Pester Lloyd - esti kiadás, 1932. november (79. évfolyam, 246-270. szám)

1932-11-05 / 249. szám

Samstag, 5. November 1932 * 5 • und venzehrenden Gewalt die Industrie ähre technischen Mittel anwendet, um eine ganze Stadt zu verschlingen. In einem jungen Ingenieur, Jacques Gregor, ist der brutale Geschäftsgeist, der krasse Materialismus verkörpert, der die Welt beherrscht, und wie dieser junge Mann Menschen aus ihren Behausungen vertreibt, Geschäftsleute über­tölpelt, ein Mädchenleben zerstampft, so erfassen und umstricken die „Kapitäne der Industrie“ mit ihren Petro­leumtransaktionen auch die Stadt, das Land und die Be­wohner. Gebannt und gespannt folgt man den Schilde­rungen des Autors, der neben den Faszinationen des finan­ziellen Glücksspiels eine Anzahl prächtiger Porträts der Ostmenschen bringt, und besser als im Film die auf­regendsten Ereignisse vor den Augen des Lesers abrollen läßt. Meisterhaft gezeichnete Figuren sind in Massen hier zu finden, und man muß die Phantasie Kellermanns ebenso anstaunen wie seine Darstellungskunst. Der junge tolle Jankó und die rätselhafte Sonja — um unter Dutzen­den bloß zwei zu nennen — sind Kabinettstücke der Charakteristik. Zwei kritische Bemerkungen wären aller­dings dem Gesagten anzufügen. Vorerst: der Roman ist stellenweise zu breitspurig (fast 500 Seiten!) und dann: das Buch ist stellenweise zu sinnlich und zu derb, einiger­maßen an die jüngsten deutschen Erzähler erinnernd. Doch vielleicht wollte Kellermann, einer der Besten der alten Erzählergeneration, der jungen Erzählergeneration bloß zeigen, wie man es machen muß, wenn man etwas macht, was man nicht machen soil. Summa summarum: ein glänzend geschriebener, raffiniert ersonnener, packen­der Roman, der zweifellos Sen- 'ion erregen wird. Erwin H. Rainalter: Sturm überm Land. L. Staack­­mann, Leipzig. Ein viellausendstimmiger SOS-Ruf gellt durch das Buch. Er erklingt jetzt überall, wo Pflug und Egge arbeiten, doch hier zeigt der Verfasser die ganz be­sonders schwere Not des steirischen Kleinbauern in sei­nem vom Kriege schon so furchtbar heimgesuchten und nun von der Weltwirtschaftskrise erfaßten Lande. Er muß dem Staate geben, was des Staates ist, doch Segen ist schon längst nicht mehr der Mühe Preis, dagegen der Gerichtsvollzieher täglicher Gast beim Hofbesitzer wie beim Keuschner. In Tirol hat dies schon zu offenem Bauernaufruhr geführt, die Steirer leisten jeder Ver­hetzung noch immer Widerstand, beschwichtigt und zu­­rüekgehalten von dem Aufrechtesten unter ihnen. Doch auch dieser, eine vom Dichter mit anschaulicher Bild­kraft herausgearbeitete Gestalt, wird endlich von gerech­tem Zorn erfaßt, stellt sich an die Spitze der Empörten und wird das erste, ja das einzige Opfer der Gendarmen­­kugeL Und der, für den er sich eingesetzt, ruft dem Ster­benden zu: „Dir darf nix g’schehn. Du hast es ja so gut g’meint. Du hast es ja net für dich lan. Nur für mich und für die andern. Grad nur für uns!“ Ein erschüttern­der Ausklang dieses aufwühlenden Buches. E. D. Theater und Kunst. Selbstmordversuch eines Reinhardt-Schauspielers. In Berlin hat der ehemalige Schauspieler das Burg­theaters und der Reinhardt-Bühnen, Josef Danegger, einen Selbstmord versucht. Er nahm Gift, wurde jedoch gerettet und liegt jetzt als Schwerkranker in einem Ber­liner Krankenhaus. Danegger, der einer Szegeder ungari­schen Familie entstammt, ist, wie mehrere Mitglieder die­ser Familie, ein hervorragender Schauspieler. Er hat aus Kränkung über seine Engagementlosigk'eit aus dem Leben scheiden wollen. Die neue Matinee des „Műhely“. Die unter Leitung PauJ Täboris