Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1941. augusztus (88. évfolyam, 174-198. szám)

1941-08-01 / 174. szám

88. Jahrgang Budapest. Freitag, 1. August 1941 lVr. 174 „ ... ■mktgpga 4M maß m* yHSk Die Ansprache Reorganisierung |1 O fl| §§* THjb Tff §1 ITJa fkjr mdes neuen deutschen der gesamten mjm jf|L m J1L '"m# f§T M §| B W H ü Gesandten v. Jagow Kölnererziehung ST« M 1P B * I Jm W 3 SP und die Erwiderung ,.. m m 1111 I I 1 i it I 1 I 11® ■ H m des Reichsverwesers (Siehe Seite 9) MJi JL JLfl JL W UAJV JL (Siehe Seite 3] MORGENBLÄTT « Die Verfolgung der geschlagenen Sowjettruppen in der Ukraine Meldungen des OKW von Donnerstag Englischer Flugzeugangriff auf Kirkenes vereitelt Führerhauptquartier, 31. Juli (DNB) Bei der Verfolgung der in der Ukraine geschlagenen sowjetischen Armeen stießen deutsche Kräfte tief in die feind­lichen ftäckzugsbewegungen hinein. Die Einschließung des Feindes ostwärts Smo­lensk wurde weiter verengt. Die in Estland kämpfenden Verbände warfen den Gegner nach Norden zurück. Kampfflugzeuge be­legten in der vergangenen Nacht militä­rische Ziele in Moskau, sowie den Eisen­bahnknotenpunkt Orel wirksam mit Bomben. Unterseeboote verfolgten die zerspreng­ten Reste des Im Atlantik angegriffenen Geleitzuges und versenkten ,fünf weitere bewaffnete Handelsschiffe mit zusammen 24.000 BRT. Die Gesamtverluste des Fein­des durch diese Operationen haben sich damit auf 140.500 BRT erhöht. Im Kampf gegen England beschädigte die Luftwaffe durch Bombenwurf ein großes Handelsschiff ostwärts Lowestoft schwer. Weitere Bombenangriffe erfolgten in der letzten Nacht auf Flugplätze im Südosten und Südwesten der Insel. Der Angriffsversuch von rund 40 briti­schen Flugzeugen, die von einem Flugzeug­träger im nördlichen Eismeer gegen den Hafen Kirkenes gestartet waren, wurde vereitelt. Der Feind verlor hiebei in ' Luft­­kämpfen 23 Flugzeuge, durch Flakartillerie und Maridfeartillerie fünf Flugzeuge. Über der Deutschen Bucht schossen Jagdflugzeuge aus einem Verband von acht englischen Bombern fünf Flugzeuge ab. Marineartillerie brachte zwei, ein Räum­boot ein britisches Kampfflugzeug zum Ab­sturz. An einigen Orten Westdeutschlands war­fen britische Flugzeuge in der vergangenen Nacht Spreng- und Brandbomben. Die Zivilbevölkerung hatte einige Verluste an Toten und Verletzten. (MTI) « Der englische Fehlschfag in Nordnorwegen Ergänzung des Wehrmachtsberichtes Berlin, 31. Juli DNB erfährt von militärischer Seite als Ergänzung zum Wehrmachtsbericht noch folgendes: Unter Einsatz zweier Flugzeugträger haben britische Torpedoflugzeuge gestern gleichzeitig mit einigen Sowjetmaschinen den norwegischen Eismeerhafen Kirkenes angegriffen. Ebenso wie bei den vergeb­lichen Offensivstößen gegen die Kanalküste erfolgte auch dieser Einsatz britischer Kampfmaschinen unter starkem Jagd­schutz. Die deutsche Abwehr erwies sich aher an dieser Stelle genau so wirksam, w.ie an allen anderen Fronten. Von den 40 eingesetzten britischen Maschinen wurden durch Flakartillerie und Marineartillerie, znm allergrößten Teil aber in Luftkämpfen, 28 Maschinen abgeschossen. Der neue Fehlschlag in Nordnorwegen und der gleichzeitig gemeldete Abschuß von fünf