Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1928. október (75. évfolyam, 223-248. szám)

1928-10-02 / 223. szám

8nr«Inummse sn VocksMsssn L«, sn Konnrsgsn 2kL t<«IIsr. âdoniL0iirv»D r küe vmlUpsst; wtt u^Uvl» »Pss^»»us^vt LartMnvr vaâ kür âs« lnirnü >lorx«2-Vt«rtvUUu-Uvd 18 r», mouLtUod SFÜ r. kür üss Norysadistl »Ilvtn vIvrtsljLLrllvl, N r, vroo»iUoL 4 k. ^uvk «u^ Üss ^donc!­­LisN sttvtn ksnn untsr üsn gteivdsn vsrugs­­dvülngunyan sdonnisrl v»vkü«n. üis sspsrLt« 2vsvnâr»rx âss ádsnádlsttes vsed üsr krovlLL e!»â vIvrtvIjLLrllod 1 keoxÜ LQ «Qtrtvdton. kür Visa »ruck äurok »enn. üvlüsvdmiül. kür üss ^uslsnü rali älroirlsr Xrou-dsnä­­ssvârms visrtslZLLrllod r kür Osslskrvkok vLÜ ktUsn SO I'varÜ, kür ^ogosisMiss K4 ksvxS, kür slis Vdrlgvn Stssto»» 30 kvo^ü. ^dvvnvrssnts ^srâ«n »nsd doi sLmüioko», sirsILnüIsodsn kostLmtsrn «stsvsvoxvnoww«». I'slvpkonnummsr üsr Nsüsttion: SÜ8—M 75. Jahrgang. ?r8irir i-i-ovo N0KN^!Is8^.^Ir /osvrstvnanliiâiu« r la Luüspsst, ta üsr .4.üaâistr»tkoa Ü«M. kvstvr Llox^â vaâ 1» âvn áiul<mosv» vursLvsr 1. vlookrnsr, SIsu, S/örI L »LlV, »SLSSnr^sin L VogIsr. l.uüvkg ttogvi, Slmon Klsin, Lohnst l.vopo/ü,/lllrus ^vopoiü, KIsgjfsr k,Irkistü-lrolia, ^nlon lüsrel, Nuüolk Nlosss, los. Loki^srr, Sikcrs^, luikus Isnrvr. 6?sn»rarv«rtrsrttns üss ksstsr Uo^ü kür Oostsrrslod r ». vukss lisohf. á.>g^ Vív» ^oll-oUs 16. KiLLsIrrLurinivr kür Luáspsst vaá kür <Us krovLos r Lkor^sndlstt »a ^oodvirt»L^ LÜ HsUsr, »Q SoaatLKSQ 82 HsUvr, ádsaáblsLt 16 L^sllor. — flir Osstsrrolok r Hckorxsadl»tt »a >Vooksvt»^so 30 Or., »a kouatLssn 40 6r. anü l^dsQüdlLtt 30 Sr. — ssllr lugo»ls^!sn: Lkorxoadlatt »a V^ood«at»gsa 3 I)!n»r, »o Soaatsxsi» 4 DtLLk aaá ^dsoüdlate 8 vlásr 50, 8süs!c1ion u. ^ni.: V., iütris V»Iörl»-uooaI2« 7e>spkonnumm6rüsr-^ümlnlr1rstton: L49-VK. Kudaprst, Dienstag. A. Oktover 1928. Ur. 223 FeililUtort. Der letzte Tag, Don Haus Franck (Frankenhorst). Es tnag wohl hie und da schon vorgekommen sein, wß an einem Sarge die Herzen Hinterbliebener sich über das willfährige „Was Gott tut, das ist wohlgetan" erhoben und wenn auch kein lautes, so doch ein ver­­fschwiegenes Loblied angestimmt haben; aber daß . eine -ganze'Gemeinde in der Kirche dem Herrn Himmels und der Enden ein Jubellied angesichts einer blumenbedeckten Totenbahre sang, -wie am Begräbnistage des Küsters Christopher zu Cambs im Mecklenburger Lande, dürfte Eaum anderswo geschehen sein. Und -doch hatte der letzte Tag des im Sarge Um­­jubelt-en mit Weh und Verwirrung angehoben. Früh um -sechs Uhr stand Vater Christopher, der grei-se Dorfküster, in dem Voruaum des armseligen Cainbser Kirchleins und 'stieß die B-etg-locke, was besagen will: er versuchte sein-eni ckvankl)eitgeschivächten Körper zum Tros; den kind-era-rm- Licken Strick, der Lis in den Dachstuhl hinaufreichte, so weit herunterzuziehen, daß der Klöppel gegen Len Mockenr-and schlug. Mit beiden zitternden Händen um­­sklannnerte er das 'stocksteife Seil. Ehe er anruckte, krochen chie dünnen Finger tvie zwei große Spinnen mühselig ein ÍStück daran in die Höhe. Dann tat er den entscheidenden -Zu-g. Obwohl ein zwölfjähriges Kind nur m-i-t ein-cr Hand Mgegriffen hätte, unter Aufbietung aller seiner Kräfte. Und es ertönte, wenn auch leise, der