und Andor Pünköstis stehende künstleri­sche Arbeitsgemeinschaft „Műhely“ veranstaltet Sonn­tag, 13. November im Kammei theater ihre zweite Ma­tinee, die die mannigfaltigen Erscheinungsformen der exotischen Welt veranschaulichen wird. Das Programm enthält eine Legende von Rabindranath Tagore in sieben Bildern und ein somalisches Märchendrama. Gesang, Dichtung und Tanz der primitiven Volksstämme, sowie die Kunst der kultivierten exotischen Völker werden in bunten Bildern auf der Bühne erscheinen. Kabarett. Komédia-Orpheum. Der Rapport zwischen dem dankbaren, voraussetzungslos empfänglichen Publikum und dem durchaus nicht blütenweißen, nicht ganz auf reizlose Diät eingerichteten Novemberprogramm ist rasch 'hergestellt. Dafür sorgen schon die bewährten Stützen des flotten Ensembles, Béla Salamon, Eugen Herczeg, Emil Tábori, Gizi Lenggel, Hermine Solti und Rózsi Felhő. In den Possen: „Mamas Bräutigam“ von Armand Szántó und Iwan Siklósi, „Die Katze“ von Ladislaus Nádassy und Eugen Rejtő, „Schlacht um den Mietzins“ yon Ladislaus Lakatos und „Süße Rache“ von Karl Nóti, iwird auf dem fruchtbaren Boden des Lokalwitzes auch viel starker Tabak angebaut. In der Revue „Drei Tage Budapest“ von Desider Kellér jun. sind besonders die Bilder „Harmonie in der Einheitspartei“ und „Die Genfer Konferenz“ wirksam. Der Dialog Herczeg—R. Békeffl „Was gibt es Neues?“ weckt stürmische Heiterkeit. Die Tanzkunst ist durch die erstaunlich begabte elfjährige Annie Zádor, sowie ihre erwachsenen Kolleginnen Kató Szőke, Erzsi Verő, Évi Kálmán und Csöpi Róna sehr gut vertreten. Verblüffend ist die Virtuosität des Amateur­taschendiebes Simon. SPIELPLÄNE DER THEATER FÜR DIE NÄCHSTE WOCHE: Kön. míg. Opernhaus : Montag : Ausserordentliches philhar­monisches Konzert in der Hauptstädtischen Redoute. (8). — Dienstag: „Walkür“ (Die Walküre“) (A bérlet 4.) (Vi8). — Mittwoch: „A mosoly országa“ („Das Land des Lächelns“) (Bérletszünet) (*,28). — Donnerstag : „Gianni Schicchi“ ; Baba­­tünder“ („Die Puppentee“) (B-bér-lét 4.) (V28) — Freitag: „Traviata“ (C-bérlet 4.) (*/:8>. — Samstag: „A Tenor“(„Der Tenor“ ; „Babatündér“ („Die Puppenlee“) (D-bérlet 5.) (Vs8). Sonntag: „János vitéz“ (Bérletszünet) (l/:8). — Sonntag nachmittag: „Carmen“ (Bérletszünet) (3). Nationaltheater: Montag: „Az aranyember“ (B-bérlet 8.) — Dienstag: „Szentivánéji áiom“. — Mittwoch: „A peleskei nótárius“ (D-bérlet). — Donnerstag und Sonntag: „Mindig lesznek Júliák“. — Freitag: „III. Richard“ (A-béríet). — Samstag: „Azra“ (V28). — Sonntag nachmittag (Väl): „A csodadoktor“. Lustspieltheater: Montag nnd Donnerstag: „Jó házból való urilány“. — Dien.-tag, Mittwoch, Freitag. Samstag und : onn­­tag: „Erdélyi kastély“ (8). Sonntag vormittag (Vallj: „Nap. sugár hercegnő* Kindervorstellung). — Sonntag nachmittag: „Emmy“ (*/24). Ungarisches Theater: Allabendlich (8): „Dzsimbi“. — Sonn­tag nachmittag (Vs4): „Harmónia“. Innerstädter Theater: Allabendlich (Donnerstag 50. Male): „írja hadnagy“ (S). — Sonntag nachmittag (4): „Tűz­madár“. Hauptstädtisches Operettentheater: Allabendlich (8) nnd Sonntag nachmittag (Vz4): „A Rothschildok“. Kammeriheater: Montag, Mittwoch, Freitag „Huszárok“. — Dienstag und Donnerstag: „Fanny“. — Samstag und Sonn­tag: „Forgószél" <8/i8) — Sonntag nachmittag (Vn4): „Elő­fordulhat a legjobb családokban is“. Pester Theater: Allabendlich (8) und Sonntag nachmittag (4): „Zsákbamacska“. Budapester (Heller-) Theater : Nachmittags (4) nnd abends (8): „Strassnoff, a szélhámosok királya“. Theater-Varieté Labriola: Jeden abend (8) Mittwoch, Sams­tag, Sonntag nachmittag (4) „A gavallér“, „Dayelma-Ballett“ und internationale Varieténummern. KINO FÜR HEUTE; Belvárosi (Tel.: 833—29): „A legszebb kaland“ (Das schöne Abenteuer [Käthe v. Nagy, Alfred Abel]); „Az aszfalt­betyár“ (Der Freehdachs [Willy Fritsch, Camilla Horn]). An Wochentagen: (rechter Saal) 5, 548, Vs 10, (linker Saal) 549; Sonntag: (rechter Saal) 4, Yl, 549, (linker Saal) 5, 548, 5410 Uhr. Capitol (Tel.: 343—37): „Nem kérdem, ki vagy“ .