Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1936. április (83. évfolyam, 76-99. szám)

1936-04-01 / 76. szám

PESTER LLOYD • 8# City (V., Vilmos császár-ut 36—38. Telephon; 111—40); „Éfpai szieansz“ (Charlie Chan’s Secret [Warner Oland})', „üaror király“ (King Loney XIV); „Rohanás a rekord­ért“ (Reportkurzfihn); Wochenschau. An Wochen­tage»: 4. 6, 8, 10; Sonn, rand Feiertagen; % 4, 6, 8, M) Ubr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Ftäfac.) fiaaso (IV., Vaci-ucca 9. Tel.! 874—02); „Moszkvai nász* (Der letzte Walzer [Camilla Horn, Tibor v. Hahnay, Ivan Petrovich, Adele Sandrock]); Wochenschau. Täglich: 10, halb 4. halb 6, halb 8, halb 10 Uhr. (Sonntag die custe* an Wochentagen die ersten zwei Vorstellungen bei haben Preisen der Plätze.) Corvin (Ecke Vili., Józscf-körut—ÜHői-ut. ^ Tel. 389—88): „Nem élhetek muzsikaszó nélkül“ (Erzsi Somogyi, Paul Jávor, Julius Gőzön, Franz Delly, Piroska Vaszary, LSy Berky); Wochenschau. An Wochen­tagen: hab 4, halb 6, halb 8, halb 10; Sonntag: halb 2» haö) 4, halb 6, halb 8. halb 10 Uhr. WMi (VI., Teréz-körut 28. Telephon: 213—43, 259—52): „Moszkvai nász" (Der letzte Walzer [Camilla Hom. Ivan Petrovich, Tibor v. Halmay]); Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feiertagen! 3, 4. 6, 8, IO Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Platte.) Bit (V„ LipóMeömt 16. Telephon: 161—51): ..Barátságos arcot kérek" (Szőke Szakán, Eva Szörényi, Imre Ráday): „Broadway-Melodie“ (Eleanor Powell). An Wochen­tagen; 4, 7, IO; Sonntag: halb 2. viertel 5, 7, 10 Uhr. (|V„ Kossuth Lajos-ucca 18. Telephon: 897—07): „Ellopott* ólet“ (Magnificent Obsession [Irene Dunne, Robert Taylor]); Wochenschau. An Wochentagen: halb 4, halb 6, halb 8, halb 10; Sonn- und Feiertagen", halb 2, halb 4, halb 6, halb 8, halb 10 Ubr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) tloaieros (VII., Hermina-ut 7. Telephon: 061—78)1 „Jur uj fftfatesur“ (Maria Egry, Maria Lázár, Julius Csortos, Koloman Rózsahegyi. Paul Jávor, Piri Peéry, Theodor Uray); ..Felhívás a keringöre“ (Invitation to Q»e Waltz [Libán Harvey]). An Wochentagen: 4, A7, haß) 10; Sonntag: Ab halb 2 Uhr fortlau­fend. (Die erste Vorstellung bei ermäßigten Preisen der Plätze.) iJGasef városi (VBU Kaívária-tér 7. Telephon-; 346—44); -Barátságos arcot kérekl“ (Szőke Szakáll. Eva Szöré­nyi, Imre Ráday, Anton Páger); „Halálfejes lobogó“ (Captain Blood [Errol Flynn, Olivia De Havifiand. Lionel Atwiil]) An Wochentagen: 4, 7, 10; Sonn- und Feiertagen: 1, 4, 7, 10 Uhr. (Dio erste Vorstellung bei ermäßigten Preisen der Plätze. — Sonntag viertel 11 Uhr vormittags: S. M. C.-Matinee. Kamara (VII.. Dohány-ucca 42/44. Telephon: 440—27): ,Ut a boldogság felé“ (Way Down East [Rochelle Hud. son, Henry Fonda]); Wochenschau. An Wochen­tagen: 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feiertagen; 2, 4, 6. 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) ‘Metro (VI, Teréz-körut 60. Telephon: 260—00): „Intimitások“ (Private Life [Norma Shearer, Robert Montgomery]); „Amerika legfestőihb nemzeti parkja“ (Zion-Canyon of Colour); Wochenschau. Täglich: 2, 4, 6. 8, 10 Uhr (Die erste Vorstellung bei halben Preisen dér Plätze). — Sonntag 11 Uhr vormittags: Jugend-Film­­mallnee. Olympia (VII., Erzsébet-körút 26. Telephon: 429—47): „Feltámadás“ (We Live Again [Anna Stcn, Fredric March]); „Felhívás keringöre“ (Invitation to the Waltz [Lilian Harvey]); „Világszenzáció“ (Camera Thrills); Wochenschau. An Wochentagen: 4, 7, 10; Sonn- und Feiertagen: 2, dreiviertel 5, halb 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei ermäßigten Preisen der Plätze.) Palace (VII., Erzsébet-körut 8. Telephon: 365—23): „Kacagj Bajazzo!