erste summende Wockenschlag... Einige Augenblicke konnte -der Keuchende fausruhen. Denn der zweite Schlag durfte erst folgen, -wenn der erste verhallt war. Vorsichtig lockerten sich die gekrampften Finger und glitten, -dem Drängen Les ge­­fgrümmten Rückens nack)gebend, langsam ein tveni-g ain Strick tiefer. Die Gedanken des Aufatmenden wollten ?anfangen, auszuschwärmen. Ob wohl...? Zum Denken ckeine Zeit! Es galt, den zweiten Glockenfchlag zu tun. s-Wieder schlossen sich, als ob ein Krampf sie durâ-zuckte, tdie Finger,^ Lauter als das erste erklang die Betglocke das zweite Mal... Ob wohl irgendwer, fand Vater Chri­stopher nun doch Zeit zum Denken, ob auch nur ein einziger die Mütze vom Kopf zog und ein stilles Vater­unser betete? In seiner Jugend herrschte diese Sitte all­gemein. Wo immer man sich aushielt, im Haus, inr Stall, im Feld,-im Wald, auf d-sm Dachboden, im Kel­ler, sobald -der erste Schlag der Betglocke über Dorf oder Stadt hinhallte, entblößten sich die Häupter, falte­ten sich die Hände. Inzwischen aber -war rundum ein an­deres Geschlecht aufgewachsen: klüger, unruhvoller, welt­höriger, gottloser. Was war dem Las feierliche, von den Vät-èrn überkommene Betglockistoßen noch? Ein Zeichen, wann die verhaßte Alrbeit zu beginnen oder äbzubrechen, wie fern oder nah die Feierstunden, wie -bald das Essen im Haus, das Saufen im Dorstrug winkte. Er war alt geworden. Unausdenkbar alt. Der dritte Glockenischlag . . . -Hätte er doch a-us seine Fva-u lhören sollen? Er zÄterte am ganzen Körper. Das Di-enstmäidchen schicken? Nein! .Heute durfte er es sich nicht n-chm-en lassen, seinen Küjsterdienst zu verrichten. Acht­­uitdvierzig Jaihre hätte er — die sieben Wochen seiner cinBgcn, kaum übeistaudenen Krankhe-it ungerechnot — ta-gtäglich dreimal — morgens, m-itt-ags und a-benids — -durch den Mund der Kirchturmglocke seiner Ca-inbs-cr Gemeinde zulg-evulfen: Betet — betet . . . Heute, wo es zum letzten Mal sein durfte, mußte er, obschon -ihn seine Fliße kaunr wieder — oder kaunr noch? — trugen, selber -den Glocken-strang ziehen. Der vierte Schlag . . . Wie er dröhnte! Er besaß der Kräfte mehr, als alle glaubten! Wenn er auch morgen sein .Uisterhaus verlassen mußte, lvenn er auch einem juirgen Nachfolger Platz zu machen hatte, so schwiach war er keineswegs, daß er nicht ein-m-äl mehr die Betglockc stoßen konnte. Nur noch die beiden schnellen Schläge zuin Beschluß . . . dann war's getan! Kra-mpfha-fter als bisher schlossen sich die blutleeren Greisensi-nger um den Strick. Es galt! Beim ersten Schlag gMckte das Vorhäben! Klar und kräftig kam er heraus. Doch vor deni zweiten -schnellto der Strick in die SS Gm fran^osrscher Weckruf. Budapest, 1. Oktober, ÄiL ungarische Döffentlichikeit erinnert srch woU noch der mutigen Schriften, in denen der Mnzösische Diplo­mat Meide Gbvay die Ungerechtigkeit -und Unh-altbarkeit der s^iedensverträge von VersüMes, Trianon -und Saint- Gevnmin nachgöwiösen hat, Diöse zswei Bücher -— „I-u kuix mnlpropro" (>,Der uNsdribere Frieden") und „Odikkons ä« Unpisr" („Papiersetzen") —- -sind !seiner­­zeit, im Juni 1925 uNd -im Oktâr 1926, im P-öster Lloyd ausführlich -büsproHen worden. Beide Püblika­­siionen halb-en weit über Frankr-eichs Gr-enzen -hinaus nachhaltigen Eindruck gemacht. Allgemein wurde an­­' erkannt, Idaß Hv -Verfasser mit einer moralischen Tapfer­­ckeit und einem Wcchrheitsdmng, die alles Lob v«­­chtenen, sich l-oszur-tngen -verstaniden hat von allen natio­­naleir Voreingenommenheiten uNd mit einer ger-adeM heroischen Sailikchkeit bOvöbt war, den Lèampf -gegen die -Siegevmentnlitüt -aufMnöhln-en und, einer der ersten in 1der '-Welt, den Be-veis «?u siihren, das; diese Diktat­­>fLiüdem weit entfernt davon, der europäischen N-eu­­vrdnnyg eine feste Grundlage zu bieterr, mit dem Geburtsfsyler behaftet sind, >den Keim neuer Kriege in sich zu tragen. Jin Septemberhoft der -Revue de Hongrie veröffent­licht nun Herr M Ebray eine neue Studie, die dem PrMem der Revision der Friedensverträge und gan-z besonders des Vertrages von Trianon gewidmet ist. Für ihn gilt es als auisgoma-cht, daß die Revision unaus­­-bleiblich ist. Aber er weist auch nach — und das ist das -Neuartige in dieser Schrift —, daß die wohl-aufgefaßtcn Jirt-eresson Frankreichs und auch diejenigen der Kleinen Entente durch die Rsvision nur gewinnen könnten. Vor­erst räumt er södoch mit -dem Abevtvitz der Auffassung auf. als ob diese Friedensverträge unantastbar wären. Um dies tun zu können, tritt die Studie mit starkem historischen Rüstzeug auf den Mm. Auch der Wiener -Kongreß hat ^seinerzeit den Ansprllch erhoben, die durch ihn geschaffene eMopäische Ordnung auf ei-n Fundament Wok etviger Gültigkeitsdauer gestellt zu haben, und doch haben schon ffünfzèhn Jahre -später die Bildung des von ^Holland unabhängigen belgischen Königreichs und die sUntevdrückung der Autonomie Polens, im Jahre 1846 -die Einverleibung der Republik von Krakau in Oester­­!reich, zwei J-ahrc später die Einschme-lzung Preußisch- Polens in den Doutfchen Brntd und im Jahre 1866 der Krieg Preußens gegen Oesterreich und die süddeutschen Staaten starke Breschen in das Werk des Wiener Kon­gresses gelegt.- Desgleichen echoS auch der Berliner Kon­greß nach dem russisch-türkischen Krieg >den AUfpruch, die Dinge im europäischon Osten auf unveränderliche Art geregelt zu haben. Aber auch diese Illusion sollte nicht lange wahren, denn die Erhebung Bulgariens von einem türkischen Vasallen­staat zum selbständigen Königreich und zu einer unabhängigen Balkanmacht, sowie die Annexion Bosniens durch Oesterreich-Ungarn sind entgegen den Bestimmungen des Berliner Vertrags erfolgt. Herr A. Ebray erwähnt hier auch, daß Frankreich nicht immer auf dem Standpunkt stand, die durch internationale Verträge geschaffenen europäischen Verhältnisse als sakrosankt zu be­trachten. Denn im Falle der belgischen Revolution vom Jahre 1830 hat Frankreich nicht bloß Rußland und Preußen verhindert, für die Unverletzlichkeit des Wiener Vertrages einzutreten, sondern es ist auch militärisch ge­gen Holland eingeschritten, um von diesem die Anerken­nung der durch die Verletzung des Wiener Vertrags zu­stande gekommenen Tatsache zu erzwingen. Ferner ist auch die italienische Einheit durch eine Reihe von Verletzun­gen des Wiener Vertrags erkämpft worden, Frankreich aber hat der italienischen Freiheitsbewegung nicht bloß seinen Beistand geliehen, sondern sich dafür auch noch durch die Abtretung von Savoyen und