Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1941. május (88. évfolyam, 98-123. szám)

1941-05-01 / 98. szám

DONNERSTAG, 1. MAI 1041 PESTER MQTB Berlin von USfl-Palrouillentätigkeit unbeeindruckt Berlin, 30. April Gegenübei1 den neuen Erklärungen Roosevelts ,in der Washingtoner Pressekon­ferenz über die Patrouillentätigkeit der LSÄ-Flotte zeigte man heute in der Wil­helmstraße völlige Gleichgültigkeit. In poli­tischen Kreisen der Reichshauptstadt wies man lediglich darauf hin, daß es sich um eine Angelegenheit handelt, die von der deutschen Presse schon zur Genüge bespro­chen worden ist. Sie rage nicht, wie man hinzufügte, in das politische Gebiet hin­ein, weil Deutschland seinerzeit eine kate­gorische Erklärung über die Kriegszonen abgegeben hat. Den Gesamteindruck in der Wilhelmstraße kann man dahin zusammen­­fassen, daß es Deutschland gleichgültig ist, ob die vom Reich bestimmten Kriegszonen von irgend jemand anerkannt werden, oder nicht. In diesem Zusammenhang verwies man in Berlin auf die klaren Äußerungen des Führers, daß jedes Schiff, das in diese Kriegszone eintritt, auch torpediert werden wird. (MTI) „Der gefährlichste Schritt der USi“ Tokio über Rusdehnung der amerikanischen Seekontrolle Tokio, 30. April (DNB) Die Ausdehnung der amerikani­schen Seekontrolle wurde von einem Sprecher in der Pressekonferenz am Mitt­woch als ,,der gefährlichste Schritt der USA“ bezeichnet, der direkt vor der Kriegs­teilnahme komme. Falls sich aus diesem Vorgehen heraus ein Zwischenfall ereignen sollte, so müsse zunächst klargestellt wer­den, wie und in welcher Form sich der Zwischenfall ereignete. Was die Erklärung Roosevelts über die Ausdehnung der See­kontrolle auf sieben Meere anbelange, so dürfte augenblicklich kaum die Notwendig­keit einer Pazifikkontrolle bestehen. Ein Korrespondent wies sodann auf einen Be­richt von Tokio Kitschi Nitschi aus Singa­pore hin, wonach der Befehlshaber der britischen Streitkräfte in Malaya in dem Interview einer amerikanischen Nach­richtenagentur feststellte, man denke hriti­­scherseits jetzt nicht mehr nur noch an die Verteidigung Singapores, sondern habe für ganz Malaya weitgehende Verteidigungs­maßnahmen getroffen. Falls Malaga von der Seeseite angegriffen würde, würde wahr­scheinlich die USA-Marine dies verhindern. Man nehme ah, daß die japanische Politik parallel mit der Achsenpolitik in Europa laufe. Der Sprecher meinte hiezu, daß falls dies zutreffe und dies die Ansicht der briti­schen, Regierung darstelle, so verdienten diese Äußerungen des britischen Befehls­habers japanischerseits allergrößte Beach­tung. Er lehne einen Kommentar dazu ab. Was die Berichte über ein geheimes Militär­abkommen zwischen Tschungking und Eng­land anbelange, so läge hiefiir noch keine Bestätigung vor. Über die Tätigkeit James Roosevelts in Tschungking sei in Tokio noch nichts bekannt. (MTI) obwohl die Zahl der Ärzte in den Vereinig­ten Staaten sehr groß ist. (MTI) Wenig Nrzte melden sich in den USS für England New York, 30. April (Stefani) Präsident Roosevelt hat vor 10 Tagen den dringenden Appell erlassen, es mögen sich tausend amerikanische Ärzte melden, um nach Großbritannien einge­schifft zu werden. Nach den neuesten Be­richten haben sich nur 500 Ärzte gemeldet, DER RRIEG IM FERNEN OSTEN Die Vertragsmächte setzen neuen Stadtrat in Schanghai ein Schanghai, 30. April (DNB) Die Vertragsmächte haben ein stimmig die Einsetzung eines provisori­schen Stadtrats für die internationale Nie­derlassung gebilligt. Der neue Stadtrat wird mit größeren Vollmachten als seine Vorgänger ausgestattet. Wie bereits ge­meldet, besteht der neue Stadtrat aus drei Amerikanern, drei Engländern, drei Japa­nern, einem