“ (Heut’ ist der schönste Tag in meinem Leben [Joseph Schmidt, Otto Wallburg, Felix Bressart]); Wochenschau. An Wochentagen: 4, 6, 8. 10; Sonn- und Feiertagen; 2, 4, 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Radius (VI., Nagymezö-ucca 22/24. Tel. 220—98, 292—50): „A húszéves leány" (Alice Adams [Katharine Hepbum]); „Tortahegyen lakodalom" (Pastriton Wedding); „Kutya, kutya tarka“ (Rag Dog); Wochenschau. An Wochentagen; 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feiertagen: 2, 4. 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben Preisen der Plätze.) Royal Apollo (VI., Erzsébet-körut 45. Tel.; 419-02, 429-46): „Pompeji pusztulása“ (The Last Days of Pompeji [Preston Foster, Gloria Shea, David Holt]); Wochen, schau. An Wochentagen. 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feier­tagen: 3, 4. 6, 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei hal­ben Preisen der Plätze.) Stmoy (IX„ ÜUöi-ut 2. Telephon: 460—40): „Broadway- Melodie“ (Eleanor Powell); „Halálfejes lobogó" (Cap­tain Blood [Errol Flynn]). An Wochentagen; halb 4, halb 7. halb 10; Sonntag: halb 2, viertel 5, 7, dreiviertel 10 Uhr. — Sonntag 10 und halb 12 Uhr vor­mittags: Burtesken-Matinee. Studio (Vn„ Akácfa-ucca 4. Telephon: 408—40): „Eladó kisértet“ (The Ghost Goes West [Robert Donat, Jean Parker]). An Wochentagen; 4, 6, 8, 10; Sonn- und Feier­tagen: 2, 4, 6. 8, 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei hal­ben Preisen der Plätze.) fSvoli (VI„ Nagymezö-ucca 8. Telephon: 280—49): „Barátságos arcot kérek" (Szőke Szakáll, Eva Szörényi, Imre Ráday, Anton Páger, Éva Fenyvessy, Erzsi Mátray. Vilma Medgyaszay, Stefan Békássy, Zoltán Makláry, Ludwig Gárdonyi, Theodor BiMcsi); „Haiálfejes lobogó" (Captain Blood [Errol Flynn, Olivia De Havilland. Lionel Atwiil]); Wochenschau. An Wochentagen: halb 4, halb 7, halb IO; Sonn- und Feiertagen; halb 2, viertel ti. T, halb 10 Ubr fortlaufend. (Die erste Vorstellung bei ermäßigten Preisen der Plätze.) fmréu (VL, Nagymezö-ucca 21. Telephon: 264—20): „Broadway-Melodie“ (Eleanor Powell); „Barátságos arcot kérekl" (Szőke Szakáll, Éva Szörényi, Imre Ráday, Anton Páger); Wochenschau. An Wochentagen: <fcdviertei 4, dreiviertel 7, 10; Sonntag: dreiviertel 2, halb 5, viertel 8, 10 Uhr. ___ (VML, Rákóczi-ut 21. Telephon: 460—45): „A siva­tag kalózai" (Camels Are Coming [Jack Hulbert]); ,,A repülés csodái“ (Kulturfilm); Wochenschau. An Wochen­tages*: halb 4, halb 6, dreiviertel 8, dreiviertel 10; Sonn­end Feiertagen: halb 2, halb 4, halb 6. dreiviertel 8, deeheiertri 10 Uhr. (Die erste Vorstellung bei halben J&efeen der Plätze.) ^________ vom Kurator Dr. Stefan S+entpálg für sie den Befrag 960 Pengő behoben und1 für sich behalten. Der Angeklagte be­stritt io der Verhandlung vor dem Ehnzeiriohter Et. Fád jodle Schuld. Er habe aius ‘dien großen Prozessen, gegen diese Klientin eine Expensforderung von 13.000 Pengő, die er auch geklagt habe, folglich gebühren ihm mehr als 900 Pengő, die er als Teilzahlung füglich behalten durfte. Gräfin Degertfdiid-Schomlburg schilderte als Zeugen ihre mißliche Lage. Die Kurie habe ihren Brudler Baron Ger­­liczy verpflichtet, ihr 234.000 Pengő als Erbanteil aius­­zubezaMen, doch können weder sie noch ihre Schwester Felicia zu ihrem Geld kommen, Sie lebe von Handarbeit, ihre Tochter sei Sdbreiberin, bei ihr käme ein jeder Heller in Betracht, deshalb wünsche sie die Bestrafung des An­geklagten. Der Gerichtshof verhörte heute mehrere Zeu­gen und sprach dann 'den Angeklagten