Pester Lloyd - esti kiadás, 1929. december (76. évfolyam, 274-297. szám)

1929-12-02 / 274. szám

PESTER LLOYD________________________________ • 4 • T agesneisigkeíten. Das Papstjubiläum. Kardinal-Fürstprimas Dr. Justi­nian Serédi hat gestern vormittags 10 Uhr in der Univer­sitätskirche aus Anlaß der goldenen Messe des Papstes Pius XI. einen Dankgottesdienst pontifiziert. Der Senat der Peter Pnzmäny-Universität hatte sich vollzählig ein­gefunden, die übrigen Budapester Hochschulen waren korporativ vertreten. Die Hochschuljugend veranstaltete mittags halb 12 Uhr in der Ofner Redoute eine Huldi­gungsfeier. Den Ehrensitz auf der Estrade nahm der Kar dinal-Fürstprimas ein; ihm zur Seite saß Rektor Dr. Alfred Doleschall. Die Hochschulkorporationen hatten unter ihren Fahnen Aufstellung genommen. Nachdem die akademischen Chöre die päpstliche Hymne gesungen hatten, sprach Prorektor Dr. Alois Wolkenberg die Fest­rede und begrüßte zunächst den Fürstprimas. „Wir wan­deln auf den geheiligten Bahnen der Traditionen,“ sagte er, „wenn wir eingedenk des hohen Sinnes der Gründer unserer Universität, wie stets in der Vergangenheit, auch diesmal Anteil zu haben wünschen an dem Ruhm unseres altehrwürdigen kirchlichen Oberhauptes, das jenseits der Schwelle seiner siebzig Jahre seine goldene Messe feiert. Rektor und Senat der Peter Päzmäny-Universität huldi­gen an diesem Tage dem Lehrmeister und Vater aller Christen. Aus dem geheiligten Kelch, mit dem in der Hand der jubilierende Papst sein goldenes Meßopfer dar­bringt, fLammt das Feuer der Inbrunst gen Himmel und versöhnende Wärme umfängt die Welt. Papst Pius XI. übt seine von Gott gegebene und gewollte Macht in tiefer Weisheit aus. Er strebte immer nach den Höhen, wandelte auf den Gipfeln der seelischen Vereinigung. Zu seiner goldenen Priestermesse begrüßen wir ihn im Zeichen des Tedeum, aber mit der Verheißung des Veni Sancte für seinen ferneren Lebensweg.“ Der Rechlshörer Roland Szentgyörgyi brachte die Huldigung der Hochschuljugend zum Ausdruck. Das Schlußwort hatte Rektor Doleschall, der unter anderem sagte: „Diese Feslversammlung ist vor der ganzen Öffentlichkeit eine feierliche Kundgebung der Tatsache, daß die Hochsehuljugend trotz wirtschaft­licher Not eingedenk bleibt der höchsten seelischen und moralischen Güter. Sie ist eine leuchtende Verkündung der edelsten menschlichen Regungen, zugleich aber auch des 'pietätvollen Gedenkens an den letzten Ursprung des Christentums, wie auch eine tiefe Verbeugung vor der höchsten Autorität hier auf Erden. Und diese Manifesta­tion ist umso mehr berechtigt, als der Papst, das kirch­liche Oberhaupt von 360 Millionen Gläubigen, eben in diesem Jahre auch seine weltliche Machthoheit wieder­erlangt hat. Durch dieses große historische Ereignis haben sich neue Horizonte der Gestaltung der allgemei­nen Weltlage erschlossen. Um das Schicksal unserer Universität, deren Jugend mit ihren Lehrern durch Ge­fühlsgemeinschaft verbunden, im Zeichen des Kreuzes für Ideale zu kämpfen bereit ist, braucht uns nicht bange zu sein und wir dürfen auch nicht wegen der Zukunft eines Vaterlandes und eines Volkes verzweifeln, dessen Jugend für Ideale beten und arbeiten kann.