Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1941. március (88. évfolyam, 64-73. szám)

1941-03-19 / 64. szám

MITTWOCH, 19. MÄRZ 1941 PESTER 1L0YD Das OKW meldet: Newcastle und schottische Häfen bombardiert Ein U-Boot versenkte fünf feindliche Handelsschiffe Berlin, 18. März (DNB) Das Oberkommando der Welir­­‘macht gibt bekannt: Ein Unterseeboot versenkte aus feind­lichen Geleitzügen fünf bewaffnete feind­liche Handelsschiffe mit insgesamt 33.300 BRT. Bei bewaffneter Aufklärung über der Nordsee /Versenkte die Luftwaffe ostwärts Newcastle ein Handelsschiff von etwa 4000 BRT. In der Nacht zum 18. März bombardier­ten Kampfflugzeuge Hafen- und Dock­anlagen von Newcastle. Weitere Angriffe richteten sich gegen Häfen an der schotti­schen Ostküste. ' . Der Feind griff in der letzten Nacht an verschiedenen Stellen das nordwestdeutsche Küstengebiet an. Einige Brände in nicht­­militärischen Anlagen konnten sofort ge­löscht werden. Der Einsturz verschiedener Wohnhäuser verursachte Opfer an Toten und Verletzten. Über Dover wurden im Laufe des Tages vier Sperrballone abgeschossen. (MTI) Wegen wirksamer deutscher Dbwehr nur planlose Bombenabwiiife der RUF über Kordwestdeutschland Berlin, 18. März Zu den am heutigen frühen Morgen er­folgten Einflügen englischer Kampfflieger in das nordwestdeutsche Küstengebiet er­fährt DNB noch folgende Einzelheiten: Mehrere englische Flugzeuge, die durch das gutliegende Flakfeuer zum Abdrehen gezwungen waren und sich auf dem Rück­flug befanden, warfen über einer mittel­großen Stadt Nordwestdeutschlands, in der sich weder militärische noch wehrwirt­schaftlich wichtige Anlagen befinden, wahl­los ihre Bombenlast ab. Ein Volltreffer traf eine Mädchenschule und richtete starken Sachschaden an. Da der Schulungsunter­richt noch nicht begonnen hatte, sind glücklicherweise keine Opfer zu beklagen. Tm übrigen scheiterte die planmäßige Durchführung des Gesamtangriffs an der sehr wirksamen deutschen Abwehr. Die englische Verbände kamen über das nord­westdeutsche Küstengebiet nicht hinaus und wurden durch das ständig stärker wer­dende Flakfeuer zerstreut, so daß der Bombenabwurf ziel- und planlos auf Wohnviertel in städischen und ländlichen Siedlungen erfolgte. Das Großfeuer an Bord der „Bremen“ gelfischt Berlin, 18. März (DNB) Das am 16. März an Bord des Lloyd-Dampfers „Bremen“ ausgebrochenc Großfeuer ist unter Einsatz zahlreicher Feuerwehr- und Hilfsmannschaften im Laufe des gestrigen Tages gelöscht worden. Das Schiff hat schweren Schaden erlitten. Die Untersuchung über die Ursache der Brandkataslrophe ist noch nicht abge­schlossen. (MTI) Der italienische Heeresbericht: Erbitterte Kämpfe in Ostafrika Irgendwo in Italien, 18. März (Stcfani) Der 284. Bericht des italieni­schen Hauptquartiers: Auf dem griechischen Kriegsschauplatz Äufklärungs- und Artillerietätigkeit. Un­sere Flieger griffen mit Bomben und Maschinengewehrfeuer feindliche Flug­stützpunkte an. Die Maschinen des deut­schen Fliegerkorps führten am 16. März einen Angriff gegen eine im östlichen Mit­telmeer ziehende feindliche Schiffsforma­tion durch. Im Laufe des Angriffes wurden zwei Schlachtschiffe durch Torpedos ge­troffen. In Nordafrika schlugen wir feindliche Verbände, die sich unseren Stellungen bei Dscharabub näherten, zurück. Unsere Bombengeschwader trafen motorisierte Abteilungen, Betriebsstofflager und Ein­richtungen auf feindlichen Flugstützpunk­ten. In