britischen Kampfflugzeugen über der deutschen Bucht reihen sich würdig ein in die von der deutschen Luftwaffe und Erdabwehr laufend erzielten Abwehr­erfolge an allen Fronten. Nicht einer der bisher angesetzten britischen Luftangriffe hat der britischen Führung wirkliche Er­folge gebracht. Wohl aber sind sie alle zu einer Quelle empfindlichster Verluste für die britische Luftwaffe geworden. Im Osten erfolgte in der vergangenen Nacht der achte deutsche Luftangriff auf Moskau und gleichzeitig wurden südlich Moskau die Eisenbahn- und Verkebrs­­anlagen des wichtigen Verkehrsknoten­punktes Orel wirksam mit Bomben belegt. Beide Angriffe erfolgten ohne deutsche Verluste. An der Front selber sind nach wie vor schwere Kämpfe im Gange, die jedöch nichts an dér Tatsache ändern, daß der deutsche Angriff überall im Fortschreiten ist. Noch sind die letzten Kessel, in denen Feindtruppen eingeschlossen sind, nicht ganz bereinigt. Nirgendwd ist es aber die­sen eingeschlossenen Teilen der Sowjets gelungen, sich von dem deutschen Druck zu befreien und wieder auszubrechen, ob­wohl dies wiederholt unter wütenden An­griffen versucht wurde. Da auch alle Ein­satzversuche gescheitert sind, ist schon heute festzustellen, daß die Feldarmee der Sowjets abermals wichtige und wertvolle Teile eingebüßt hat. Der gestern gemeldete Erfolg deutscher Unterseeboote konnte noch weiter ausge­baut werden dadurch, daß nach dem Zer­sprengen des im Atlantik angegriffenen Geleitzuges noch fünf weitere Handels­schiffe versenkt wurden. Damit haben sich die Gesamtverluste des Feindes aus dieser U-Boot-Operation auf 140.500 BRT erhöht. (MTI) Sonderbericht der Ogenzie Stefani: Budieinis äußerst problematischer ROckzogsversuch Ungarische Kavallerie im Bewegungskrieg Rom, 31. Juli (MTI) Der Sonderberichterstatter der Agenzia Stefani meldet von der galizischen Fro^t: — Die Schlacht in der Ukraine dauert mit größter Heftigkeit an. Der Versuch Marschall Budjennis, das Gros seiner Truppen hinter den Dnjepr zurückzuziehen, steht vor einer vollkom­menen Vereitelung. Die deutschen und un­garischen Truppen stehen mit einzelnen Divisionen des IS. feindlichen Armeekorps in schweren Kämpfen. Die Aufgabe dieser Divisionen war, den allgemeinen Rückzug zu decken. Sie sind bereits eingekreist und werden der immer enger weidenden Stahl­­umklammcrung kaum entgehen können. •■Die deutschen Panzerkolonnen stehen be-reits in Fühlung mit dem Gros der feind­lichen Truppen, wodurch die Durch­führung des Planes BudfSnnis als voll­kommen unwahrscheinlich erscheint. Die ungarische Kavallerie vollführt eine sehr wichtige Aufgabe. Der Befehlshaber einer Brigade erzählte, daß die ungarische Kavallerie auf der ukrainischen Ebene Ge­legenheit hatte, zu zeigen, daß sie ihrer heldenhaften Traditionen würdig sei. Auch der Bewegungskrieg bietet der Kavallerie eine ausgezeichnete Gelegenheit, zu be­weisen, was sie kann. Die ungarischen Kavalleriebrigaden stehen in ständigem Kampfe mit der feindlichen Nachhut und stellen diese auf harte Probe. Die Bol­schewiken machten verzweifelte Anstren­gungen, um der Einkreisung zu entgehen. jedoch wurden diese nacheinander ver­eitelt. Die ungarischen Truppen, die mit den Deutschen