“ Mit dem Ab­singen des Hymnus durch die Universitätschöre fand die F'eier ihren Abschluß. Die Abreise des Botschafters Grafen Durini di Monza aus Budapest. Der zum Botschafter in Chile ernannte bisherige italienische Gesandte in Budapest, Graf Durini di Monza, verließ gestern nachmittag mit dem Triester Schnellzug die ungarische Hauptstadt. Zur Verabschie­dung des gräflichen Paares hatte sich länge vor Abfahrt des Zuges eine zahlreiche Gesellschaft in der Halle des Südbahnhofes eingefunden. In Vertretung des Reichs­­venoesers erschien Flügeladjutant Oberst v. Koos, der der Gräfin herrliche Orchideen und eine Photographie der Rerchsverweserin überreichte, im Aufträge des Mi­nisterpräsidenten begrüßte Staatssekretär Bärczy das gräfliche Paar und übergab der Gräfin ein herrliches, aus fünfzig tief roten Rosen gebundenes, mit einer rot-weiß - grünen Schleife geschmücktes Bukett, ein Abschieds­geschenk des Grafen Bethlen. Auch Gräfin Stefan Bethlen fand sich zum Abschiede ein, ferner Außenminister Walko mit Gemahlin, Kultusminister Graf Kuno Klebels­­berg, Graf Alexander Khuen-Hédcrváry, Baron Gabriel Apor, Graf Stefan Cstiky vom ungarischen Außenministe­rium, die Generale Nánássy-Megay und Mátyás in Vertretung der ungarischen Armee, Staatssekretär Baron Wimmersperg vom Handelsministerium, Pro­fessor Tibor Gcreoich, Generaldirektor Dr. Éber und zahlreiche Vertreter des ungarischen öffent­lichen Lebens. Die Mitglieder des diplomatischen Korps waren fast vollzählig mit ihren Damen erschienen, die Mitglieder der italienischen Gesandtschaft gaben aber ihrem scheidenden Chef und seiner Gattin bis Kelenföld das Geleite. Vor dem Zuge harrte eine dichte Menschen­menge, die Budapester italienische Kolonie war fast voll­zählig anwesend, darunter auch der in Budapest lebende greise Giuseppe Gurazzini, von dem die Gräfin Durini besonders herzlich Abschied nahm. In angeregtem Ge­spräch harrte die vornehme Gesellschaft der Abfahrt des Zuges; die Gräfin wurde mit Blumen förmlich überschüt­tet und die herrlichen Rosen, Nelken, Orchideen und Veilchen verwandelten das graue Schlafcoupe in ein duf­tendes Boudoir. Auch viele Budapester kamen trotz strö­menden Regens zum Bahnhof, um dem Grafen Durini und seiner sohönen Gattin ein Lebewohl zuzuwinken. Das gräfliche Paar war von dieser spontanen Demon­stration sichtlich ergriffen. „Es fällt uns beiden unaus­sprechlich schwer, Budapest zu verlassen,“ erklärten sie einem Mitarbeiter unseres Blattes, „diese Liebe, diese Anhänglichkeit, die win nicht verdienten, wird uns für immer unvergeßlich bleiben, und sobald es die Umstände nur gestatten, werden wir nach Budapest, nach Ungarn zurückkehren.“ „Una evviva per la nostra contessa Durini!“ erscholl ein Ruf, und begeistert stimmte das Publikum in die Hochrufe ein. Ein letztes „Eja, eja, allala!“ und der Zug rollte langsam aus der Halle des Südbahnhofes in die Nacht hinaus. Das dänische Königspaar mit einem Motorschiff auf Grund gelaufen. Das Motorschiff „Esbjerg“, auf dem sich der König und die Königin van Dänemark zu ihrer Reise nach London heute vormittag eingeschifft hatten, ist eine halbe Stunde nach Verlassen des Hafens bei Sandoor auf Grund gelaufen. Nach einigen Stunden wurde das Schiff jedoch wieder flottgemacht. Ein dementiertes Heiratsgerücht. Wie aus Bukarest telegraphiert wird, wurde Orient Radio ermächtigt, die in einzelnen ausländischen Blättern enthaltene Mitteilung über eine geplante Heirat Manius mit Madame Canta­­cuziono kategorisch zu dementieren. Todesfälle, ln Wien ist heute früh der Herausgeber und Chefredakteur der Neuen Zeitung, Kommerzialrat Hans Bösbauer, im Alter von 53 Jahren nach kurzer und schwerer Krankheit gestorben, — Am 29. v. M. ist hier, 67 Jahre alt, der pensionierte Oberst Béla Toronyi, In­haber des Eisernen Kronen-Ordens III. Klasse mit der Kriegsdekoration, gestorben. Er wurde Sonntag, 1. d., nachmittags 3 Uhr, von einer großen Trauergemeinde im Farkasréter Friedhof zu Grabe getragen. Weihe der