Pester Lloyd - esti kiadás, 1928. április (75. évfolyam, 76-98. szám)

1928-04-02 / 76. szám

D'LKI'LUL ____________ G Ä 2. Lpril IWZ soweit dieser das 5:5:3-Verhältnis unter den Flotten­stärken der drei großen Seemächte aufrechterhalte. In der öffentlichen Meinung Amerikas wir^ indcsien der Plan bereits jetzt mit einer eingehenden und scharfen Kritik begleitet. Diese Kritik bezieht sich naanentlich darauf, daß bei der Durchführung des Planes Großbritannien am besten abschneiden würde, da seine beiden Hyperdread- MUghts von 35.000 Tonnen Wasserverdrängung, die ^„Rodney" und die „Nelson" — die einzigen Shlqäsi­­fchiffe der Weltflotte von diesem Umfange — erst im ^Jahre 1927 fertig wurden, so daß dies bei Herabsetzung Der Wasierverdrängung der großen Schlachtschiffe, die die ^Vereinigten Staaten und Japan auf Grund des AL- nommens von Washington bauen weÄen, und bei Ver­längerung der Lebensdauer derselben, Großbritannien ^nen außerordentlichen Vorsprung gewähren würde. Im jübrigen besteht in politischen Kreisen des Senats und des Weißm Hauses die Neigung, auch auf dem Gebiete der großen Schlachtschiffe Einschränkungen zu erreichen, und der Präsident des Kongreßausschusies für Floüen­­«ippropriationen, French (Idaho), verlieh dieser Stim­mung in einer seiner jüngsten Reden Ausdruck. Uebrigens Ihat French nicht nur die seinerzeitigen Vorschläge Brid­­!geinans auf der Dreierkonferenz gutgeheißen, sondern er iwollte auch eiire Herabsetzung der Zahl der großen Schlachtschiffe anregen, da die steigenden Flottenaus­gaben d^ Vndget der Vereinigten Staaten schwer be­­jaften. Was die öffentliche Meinung Japans betrifft, so ist Idie Aufnahme der britischen Vorschläge in Regierungs­kreisen freundlich, in der Presse jedoch auffallend kühl. Eines der größten Blätter Japans, Osaka Mainichi, schreibt, die Reduhrion der Donnage sei zwar vernünftig, es leuchte jedoch nicht ein, weshalb cs notlvendiiz sei, hie­rmit auch die Reduktion des Geschützkalibcrs zu verbin­den. Der Wunsch Großbritanniens, das Geschützkaliber M maximieren, sei eher eine taktische denn eiqe ökono­­mlische Forderung, laufe er doch darauf hinaus, Groß­britannien die Bewaffnung seiner Handelsschiffe zu er­möglichen. Auch die Verlängerung >dcr Lebensdauer der großen Schlachtschiffe liege nur im Jitteresse Groß­britanniens, das solcherart einen Vorsprung gegenüber Japan und dert Vereinigten Staaten gewinmn wolle. Auch die übrigen Blätter kommentieren den britischen Plan in ähnlil^m Tone. Man kann der weiteren Diskussion schon desl)alb mit Jntereffe entgegensehen, weil die neue britische Initiative als der erste Schritt dazu angeschen wird, die hauptsäch­lichsten Hindernisse der allgemeinen Abrüstung aus Lein Wege zu räumen. Da im Sinne Les Abkommens von Washiiigton voraussichtlich inr August dieses Jahres eine Konferenz der Signätarmächtc dieses Abrommens zufam­­mentreten soll, ist damit zu rechnen, daß die neuen Vor- Mäge der ^britischen Regierung auf dieser Konferenz zur kS^andlung gelaiMn werden. Bis dahin dürften sie also im Vordergründe der internationaleir Abrüstungsdjskus­­fion stehen und werden mit Äusinerkfarnkeit zu verfolgen fâ ___________ Uom Tage. Die Osterferien des Ministerpräsidenten. Mnisterpräsident Graf Bethlen ist heute für einige Tage von Brrdapsst abgereist. Er dürfte Währelid der Oster­­tseicrtage von Budapest fern bleibeie uiw seine kurzen Oster­­^serien'aisi seiner Pachtung in Jnkep-ußta verbringen. Der ung«rrisch-rumänische Grenzztvischenfall. 'Das Uirg. Tel.-Korr.