Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1929. október (76. évfolyam, 222-248. szám)

1929-10-01 / 222. szám

PESTER LLOYD ____________ * 8 •___________________________________________Dienstag, 1. Oktober 1929 Die Fahrt in den Äther. Der erste Flug mit einem Raketenflugzeug ist heute nachmittag auf dem Frank­furter Flugplatz geglückt. Fritz v. Opel hat heute nach­mittags 5 Uhr 30 einen erfolgreichen Raketenflug unter­nommen. Heute vormittag waren zwei Versuche miß­lungen, da die Raketen nicht zur Entzündung gelangten. Da die Vorbereitungen in aller Heimlichkeit vor sich gingen, waren bei dem Versuch nur wenige Personen an­wesend, doch waren einige Filmleute und auch Vertreter einer amerikanischen Tonfilmgesellschaft zugegen. Das Flugzeug, das den Namen „Opel-Sanders Rak 1.“ trägt, hat hinter dem Führersitz 11 Düsen. Der Start erfolgte von einer .18 Meter langen eisernen Glattbahn. Sofort nach der Entzündung der ersten Rakete bewegte sich das Flugzeug mit großer Geschwindigkeit vorwärts und erhob sich nach Entzündung weiterer Raketen ziemlich rasch in die Luft. Das Flugzeug hinterließ nach Entzün­dung einer jeden Rakete große Rauchschwaden, und Flammengarben erschienen hinter dem Flugzeug. Das Raketenflugzeug umkreiste in einer Höhe von etwa* 20 Meter den Flugplatz und landete nach einer halben Stunde auf der entgegengesetzten Seite des Flugplatzes. Die Landung erfolgte glatt, doch war das Flugzeug nach der Landung noch mit einer Geschwindigkeit von über 100 Kilometer weitergerutschl, wobei die den Führersitz schützende Metallplatte stark beschädigt wurde. Der Führer selbst blieb unverletzt. Die Raketen waren bis auf drei abgeschossen. Das Gordon-Bennett-Rennen der Lüfte. Samstag nachmittags um 5 Uhr wurde in St.-Louis in Gegenwart von etwa 20.000 Zuschauern, bei ziemlich trübem Wet­ter, der Startschuß für das 18. Gordon-Bennclt-Rennen abgegeben. Neun Ballons, darunter zwei deutsche, drei amerikanische und je ein französischer, belgischer, ar­gentinischer und dänischer Ballon sind in Abständen von je fünf Minuten aufgestiegen und verschwanden sehr schnell in nordöstlicher Richtung. Die Witterungs­verhältnisse sind gut, doch werden aus dem Staat Ohio starke Winde und Nebel gemeldet. Den Preis gewinnt jener Ballon, der dem St.-Lawrence-Tal am nächsten landet. Die neun Ballons flogen in der Nacht auf Sonn­tag langsam gegen Osten. Der Ballon der amerikanischen Marine ist bei Dixon, 10 Meilen südwestlich von Eaton ! (Ohio) niedergegangen. Der deutsche Ballon „Stadt tEssen“ landete kurz vor 12 Uhr sechs Meilen südwest­lich von Danville (Illinois). Nach einem telegraphischen Bericht des Piloten wurde er infolge eines heftigen Gewitters zur Landung gezwungen. Der argentinische Ballon ging drei Meilen südilch von Fairbanks (Indiana) in einem Sturm gestern vormittags 11 Uhr nieder. Der Ballon der amerikanischen Armee landete nachmittags 3 Uhr in Salineville (Ohio). Überaus heftiges Gewitter zwang ihn zum Niedergehen. Uber den zweiten deut­schen Ballon „Barmen“ liegt bis zur Stunde noch keine Nachricht vor, woraus man schließt, daß er sich noch in der Luft befindet. Außerdem sind noch vier Ballons im Wettbewerb. Die Witterungsverhältnisse waren Sonntag abend in den Staaten Illinois und Ohio all­gemein gut. Albanische Blutrache. Aus Belgrad wird uns telegra­phiert: Ein furchtbares Blutbad wurde durch eine alba­nische Räuberbande auf der Landstraße zwischen Ipek und Rugovo im Sandschak, unweit der albanischen Grenze, angerichtet .Die Bande überfiel eine Anzahl montenegrinischer Kolonisten, die sich im Sandschak niedergelassen haben, und schlachtete acht von ihnen ab. Bei den Leichen fand man einen Zettel mit den Worten: „Das ist die Rache für das Jahr 1912.