neuen reformierten Kirche in Sopron. Wie aus Sopron gemeldet wird, wurde die neue refor­mierte Kirche in Sopron gestern durch den Bischof Dr. Géza Antal eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit wurde der neue Seelsorger Koloman Maller junior durch den Senior Aron Jakab in sein Amt eingesetzt. Der reformierte Bischof Dr. Géza Antal empfing nach dem Gottesdienste zahlreiche Deputationen. Bei dem zu Ehren des Bischofs veranstalteten Bankett sprach den ersten Toast Dr. Géza Antal auf das Wohl des Reichsverwesers, Ministerialrat Dr. Karl Jalsoviczky überbrachte den Gruß des Kultus­­und Unterrichtsministers Grafen Kuno Klebelsberg, Propstpfarrer Koloman Panp und Oberregierungsrat Ludwig Ziermann traten in ihren Trinksprüchen für das friedliche Zusammenwirken der Kirchen ein. Es sprach außerdem auch der gewesene Handelsminister Max Herr­mann. Keine Vergebung des Nobelfriedcnspreises. Das Nobelkomitee des Storthings faßte heute den Beschluß, den Friedenspreis von 192S nicht zu verteilen, sondern ihn dem Sonderfonds des Nobelpreises zuzuweisen. Entführung eines amerikanischen Missionärs. Chinesische Banditen, die nach Meldungen aus Peking an das Staatsdepartement, den amerikanischen Missionär Pater Matthias Kreutzig entführt haben, stellen eigentüm­liche Forderungen auf. Sie verlangen, daß als Gegen­leistung für die Freilassung ihre Wiedereinstellung als Regierungssoldaten verfügt werde. Die chinesischen Be­hörden haben bereits Truppen abgesandt, die durch Waffengewalt die Herausgabe des gefangenen Missionärs erzwingen sollen. Ein österreichischer Gendarmerieinspektor über­fallen Und ermordet. Aus Wien wird uns berichtet: In der Nacht auf Samstag hat der Kommandant des Gen­­dermeriepOstens Grafenegg bei Krems die Überwachung des Postgebäudes angeordnet, da größere Geldbeträge dort deponiert waren und erst vor wenigen Tagen die Kasse von unbekannten Tätern angebohrt worden war. Der zur Wache bestellte Gendarm kehrte Samstag früh von sei­nem Dienst nicht zurück und seine Frau erstattete die Anzeige. Sonntag früh fand man die Leiche des Gendar­men im Mühlengraben in der Nähe des Postamtes. Nach den bisherigen Erhebungen wurde er von mehreren Tätern überfallen, durch Schläge mit einem stumpfen Gegenstand betäubt, zum Mühlenbach getragen und er­tränkt. — Mae weiter gemeldet wird, ist in der Nacht vom 30. November der Gendarmerieinspektor und Komman dant des Postens Grafenegg bei Hadersdorf Emil Fröschel offenbar von Verbrechern, die er beim Einbruch in das Postamt Grafenegg überrascht hatte, meuchlings nieder­geschlagen und in den vorbeifließenden Mühlenkamp ge­worfen worden. Der Verdacht richtet sich gegen einen 26jährigen Burschen, der zwei Tage vorher in Grafenegg mit Schnürriemen hausierte. Du sollst — töten! Zwei charakteristische Urteile über Morde liegen uns vor: Bukarest: In der Strafaffäre der Irrau Stravoleu, die des Mordes an ihrem Geliebten, den Advokatursadjunkten Urzea, angeklagt war, wurde I-Tau Stravoleu vom Geschwornengericht freigesprochen und sofort auf freien Fuß gesetzt. — Mexiko: Die bei der letzten Konkurrenz in Mexiko zur Schönheitskönigin ge­wählte Maria Theresia de Landa, die ihren Gatten, den General Vidal, durch sechs Revolverschüsse in den Kopf tötete, weil er Bigamie getrieben hatte, wurde nach drei­tägiger Vcrhandlung freigesprochen. Geständnis des Gattenmörders Dr. Guttmann. Wie man uns aus Stettin meldet, hat Dr. Guttmann gestanden, daß er seine FTau, bekanntlich eine Ungarin, für die er kurz vorher eine Lebensversicherung eingegangen war, mit einem Handtuch erdrosselt hat. Guttmann