-Bureau meldet: Tie ruinLni­­sch-e Regierung erteilte auf die ungarische Note in An­­aclcgenhelt des uiigarisch-rumänischelr Grenz­­zwischen falls eknc Antwort, in der vorgeschlagerr wird, ! behufs Erledigung des Avischenfalls eine genlischte Uli - chcrsuchnngskomm iss ion zu entsenden. Die ungarische Regierung teilte denr rumanisel-cm Mi­nister des Aeußern im Wege des Bukarester ungarischen Ge­­sandten mit, deil Antrag zur Bildung einer geimschtcn Koni­­mâMon anzunchmen. Aus Paris wird gemeldet: ^n Angelegenl>eit de» tGrcnzzwischcnfalls bei Bcrcgbößörmënp sweist iR u m e u r auf die Rückwirkung der Geschehnisse aus die öffentliche Meinung in Ungarn hin und meint, daß auch dieser Aalt die Frage der willkürlich gezogenen Grenzen aufs Tapet bringe, die die Bevölkerung immer und imnier wieder Konflikten äussctze, die -den Frieden gefährden. Gin entdecktes Herz. Von Sr. EWârtz Baron Josef Sztcrëityi hat her Ghöfredâur Les PcstcrLlohd heute die folgende i^fchrift erhalten: Sehr geehrter Frcmrd! Die Wirtf^tlichc Wocheitschau des Abendblattes voin kl. März bechrte mich mit einer Reflexion auf einen meilicr Pnchten Aufsätze und bsnrerkte dazu, ich hätte plötzlich Mein Herz für Zollaibbouhesircdungcn ent­deck t,' die — wie ich es wichrnchmen will — in ganz Europa die Oberhand gewmnen haben sollen. Gestatte mir, hiezu einige âir.ze Bencerkungen ausschließlich persönlicher Natur, denn mit dvm. sachlichen Teil der Frage gedenke ich mich m der nächsten roirlschaftlichen Debatte dos Oberhauses zu befassen, wo ich die vicluMstrittenc Frage der Zölle eingehend zu be­handeln gedenke. .Herr Redakteur sv—ü) i,st im starken Irrtum, wenn er glaubt, ich hätte mein .Herz plötzli ch für diese Sache entdeckt, und er mutz ein schr schlechtes Urteil über meine ganze wirt­­fchäftliche Auflassung und Tätigkeit haben, wenn er von nlir voraussetzerr kann, in solch grundlegender Frage, wie die Zollpolitik ist, plötzliche Schwenkungen vorzunchnien. Dies mag seine Meinung sein, ich will und werde ihn darin nicht stören. Aber den Lesern des Peister Lloyd glaube ich es doch schuldig zu sein, sie darüber aufzuklären, daß ich mein Herz tâer plötzlich, noch ülbsrhaupt in dieser Frage zu entdecken brauchte. Als mich die Jnterparlament0P«sche Union damit beehrte, das ^Referat über die wirkschäftliche Solidarität der WUer mir anzubieten (es war das erstemal, daß sich die Union nach dem Kriege mit der erlropäischen Wirtschaftsfvage ^befaßte), nahm ich an der Vollversanlmliung in Bern i-m Jahre 1934 entschieden Stellung fir Ms-chaflung der chinesischen Zollmauern, die dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas im Wege stchen, und die Union^ Vertretung von etwa 34 Ländern, nahm einstimmig meinen Refolutionsantrag aus Abbau der Zölle an. In der Oesterreichflchen Politischen -Güsellschaft hielt ich im April 1925 einen Vortrag nber „Mitteleuropäische Wirt­­schaftspolitik" und kam dabe: zur selben Schwßfolgerung in 'meinen Erörterungen. Im vorigen Jahre war die zollpolitische Annäherung der europäischen Staaten in konkreter Form auf der Tages­ordnung der Pariser Bollverisaiuntlunq der Interparlamen­tarischen Union, und cs wurde versucht, den Antrag auf all­­geineinen Zollabbau im Interesse nmnchcr sogenannten nationalen Interessen äbzttschwächen; ich nahm dagegen Stellung, und cs gelang mir, sowohl im Wirtschasts- und Finanzau-slschutz, als in der Vollversammlung eirren ein­mütigen Beschluß durchzusotzen, wonach die Union sämtlickie Länder aufsortbert, dm Zollalbba-u endlich zu beginnen, und entschiedenste Stelltmg gegen Zollerhöhungen nimmt. Vor einigen Wochen hielt