“ Im Jahre 1912 fanden nämlich Grenzkämpfe zwischen Al­baniern und dem montengruuschen Stamm Vassojevic statt. Die ermordeten Kolonisten waren sämtlich Mit­glieder dieses Stammes. Es wurden umfassende Recher­chen eingeleitet, um der Verbrecher habhaft zu werden. Mordtat eines Irrenhausleiters an seiner Sekretärin. Unter dem Verdacht des Giftmordes wurde der Leiter der Schwachsinnigenanstalt in München-Gladbach, Direktor Walter Nierling, verhaftet. Gestern nachmittag fand man im Bureau der Anstalt die 21jährige Sekretärin auf dem Sofa liegend tot vor. Aus gewissen Anzeichen ging her­vor, daß dem Tode des Mädchens schwere Kämpfe mit dem Mörder vorangegangen waren. Bei der Vernehmung gab Direktor Nierling zu, daß er nicht nur mit seiner Sekretärin, sondern auch mit weiblichen Zöglingen seiner Anstalt in unerlaubten Beziehungen gestanden sei. Als er für kurze Zeit freigelassen wurde, konnte Nierling flüch­ten, wurde aber gestern abend in einem Versteck gefun­den und wieder festgenommen. Vermißte Fernflieger. In Paris beginnt man Be­sorgnisse über das Schicksal Costes und Bellontes zu hegen, die Freitag früh zu einem Fernfluge starteten. Wenige Stunden nach dem Start wurden die Flieger über Köln gesichtet und haben seither von sich nichts ver­nehmen lassen. Der Benzdnvorrat der Flieger reichte für höchstens 50 Stunden Flug, man nimmt daher an, daß sie in einer menschenarmen Gegend Rußlands oder Sibiriens rriedergehen mußten. Frauenmord. Heute vormittag ist in Düsseldorf ein grausamer Frauenmord entdeckt worden. Auf den so­genannten Rheinwiesen wurde die Leiche einer etwa 36jährigen Frau, die in einer riesigen Blutlache lag, furchtbar verstümmelt aufgefunden. Die Frau war durch eine Anzahl Schläge mit einer eisernen Stange auf den Kopf getötet worden. Der Schädel ist vollkom­men eingeschlagen. Es dürfte sich um eine Prostituierte handeln. In Düsseldorf wurden in der letzten Zeit auch mehrere andere Personen, darunter eine Prostituierte und zwei Kinder ermordet aufgefunden. Zwei Berliner Beamte der Mordinspektion wurden nach Düsseldorf entsandt, um des Täters habhaft zu werden. Der Rächer seiner Mutter. In Olmütz hat heute der (19jährige Kamill Rudorfer seinen Vater, den stellvertre­tenden Finanzdirektor Josef Rudorfer mit einem Ham­mer und mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Er erklärte, daß er die Tat aus Haß begangen habe, weil der Vater die Mutter, ständig mißhandelte. Der hcranwachsendcn Jugend reicht man morgens ein Gläschen natürliches „Franz-Josef“-Bitterwasser, das infolge seiner magen-, darm- und blutreinigenden Wirkung bei Mäd­chen und Ivnaben recht beachtenswerte Erfolge erzielt. In den Kinderkliniken wird das Frnnz-Josef-Wasscr schon bei den kleinen, meistens jäh verstopften, Kranken angewendet. Das „Franz-Josef“-Bitterwasser ist in Apotheken, Drogerien und Mineralwasserhandlungen erhältlich. Mord auf offener Straße. Aus Sophia meldet ein Telegramm der Budapester Korrespondenz: Der Direktor einer hiesigen Schuhfabrik, Kohen, ist gestern nacht von unbekannten Tätern auf offener Straße vor seiner Woh­nung erschossen worden. Die Täter konnten entkommen. Die Ursache der Mordtat ist unbekannt. Der Schwur des Antiquitätenhändlers. Ein Antiqui­tätenhändler weckte, so schreiben „Kunst und Künstler“, nachts um 1 Uhr seine Frau aus tiefem Schlaf und bat sie: „Biete mir auf die Boucher-Tapisserie 500.000 Francs.