hatte bis jetzt in allen Verhören hartnäckig bestritten, daß seine Frau eines gewaltsamen Todes gestorben sei und hatte erklärt, sie müsse im Bade­zimmer von der Leiter gestürzt sein. Guttmann hat den Leichnam erst nach der Tat vom Schlafzimmer nach der Badestube geschleppt. Er ist dabei mit der Leiche über die dort stehende Leiter zu Fall gekommen, wodurch die Verletzungen am Kopf der Ermordeten hervorgerufen wurden. Nach dem Geständnis ist Guttmann vollständig zusammengebrochen, so daß seine weitere Vernehmung ausgesetzt werden mußte. Eisenbahnkatastrophen. Wie aus Moskau gemeldet wird, geriet in der Nähe von Nowo Rossijsk ein Petro­leumzug in Brand. Siebzehn Tankwagen wurden von den Flammen ergriffen. Da sich der Zug im Augenblick des F'euers auf einer Holzbrücke befand, wurde auch diese von den Flammen ergriffen. Die Brücke brach zusam­men, so daß ein Teil des Zuges in die Fluten stürzte. Nach einer amtlichen Verlautbarung über das Unglück sind diesem mehrere Menschen zum Opfer gefallen, dar­unter der Leiter der Eisenbahngruppe der O. G. P. U., Gregorjew, der sich zufällig im Zuge befand. — Nach Berichten aus Onley in Virginia ist ein Ausflüglerzug der Pensylvania-Eisenbahn in der Richtung nach New York bei Onley entgleist. Dabei kamen, wie bis jetzt fest­gestellt ist, acht Menschen ums Leben und 17 wurden schwer verletzt. Fünf Wagen des Zuges sprangen — wie man annimmt, infolge Beschädigung der Schienen — aus dem Geleise und darauf überschlugen sich zwei Wagen. Die Arbeiten der Rettungskolonne wurden durch die herrschende außerordentlich schlechte Witterung beein­trächtigt. Die Kältewelle in Amerika. Die furchtbare Kälte­welle, die seit einigen Tagen die amerikanischen Staaten des mittleren Westens heimgesucht hat, hat bis jetzt dreizehn Todesopfer gefordert. Der Frost hat sich jetzt bedeutend verstärkt. In River Falls in Minnesota wurden am 1. Dezember sogar —35 Grad Celsius gemessen. Seit fünfzig Jahren gab es keine solche Kälte in Amerika. Er ist „im Bilde“. Dame: „Ich möchte ein schönes Bild haben — für ein Hochzeitsgeschenk.“ — Kunst­händler: „F'iir ein Hochzeitsgeschenk? Hier ist etwas, das sich sehr dazu eignet — es heißt: Das nahende Gewitter.“ Wasserstand. Die Donau steigt bei Regensburg, zwischen Passau und Wien, sowie zwischen Oroszvár und Baja, sonst fällt sie, bei sehr niedrigem Stand. Pegel: Passau 143, Stein — 107, Wien — 123, Pozsony 7, Komá­rom 146, Budapest 72, Paks —45, Baja 22, Mohács 46, Barcs — 44. Die Theiß steigt bei Tiszabecs, weiter abwärts fällt sie bei sehr niedrigem Stand. Pegel: Tiszabecs — 19, Vásárosnamény —80, Tokaj 13, Tiszafüred 14, Szolnok 20, Csongrád — 25, Szeged 14, Csenger — 40, Gyoma — 22. Wetterbericht. Ein neuer Tiefdruckkern des großen atlantischen Depressionssystems gelangte an die schotti­schen und irischen Küstenstriche, und macht sich in England sowie in Nordfrankreich durch Sturmwetter be­merkbar. Das alte Depressionszentrum hat sich verflacht und lagert über Südskandinavien. In Europa hält das milde Wetter an. Fröste gibt es nur im Wirkungsbereiche des russischen Hochdruckgebiets. Die Niederschläge ver­ringerten sich in Südeuropa infolge des von Südwesten bis zu den Alpen vorgedrungenen hohen Luftdruckes. ln Ungarn ergab der gestern vorherrschende Landes­regen eher nur in den südlichen und südöstlichen Teilen Niederschläge über 10 Millimeter. Die Temneratur er­höhte sich in Transdanubien trotz der Bewölkung auf 10 bis 13 Grad. Die Mittagstemperatur in Budapest be­trug 11 Grad Celsius. Prognose: Vorübergehend trocke­ner mit nächtlicher Abkühlung. ■ _________________Montag, 2. Dezember 1929 Zwei Jubiläen. Das vierzigjährige Jubiläum des Pensionsvereins der Zeitungs­­administrationsbeamten. Der Pensionsverein der Zeitungsadministrationsbe­amten hielt Sonntag abends 8 Uhr aus Anlaß seines vierzig­jährigen Bestehens im „St. Gellérthotel“ eine Jubiläums- Generalversammlung ab, in deren Rahmen Volkswohl­fahrtminister Dr. Josef Fass zum lebenslänglichen Ehren­mitglied gewählt wurde. Zu der Festversammlung waren zahlreiche führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erschienen, so die Staatssekretäre Dr. Emerich v. Dréhr, Nikolaus v. Kállay und Karl Mayer, der Leiter der Pressesektion des Ministerpräsidiums Ministerialrat Elemér v. Szudy, die Oberhausmitglieder Karl Huszár und Josef Vészi, Abgeordneter Josef Pakots, Vizebürger­­raeister Dr. Eugen Berczel, die Magistratsräte Andreas Liber und Viktor Purébl, der Präsident des Journalisten­vereins Hofrat Max Markus, Direktor Dr. Koloman Bal­kánig, ferner Robert Berkes, Stefan Zsembery u. v. a. Präsident Wilhelm Sümegi hob in seiner Eröffnungs­ansprache hervor, daß den einzigen Gegenstand der Fest­­versammlung die Wahl des Volkswohlfahrtministers Dr. Josef Vass zum lebenslänglichen Ehrenmitglied des Pen­sionsvereins bilde, des Ministers der sozialen Angelegen­heiten Ungarns, der auch von jeher der Eingebung seines Herzens gemäß jede philanthropische Bestrebung aufs wärmste unterstützt habe. Die Versammlung stimmte der Tagesordnung unter großer Begeisterung einstimmig zu. Als dann nach kurzer Unterbrechung der Sitzung Mini­ster Vass im Saale erschien, wurde er minutenlang durch herzliche Ovationen gefeiert. Präsident Sümegi begrüßte den Volkswohlfahrtmini­ster in einer schwungvollen Rede, in der er die vier Dezennien umfassende Tätigkeit des Vereins würdigte, dessen Wurzeln sich vor dem Zusammenbruch in aHe Teile Großungarns erstreckten. Aber auch heute arbeite, glaube und hoffe der Verein weiter, in der Gewißheit, daß die Wärme der kulturellen Betätigung auch über die derzeitigen Landeserenzen hinaus zu den entrissenen Stammesbrüdern dringen werde. Er wünsche dem neuen Ehrenmitglied, das an die Stelle des verewigten Führers und Protektors Eugen Rákosi gewählt worden sei, es zu erleben, daß jede arbeitswillige Hand in einem glückli­cheren Ungarn Arbeit erhalte. (Lebhafte Eljenrufe). Minister Vass hielt sodann eine Rede, die allen An­wesenden sowohl im Hinblick auf ihre Herzenswärme, als auf die zündende Rhetorik unvergeßlich bleiben wird. Er wies zunächst darauf hin, daß er selber eine Zeitlang nicht nur als Journalist, sondern auch als Zeitungsverleger tätig war. Seither habe sich die Zeitungs­administration zu einer großen Kunst entwickelt. Aber nicht in diesem Belange wolle er sich in die heutige Feier und ihre Grundidee einschalten. Der jubilierende Verein, fuhr der Minister fort, gedachte heute der Vergangenheit, der Gegenwart und Zukunft. Nun, das ist mir seelenver­wandt, wenn wir die Arbeit unserer Vorgänger schätzen, wie auch jegliche soziale Idee und Schöpfung, ist es doch meine Aufgabe, das Elend der Gegenwart zu mildern und für die Zukunft den Seelen einen Hoffnungsschimmer zu bieten. Denn wir sind eine solche Nation, die alles Ka­ rn wA8AB0LJ0" MAGYAR PERZSASZŐNYEGET HORVÁTI! fflBKSA SZŐNYEGIPAR RÉSZVÉNYTÁRSASÁG I színtartó mosható I «64 BUDAPEST, V. KERÜLET, V1SEGRÁD1-UCCA 62. SZÁM. TELEFON s L. 906-93 ÉS L. 906-99 I musinflTU [ .......................................................’ 1 ------------------------------I--------------------- 1 *

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