frei. Der Staats­anwalt appellierte. Gegen das keimende Leben. Der Budapester Arzt Dr. Viktor Rein it z wurde im Jahre 1935 unter der Be­schuldigung eines Verbrechens gegen das keimende Leben verhaftet und erst nach vier Wochen Untersuchungshaft auf freien Fuß gestellt. Eie junge Frau eines Beamtem hatte kurz vor ihrem Tode dem Chefarzt des Spitals ge­standen, Dr. Reimitz habe an ihr einen Eingriff zur 'Ab­treibung der Leibesfrucht vorgenommen. Auf Grund die­ser Aussage wurde der Arzt unter Anklage gestellt, vom Gerichtshof aber freigesproohen. Infolge der Appellation dter lAntklagebehörde gelangte diese Angelegenheit vor 'den Kállag-Senat der Talfel. Oiberstaatsanwaltsubstitut Dr. Auer beantragte die Verurteilung des Angeklagten auf Grund der belastenden Aussage der jungen Frau, die im Angesicht des Todes und nach Empfang der Sterbe- Sakramente keinesfalls gelogen 'hätte. Verteidiger Dr. 'Emmerich Bernfeld verwahrte sich gegen die Berück­sichtigung der alleinigen belastenden Aussage einer deli­rierenden Frau, die auch als Komplicin dies angeblichen Deliktes verdächtigt wäre. Die Tafel bestätigte das fred­­sprechende Urteil wegen Mangels an Beweisen. Eer Staats, anrwalit meldete die Nichtigkeitsbeschwerde an. Gattenmord. Aus Debrecen wird berichtet: Der Land­wirt Johann Almádi] in Kenézlő hat im Sommer vorigen Jahres 'seine von ihm getrennt lebende Frau Julianna Kállai]t die sioh weigerte die Ehegemeinschaft wieder auf­­zunehmen, in der Nähe von Sárospatak auf dier Straße erdrosselt undt sich dann den Behörden freiwillig gestellt. Der Debrecen er Gerichtshof verurteilte ihn wegen vor­­'Eätzliciber Tötung zu 15 Jahren Zuchthaus. Die Tafel er­höhte die Strafe auf lebenslängliches Zuchthaus. Beide Teile meldeten Nichtigkedtsbeschweitden an. Rehabilitierung des Rechtsanwaltes Desbons. Wie aus Paris telegraphiert wird, hat der Eh re mat der Pari­ser Advokatenkammer Rechtsanwalt Desbons wieder in die Liste der Pariser Rechtsanwälte aufgennommen. Be­kanntlich wurde Desbons wegen seines Verhaltens beim ersten Ustasa-Prozeß in Aix-en-Provence aus der Advo­katenliste gestrichen. Vor der Hinrichtung Hauptmanns. Im Gefängnis von Trenton (New Jersey) wurden heute die letzten Vorberei­tungen für die Hinrichtung des Entführers des Lindbergh- Kindeis, Hauptmann, getroffen: Deir Verurteilte wurde ge­badet und erhielt dann einen Haarschnitt. Während der ganzem Nacht hatte sich Hauptmann mit seinen Wärtern über die Zukunft seiner Familie unterhalten- Dabei fragte er u. a., ob es möglich sei, eine Rundfunkbotschaft zu senden, in der etwaige Zeugen seiner Unschuld, die bisher geschwiegen hätten, aufgefordert werden könnten, sich' in letzter Stunde zu melden. Zu den Wärtern sagte er dabei: „•Saget meinem Sohn, daß sein Vater kein Mörder sei, und sagt ihm auch, daß ich tapfer sterbe.“ Der Hinrichtung werden 30 Personen beiwohnen. Gerichtshalle« Prozesse um die Hinterlassenschaft des Barons Geriiezy. Mit den Prozessen, die gegen Baron Felix Gerticzg seine Schwestern, Gräfin Christoph Degenfeld-Scbamburq and Bárónőn Johann Jósika, um ihren Erb­anteil führen, hftngt idte lAnüdage zusammen, die Gräfin DqgenfcM-lSctKmbwg gegen ihren ehemaligen Anwalt Dr. Hol TÍMkui ír fímftir wegen VeRHrtnemmg erhebt. Er halbe OFFENER SPRECHSAAL Für Form und Inhalt des in dieser Rubrik Folgenden ist di« Redaktion und die Administration nicht verantwortlich. Stuhlverstopfung, Hämorrhoidal­­und Verdauungsbeschwerden werden behoben durch LaoglllB (Sp. R. Nr. 1510). Ein rein pflanzliches Abführmittel von überaus milder Wirkung zur Reinigung des Blutes und Aulfrischung der Säfte. Keine Gewöhnung. Versuchen Sie zunächst eine Packung mit 30 Pillen. Preis P 1.50. Erhältlich in allen Apotheken. 