eng Zusammenarbeiten, machten viele Gefangene und erbeuteten eine sehr reichliche Menge Kriegsmaterials. Sie setzen jetzt ihren Vormarsch unter heftigen Kämpfen fort. Der italienische Bericht hebt abschlie­ßend den harten Kampf jener ungarischen Batterien hervor, die einer angreifenden sowjetrussischen motorisierten Kolonne heldenhaften Widerstand leisteten. Schlagkräftiges Beweis­material für die Kriegs­vorbereitungen der Sowjets Sowjetdokumente von besonderer Charakteristik Berlin, 31. Juli (DNB) Unter dem weiteren Beweis­­material, das in den ehemaligen Stabs­quartieren verschiedener sowjetischer Ver­bände in Luck aufgefunden und inzwischen gesichtet wurde, befand sich auch ein Plan über die „Organisation der rückwär­tigen Dienste“ und ein Plan für die „mate­rielle Versorgung bei bevorstehenden Ope­rationen“ der 15. Sowjetarmee. Beide Do­kumente sind vor Beginn der Kampfhand­lungen im Osten ausgefertigt. Der Organisationsplan für die rückwär­tigen Dienste enthält als Punkt l/A: „Bis zum Beginn der Operationen (25. Juli 1941) ist der Bestand an Material usw. auf das Soll aufzufüllen.“ Pü. ' l 1/B: „Bis zum 30. Juli 1941 (Durchbruch der Linie des Flusses Wioprz) müssen Munitionsbestände in den Batterie­stellungen und in den Munitionslagern auf das Soil vervollständigt sein.“ Unter Punkt 2 heißt es: ,,A) Befehls­station bis zur Erreichung des Abschnittes Ljubartow-Lublin ist Bahnhof Sarny. Nach der Erreichung dieses Abschnittes (am 4. 8. 41) der Bahnhof Kowel. B) Versorgungs­bahnhöfe: für 13. Schützenkorps, 20., 21. und 22. Schützendivisionen ab 17. Juli Bahn­hof Krymnow, späterhin wird beabsich­tigt, den Versorgungsstützpunkt, ab 2. 8. nach Bahnhof Cholm zu verlegen. Für .10. Schützenkorps, 5., 6. und 7. Schützen­division, 103. Artillerieregiment und 15. motorisierte Brigade, ab 18. 7. Bahnhof Powursk, vom 25. bisl 28. 7. Bahnhof Kowel, ab 28. 7. Bahnhof Lublin. Für alle anderen Verbände dieser Sowjetarmee werden bis Mitte Juli bestimmte Bahnhöfe angeführt. Von diesem Zeitpunkt an treten an ihre Stelle wie bereits oben Namen wei-s ter westlich gelegener Bahnhöfe im Gene­ralgouvernement. Unter Punkt 5 wird die Einrichtung von drei Sammellagern des Volkskommissariats des Inneren für Kriegsgefangene bekannt­gegeben. Es handelt sich um Nummer 23 in Krymno, Nummer 28 in Kowel und Num­mer 29 in Turijsk. Am Schluß dieser Aus­führungen befindet sich der Vermerk: Diese Gefangenenlager können täglich 4600 bis 6000 Mann durchschleusen. (MTI) Zollverwaltung im „Ostland“ Helsinki, 31. Juli (DNB) Der Reicbskommissar der deut­schen Zivilverwaltung für das Gebiet Ost­land, das südlich der Düna auch das ehe­malige litauische Gebiet umfaßt, sowie der Generalkommissar für Litauen haben Auf­rufe an die örtliche Bevölkerung gerichtet, in denen die Errichtung der Zivilverwal­tung und die Gliederung der Gebiete be­kanntgegeben wird. Das ehemalige litauische Gebiet ist in drei Verwaltungs­bezirke, und zwar Kauen, Wilna und Schaulen eingeteilt. In dem Aufruf wird u. a. darauf hinge­wiesen, daß in den Gemeinde- und Stadt­verwaltungen die Vertreter der örtlichen Bevölkerung herangezogen werden und daß die Bevölkerung sich an der von der deutschen