Nizza entlohnen lassen. Mit Recht bemerkt an dieser Stelle seiner Studie der Verfasier: „Wenn es Gründe gibt, zu glauben — und es gibt solche Gründe —, daß Frankreich ein Interesse an der Zlenderung des gegenwärtigen europäischen Status hat, so erscheint es um so nützlicher, ihm seine Haltung in der Vergangenheit vorzuhalten, schon weil es eben Frank­reich ist, das jeglicher Aenderung der gegenwärtigen Ge­bietseinteilung Europas den schärfsten Widerstand ent­gegensetzt." Den Tr'ianonvertrag bezeichnet der Verfasser als den ungerechtesten und unhaltbarsten unter allen Frie­­-densverträgen. Er erinnert daran, daß nicht bloß die Anklage betreffend die alleinige Schuld der Mittelmächte am Kriegsausbruch längst widerlegt sei, sondern daß ganz besonders Ungarn in dieser Hinsicht keinerlei Vor­wurf.treffen könne, weil Graf Stefan Tißa, wie amtliche Dokumente längst bewiesen haben, die Kriegspolitik des Grafen Berchtold mit aller Wucht bekämpft und, als er schließlich nachgeben mußte, ausdrücklich die Bedingung gestellt hat, daß die Monarchie nicht das geringste Stück serbischen Bodens annektieren dürfe. Ferner finden sich in der Studie die folgenden Ausführungen: „Wenn man nicht sieht, warum der gegenwärtige europäische Status unveränderlich sein sollte, s-o entdeÄ man vielmehr zwei entscheidende Gründe für das Gegenteil. Da ist zunächst die illoyale Art, wie diese Neuordnung geschaffen wurde. Wenn die Sieger das vergesien möchten, so werden die Besiegten nie und nimmer vergessen, daß man sie auf das Friedensversprechen Wilsons hin hat die Waffen! strecken lassen, und daß, als sie ihre Waffen gestreckt unv stch wehrlos gemacht hatten, ihnen dann der Gewalt­frieden Clemenceaus auferlegt worden ist. Auch hat die Neuordnung das Selbstbestimmungsrecht der Völker in kraffer Weise verletzt, dieses Recht, das einen wesentlichen Bestandteil des Wilsonfriedens gebildet hat. DarauK aber ist die Gefahr entstanden, die die Frage der natio­nalen Minderheiten für den Frieden, aber auch für die Erhaltung des Statusguo bedeutet, dieser Volks-^ elemente, die man vergewaltigte, indem man sie von ihrer natürlichen Umgebung trennte und sie willkürlich durch Staaten annektieren ließ, mit denen sie nichts ge­mein haben. Dies aber ist in Wirklichkeit eine zweifache Gefahr, denn einerseits werden die Staaten, denen diese Minderheiten zug-efprochm wurden, naturgemäß bestrebt sein, sie unter ihrem Banne zu halten, andererseits aber .werden die Annektierten notwendigerweise die Neigung haben, sich gegen die neue Staatshoheit zu empören." Die Studie konrmt sodann auf die Aktion Lord Rotherrneres und auf die Aeußerungen Mussolinis zu­gunsten Ungarns zu sprechen-. Der Erfasser zitiert die Worte, die der italienische Mtn-isterpräsident in der Senatssitzung vom 5. Juni d. I. gesprochen hat, worin es -hieß: „Dis Welt -marschiert. Völker entstehen, wachsen, neigen zum Niedergang, und bisweilen sterben sie auch," und weiter: „Der Völkerbundpakt selber schließt in dem Artikel, worin er d-en Weg möglicher Neviisionen eröffnet, die Unabänderlichkeit der Verträge aus, und man würde schwere Verwickl-ung-sn vermeiden, wenn man durch eins Revision der Friedansverträge, die revidiert zu Iverden verdienen, den Frieden