Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1937. november (84. évfolyam, 249-272. szám)
1937-11-03 / 249. szám
Mittwoch, 3. November 1937 • 3 • PESTER LLOYD Wenn dies geschehe, so werde die spanische Situation auch hier eintreten. Diese Theorien seien ziemlich gefährlich und wenn er die Gefahr dennoch nicht überschätze, so geschehe dies, weil er die Denkart des ungarischen Volkes kenne und weil der Pierson des gegenwärtigen 1 Ionvédm inisters das größte Vertrauen nach der Richtung hin entgegengebracbt werden könne, daß diese gefährlichen Versuche, solange er auf seinem Platze sein werde, eine energische Zurückweisung finden werden. Was id'en Antisemitismus betreffe, so sei dieser auf die ungerechte Verteilung des Vermögens und Einkommens zurückzuführen. Redner habe mit Gaston Gaal bei der Festsetzung der Richtlinien der Politik der Partei vereinbart, daß diese Partei nie antisemitisch sein, aber auch keinen jüdischen Einfluß in der Partei zur Geltung kommen lassen werde. Die Pfeilkreuzler werfen ihm vor, er sei von den Juden bestochen worden. Er erklärte^ feierlich, daß es niemanden in diesem Lande gebe, der unabhängiger wäre als er. Diese Partei sei niemandem verpflichtet, hohe keine Presse, habe kein Gell und nehme von niemand1 m Geld an. Dagegen genieße der lauteste Verkünder des Antisemitismus Stefan Milotay durch die volkswirtschaftliche Rubrik seines Blattes reichlich die Einnahmen, die die verschiedenen Kartelle und1 Banken der 'Begabung Midotays opfern. Es könne nur gebilligt werden, daß die Regierung die Schmutzpresse bändigen wolle. Allein es wäre Pflicht der Regierung, nach dieser Richtung hin »auch ihre eigene Press»? zu bändigen. Zum Schluß seiner Rede wandte sich Abgeordneter Dr. Eckhardt an die irregeleitete Jugend und erklärte, er werde trotz der Angriffe der Jugend füll rer gegen ihn und seine Partei, für eine bessere Zukunft dieser Jugend weiterkäimpifen, wie er auch weiterhin die Vermittlerrolle zwischen Bauern und Herren spielen wolle. Jedenfalls werde die Partei, würdig des Andenkens Gaston Gaals, nicht dulden, daß in diesem Li nde noch einmal Revolution gemacht werde. Die erste Revolution habe »das Land mit Trianon büßen müssen, noch eine Revolution und die Nation werde für immer zugrunde gehen. Theresienstädtcr Organisation der Partei der { Nationalen Einheit. Die Organisation der Partei der Nationalen Einheit Im VH. Bezirk eröffnete die Saison mit einem gemeinsamen Souiper, an dem die Abgeordneten D;r. Bessenyei], Szurday umd Németh, die Sladtrepräsenteir ten Veress, Sárkány, Hegedűs, General vitéz Bartha und viele hervorragende Persönlichkeiten des öffentlichen L bans teilnahmen. Ábg. Dr. Bessenyey trat in einer kurzen Rede für den einheitlichen Kampf gegen die umstürzlerischen Elemente ein. Ahg. Szurday sprach über die kommerzielle und gewferbepolitische Tätigkeit der Regierung und hob insbesondere dlie sozialem Maßnahmen hervor, die die Regie - ruing im Interesse der Arbeiterschaft getroffen hat.. Albg. Németh würdigte die Verdienste D.r. Bessenyeys und! trat für eitf Zimsammemvirken dier städtischen Bürgerschaft mit denn Bauerntum und den landwirtschaftlichen Arbeitern ein. Ministerpräsident Dr. Darányi und der Präsident der hauptstädtische Organisationen der Partei der Nationalen Einheit Abg. Dr. Zsituay wurden telegraphisch begrüßt. Der Bürgerkrieg in Spanien. Zurücknahme der englischen Seestreitkräfte aus der Biscaya-Bucht. London, 2. November. (Inf.) Angesichte der Besetzung Nordspaniens ] durch die Truppen der nationalistisch-spanischen Regierung hat die englische Admiralität die Zurücknahme der englischen» Seestreitkräfte in der Bucht von Biscaya angeordnet. Die meisten Schiffe sind bereite nach ihren Heimatshäfen abgegangen. Nur die beiden Zerstörer „Elcctra“ und „Escort“ werden bis auf weiteres in den spanischen Gewässern Zurückbleiben. Englische Handelsvertragsverhandlungen mit Salamanca abgeschlossen. — Konsularfragc geregelt. London, 2. November. (Inf.) Die Handelsvertragsverhandlungen zwischen der englischen und der nationalistisch-spanischen Regierung, die seit längerer Zeit im Gange waren, sind, wie Evening Standard meldet, vor einigen Tagen abgeschlossen worden Der Zeitpunkt für das Inkrafttreten des Vertrages