der Nacht zum 17. Marz griffen feindliche Flugzeuge Tripolis an. Einige Personen wurden verwundet und Wohn­häuser beschädigt. In Ostafrika im Abschnitt Keren dauerte der heftige Kampf an. Unsere Truppen fügten im Laufe der Gegenangriffe dem Feinde schwere Verluste zu und schlugen die starken, sich wiederholenden feind­lichen Angriffe zurück. Der Verlust ist auch italienischerseits empfindlich. General Lorenzini fand an der Spitze seiner Bataillone den Heldentod. Unsere Jagdflieger schossen im Laufe der Luftkämpfe eine englische Maschine ah. Eine italienische Maschine kehrte auf ihren Stützpunkt nicht zurück. Auf einem unserer Stützpunkte richtete ein englischer Luftangriff einigen Schaden an. Eine starke feindliche Schiffsformation erschien vor Berbera und landete nach heftigem Bom­bardement Truppen, die die italienische Garnison niederschlugen. (MTI) nade begann um 11 Uhr und dinierte eine Viertelstunde. Man vermutet, daß der Ka­nonendonner aus der Richtung von Frede­­riksladt oder Oslo gekommen sein mag. Man weiß nichts Näheres, ob es sich um ein Seegefecht oder einen Luftangriff han­delt. Die Detonationen waren so heilig, daß die Häuser an der schwedischen Küste erzitlerten. (MTI) Heftiges Geschüfzfeier an (fer schwedisch-norwegischen Grenze Stockholm, 18. März (Reuter) Nach Nachrichten, die in Stock­holm eingetroffen sind, war Montag im Südosten Schwedens an der norwegischen Grenze in der Höhe von Siromstadt ein heftiges Geschützfeuer im Zuge. Die Kano­ Abetz bei Darlan zu Gast Vichy, 18. März (DNB) In hiesigen politischen Kreisen er­wartet man die Rückkehr son Admiral Darlan am Mittwoch. Der Admiral hatte — wie man erfährt — Besprechungen mit französischen Politikern und höheren Ver­waltungsbeamten in der besetzten Zone, so­wie mit Botschafter de Brinon. dem Gene­raldelegierten der französischen Regierung im besetzten Frankreich. Von Admiral Darlan svurde zu Ehren des deutschen Botschafters Abetz. ein Essen ge­geben, an dem auch verschiedene Persön­lichkeiten der deutschen Wirtschaft teil­­nahmen. (MTI) Pétain nach Grenoble abgereist Vichy, 18. März (DNB) Slaalschef Marschall Pétain ist am Dienstag abend im Sonderzug zu einer Besichtigungsfahrt nach Grenoble abge­reist. Dort ist für Mittwoch ein ausgedehn­tes Besuchsprogramm vorgesehen. Am Donnerstag weilt der Marschall in Vienne im Departement Isere. Seine Rück­kehr nach Vichy ist für Donnerstag nach­mittag vorgesehen. (MTI) Admiral Leahy bei Pétain Vichy, 18. März (DNB) Der amerikanische Botschafter Admiral Leahy wurde Dienstag nachmittag von Marschall Pétain empfangen. Wie man aus gut unterrichteten Kreisen erfährt, war die Frage der Lebensmittel- und Rohstoff Versorgung der unbesetzten französischen Zone Gegenstand der Unterredung. (MTI) De Brinon besucht Marschall Pétain Paris, 18. März (DNB) Der Generaldelegierte der franzö­sischen Regierung im besetzten Gebiet, Bot­schafter de Brinon, wird sich Ende der Woche nach Vichy begeben, um Marschall Pétain nach dessen Rückkehr aus Grenoble über seine Inspektionsreise nach dem Süd­ westen der besetzten Zone Bericht zu er­statten. Ende nächster Woche wird Bot­schafter de Brinon eine Besichtigungsreise in die nördlichen Gebiete, u. a. nach Dün­kirchen und Boulogne, unternehmen. (MTI) Die amerikanischen Trockenmilch- und Vitaminlieferungcn nach Frankreich Vichy, 18. März (1NB) Die französische Presse bringt aus­führliche Berichte