be­fürchten, daß inan Liefer Hoffnung entsagen mutz: sie war zu schön, um wahr zu sein!" Die Konservative Partei -hat im Parlament eine grotze Maforität, und grotze Majoritäten sind ungefügig. Es lätzt züch nämlich nicht vermeiden, das; sich in ihnen so verschiedene Denkungsarten zusammengewürfelt finden, datz es einer starken Pa-rteidiszichin ibedarf, um sie bei­­sainmenzühalten. Und je länger ein Parlament besteht, desto plastiischer tritt die Verschiedenartigkeit der Menta­litäten zutage, die die Partei in Gruppen zersplittert, die mehr und mehr auseinanderstreben. In der letzten Session war dies nur allzu offensichtlich: die strengsten Kritiker der Riegisrung erstanden -aus den Reihen ihrer eigenen Anhsinger. Die Jung-konservativen, wie der linke Flügel der Konservativen Partei genannt wird, ver­lieren immer mehr Boden im Oberhause, -während sie mehr und -mehr «n Einflutz unter den keine offiziellen Postm beklciidenden Mitgliedern und in der Provinz ge­winnen. Und was Mf anderer Sette der rechte Flügel VieiiLtÄss, 1. Isovsmder 1927 der KonsewaUven Partei an Gewicht in der Regierung zunimmt, bützt er an Ansehen bei der Wählerschaft ein, und so nmnchcs Parlamentsmitglied muß be­fürchten, bei der nächsten Wahlkampagne -von dem poli­tischen Schauplatze zu verschwinden, und zwar nicht aus eigener Schuld, sondern bloß deretwegen, die immer mehr Einflus; über Mr. Baldwin gewinnen. Lord Cecil gehörte zu dieser letzteren Kategorie, und allgemein hat man gehofft, Mr. Baldwin würde nicht nur die Vakanz durch einen eigenen Gesinnungsgenossen be­setzen, sondern gleichzeitig eine durchgreifende Re­­tonstruktion des Kabinetts vornehmen und alle jene ent­fernen, die vermöge ihrer unzugänglichen Haltung oder ihrer Unfähigkeit, ob mit oder ohne Grunds als gefahr­drohend für die Zukunft der Partei gelten. Mr. Mc Neill gehört aber der Schule der „Die-Hards" (rechter konservativer Flügel) an, und so sympathisch er persönlich auch sein mag, schwindet mit seiner Berufung auch der I letzte Rest von Hoffnung, die Konservative Partei könnte aus der nächsten Wahlkampagne siegreich hervorgehem Es erhält sich wohl das Gerücht, datz auch Lord Cave, der der Nation die unerwünschteste aller Bills, die über die Oberhausreform, aufdrängte, sich mit Demissions­­gcdanken trage und mithin Mr. Balwvin sich noch eine letzte Gelegenheit bieten würde, den Wünschen der öffent­lichen Meinung und eines großen Teiles seiner Partei Rechnung zu tragen. Doch da cr im gegenwärtigen Falle an die Stelle eines Jungkonservativen einen vom rechten Flügel setzte, scheint diese Annahme nicht sehr begründet. Die Enttäuschung hierüber spiegelt sich nicht nur in der - Presse, sondern auch in den Äeutzerungen von Einzel­personen. Die Opposition beobachtet alledem gegenüber ein strategisches Schweigen und bemerkt nur, das; die Frage der Abrüstung, für die sich Lord Cecil eingesetzt hatte, durch Nominierung Mr. McNeill gefährdet sei. Doch vom Parteistandpunkte aus frohlockt sie gewiß im geheimen über diesen Tausch. Die Geschichte des Hsttses Rothschild. Won Gustav Erényi. „Die fünf Frankfurter!" So nannte sich oi-n z-ugkräftiges Lustspiel von Karl Rößler, das vor einigen Jahren seinen Weg über die Bühnen sämtlicher, europäischen GrosKädts machte und in der Folge^ natürlich auch den Filnr ergiebig in Mit­- leidenschaft zog. Es fiel dabei augenscheinlich nur den wenigsten, auf, welch ungeheuerliches Mißverhältnis