ist jedoch bisher noch nicht bekanntgegeben worden. Der Vertrag schließt nach1 Mitteilung des Blattes zwar noch keine de jure-Anerkennung des nationalistisch-spanischen Staates in sich, gibt aber dem General Franco dias Recht zur Errichtung von Konsulaten in englischen Häfen, während gleichzeitig die englischen Konsulate in Salamanca, Santander und Cadiz wieder eröffnet Werden. König Caro! fährt zu Benes. Eine Jagd bei Scelowitz. Bukarest, 2. November. (Inf.) König Carol und Thronfolger Michael sind heute nachmittag um 4 Uhr nach der Tschechoslowakei abgereist, wo sie an einer vom Präsidenten Dr. Benes veranstalteten Jagd teilnehmen werden. Durch königliches Dekret wurde die Ausübung der königlichen Macht während der Abwesenheit des Königs auf das Kabinett Tatarescu übertragen. Prag, 2. November. (Inf.) Staatspräsident Dr. Benes begab sich heute auf sein Schloß Seelowitz bei Brünn, wo morgen vormittag König Carol von Rumänien erwartet wird. Der rumänische König wird als Gast des Präsidenten an Jagden teilnehmen. kkm Vfäg&icf) / Aspirin hat seine überragenden Eigenschaften seit 40 Jahren in der ganzen Welt bewiesen. Von diesem V/eltruf wollen Ersatzprodukte und Nachahmungen profitieren, aber Wirksamkeit und Unschädlichkeit des echten Aspirin, das in seiner Herstellung in 4 Jahrzehnten bis zur Vollkommenheit entwickelt wurde, können sie jedoch nie erreichen! Ihre Gesundheit erfordert daher die echten ASPI RINrih TABLETTEN \T EJ mit dem Bayerkreuz! Einigung im Londoner Präsidialausschuß. Rußland nimmt auf englischen und französischen Druck eine elastischere Haltung ein und übt Stimmenthaltung. — Eine Empfehlung auf Grund des englischen Planes kommt vor das Plenum. Donnerstag Plenarsitzung des Nichteinmisckungsaussckusses. London, 2. November. (Inf.) Der Präsidial-Untcrausschuß des Nichteinmischungsauisechusses ist heute nachmittag um 3 Uhr 45 wieder z usarrn neng et re ten, nachdem die für den Vormittag angesetzte Sitzung noch in letzter Minute verschoben worden war. ■ f Dieser Aufschub wurde in unterrichteten Kreisen darauf zurückgeführt, daß die Stellungnahme der Regierungen zu den Montag zwischen Außenminister Eden, Graf Grandi, Botschafter Corbin und Botschafter Maiski erörterten neue Entwicklungsmöglichkeiten für die Vormittagssitzung noch nicht Vorgelegen hattá. Zu den Entwicklungsmöglichkeiten, zu deren Erörterung auch die Rede Edens von Montag herangezogen wurde, zählt man in politischen Kreisen ein Kompromiß auf der Grundlage der von England und Frankreich gegenüber Rußland ausgesprochenen Warnung, nach der die sowjetrussischen Handelsschiffe auf den Schutz des Abkommens von Nyon verzichten müßten, falls Rußland sich weiter weigere, im Rahmen des englischen Planes den beiden spanischen Parteien die Kriegsrechte zuzugestehen. Entweder — so würde ängedeütet — würde Rußland auf diese Warnung hin seine bisherige Haltung ändern oder England -und Frankreich würden den übrigen Gruppen bestimmte Garantien geben. vorgeschlagen wird, den Entschließungsentwurf, der am vergangenen Freitag von allen Mächten, abgesehen von dem Vorbehalt Rußlands, angenommen worden war, zu billigen. In der Empfehlung wird der für Donnerstag nachmittag einberufenen Vollsitzung vorgeschlagen, Lord Plymouth damit zu beauftragen, an beide spanischen Parteien sofort heranzutreten und ihnen nichf nur den Inhalt des Entschließungsentwurfes, sondern auch die Haltung der einzelnen Staaten zu. diesem Entwurf zu erläutern. Außerdem wird vorgeschlagen, daß der Hauptausschuß des Nichteinmischungsausschusses weiter alle praktischen Fragen, die noch nicht gelöst worden sind, überprüfen soll, wobei besonders auf die Haltung Rußlands zur Frage der Gewährung von Kriegsrechten hingewiesen wird. Ferner wird festgestellt, daß keine weiteren Schritte unternommen werden sollen, ehe die Haltung Rußlands zu allen noch offenstehenden Fragen einwandfrei geklärt ist. Nach dieser Klärung soll Bericht an den Ausschuß erstattet werden, um möglichst bald eine endgültige Einigung zu erreichen und die zwei Untersuehurigskommissionen nach Spanien entsenden zu können. Der Verlauf der Sitzung war teilweise wohl erregt, jedoch machte sich zum Schluß der Verhandlung eine emtspanntere Haltung bemerkbar und die Vertreter der