ich im Niederösterreichischen Göwcöbsverein einen Vortrag iübcr wirtschaftliche Betrach­tungen und nahm inöglichst fcharife Stellung gegen die un­möglichen wir^'chafilichen Mttarkicbsstrcbungen der einzel­nen Länder, und im Z-uisam-inenhange damit erläuterte ich meinen Standpunkt, -datz ich auf der heutigen Grundlage der zollpolitischen Abfperrungstendenz der eiit,iclnen Länder keine Möglichkeit eines wirtschaftlichen Wiederaufbaues sehe, u-nd nur ein allnrählicher Wbau der Zölle med eine wirtschaftliche Verstäudigiknq Europa vom wirtschaftlichen Untergang retten kömre. In Wort und Schrift, in einer großen Anzahl von Auf­sätzen in Tageszeitungen und Fachschriften vertrat ich seit Jahr und Tag diesen Standpunkt, es ivar daher nicht not^ wendig, mein Herz jetzt plötzlich hiefür zu entdecken. Daß ich wirtschaftliche Fragen rN«r von allgemeinen -Gesichtspunkten beurteile und belMM-e turd mich von keinerlei Netbenintöressen beeinflussen lasse, das nrag ein Fehler zu meinem Ilachteil fein, aber ich bleibe schon so, »vie ich es immer war. Und -was schließlich den Hinweis auf die allgemeine europäische tStrönrung anbelangt, so dürste es vielleicht ge­­iÄgèn, auf die Beschlüsse der Weliiwirtschaft-skonserenz deS Wölkertbuckdes zu veLveifen. ânehnrige den Ausdruck meiner ausgezeichneten Hoch­achtung in au-frichtiger Fremihschaft Deiii Szterënyi. Inlrrviem Mnffolim-Kord Rvihermrre. Rom, 1. April. (U. T.-K.-B.) Im Rsito del Carlino schre!-bt San­­giorgio in einem Leitartikel Wer das Interview zivi-schen M u s solini und Lord Rothermere. Die französische Presse berisit sich wieder einmal, schreibt er, auf das Prinzip der Unabänderlichkeit von Verträgen, ver­gißt aber, daß der Vertrag von Trianon inil den Versailler und Saint-Germainer Verträgen nicht gleichzusetzcn ist und daß es dainit, daß die Aenderung von eiiieni Teil des Ver­trages eine allgemeine Revision nach sich ziehen müsse, über­haupt uicht stimmt. Würden die Dinge so stehen, danir hätten auch Loearuo uud der Datoesplau nicht zustairde kommen können. Man muß einen Unterschied inachen z-vischen-Teutsch­­laiids prätentiösen FordermMN uud Ungarns vom menschlichen St-andpunkte ans gerechten Wünschen. Ein deutsch-ungarischer Block kann nicht i n Frankreichs. Interesse liege n, doch vernwg sich dieser Staat irflolge der Kleinen Entente von feinen Vor­urteilen nicht freizumachen. Bislamp wagte außer Mussolini kein einziger verantwortlicher Staatsmann, sich in der An­gelegenheit von Trianon zu äußern. Uns Jloticnern gegen­über darf man sich nicht auf die Deutsäsen von Südtirol be­rufen, in der Weise etwa, daß nach Aenderung der Trianoner Grenzen Mangs-läufig auch eine Aenderung der Brenner­grenze erfolgen müßte. Italien hat keinen Minoritäten­vertrag ililtevschrieben. Ueberdies wohnen kanm 200.000 Teuttche mif italienischein Gebiete, wogegen sich in deir dlach­­jolgastaateil iir geschlossener Menge dr«i Millionen Ungarn befinden. Der Vertrag von Trianon ist nicht aus Gerechtigkeit aufgebant. Mit Be­rufung auf die Natioualitä-icn l)at man Ungarn s-ciner natür­­lichcir Grenzen entblößt. Ist es schon nicht möglich, diese natürlicheir Grenzcir wegen ihrer sreindnatioi^alen Bevölke­rung zitrückzuersialten, so Mtiß incmerhin eine vermittelirdc Lösung von Billigkeit gesundcit Ivcrden, die deir Wiederanschluß der in qeschlosseiwn Masse,: lobcirdcn ungarischen Bevölkerung air das' Mutterland ermösssicht. Bácska und Bana t, die Grcnzmar-k von Arad bis Ugoesa uird von Etztcrgvn: bis Pozsony lsabeir eine ausschließlich un­garische Bevölkerung. Die