-(Ich will nicht wissen, wer du bist (Liane Haid, Gustav Fröhlich]); Tö­nende Wochenschau. An Wochentagen: halb 4, halb 6, halb 8, halb 10; Sonntag: halb 2, halb 4, halb 6, halb 8, halb 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei ermäßigten Prei­sen der Plätze.) City (Tel.: 111—40): „Nem kérdem, ki vagy“ (Ich will nicht wissen, wer du bist [Gustav Fröhlich, Liane Haid]); Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonn- und und Feiertagen: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Corvin (Tel.: 395—84): „Nem kérdem, ki vagy" (Ich will nicht wissen, wer du bist [Liane Haid, Gustav Fröhlich]); Wochenschau. An Wochentagen: halb 6, halb 8, halb 10; Sonn- und Feiertagen: halb 4, halb 6, halb 8. halb 10 Uhr. Elit (Tel.: 161—51): „Tarzan, der Herr des Urwalds“ (Johnny Weissmüller); Tönende Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. Homeros (Tel.: 961—00): „A gettó szive“ (No Greater Love); „Marokkói garnizon“ (Women everywhere); Artur Fehér. An Wochentagen: 545, 7, 5410; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. Kamara (Tel. J. 404—27): „Volt egyszer egy keringő" (Es war einr.nl ein Walzer [Martha Eggerth]); Tönende Wochen­schau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feiertagen: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. Olympia (Tel.: 429—47): ,Tarzan, az őserdők ura“ (Tarzan, der Herr des Urwalds [Johnny Weissmüller]); „Az Roda gyöngye“ (Tricktonfilm); Tönende Wochenschau. An Wochentagen: 54 4, 54 6, 348, 3410; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr fortlaufend. (Die erste Vorstellung bei billigen Preisen der Plätze.) Orion (Tel.: 831—02): „Asszonyok veszedelme, asszonyok öröme“ (Frauenglück — Frauennot); „Amit Európából látni kell' (Reisetonfilm); Wochenschau. Täglich: 4, 8 (für Damen), 6,-10 (für Herren). „Tavaszi zápor“ í GoldwpMjrí p m Hl i ]*I (Annabella) ,J3uda­pest szimfóniája“; -----PtlMPRLOTA Wochenschau. An Wochentagen: Von 2 bis 6 fortlaufend, dann 6. 8, 10; Sonntag: Von 1 bis 4 fortlaufend, dann 4, 6, 8, 10 Uhr. Jeden Sonntag 5411 Uhr vormittags Kindervorstellung. Ufa (Tel.: 197—68, 197—67): „Éjféli szerenád“ (Das Lied einer Nacht [Jan Kiepura, Magda Schneider]); „Öszi szépség“ (Herbst in Sanssouci); Wochenschau. Täglich: 4, 6, 8, 10 Uhr. Urania (Tel: 460—46, 460—47): „Halló Berlin — itt Párisi“ (Hallo, hallo! Hier spricht Berlin!); Wochenschau. An Wochentagen: 544, 546, 548, 5410; Sonntag: 1h2, 1hi fort­laufend, dann 546, 548, V» 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) * 2 * 4 Royal-Apollo (Tel.: 419—02, 429—46): „A szőke Vénusz“ (Blonde Venus [Marlene Dietrich]); Tönende Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Forum (Tel.: 897—07, 895—43): „Éjféli szerenád“ (Das Lied einer Nacht [Jan Kiepura, Magda Schneider, Fritz Schulz]); Wochenschau. Täglich: 4, 6, 8, 10 Uhr. Décsi (Tel.: 259—52, 213—43): „Volt egyszer egy keringő“ (Es war einmal ein Walzer [Martha Eggerth]); Tönende Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Corso (Tel.: 874—02): „A száguldó élet“ (Gentleman für einen Tag [Douglas Fairbanks jun]); „Gigolo“ (Varietétonfilm); „London“ (Kulturfilm); Wochen­schau. Täglich: 314, 346, 