festigen- würde." Von dieser Rede Mu-siolinis sagt -Herr Ebray, daß sie ein Ereignis war, das rün -Vorspiel zur Abänderun-g des gegenwärtigen Zu­standes zugunsten des Friedens sein könnte, und daß es auch ganz besonders die durch den Trianonvertrag in Mitteleuropa. geschaffene Lags stark beleuchtcit. „Denn, um die Lage richtig zu beurteilen, darf man nicht bloß die Spannung zwischen Ungarn und der Kleinen Ententa in Batracht ziehen, sondern man muß auch die Spannung i-m A-uge behalten, die daraus zwischen Italien, das an der Seite Ungarns steht, und dem die Kleine Entente beschirmenden Frankreich entstahen könnte." Zur Er­läuterung dieser Andeutung fügt der Verfasier Len eben zitierten Worten noch die folgenden Betr-achtungem hinzu: „Die gegenwärtige Lage Frankreichs ist, vom internationalen Standpunkt betrachtet, seltsam, para-­­doxa-l und gefährlich. Weil es Nevanchegelü-ste von selten Deutschlan'ds und wohl auch der übrigen besiegten^ Sl-aaten fürchtet und sich andererseits beunruhigt fühlte durch Italien, -das sich mit Recht über ungerechte Be-^ Höhr, -ehe im Dachgebälk der Klöppel gegen den Glocken--­­rand geschlagen hatte. Zlls es -Vater Christopher dann a-ber doch gelang,­­diie Betglocke abermals zum Summen ziu bringen, war^ -der sHins-te Schlag lä-ngst verhallt. So kaur es, daß Les Küsters ^Frau, weil sie sechs la-ngsn-me Schläge hörte, bei ihrem Packen imishiolt, sich arffvichtete und kopfschüttelnd fragte: „Ist er schon -so kindisch, daß er nicht nwhr bis vier züUen kann?" Doch wie lange sie auch horckste, -die üblichen beiden schnellen Schlußschläge folgten ni-Ht­­mch-r. U-nterdessen war Vater Christopher durch die Tür mit dm spinnwebvechängtm bunten Glasfenstern in das- Innere der Kirck)e getretm. Fremden Augen hätte alles dürftig erscheinen müssen: getünchte, ro-strote Wände, ungefüge, alUescheuerte Bänke, eine nüchterne, zeit­­gssch-rärzte .Holzdecke, die Wmurerliche Kanzel von groö­­göschnitzt-en Pseilerfiguren getragen, darüber ein Plüsch-' verkleideter Schalldeckel. Dem abschiednehmenden greisen Dorfküster -aber tv-ar es nicht nur der liebste, sondern der schönjste Ort auf Erden. Schlurfendc-n Schritites ging Vater Ghrffto-Pher Len Mitte-lgairg mit feinen ausgetretenen Mauersteinen ent­lang. Seine Blicke liebkosten Leu spärlichm Shmuck des N-aum-cs: Lcu-chter und Blaker an den Wänden, die eichsnskva-nzu-mwun-deile, schlvarze Gedcnkplatte mit den' Naincn der drei 1870/71 Gefa-llen-en, die neuen Nu-mlmertafeln, die rote Kangelbrüstungsdecke mit der fltbcruen Parame-ntZstickerei. Von allen Seiten drang es aus ihn ein und erzählte in einem DurcheiniandeL g-emains-aine Evl-eibnisie. Jcider Anruf aber schloß mit den klagend-en, den anklagenLen Worten: 1l-n!d du willst von uns gchen? Willst -uns verlassen? Jnzwichen war der Greis bei dem Taufbecken zu Füßen des Altars angeko-mmen. So langsam er gegan­gen war — der Atem fand dennoch nur unter keuchenden Stößen mühsam den Weg in seine Brust. Er mußte an dem kunstlos ausgehöhlten Stein Halt suchen. Selbst als sich die Finger beider Hände in das Rund krallten. Las er oft mit gelvärmtem Taustvasser gefüllt hatte, zitterte er vom Scheitel bis zur Sohle.

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