über die geplante nord­amerikanische Hilfe für Frankreich auf so­zialem Gebiet. Petit Dauphinois gibt dazu bekannt, der Dampfer „Could Harbour“ habe 700 Tonnen Trockenmilch, 6 Millionen Portionen des Vitamins A und B und' 2.25 Millionen Portionen des Vitamins C ge­bracht, ferner 25 Tonnen Kleidungsstücke für Kinder und Medikamente. Die Milch und die Kleidungsstücke werden durch einen Ausschuß des nordamerikanischen Roten Kreuzes verteilt werden. Der Erfinder des Tanks Die englische Bezeichnung „Tank‘‘ und der Umstand, daß die Entente im Welt­kriege als erste Kriegspartei Panzerwagen in den Kampf brachte, führte in weiten Kreisen zu der Annahme, daß dieses nebst dem Flugzeug modernste Kampfmittel eine englische Erfindung sei. Wie das erste Kriegsbrückengerät des Obersten Birago, der Torpedo, die Schiffsschraube Ressels, die Berglokomotive und noch verschiedene andere Erfindungen, die später Weltruf er­langten, stammt auch der Tank aus der versunkenen Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Im Herbs! des Jahres 1911 legte der da­malige Oberleutnant Günter Burstyn des k. u. k. Eisenbahnregiments dem Kriegs­ministerium in Wien das von ihm aus­­gearbeitetc Projekt eines, wie er es nannte, „Sturmgeschützes“ vor, das in einem motorgetriebenen Tank in einem Dreliturm untergebracht war. B’urstyn hatte damals auch bereits das Kriterium der Gelände­gängigkeit gelöst, indem er den Kampf­wagen auf zehn statt vier Räder stellte und über diese zehn Räder ein Gleitband legte. Diese Gleitbfinder konnten unabhängig voneinander angetrieben werden, wodurch auch das Problem der Lenkbarkeit des Tanks gelöst war, da er auf der Stelle um 180 Grad gedreht werden konnte. Nebenbei bemerkt, ist auch bis heute keine bessere Lenkungsart für Panzerwagen gefunden worden. Interessant ist dabei, daß zur glei­chen Zeit in Amerika der Raupenantrieb für landwirtschaftliche Zugmaschinen — englisch Caterpillar genannt — eingeführl wurde, ohne daß Burstyn eine Ahnung da­von hatte. Die geringe Länge des Fahrzeu­ges bedingte, daß breitere Gräben und höhere Stufen nicht bewältigt werden konnten. Um dem abzuhelfen, konstruierte Burstyn Ausleger für den Kampfwagen, die vorne Und rückwärts, der Höhe nach schwenkbar angebracht und an ihren En­den mit Rädern versehen waren. Sie konn­ten vom Innern des Fahrzeuges aus, wie die nur ganz schematisch gehaltene Skizze erkennen läßt, dem zu überwindenden Hindernis angepäßt werden. Außer über die Räder war das Gleitband, wie Burstyn die heutige Gleiskette nannte, vorne und rückwärts noch über zwei Rollen hoch­geführt, um möglichst lange in Kontakt mit dem Boden zu bleiben, was nament­lich beim Klettern wichtig war. Der Burstynsehe Kampfwagen war mög­lichst klein gehalten, um seinem gefährlich­sten Gegner, der feindlichen Artillerie, ein schwer zu fassendes Ziel zu bieten. Im Drehturm war ein 3 bis 4 cm-Schnellfeuer­­gesehütz untergebracht und die Besatzung sollte aus drei bis vier Mann bestehen. Im Gelände hätte dieser Panzerwagen eine Stundengeschwindigkeit von 5 bis 8 Kilo­meter erreicht, für Fahrten auf glatter Straße wurde die Kettenbewegung ausge­schaltet und das Fahrzeug lief dann auf vier Rädern, die aus dem Innern zu heben und zu senken waren, wobei Geschwindig­keiten bis zu 30 Kilometer in der Stunde erzielt werden konnten. Das von Burstyn dem Kriegsministerium vorgelegte Projekt wurde dem Technischen Militärkomitee