gegenwärtigen Grenzen sind weder ethnographischer, noch handels­politischer Art, und die Schöpfer der Friedensverträge Habel, bei Bestimmung der Grenzlinie den Wirtschastsbedars des Landes nicht in Betracht gezogen. Mussolini Hal unzlvei­­dentig erklärt, daß eS nicht iin Interesse des europäischen Friedens liecze, Ungarn auch iveiter zu unterdrücken. In der Politik ist Voraussicht am wichtigsten, und die Tatsache, daß Italien eine reale Lage klar überblickt, kann überhaupt keine Mdrohung, sondern im Gegenteil nur einen Dienst für dei: wahren Frieden bederiten. R o in, 1. ^lpril. (Un-g. Tel.-Korr.-Bursau.s Corricre d'Iialia konrmen­­tiert die von Mussolini a n L o r d R o thc r m e r e ge­­gegebenen Aeußerungcn in: folgeirden: Die offenen »ud ehr­­lichvn auf Ungarrr bezüglick-err x-seststellurrgett Mussolinis wur­den durch die französische Presse mit großem Lärm ausge­nommen, wiewohl Mussolini nur so viel lagte, daß Ungarn gegenüber eine Ungerechtigkeit begangen worden- lst, die eliminiert werden muß. Die Vertrage sollen intakt bleiben, nur gewisse Details m u s s e n geprüftwcrde n. Ist aber die Prüfung solâr -vetails gerecht und notwendig, so besteht darin -der einzig gerechte schütz >des Friedens selbst. Will die eine oder Re andere Nation oder Mächtegruppe in ihrer SelbstsucW dieS Nicht einse^n, dann kann die Lage entstehen, daß irgendein ^rsehlt^ Teil des Vertrages früher oder spät-er das ganze Friedenswerk, das mit so viel Mühe unter Dach und Fach gebracht wurde, gefährdet wird. Mussolinis Aeußerung dient eben der Lchassung dos wahren Friedens. Wir erachte» für überflüssig, uns mit Paris, Bukarest, Belgrad und Prag in Diskussionen einzir­­a s s L n, z u IN a l, wirse h e n, wie da e Wahr h e üt sta ndIg gefalIcht wIrd. Wien, 2. April. , (Bub. Korr.) Das Neue Wiener Tagblatt baschäftiqt sich in einem Leitartikel mit der Frage der Frsedens­­rev us l,o n chind stellt fest, -daß die Revision unver» mei-dlich ist, wenn ein neuer Wcltbr-and vermieden wer­­den „oll. T-er Artikel besagt n. a.: Lord Rothermcre will seinen Sohn nach Ungarn schicken, um ihn Land und Leute kenneiilern-en zu lassen. Das Politische Temperament ^r Ungarn ivivd mit rauschenden Willik-omnicngvüßen inr sohne den Vater ehren, der mit englischer Zähigkeit mid Energie -die Ungerechtigkeiten des Trianoner Vertrages zum ^uptchenm der ihm zur Verfiigung sichenden vierhundert âidungen gemacht hat. Lord Rothermere hat damit einen Wirbel in den i u ter n-at io na le n Beziehun­­entfacht, gewisseranaßen ein Enthüllungsmanüver vollzogen. Ilttin sicht rnan mit erschreckender Deutlichkeit, daß all die n uen kleinen Gruppierungen der Stcmten, daß all die So ndc rve r t r äg c nn r inüh « „elige Ko,isiru-kt io neu sind, um 'die -unhalt­baren Zuftände in der S t a a t e n st r u k tu r nach dem Weltkrieg künsilich f o r tz ir f r i st e n. -daß sie aber keineswegs geeignet -sind, den erschnten Frieden zu fundieren. Als Dr. Benes die Kleine Entente schrf, zeigte diese unbadingt geschickte Aktion, wie geringes Ver­­traueii die neucn souverän gowoitdcnen Staaterr der Nach­­kriögGtnation entgegenbringeii. Fast zchn Jahre nach Schluß des Weltkrieges ist es nicht gelungen, dieses zermartert« Europa, das so viele Verstümmelungen erleiden mußte, in â halbwegs festes Gefüge zu bringen. Die großen Worte von Abrüstnng und Weltfrieden find eine Paravent, hinter dem sich dis ängstlichen Vorsichtsmaßregeln der Siche» rn ng^v erbe rgen. Ms Erfrculii^ an der augeMick­­lichen Situation ist niir die wachseiiDe Ueberzeugung, daß dis Keimzelle von Europas gegenwärtigevii Unglück die Fri ebensverträge find. London, 2. April. -(U. T..K.