348, 3410 Uhr. (An Wochen­tagen die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Omnia (Tel.: 301—25): „A száguldó élet“ (Gentleman für einen Tag [Douglas Fairbanks junior]); Wochen­schau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feier­tagen: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Palace (Tel.: 365—23): „A hercegnő szabója“ (Schloß im Mond [Maurice Chevalier, Jeanette MacDonald]); Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonntag: 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Gerich&sftalle. Das Panama bei den militärischen Fourageliefcrun- gen. Der Anklagesenat (Vorsitz Ottrubaij, Referat Ggulag) beendete die Verhandlung der Einw ndungen, die von den Verteidigern der Produktenhändler Franz Lühnsdorf, Dr. Franz Toplak und Anton Koräb gegen die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft erstattet wor­den waren. Der Anklagesenat setzte den Beschuldigten Lühnsdorf wegen der Verbrechen der Bestechung und des Betruges in mehreren Fällen, die Beschuldigten Dr. Topiák und Koräb bloß wegen Bestechung in den An­klagezustand. PESTER LLOYD Überschreitung der berechtigten Notwehr. Der Stellage-Arbeiter Josef Fekete war am 14. August d. J. mit dem Arbeiter Ladislaus Csermák in einen Wort­wechsel geraten, der in Tätlichkeiten ausartete und damit endete, daß Fekete seinen Gegner erstach. Heute verhandelte der Kroyzell-Senat des Strafgerichlshofes di« gegen Fekete wegen vorsätzlicher Tötung erhobene An­klage und sprach den Angeklagten frei. Der Anggeriffena habe die Grenzen der berechtigten Notwehr wohl über­schritten, dies sei aber mit der Verwirrung zu entschuldi­gen, in die ihn der unberechtigte und gefährliche Angriff des trunkenen Gegners gestürzt hatte. Die Zeugenschaft eines Geisteskranken. Der ehe­malige Krankenwärter des Szombathelyer Spitals La­dislaus Molnár wurde vom Strafgerichtshof wegen des Verbrechens der schweren Körperverletzung mit töd­lichem Ausgang zu acht Monaten Kerker verurteilt, weil er, nach der Anklage, dem Tobsüchtigen Josef Mckler am 28. Januar d. J. anläßlich eines Anfalles einen Stoß in dea Magen versetzt hatte, der den Tod des Verletzten herbei­führte. Die Győrer kön. Tafel sprach heute den An­geklagten mit der Begründung frei, daß nur die belastende Aussage des geisteskranken Zeugen Stefan Sárik vorliege, diese könne aber nicht als einwandfreier SoUuJdbewei* angesprochen werden. V erem snacilt richten. Otthon-Kiub. Der Otthon-Klub der Schriftsteller und Journalisten veranstaltet Dienstag, 8. d. M„ abends halb 9 Uhr, ein geselliges Abendessen zu Ehren seiner neuen Mitglieder. Voikswirfsdmffliehe Nachrichten. Ultimoausweis der Österreichischen Nationalbank. Aus Wien wird telegraphiert: Der Ausweis der öster­reichischen Nationalbank vom 31. Oktober zeigt einen fast unveränderten Gold- und Devisenbestand von 1888 und einen gegenüber der Vorwoche um 25.3 Millionen erhöhten, Stand des Wechselportefeuilles von 336.2 Mil­lionen Schilling. Notenumlauf und Giro zeigen pro Saldo eine Zunahme von 23.9 auf 1080.1 Millionen Schilling. Wenn hievon die nichtdeckungspflichtige Biindesschuld — 262.9 Millionen Schilling — abgezogen wird, stellt sich das Deckungsverhältnis auf 23.1 Prozent gegen 23.8 Pro­zent am 23. Oktober. Das Deckungsminimum beträgt 20 Prozent. Berliner Börse. Aus Berlin wird telegraphiert: Die Tendenz war im allgemeinen als freundlich zu bezeich­nen. Obwohl die ersten offiziellen Notierungen zum heuti­gen Wochenschluß nicht immer voll den vorbörslichen Erwartungen entsprachen, konnte die Grundstimmung auch heute als freundlich bezeichnet werden. Das