zur Begutachtung überwie­sen, das es wieder seinem Leiter des Auto­mobilwesens iibergab, womit eine Beurtei­lung vom rein automobilistischen Stand­punkt erfolgte, die kein Verständnis für die erst in letzter Linie ins Automobilfach schlagende, ganz neuartige Erfindung auf­brachte. Auf Grund des Gutachtens dieser Stelle wurde dann Oberleutnant Burstyn verständigt, daß das Projekt nicht geeignet sei, den Gegenstand einer Erprobung auf Kosten der Heeresverwaltung zu bilden. Auch ein Versuch, das deutsche Kriegsmini­­sterium für die Erfindung zu interessieren, blieb erfolglos. Erst im Jahre 1914 trat der englische Ge­neral Swinton, der damals den amerikani­schen Raupenschlepper kennenlernte, mit dem Gedanken hervor, ihn für militärische Zwecke auszunützen, und erst 1916 er­schienen auf seiten der Entente Panzer­wagen an der Front, die, wie leider be­kannt, den Wendepunkt des Weltkrieges bedeuteten. Das Tragische an der Sache ist, daß Burstyns Motorgeschütz den ersten Konstruktionen der Gegner von 1916 weit überlegen war. Der Mangel an Verständnis für Burstyns Erfindung aber hatte es verhindert, den Armeen der Mittelmächte eine Waffe in die Hand zu geben, die zweifellos zu einem raschen, überlegenen Sieg geführt hätte. General a. D, v. Mierka DER BURSTYN3CH6 KAMPFWAGEN v. J. 1911. IRLAND Irlands fester Wille ist, außerhalb des Krieges zu bleiben London, 18. März (INB) Eine Antwort auf die sich häufen­den Andeutungen von amerikanischer Seite gab der irische Ministerpräsident De Valero in einer an die Vereinigten Staaten gerich­teten Bede zum St.-Patrick-Tage. Darin er­klärte er, die Neutralitätspolitik Eires ent­spreche dem festen Willen des irischen Volkes. De Valera fuhr dann wörtlich fort •— Die Regierung Eires und die Majori­tät des irländischen Volkes haben beschlos sen, daß sie nicht in den Krieg hineingezo­gen werden wollen. Einige anonyme Publi­zisten haben erklärt, daß sie befürchten, unser Land solle als Angriffsbasis gegen Großbritannien Anwendung finden. Wir haben die Verpflichtung übernommen, daß dies nicht geschehen wird. Wir haben le­­schlossen, daß keines der kriegführenden Länder unser Gebiet als Angriffsbasis gegen ein anderes Land benützen darf. Wenn wir so etwas erlauben würden, so würden wir selber in den Krieg hineingezogen werden. Die Bemühungen mehrerer Jahrhunderte sind nötig gewesen, die Unabhängigkeit, die wir nun besitzen, wieder zu erobern. Wir sind entschlossen, diese nicht wieder zu verlieren, 3 GENERALGOUVERNEMENT POLEN Besuch eines Delegierten des Hoover- Komitees Krakau, 18. März (DNB) Der Delegierte des Hoover- Komitees MacDonald, der bereits im Herbst 1939 im Aufträge amerikanischer Woliltätigkeitskommissionen und auf Ein­ladung der Nationalsozialistischen Volks­­wohlfahrt eine Reise in die damaligen Kriegsgebiete in Osteuropa unternommen hatte, ist nunmehr abermals in Krakau eingetroffen, um sich im Generalgouverne­ment über die Verteilung der vom Hoover- Komltee gespendeten Gaben persönlich zu unterrichten. (MTI) — AUSSENMINISTER B1ANCHI nahm, wie aus Santiago de Chile gemeldet wird, den ihm durch den Präsidenten der Republik Chile an­getragenen Posten als Botschafter in London an. über di« Neubesetzung des Postens des Außenministers ist bisher noch keine Entschei­dung getroffen worden. (MIT) Teiephannumtner der Redaktion I . PESTER HOTS *220-440

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