Deutschen, einem Holländer, einem Schweizer und vier Chinesen. (MTI) USA ziehen eine Garnison aus Nordchina zurück Tokio, 30. April (DNB) Wie Domei aus Peking meldet, werden sämtliche amerikanischen Garni­sonstruppen aus Nordchina zurückgezogen. Der erste Schub von 120 amerikanischen Matrosen wird am 15. Mai mit einem Kriegsschiff der Vereinigten Staaten von Wangtau nach Schanghai transportiert, von wo ihre Reise nach Manila weitergeht. Die amerikanischen Garnisonstruppen in Nord- China bestehen aus 200 Marineangehörigen in Peking und 230 in Tientsin. (MTI) Tokio dementiert Gerüchte über Amerikafahrt Matsuokas Tokio, 30. April (INB) Der stellvertretende Außenminister Der Senat lehnt einen oppositionellen Antrag ab Washington, 30. April (Reuter) Der auswärtige Ausschuß des Senats hat mit 13 gegen 10 Stimmen den Antrag abgelehnt, demzufolge amerikani­sche Schiffe nur dann an Konvois für Eng­land teilnehmen könnten, wenn diese der Kongreß erlaubte. (MTI) England erhebt auf alle beschlag­nahmten Schiffe Anspruch New York, 30. April (JNB) Der englische Botschafter in den Vereinigten Staaten Lord Halifax hatte in it dem Unterstaatssekretär Sumner Welles eine Besprechung, der auch der Leiter der englischen Schiffahrtmission Sir Arthur Salter beiwohnte, New York Herald Tri­bune berichtet, daß diese Besprechung der Präge der Beschlagnahme und künftigen Verwendung der in den Häfen der West­küste der Vereinigten Staaten liegende Schiffe der Achsenmächte gegolten habe. Es sei hiebei eine unerwartete Schwierig­keit aufgetaucht, denn London beanspruche die Übertragung aller feindlichen Handels­schiffe während der Kriegszeit für sieh, während die Vereinigten Staaten zumindest einen Teil der beschlagnahmten Schiffe für den amerikanischen Kilstenverkehr ver­wenden wollen. Eine panamerikanische Ein­heitsfront in der Frage der Beschlagnahme der Schiffe der Achsenmächte könne daliéi auch wegen der bestehenden Schwierigkei­ten zwischen den USA und England nicht zustande kommen, meint die Zeitung. >.»•• " ‘ ' " • ' '• ' • V"!” Roosevelt baut seine politischen Gegner ab Washington, 30. April (INB) Präsident Roosevelt hat dem be­kannten Journalisten und Leitartikler Hughes Johnson, der- als Brigadegeneral dem Heeresreservekorps angehört, die Er­neuerung des Dienstverhältnisses verwei­gert. Johnson, der im Jahre 1-91-8 die Eih­­lcaufs-, Lagerungs- und Verkehrsabteiiung des amerikanischen Generalstabes aufgebaut batte, hat die Regierung Roosevelt wieder­holt scharf kritisiert. Er war vom Kriegs­departement kürzlich aufgefordert worden, um eine vierte Verlängerung seines Dienst­verhältnisses um fünf Jahre einzukommen. Mit drei anderen hohen Offizieren wurde Johnson auch eingereicht, er allein jedoch gestrichen. Als Grund wurde angegeben, daß ér körperlich nicht mehr leistungsr fähig sei. Ohasi erklärte zu den Gerüchten von einer bevorstehenden Reise Matsuokas nach den Vereinigten Staaten, ihm sei von einer der­artigen Absicht des japanischen Außen­ministers nichts bekannt. KLEINE MELDUNGEN — DER STELLVERTRETER bES FÜH­RERS, REICHSMINISTER RUDOLF HESS, empfing Mittwoch vormittag im Braunen Haus in Anwesenheit des Reichsorganisations­leiters Dr. Ley den Leiter der spanischen Falange-Syndi'kate, Salvador Merino. (MTI) — DIE PALÄSTINENSISCHE MANDATS­­BEHÖRDE hat in einem offiziellen Dekret Jugoslawien und Griechenland als'vom - Feind besetzte Gebiete erklärt und die entsprechen­den Blockademaßnahmen zur Unterlassung des Handels mit diesen Ländern verhängt. (INB) — DIE JÜDISCHE PRESSE PALÄSTINAS teilt mit, daß in den letzten Wochen hundert große Orangenplantagen von jüdischen Be­sitzern an die Araber verkauft wurden. Der Preis lag um 50 