einzelnen Mächte ließen erkennen, daß sie mit einer baldigen endgültigen Lösung der Spanien-Frage rechnen. fóti rendkívüli Ajánlata Jó minőségű M csak saten-marocain | i§ remek « JöjL külföldi angora j5”20 Vsci-ucca 9 England — so wurde noch kurz vor Beginn der Nachmittagssitzung von unterrichteter Seite betont — sei entschlossen, noch in dieser Woche eine Klärung in der Nichteinmischungsfrage herbeizuführen. Die Sitzung des Ausschusses wurde eröffnet mit einer Frage des Vorsitzenden Lord Plymouth an den sowjetrussischen Vertreter Maiski, ob er eine neue Erklärung abzugeben habe. Daraufhin begann Maiski mit einer längeren Rede, die heftige Angriffe auf Deutschland und Ita‘ lien enthielt und darin gipfelte, daß Rußland dem | englischen Plan nicht vorbehaltlos zustimmen könne, trotzdem aber nicht dagegen stimmen werde. Mit dieser Stimmenthaltung würde die auf Grund der Geschäftsordnung des Nichteinmischungsausschusses vorgeschriebene Einmütigkeit für alte Beschlüsse erreicht, so daß der Ausschuß auch ohne Rußland Vorgehen könne. Rußland, erklärte Maiski weiter, glaube nicht mehr an die Nichteinmischung und könne auch keinerlei Verantwortung für weitere Versuche zu ihrer wirksamen Gestaltung übernehmen. Es wolle jedoch nicht den englisdhen Plan zunichte machen, da die übrigen Mächte sich anscheinend noch etwas von ihm versprächen. Es wurde also beiseite stehen. — Damit ist die Tür nicht nur nicht zugeschlagen, sondern vielmehr weit geöffnet. Der Weg ist geebnet. Bitte, meine Herren, beschreiten Sie ihn, und wenn Sie etwas erreichen — es dürfen aber nicht nur Worte sein —, werden wir zugeben, daß wir uns geirrt haben, und werden dann unsere bisherige Haltung einer Revision unterziehen. Es folgte eine längere Aussprache über einige Fragen, die durch die sowjetruissische Haltung offengeblieben sind, worauf dann ein vom Vorsitzenden Lord Plymouth ausgearbeiteter Entwurf einer Empfehlung an die Vollsitzung des Nichteinmischungsausschusses beraten wmrde. Nachdem einige Abänderungsvorschläge durchgesprochen wurden, endete die Sitzung mit der einstimmigen Annahme einer Empfehlung für die Voll•i______ j tvt; . • —i « - Morgen mittag Eröffnung der Neunmächtekonferenz. Wichtige politische Vorbesprechnungen in Brüssel. Brüssel, 2. November. (Inf.) Als Auftakt zu der morgen vormittag beginnenden Neunmächtekonferenz haben heute nachmittag im Außenministerium vorbereitende Besprechungen über die Tagesordnung der Konferenz zwischen den Außenministern Frankreichs und Englands Delbos und Eden, dem amerikanischen Vertreter Norman Davis und dem belgischen Außenminister Spaak begonnen. Norman Davis verhandelte auch mit dem chinesischen Delegierten Wellington Koo. Der englische Außenminister war rrit seiner Begleitung bereits vormittag 9 Uhr 15 in Brüssel eingetroffen. Er wurde ebenso wie Delbos, der gegen 14 Uhr 30 eintraf, von Spaak begrüßt. Die Vollsitzungen der Konferenz werden im Mamiorsaal des Palais des Academies abgehalten, wo heute nachmittag noch die letzten Vorbereitungen für die Ergänzung der Beleuchtung, die Anlage neuer Telephoneinrichtungen usw. getroffen wurden. Zahlreche Pressevertreter besichtigten den Saal und das Palais, wo sich während ener Woche die Verhandlungen der Konferenz ahspielen werden. Die Sitzung wird Mittwoch mittag mit einer Rede Spaaks eröffnet. Paris, 2. November. (Inf.) Trotz dem nach außenhin zur Schau getragenen leichten Optinrismus verheimlicht man in offiziellen Kreisen nicht, daß die allgemeine politische Lage im Zusammenhang mit dem fernöstlichen Konflikt ernst und die Möglichkeit der Eindämmung des chinesisch-japanischen Konflikts infolge der Abwesenheit Japans von der Brüsseler Konferenz äußerst gering ist. Die Brüsseler Konferenz so denkt man in politischen Kreisen — werde aber vor'allem dem französischen Außenminister Gelegenheit geben, mit seinem englischen Kollegen Eden wieder einmal die französische und die englische Politik aufeinander abzustimmen, soweit dies in einzelnen Punkten seit der letzten Begegnung der beiden Staatsmänner notwendig geworden sei. Zu diesem Zwecke hat der französische Außenminister sofort nach seiner Ankunft in Brüssel eme eingehende Besprechung mit Eden gehabt, die sich nicht nur auf den in Brüssel auf der Taffesnrrl.