Zivilverwaltung eingeleiteten Wiederaufbauarbeit uneingeschränkt zu be­teiligen haben. (MTI) Preis 12 Fillér Zukunfts­probleme Südamerikas Budapest, 31. Juli Die jüngsten diplomatischen Zwi­schenfälle in Südamerika, die Fäl­schung des Belmonte-Briefes, sowie die mit Verletzung aller völkerrechtlichen diplomatischen Gepflogenheiten erfolgte Beschlagnahine und Durchsuchung deutschen Diplomatengepäcks warfen ein grelles Licht auf den wirtschaft­lichen und politischen Feldzug, den die führende Großmacht der westlichen Hemisphäre, die Vereinigten Staaten, in Verfolgung ihrer imperialistischen Zielsetzungen in der Sphäre der ibero­­amerikanischen Republiken führt. Dieser Feldzug trat infolge der über­ragenden historischen Ereignisse auf dem eurasischen Kontinent in letzter Zeit etwas in den Hintergrund, das Vordringen der angelsächsischen Mächte und hauptsächlich der USA wirft aber Probleme auf, die mit dem in Fluß geratenen Werdeprozeß der Alten Welt manche Berührungspunkte zeigen und sich mit einzelnen Teil­fragen dieses Prozesses direkt oder in­direkt berühren. Es sind jetzt rund 120 Jahre, daß das große spanisch-portugiesische Kolo­nialreich von Simon Bolivár und seinen Anhängern zerschlagen wurde und die einstigen spanischen Generalkapitanate sich trotz ihrer einheitlichen spanischen Kultur zu unabhängigen Republiken formten, die indessen in der Weltpolitik fast ein Jahrhundert lang kaum zu einer entscheidenden oder beachtens­werten Rolle gelangten. Jahrzehnte hindurch herrschten hier an Stelle der einstigen Pax Iberia ziemlich wirre politische und wirtschaftliche Zu­stände, und ungefähr um die Jahr­hundertwende, nach der Entdeckung der großen landwirtschaftlichen und montanen Kraftquellen sowohl der südlichen Ebenen als auch der Cor­dillerengebiete, schaltete sich das europäische und amerikanische Kapital in die großzügige Ausbeutung der süd­amerikanischen Rohstoffquellen ein und begann zugleich auch einen, wenn auch nicht immer sichtbaren Einfluß auf die politische Entwicklung dieser Freistaaten auszuüben. Der jüngste Konflikt zwischen Peru und Ecuador bildet das letzte Glied in der Kette der langen kriegerischen Zusammenstöße, gewaltsamen Umstürze, Pronun­­ziamentos und örtlichen Revo­lutionen, die nach (Zweieinhalb Jahr­hunderten ununterbrochenen Friedens den Werdegang Lateinamerikas bezeich­nen, und es ist heute noch nicht abzu­­'Sehen, ob diese Entwicklung so weit gediehen ist, daß die südliche Hälfte des amerikanischen Kontinents aus freien Stücken und aus eigener Ent­schließung sich zu einer größeren räumlichen, wirtschaftlichen und poli­tischen Einheit zusammenschließen könnte. Die Weltentwicklung bewegt sich in­dessen unaufhaltsam der Bildung von Großräumen zu und ein Kontinent wie Südamerika mit seinem unabsehbaren Reichtum an Rohstoffen und Sied­lungsmöglichkeiten, mit einheitlicher spanischer und portugiesischer Sprache und identischen Kulturüherlieferungcn ist von Natur aus dazu berufen, eine große räumliche Einheit zu bilden. Es ist kaum anzunehmen, daß diese Ein­heit des Großraumes von den latein­amerikanischen Staaten aus eigenen Kräften schon heute erreicht werden

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