Prozent unter dem üblichen Marktpreis. Wie die jüdische Agentur mit­teilt, hat während der letzten 15 Monate nur noch ein jüdischer Kapitalzufluß von 6 Mil­lionen Pfund Sterling staugefunden, was nur einen Bruchteil der Kapitalinveslierungen der Vorjahre darslellt. — Der neue Außenminister Argentiniens, Dr. RLTZ GUINAZU, traf heute in Lissabon ein. (MTI) DEUTSCHLAND Hitler beglückwünscht Ribbentrop Berlin, 30. April (DNB) Der Führer stattete äm Mitt­woch dem Reichsminister des Auswärtigen V. Ribbentrop einen' Besuch ab, um ihm persönlich seine Glückwünsche zum 48. Geburtstag auszusprechen. (MTI) FRANKREICH Entlassung französischer Kriegs­gefangener als Belohnung für Rettung deutscher Menschenleben Berlin, 30. April (DNB) Seit Abschluß des Waffenstill­standes mit Frankreich haben französische Staatsangehörige in 'uneigennütziger Weise und soßar unter Einsatz ihres Lebens in Fällen der Gefahr mehrfach deutschen Reirlrsongehörigen Hilfe und Beistand ge­leistet. ' Der Führer und Reichskanzler hat daher-in jedem Falle, in dem sich franzö­sische Staatsangehörige fiir die Erhaltung eines deutschen Menschenlebens einsetzten, eine entsprechende Anzahl französischer Kriegsgefangener in ihre Heimat entlassen. (MTI) Reichsfinanzminfster Graf Lutz von Schwerin-Krosigk in Budapest Reichsfmanzminister Graf Lutz von Schwérin-Krosigk erschien hiit seiner Be­gleitung: Dr. F’ranz Scholl und Dt. Chri­stian Breyhahn, ferner mit dem deutschen Gesandten in Budapest Dr. Otto v. Erd­­mannsdorff und dem Landesgruppenleiter Eso. sowie in Gesellschaft des Finanzmini­sters Dr. Ludwig Reményi-Schneller und der höheren Beamten des Finanzministe­riums Mittwoch vormittag beim Helden­­gedenksteiri auf dem Hősök - tere, ijm das Monujnent zu bekränzen. Aus diesem An­laß batte nächst dem Heldengedenkstein eine Ehrenabteilung berittener Polizisten Aufstellung genommen: ferner war eine Ehrenkompagnie von Polizisten mit Musik ausgerückt. In Vertretung der Hauptstadt hätten sich Oberbürgermeister kgl. ung. Geheimer Rat Dr. Eugen y. KarafiAth und Magis^ralsrat Géza Salamon, ferner eine größere Abordnung und ein überaus zahl­reiches Publikum eingefunden. - > K Iper Reichsfinanzministcr schritt unter den Klängen des Deutschlandliedes die 'EhrerikSftifchgiiie ab und bekränzte sodann, während der ungarische Hymnus ertönte, .den, Ijjgldepgeclepkstein, neben dem vier LeibgiFrdistén mit.tllellébarden die Ehren­wache hielten. Nach' dem pietätvollen Akt fuhr der ReiphSflnanzmaristef nach dem H elderi­­friedhaf, wo er " das mit rot-weiß-grüncn Fadben, mit Fahnen der Hauptstadt und Hakenkreuzfahnen geschmückte Ehrenmal bekränzte. Diesem pietätvollen Akt wohn­ten dieselben Persönlichkeiten bei. wie der Bekränzung des Heldengedenksteins. Der Reichsfinanzminister verharrte in stummer Andacht vor dem Ehrenmal der im Welt­kriege gefallenen deutschen Helden, besich­tigte sodann das Ossarium der gefallenen österreichischen Helden und fuhr im Kraft­wagen in die Stadt zurück. Der deutsche Reichsfinanzminister stat­tete später dem Präsidenten des Abgeord­netenhauses kgl. ung. Geheimen Rat Dr. Andreas Nagy v. Tasnäd, Vorsitzenden der Ungarisch-Deutschen Gesellschaft, sowie dem Präsidenten der Ungarischen National­bank kgl. ung. Geheimen Rat Dr. Leopold Baranyai Besuche ab. . Mittag gab der Budapester deutsche Ge­sandte Dr. Otto v. Erdmannsdorff zu Ehren der Gäste ein Gabelfrühstück. In den Nachmittagsstimden erwiderten Ministerpräsident uhd Außenminister kgl. .ung. Geheimer Rat Dr. László v. Bárdossy. Finanzminister kgl. ung. Geheimer Rat Ludwig Reményi-Schneller, der Präsident des Abgeordnetenhauses kgl. ung. Geheimer Rat Üh Attdreas Nagy v. Tasnäd