-B.) Jir der Fortnightly Review beleuchtet Spencer iir einem llüngeren Genfer Brief die Kulissen» geheimniffe u-irter de-ni lBorlsitze Bene s' tagenden Sicher­­heitsau-sschufses. Er schreibt: Be-nes und seine Anhänger toollen das Geniser Protokoll vcmi Jahre 1924 als ein Wmi­­dermitte-l hinftellen, da-s die Welt Vv-n sämtUcheii Uebeln mit einem Schlage betfreien kömrte. Die e-wige Aufrecht-, evhaltu ng des geg enwärtigen enr:op äischen Statusgilv ist. ihr höchstes J-nterefse. Sia wimschen, daß der Völkerburlo gegen eine -noch ihrem Ge­­schiiack zu bestiilimende angreflende P-art-ei eine ungeheuer« Wa-ffen-niacht in Bereitschaft -halte. Demgegenüber soll nach englischer Äu-ffassmig der Krieg nicht durch ZwcmgAin-ittel, son-veru durch die Äus-merzung der Jn-teressenkonfUkte Kvi­­schcu den Völkern beseitigt werchen-. Der gesunde JnftiE deckt englischen Volkes wird sich stets gegen die Prinzipien deck ^Genfer Protokolls au-slehn-en. Es ist -übeamus wichtig, daß Frankreich, Polen und die Kleine Eu-tente endlich verstehen, daß sie niemals die Garantie Englands zugunsten eines sol­chen -Systems iM>innen werden, das jede einzelne Zeile de», Friedensverträge ebensv als nnantasHbar betrachtet, wie des Au-Äschu-ß. Darum darf kein Staat gezwunge«, werden, mit feinen Feinden einen Jntegrs­­tätsvertra g z -u schließe n . T e n t f ch l -a n d thai o-fle nt erklärt, -daß es nicht geneigt fei, im Hinblick autf -die Ost­­grenzen Garantien zu geben und auch Ungarn wirds -nicht bereit sein, Verträ-gc einzuqehcn, dis seine gcgc n w ä r t i-ge n Grenzen fair ewig« Zeiten a ii fr e ch t e r h a l te n w -o l lo n. Zum wahren Fricden kan-ni nur die Wicdcrherstellmrg -des Vertrauens zwi­schen den chsmal-igen âgirern sWhren. Der N-ikerirMd. Genf, 30. März. Die Tätigkeit des Völkerbundes in» April wird sich auf technische und hnmanitäre Fragen evstrecken. Es finden statt Tagungen der Opium­komm ifsion, des Hygienekomitees und deck Sachve rsiändigénk om i teLs für die V erci-n» heitlich-ung der Wechsel- und Scheckgesetz­gebung. Tie Opi u mk o mm i s s i o n, die am 12. April zu-­­fani-mentritt, wird den Vorschlag zu belsan-deln haberz, es sei der Sozialabteilung des Völkerbundes das in der Opium­konvention vom J-cchre 1926 vorgsschenc Zentralkomitee für die Ueberwachung der Durchsühiüng der gerurnnten .Konven­tion zu übertragen. Sie wird »veiter Kenntnis nehnren vvn -den von den verfchisdenen Regierungen im Laufe des vergan­genen Jahres durchge-sührteir Beschlagnohnmngen von Be­­täubungsniitteln. Tas Sachverstän -digenkomi t e c für die V e r - e i nh e i t l i ch u ng der 'Wechsel- und Scheck­­gesetzgebung tritt am 11. April zusammen zur Weiter­­flihruug der im'^ November begonnenen Vorberatungen über die Grundlagen der Umgestaltung verfchieden-er diesbezüg­licher Gesetzgebungen. Tie Tagesovdnun-g für die am 30. April beginnenden Beratungen '-des Hy g i en eko m i te es umfaßt die Be­ratung verschiedener Berichte, so derjenigen der .Koimnissiou zur Bekämpfung der .K reb s k ran khe i t en, â-der Kommission zur Bekämpfung der Pocken, der Konimission zur Beratung von Impf frag en usw. Das Komitee wird Kenntnis nehmen von verschiedenen B-aschlüssen, die der Völkerbnndrat in seinen letzten Tagungen voui Dezember und März gefaßt hat, und die sich u. a. bczichen cntf die Erweite­rung der Zusammenarbeit der Hygieneorganisation -des Dölkerbnndes mit den Läudern von Lateinisch-Anrerika.

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