Ge­schäft war zwar nicht allzu umfangreich und setzte sich in der Hauptsache aus Deckungskäufen der Kulisse zu­sammen, bei den Banken war aber auch seitens der Kund­schaft eher Kaufneigung festzustellen. Besonders fest lagen Daimler, die ihre Aufwärtsbewegung um 1% Prozent fort­setzten. Auch Pfandbriefe waren freundlicher veranlagt. Altbesitz konnten ihren Kursstand um % Prozent er­höhen, wogegen Reichsschuldbuchforderungen bis um % Prozent im Kurse nachgaben. Auf dem Geldmarkt waren weitere Erleichterungen zu beobachten, zuverläs­sige Sätze waren aber noch nicht zu hören. Auch im weiteren Verlaufe des Verkehrs änderte sich an der Ge­schäftsstille wenig. Die Kurse waren im allgemeinen gut behauptet. Eröffnungskurse: Hapag 16% (Schlußkurse am 4. d. 15%), Nordd. Lloyd 17% (16%), Berl. Hand.­­Ges. — (89.25), Kommerz- u. Pr.-B. -— (53.50), Deutsche B. u. D. — (75), Dresdner Bank — (61.75), Reichsbank 1253/8 (126%), Aku 54 (54), A. E. G. 32.50 (32%), Bem­­berg — (55.75), Deutsche Erdöl 70% (71.25), I. G. Far­ben 96% (95), Gelsenkirchner 37% (37), Gesfürel 66.75 (66), Harpener 72.50 (71), Laurahütte 15.50 (15), Man­nesmann 50% (50.75), Phönix 25% (25.75)* Polyphon — (40), Rhein. Braunkohle 162 (160), Siemens 116 (115.50), Zellstoff-W. 423/8 (42), Otawi 15.75 (15%). Steigerung der Goldproduktion in Rumänien. Aus Bukarest wird gemeldet: Der holländische Sachverständige Captein hat im Auftrag der rumänischen Regierung die Goldvorkommen im Bräder Gebiet untersucht. Auf Grund d&s Berichtes des Experten beabsichtigt die Regierung die Goldproduktion erheblich zu steigern, um auch da­durch die Wertstabilität des Lei" zu sichern. Der Gouver­neur der Rumänischen Nationalbank, Anghplescu, wird die Goldproduktionsstätten gleichfalls besichtigen. österreichische Einfuhrbewilligung für ungarisches Geflügel. Aus Wien wird telegraphiert: In Angelegen­heit des seit Wochen in den Wiener Kühlhäusern einge­lagerten und auch jüngst neu eingetroffenen ungarischen Geflügels erfährt der Telegraf, daß die Ungarische Lebens­­mitteltrasportgesellschaft gestern nachmittag vom Wiener Zolloberamt die Einfuhrbewilligung erhalten hat. Da­durch werden Unmengen ungarischer Gänse für den Wiener Konsum freigegeben. Vom Getreidemarkt. Etwas günstiger lautende Aus­landberichte, insbesondere aber der Umstand, daß Chi­cago nach den unausgesetzten Rückgängen der letzten Tage eine Kurserholung meldete, wirkten stimulierend. Außerdem machte sich in der Beurteilung der gesamten Marktlage auch der Umstand vorteilhaft fühlbar, daß Roggen, der bekanntlich zum Exporte wieder zugelassen wurde, lebhaftem Interesse begegnete. Das Geschäft ließ sich daher in recht freundlicher Stimmung an und er­fuhr erst im weiteren Verlauf eine mäßige Ermattung, als die höheren Preise ein größeres Angebot zutage för­derten. Weizen schloß um 25 Heller, Roggen um 50 Hel­ler und Mais um 5 Heller über die gestrigen Notierun­gen. Der Effektivverkehr war ebenfalls etwas lebhafter als in den jüngsten Tagen. Man handelte: Szarvaser Weizen 77 Klgr. zu 13.171/2, Kunmadaraser zu 12-40, Dévaványaer zu 12.75, 79 Klgr. Fejérer zu 12.10, trans­­danubischen zu 12.05, 77 Klgr. Fejérer zu 11.90 und Jászságer zu 12 Pengő, Parität hier. Roggen wertete 6.75 Pengő. 67 Klgr. schwere Gerste 10.50, prompter Hafer 9.75 bis 9.80, transdanubischer Kernmais 6.95, Neumais pro Dezember-Januar 7.30 Pengő, waggonfrei Budapest. — Terminschluß kur se: Weizen pro März 12.74 bis 12.76, pro Mai 13.14 bis 13.16, Roggen pro März 7.97 bis 7.98, Mais pro Mai 8.49 bis 8.51 Pengő.

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