“ Sie sagt: „Du bist verrückt, mich darum zu wecken.“ Er: „Tu mir den Gefallen und biete mir.“ Sie: „Also gut, ich biete dir 500.000, nun laß mich in Ruhe.“ — Am näch­sten Tage kommt der große Käufer, der um das Stück schon seit einiger Zeit handelt. Er will den Preis noch einmal drücken. Worauf der Antiquitätenhändler sagt: „Ich schwöre Ihnen, so wahr ich hier stehe, heute Nacht um 1 Uhr hat mir jemand 500.000 Francs dafür ge­boten.“ Wetterbericht. Das Meteorologische Institut meldet um 10 Uhr abends: Infolge der zyklonären Tätigkeit des niedrigen Luftdruckes vom Nordwesten und Norden her verbreitet er sich auf dem Kontinent immer mehr, wäh­rend das Maximum, sich immer mehr abschwächend, nach Südosten zurückweicht. Im südöstlichen Teile Euro­pas ist das Wetter noch heiter, nachts kühl, in Mittel­europa aber, wo es kleinere Regenfälle gab, wie auch in den westlichen und nördlichen Teilen Europas, ist die Witterung schon sehr mild; die südwestliche Luft­strömung ist hier die herrschende. Die Witterungslage in Ungarn hat sich nicht geändert. Prognose: Etwas be­wölkter, später bei südwestlicher Luftströmung Erhöhung der Nachttemperatur. -f- Verlegung eines chemischen Laboratoriums. In­genieur-Chemiker Dr. Julius Biró hat sein chemisches Laboratorium 7. Bez., Akácfa-ucca 59 (Tel. J. 395—54) verlegt. F amiliennachricht. Karl Dán und Gattin géb. Kamilla Stadler zeigen die Verlobung ihrer Tochter Böske mit Herrn Imre De'g an. (Statt jeder besonderen Anzeige.) Sport. Rennsport. Budapester Trabfahren-Der Trabrennverein beginnt morgen, Dienstag, sein Oktobermeeting. Auf der Tageskarte stehen u. a. der internationale Dora-Preis, ein Handikap mit 30 Nen­nungen und das bevorzugte Amateurfahren. Anfang um 2 Uhr. Körperkultur. Fußball. Der Länderkanwf gegen Österreich. Heute abend hat Verbandskapitän Dr. Földessy das ungarische Nationalteam gegen Österreich wie folgt nominiert: Aknay — Mándy, Fogoly III. — Borsányi, Kalmár, Óbecsi ÍObitz) — Markos, Takács II., Avar, Hires, Titkos. Ersatz: Angyal (Amsei), Hunyadi (Hung­­ler), Kompóthy, Toldy. Hajdúk (Spalato) siegte gegen Gradjanski 4:2 (2:2) und sicherte sich durch diesen Sieg die Meisterschaft von Jugoslawien. In Belgrad konnte der dortige Sportklub gen Hask einen schwer erkämpften 2:1 (0:0)-Sieg erringen. Am nächsten Sonntag spielen auf der Hungária-ut Ungarn—Österreich, in Prag Tschechen—Schweiz (Europacup), in Wien Österreich—Polen im Amateur- Europacup, ferner Kispest—Soroksár und Kossuth—Vac um den Hungarian-Cup. Auswärtige Resultate: W. A. C. besiegte in Mailand den Admirabezwinger Ambrosiana sensationell 5: 0, auch in Prag gab es eine Sensation, da Rapid ermüdet dem Mitropacup-Finalisten Slavia 2: 8 unterlag, Hertha siegte überraschend über Admira 4: 2, Sparta—Bratislawa in Pozsony 6: 2, Norwegen—Schweden 2: 1 (Sensation!), Sportklub—Austria 1: 0, Nicholson—Hakoah 0:0, Wacker in Wien gegen Bohemians 0: 0. Tennis. Im Finale um die amerikanische Berufsspielmeister­schaft siegte K. Kozeluh gegen Richards 6:4, 6:4, 4:6, 4:6, 7 : 5. Motorsport. Automobilismus. Generalversammlung des Hungária Automobil Clubs. Der Hungária Automobil Club hält am 3. Oktober, abends