101 EGYETLEN ÁLIAAULAG AYA RK ÁZOTT * Mindazoknak, akik felejthetetlen, drága Árpádunk végtisztességén megjelentek vagy részvétüket nyilvání­tották, ezúton mondunk hálás köszönetét. Harsányi Dezső és családja .* Szomorodott szívvel jelentjük, hogy | R oseth Arnold nyug. egyetemi tanár ur I áldásdús életének 77-ik évében rövid szenvedés után I I elhunyt. Április hó l-én, d. u. 3Vz órakor temetjük a Kere-1 I pesi temető halottasházából a róm. kath. egyház szer-1 I tartásai szerint. Az engesztelő szentmiseáldozat f. é. I I április 3-án (pénteken) reggeli Vs9 órakor a Baziliká-1 I ban fog bemutattatok Emlékét szeretettel és hálával őrizzük meg. 1 3928 Rokonai, jó barátai és tisztelői. I Mittwoch, 1. April 1936 Volkswirtschaft* Die privaten Kartelle und die Zwangs­kartelle. Von Dr. LADISLAUS NÁDAS, Rechtsanwalt, Ministerialrat a. D. Kartelle, Konzerne, Trusts, die großen Produkt ons­­und Konsumgenossenschaften und schließlich die auf dtem korporativen und kommunistischen Staats- und Wirtschaftssystem beruhenden Zwangsvereinigungen und Unternehmungen, die stets noch i'm Anschwellen begriffen sich über Gnoßstaaten und Weltreiche erstrecken, bilden die ungeheuren Konzentrationen unserer Tage, deren riesenhafte Dimensionen fast imüiberbHdkbar sind. Was d'er Kapitalismus des neunzehnten Jabrihiunick rts und der darauf folgende Hochkaipitaiismua auf diesem Gebiete geschaffen hat, kann im Vergleich mit diesen riesigen Konzentrat onen nur als bescheidener Anfang und fast als Zwerggebilde betrachtet werden, und nwnj kann heute nur ^ noch ein blasse .Ahnung davon haben, wohin schließlich diese Entwicklung führen wird. Einen Teil desfr Welt wirtschaftsibewiegung hat jetzt der bekannte Kartellschriiftsteller Dr. Franz v. Kirdlp in seinem soeben erschienenen, überaus umfangreichen Werke*) bearbeitet, worin er die ungarische Kartellwirtschaft und das unga= rsche Kartcllrecht samt allen seinen intternationlen wirt­schaftlichen Verflechtungen und .juridischen Beziehungen -II sam men gefa ß t hat. Den Hintergrund seines großen Werkes bildet das beispiellos grandiose Bild d)er nat o­­naiem und internationalen Konzentrationen, von dem sich der ungarische Mikrokosmos scharf abhebt. Nach euer dieiskriptiven Behandlung der verschieden­artigen Kiairtellorig,anisatiO:nen charakterisiert der Ver­fasser, wie die Kartelle funktionieren, wie sich diese ge= gen die zentrifugalen Bestrebungen seiner Mitglieder zu verteidigen haben, alsdann aber schon bestrebt sind, die Außenstehenden zu zwingen, in das Kartell eimzutreten, widrigenfalls deren Existenz durch ein kollektives Auf­treten angegriffen wird, um dias Verhältnis seiner Mit­glieder izu den Abnehmern möglichst vorteilhaft zu ge­stalten. Die Gesamtheit der zu diesem Zwecke getroffenen Verfügungen bilden den Karte'Izwang. Der landläufigen Behauptung, als ob die Kartelle monopolistische Gebilde wären, tritt der Verfasser mit zahlreichen Argumenten entgegen, da ein Streben auf Beherrschung dies Marktes noch kein Monopol bildet, es ist nur ein Fallschirm zur Verme'dumg von Krisen. Gegen alle Übergriffe der Kartelle bildet die beste Gegenwehr eine entsprechende Wirtschaft«- und' richtig angewandte Zoll-, Steuer-, Tarif­­und Genossenschaftspolitiik, ein niedriger Zinsfuß; diese Prinzipien kommen auch in unserem Kartellgesetz zum Ausdruck. Einen ganz hervorragenden Teil des Werkes bildet ein Kommentar und de kritische Beleuchtung des bestehenden ungarischen und ausländischen Kartellrech­tes