in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Ungarisch­­yDeutschen Gesellschaft, sowie der Präsident der Nationalbank kgl. ung. Geheimer Rat Dr. Leopold Baranyai den Besuch des ReichsflnanzministersV Abends gaben Finanzminister Dr. Re­­ntényi-Schneller und Gemahlin im St. Gel­­lért-Hotel zu Ehren der deutschen Gäste ein Diner, an dem zahlreiche Notabilitäten un­seres öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens teilnahmen. Presse, sowie die in Budapest wirkenden reichsdeutschen Journalisten, die Lega­tionsrat Geheimrat Gustav Wolf, Leiter der Pressesektion der deutschen Gesandtschaft, vorstellte. An dem Presseempfang nahmen noch der deutsche Legationsrat Adamovie, sowie die Mitglieder der Begleitung des Reichsfinanzministers: Ministerialrat Scholl und Oberregierungsrat Breyhahn teil. Graf Lutz v. Schwerin-Krosigk wandte sich mit einigen unmittelbaren Worten an die Journalisten. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß er auf Einladung des Finanzministers Reményi-Schneller in die ungarische Hauptstadt kommen konnte und als Gast der Ungarisch-Deut­schen Gesellschaft in einer Sitzung dieser Gesellschaft über die heutzutage besonders aktuelle Frage der Kriegsfinanzierung einen Vortrag halten werde. Vor einigen Jahren habe er bereits einmal in Budapest geweilt, jedoch nur wenige Stunden in der Hauptstadt Ungarns verbringen . können. Jetzt gereiche es ihm zu um so größerer Freude, längere Zeit im befreundeten Un­garn Aufenthalt nehmen zu können, und zwar nicht nur in der herrlichen Haupt­stadt, sondern teilweise auch in der Pro­vinz. Mit Worten des Dankes gedachte er des außerordentlich herzlichen, freund­schaftlichen Empfanges, der ihm und sei­ner Begleitung bereitet wurde, Dies sei gleichfalls ein Beweis der Freundschaft, die das Deutsche Reich und Ungarn be­reits seit langen Zeiten miteinander ver­knüpft und gerade in den jetzigen schick­­salsentscheidenden Zeitläuften noch enger als je verbindet. Schließlich , drückte er seine Freude darüber aus, auch mit Ver­tretern der ungarischen Presse Bekannt­schaft schließen zu können. Der Reichsfinanz­­minister empfängt die Vertreter der ungarischen Presse Nachmittag empfing der Reichsfinanz­­minister im Hotel Palatínus auf der Mar­­garétenihsé!' dié Vertreter der ungarischen 5 t Nie vergessen! mnm* jUuffrierie 3etftut0 Bai allen Ibusz-PaviUonen, Buch­handlungen und Trafiken ln ganz Ungarn erhlütlich Preis 34 Fillér 05821 Reich siel ter Baldur von Schi rach kommt Donnerstag nach Budapest MTI meldet: Der mit der Leitung des Handels- und Verkehrsministeriums betraute Industrie­minister Dr. Josef Varga, der im vorigen Herbst der Eröffnung der Wiener Messe bejgewohnt hatte, lud zur Eröffnung der Budapestet Internationalen Messe den Reichsstatthalter der Stadt Wien Reichslei­ter Baldur v. Schirach ein. Reichsleiter Baldur v. Schirach trifft in Gesellschaft-des Gauleiters Günter Kaufmann, sowie seines Adjutanten, des Reichsamtsleiters Fried­rich Wieshofer, Donnerstag nachmittag in r Budapest ein, und wird drei Tage in der ungarischen Hauptstadt verbringen. VERLEIHUNG MTI meldet: Der Reichsverweser hat auf Vorschlag des Kultus- und Unterrichtsmini­sters dem Fechtchampion Dr. Béla Bay in Anerkennung seiner auf nationalen und inter­nationalen Wettbewerben erzielten ausgezeich­neten Leistungen die Silberne Nikolaus Toldi- Verdienstmedaille und dem kgl. ung. Ober­­postbeamten László Barsi, Mitglied des Buda­­pester Turnvereins, mehrfachen ungarischen Meister, in Anerkennung seiner auf dem Ge­biete des ungarischen Sports erzielten hervor­ragenden Leistungen die Bronzene Nikolaus Toldl-Verdicnstmedaitle 'verliehen.

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