um 9 Uhr, im Restaurant Posch, Váci-ucea 38, seine Generalversammlung, in der die Neuwahl der Funk­tionäre auf Grund der vom Minister des Innern geneh­migten Statuten vorgenommen wird. Das Schwabenbergrennen war das hervorragende heurige Ereignis des ungarischen Automobilsports. Jeder Teilnehmer war bestrebt, mit dem besten, erstklassigen Material zum Start zu kommen. Man wußte nämlich, daß nur diejenigen Wagen siegen können, die mit den vor­züglichsten Pneumatics ausgerüstet waren. Ebendeshalb fiel die Wahl auf „Dunlop“. Diese Marke trugen auch die Pneumatics der meisten siegreichen Motorräder. Flugwesen. Transkontincntaler Wettflug. Wie uns aus Sydney telegraphiert wird, sind zu einem transkontinentalen Flugzeugrennen über 2500 Mei­len heute dort 16 Flugzeuge aufgestiegen, die über Mel­bourne nach Perth fliegen werden. Komimmal-Angelegenheiten, — Die Budgets der Beleuchhmgs- und der Wasserwerke. Die Wasserleitungs- und Beleuchtungskommission der Stadtrepräsentanz hielt heute nachmittag unter Vor­sitz des Magistratsrates Franz Borvendég ihre erste Sitzung nach den Sommerferien ab, in der die Budgets der Beleuchtungs- und der Wasserwerke für 1930 und gleichzeitig auch die Schlußrechnungen der Gas- und der Elektrizitätswerke für 1928 verhandelt wurden. Nachdem der Vorsitzende dem verstorbenen General­direktor Karl Rózsa einen warmen Nachruf gewidmet hatte, nahm als erster Nikolaus Magyar das Wort. Vor zwei Jahren habe er eine Vereinfachung der Admini­stration der drei Betriebe beantragt. Er sehe sich nun veranlaßt, diesen seinen Antrag zu wiederholen. Gleich­zeitig regte er eine Zentralisierung der Materialbeschaf­fung an; durch eine solche Maßregel könnte die Haupt­stadt viel ersparen. Die Elektrizitätswerke, die übrigens vorzüglich geleitet würden, bezahlten für die Kohle hö­here Preise, als die Staatsbahnen. Er berührte die Frage der Bezüge der Angestellten und kritisierte mehrere Posten der Beleuchtungswerke. Siegmund Zala gab, wie schon oft, auch heute dem Wunsche Ausdruck, daß die Hauptstadt ihre Anleihe­obligationen valorisieren möge. Dies fordere die Gerech­tigkeit. Jetzt könnte man diese Frage leichter regeln, als später. Die Elektrizitätswerke, die man aus Anleihe­geldern geschaffen habe, lieferten 5.77 Millionen Pengő unter dem Titel „Anleiheamortisation“ an die Kasse der Hauptstadt ab, die Hauptstadt hebe diesen bedeutenden Betrag ein, befriedige aber ihre Glläubiger nicht. Redner forderte, daß die Betriebe alle größeren Investitionen durch Anleihen decken, ihr Einkommen aber zur Er­mäßigung der Tarife verwenden sollten. Zum Schlüsse sprach er die Hoffnung aus, daß die Kommission ihn ".n seinem Bestreben, eine Valorisierung der Schulden* tilgung zu erwirken, unterstützen werde. Desider Buday brachte die Frage der Talbot-Zentrale zur Sprache. Wenn die Elektrizitätswerke selbst den zu­nehmenden Konsum decken könnten, so sei es über­flüssig, daß die Hauptstadt mit der Talbot-Zentrale un­terhandle. Was die Deckung des Strombedarfes der Beszkárt betreffe, so dürfte diese Unternehmung nicht separat mit der Zentrale unterhandeln. Er bemängelte, daß die Betriebe zu hohe Summen für Sportzwecke opferten. Dies könne sich die Hauptstadt, die für Schul­bauzwecke nicht genug Geld habe, nicht gestatten. Er billigte den Wunsch Magyars nach einer Zentralisierung der Materialienbeschaffung. Die Frage, ob auch die Ver­waltung der drei größten Betriebe zentralisiert