samt einer fast restlosen Wiedergabe der einschlägi­gen Judikatur. Betreffend die Ziwamgskartelle ist der Verfasser der Meinung, daß in Ungarn am besten das belgisch-hollän­­disch-franizösischc System nngewendet werden sollte, das sich darauf .beschränkt, die Beschlüsse und Statuten der Kartelle, die aus allgemeinen, volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten als begründet erscheinen, weil s>e natio­nale Interessen zu wahren lie rufen*“ sind, - auch für die Outsider als bindend zu erklären, so daß bei diesem System von einem Zwanlg'skarteH oder Zwangsanschlu'ß eigentlich nicht die Rede sein kann. Auf derselben Basis befürwortet aber der Autor auch dem Numerus clausus für das Gewerbe. All dies sollte nur Übergangs weise und auf Grund einer qualifizierten Mehrheit der Interessenten! nach Vornahme eines kontradiktorischen Verfahrens von seiten des Industrieminisfer» verfügt werden können, zu wel­chem Zwecke allgemeine Enmächtiguingen enthaltende Rahmengesetze geschaffen werden sollten. Unter den weit auseiinandergehenden Meinungen über die Zwangslkartelle zeigt sich der Standpunkt 'des Verfas­sers noch als ziemlich gemäßigt. Ein Numerus clausus für welche Zweige des Gewerbes immer ist jedoah der erste Rückschritt zum Zunftwesen und darf schon aus dem Grunde nicht befürwortet werden, weil niemals eine ge­rechte Grundlage dafür gefunden werden könnte, wairum gewisse Gewerlbszweige oder Beschäftigungen dieses Privi­legiums teilhaftig werden sollen, andere wiederum nicht, was id'ann zur Petrifizierumig der meisten Gewerbezweige und in der Großindustrie zur Schaffung industrieller Fidei­kommisse führen und schließlich den gesamten Handel und die Industrie vor den jeweiligen Machthabern in eine absolute Botmäßigkeit bringen würden, was aber selbst die theoretischen Befürworter dieses Systems möglichst zu vermeiden wünschen. Wias die monopolistischen Tenden­zen der Kartelle betrifft, muiß man sich darüber klar sein, daß diese Tendenzen durch Aufkommen neuer Konkur­­renzunternfIhmungen, durch Surrogate oder infolge der Einfuhr aus dem Auslände wettgemacht werden können. Wird hingegen in irgendeinem Zweige ein gesetzlich ge­schütztes Privatmonopol geschaffen, so können — wie wir es aus Erfahrung wissen — derartige gesetzliche Privile­gien nur nach langen Kämpfen aus dem Gesetzbuche ver­bannt werden. Andererseits ist die Kontrolle des Staates hinsichtlich der Preispolitik derartiger Monopole — abge­sehen davon, daß ihiiebei Beeinflussungen politischer und noch verderblicherer Natur möglich sind — ganz illuso­risch, da bei den Preisfestsetzungen nur aus den Ge­stehungskosten der unter den 'ungünstigsten Verhältnissen arbeitenden Unternehmungen ausgegangen werden kann, was eigentlich mit den höchstmöglichen Preisen gleich­bedeutend ist, somit für die Konsumenten mit den aller­­nachteiligsten Folgen und nicht selten auch für 'die Produ­zenten mit großen Nachteilen ernihergeht. Diese Fragen stehen fast in allen iStaaten im Vorder­grund der wirtschaftlichen Diskussionen, und Umgarn sollte sich mit dieser Frage erst seriös beschäftigen, nach­dem im Auslande schon genügend viele Erfahrungen mit den dort getroffenen Regelungen gesammelt wurden. Im übrigen verdient das Werk, das als eine wahre Fundgrube für alles Wissenswerte im Bereiche des Kiartellwesens be­zeichnet werden kann, schon mit Rücksicht auf sein sehr hohes wirtschaftliches Niveau, seine scharfen juristischen *) A kartell. Irta: Harasztosi Király Ferenc dr. 1936. Grill Károly könyvkiadó vállalata. 690 oldal.

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