zwi­­schen Objekt und Darstellung waltete: ein Stück welt­) geschichtlicher Dramatik schien hier ins .Kleinbürgerlich- i Sentimentake verkitscht. Da trafen die fünf guten ! Brüder mit ihrer Perücke und ihrem Embonpoint aus den verschiedensten Himmelsrichtungen in ihrer Frankfurter Heiiirat zus-animen, — auch der weibliche Familienanhang fehlte nicht. Und artige Wortspiele wurden losgelassen, boden- und börsenständige Mätzchen brülKvarm ausg-etischt, i weltcwschütternde Transaktionen zu ni-chti-gem Familisn-' - Mtsch verwässert, als ob die Sturm- u-nd Siogesja-Hre des ! .Hauses Rothschild sich in den heimischen Plausch einer ! Biedermeierstube zwängen ließen. Indes zeigte uns diese i harmlose Rothschildszenerie gleichsam im Zerrbild, was uns die Geschichtsforschung bislang an wichtigen Zusam­menhängen schuldig blieb. Ein solches inhaltschweres Geschichtskapitel, in dessen Mystik dis auf heute kein ehrgeiziger .Historiker griff, scheint um die Wende zu>m neunzehnten Jahr­­hundert durch das Emportauckien der Handelsfirma Roth­schild aus dem Dunkel des Frankfurter Getto zur finan­ziellen Weltmacht gogoben. Zwei Jahrhunderte vorher deutet bloß ein kleines rotes Schild auf dem verivitterten i Häuschen des Juden Clchanan auf den derrnalen welt­­! b-eriihmten ilkanien der frei-herrlichen Finanzipotentatem Zur Zeit der Französischen Revolution fi-g-urieren die i Rothschild im Handelsemporium Frankfurt noch a-ls ein ! bescheidener Krämerladen und als eine Kl-einban-k unter > vielen großen, nicht in -einem Atenr -zu nennen mit I stolzen Hand-elshâusevn wie Bethmann, dem Ahnensitz des Rei-chskanzlers Bethniann-Hollweg, oder niit der ausgebreiteten Firmi-a R-üpell und Karnier, — Unter-, nehmungen, die tvenige Jahrzehnte später durch den Triumphzug der Brüder Rothschild jäh in den ^-chatten^ gestellt werden. Gleich einem Meteor erstrahlen die Insignien von Rothschilds Macht um die Zeit des Wiener Kongresses auf dem Firmament, eirre wunLer­­glällbige Menge registriert ihr phänomenales Umsich­greifen mit unverständigem Staunen, ohne sich über das Woher und Wieso Rechenschaft zu geben. Es wurde gemunkelt, die Schlacht bei Waterloo, deren Ausgang chnen früher als den beteiligten Regierungen selbst be­kannt war. hätten eigentlich die Rothschild gewonnen und derart von heute auf morgen ihr Riesenver-mögen begründet. In Wirklichkeit waren sie in den Tagen von Waterloo bereits Besitzer sehr ansehnlicher Kapitalien. Näher traf ein intuitiv betrachtender Universal-geist, wie Goethe, die Wahrheit, der sich Eckerm-ann gegenüber wie folgt äußerte: „Dante erscheint uns groß. Aber er hatte eine Kultur von Jahrhunderten hinter sich; Las .Haus Rothschild ist reich, ober es hat mehr als ein Menschen­alter gekoistet, um zu solchen Schätzen zu gelangen." J-m Jahre 1823, als der Alte von Weimar diese Aeutzerung tat, war der Name Rothischild bereits welt­bekannt. Eiin rührig gewordener Massenscliavarm ver­­fol-gto nun verhimmelnd oder verdammend, bisweilen -auch verrük-end die ländcrumspannenden FinanZope­­rationc-n d>es geschwisterli-chen Woltkonsortiums. Gelun­gene Karikatuir-en der Rothschild kursierten, in allen Gauen: man sah Nathan, den mächtigen Chef des Lon­doner Bankhauses, mit selbstgefälliger Miene einen Scheck präsentieren und daru-nter das bezeichnende Zitat -aus Schillers Hymne an die Freude: „Seid ums-chlung-e-n.

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