werden solle, müsse man reiflich erwägen; die Hauptstadt dürfe in dieser Hinsicht kein fait accompli schaffen. Anton Becsey erörterte die Tarif frage und hob her­vor, daß die Tarife der Beleuchtungswerke auch schon bisher einigermaßen ermäßigt worden seien. Er trat dafür ein, daß in der Nähe der Altofner Gaswerke Ar­beiterwohnungen gebaut werden sollten. Er führte aus, daß in 75.000 Wohnungen noch kein Gas eingeführt sei. Die Entwicklung der Gaswerke lasse viel zu wünschen übrig; im Jahre 1913 sei der Gaskonsum verhältnis­mäßig stärker gewesen als jetzt. Vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt sei eine starke Entwicklung dieses Be­triebes allerdings nicht erwünscht, weil ja die Gaswerke den grüßten Teil ihres Kohlenbedarfs aus dem Ausland beziehen müßten. Der Betrieb sollte den neuen Konsu­menten ermöglichen, die Kosten der Einrichtungsgegen­stände in kleineren Raten zu bezahlen. Die Idee der so­genannten Fernheizung könne er nur billigen; hiezu aber dürften die Gaswerke nur heimische Kohle ver­wenden. Redner wünschte, daß sich die Leitung der Gaswerke mit der Frage des Erdgases intensiv beschäfti­gen möge. Er regte die Idee an, daß die Gaswerke fluch den Bedarf der Nachbargemeinden decken sollten. Michael Szémann plädierte für eine Verbesserung der Lage der Angestellten und forderte, daß der zehnte Bezirk besser als bisher beleuchtet werde. Alexander Lévai beschäftigte sich mit den Gerüchten über eine Vereinheitlichung der Verwaltung der drei Großbetriebe und über die Absicht der zuständigen Fak­toren, den Vizebürgermeiser Dr. Buzáth an die Spitze der Betriebe zu stellen. Die Kommission sollte über den Stand dieser Angelegenheit orientiert werden. Mit Nach­druck forderte Lévai, daß man das Pensionstatut der Beleuchtungsbetriebe ehestens in Kraft treten lasse, fer­ner daß die Beleuchtung des Extravillans irn VI. und VII. Bezirk verbessert werde. Besonders mangelhaft sei die Beleuchtung an der Kreuzung der Hungária- und der Kerepesi-üt. Er sprach seine Mißbilligung darüber aus, daß der Magistrat die Beschlüsse der zuständigen Kom­mission betreffend die Lohnerhöhungen nicht respektiere. Redner behauptete, daß bei den Kohlen lief erungen der Gaswerke Mißbräuche verübt worden seien. Der Koh­lentransport sollte zuverlässigen Arbeitern anvertraut werden. Er wünschte, daß die Beleuchtungsbetriebe den Arbeiterorganisationen Preisbegünstigungen gewähren mögen. Alexander Stern billigte die Absicht der Gaswerke, eine kräftige Propaganda zur Gewinnung neuer Konsu­menten zu entfalten. Eine starke Zunahme der Konsu­mentenzahl werde dem Betriebe ermöglichen, den Tarif zu ermäßigen. Der Redner erwähnte dann, eine Genossen­schaft führe in Wohnungen gegen Ratenzahlungen In­stallationen aus, die Raten lasse der Elektrizitätsbetrieb einheben. Dr. Eugen Kozma fiel hier ein: Ich habe ein Blankett gesehen, auf dem den betreffenden Parteien gedroht wird, daß sie keinen Strom erhalten werden, wenn sie nicht pünktlich die Raten bezahlen. — Die Stromlieferung kann in diesem Falle nicht verweigert werden! betonte Vorsitzender Borvendég. Alexander Stern legte nun seinen Standpunkt in der Frage der Talbot-Zentrale dar. Die Hauptstadt dürfe sich nicht weigern, von der Talbot-Zentrale Strom zu über­nehmen, da die Kelenfölder Anlage nicht weiter ent-; wickelt werden könne und da überdies die Gefahr eines Energiegesetzes drohe.

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