Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. augusztus (88. évfolyam, 175-198. szám)

1941-08-01 / 175. szám

0 .Preis iO Filter \ ----— r 88. Jahrgang________________ Budapest, Freitag, 1. August 1941_______________________ Nr. 175 Heute beginnt V f Verzweifelte die Verdunkelung WL£ WL 8 j B |L I I 9 H fl M W 1 1 Lage in Budapest §| gg. B Bf _ |1 1 1 | ll 1 I 1 ff Leningrads um 1/2i Uhr nacht £ JLJI IlJ JL JLJJLw AiJL JaA (siehe Seite sj ABENDBLATT é . ' - * • • * AUSLANDSCHAU — ■ 1. AUGUST .......... Schulter an Schulter Die Begrüßungsrede, die der neue (deutsche Gesandte in Budapest Dietrich y. Jagow anläßlich seiner Antritts­­jaudienz an den Reichsverweser Un garns richtete, sowie die Antwortrede (Nikolaus v. Horthys waren vielsagende Dokumente der Schicksalsverbunden­heit, die heute wieder im vereinten Kampfe der beiden Völker gegen den 'gemeinsamen Feind ihren Ausdruck Findet. Der neue Vertreter des mächti­gen und siegreichen deutschen Volkes in Ungarn betonte in seiner Rede, daß er es als seine vornehmste Aufgabe be­frachtet, die durch die Waffenbrüder­schaft des Weltkrieges begründeten freundschaftlichen Beziehungen zwi­schen Deutschland und Ungarn, die er­neut im Kampf um den Sieg für eine bessere Zukunft erprobt und gestählt Werden, weiter zu vertiefen; indem er idie aufrichtigen Wünsche der Reichs­­regierung für das Wohlergehen des ungarischen Staatsoberhauptes und das Glück und Gedeihen der ungarischen Nation zusammen mit seinen eigenen Glückwünschen zum Ausdruck brachte, äußerte er die Hoffnung, bei der Erfül­lung seiner Aufgabe aut das volle Ver­trauen und die Unterstützung des Reichsverwesers und der ungarischen Regierung rechnen zu können. Dem warmen Tone der Rede war anzumer­ken, daß der diplomatische Vertreter des Deutschen Reiches Wert darauf legte, über den formellen Akt hinaus auch persönliche Beziehungen warmer Sympathie anzuknüpfen, wie sie der Natur der hiesigen Arbeit des Buda­­pester Repräsentanten des großen, mit Ungarn verbündeten deutschen Volkes entsprechen. Die Antwort des Reichsverwesers war ebenfalls auf den Ton wärmster und innigster Freundschaftsgefühle abgestimmt. Mit besonderer Freude be­grüßte das Staatsoberhaupt Ungarns den neuen deutschen Gesandten, der seinen Posten in einer geschichtlichen Zeit antritt. Diese Zeit, in der die Söhne der beiden verbündeten Nationen wie­der Schulter an Schulter gegen den ge­meinsamen Feind für die Verwirk­lichung einer gerechten, glücklicheren Ordnung der Welt kämpfen, läßt die Schicksalsverbundenheit des. deutschen und des ungarischen Volkes, wie der Reichsverweser betonte, erneut zutage treten. Der Reichsverweser begrüßte in der Person Dietrich v. Jagow« den tapferen Offizier der ruhmreichen deut­schen Kriegsmarine, einen alten Kame­raden und einen treuen und erprobten Kämpfer des Führers und Reichskanz­lers. Indem er den neuen Gesandten des Deutschen Reichs seine« eigenen aufrichtigen Wohlwollens und der tat­kräftigen Unterstützung der kön. un­garischen Regierung versicherte und mit der Hoffnung und dem Wunsch, sich in unserem Lande wohlzufühlen, willkommen hieß, äußerte der Reichs­verweser Ungarns die Überzeugung, daß die Tätigkeit Herrn v. Jagows in hervorragender Weise dazu beitragen werde, die bereits bestehenden engen Beziehungen beider Völker noch inni­ger zu gestalten und weiter zu ver­tiefen. Die in diesen beiden Reden zum Aus­druck gelangenden Gefühle der innigen, freundschaftlichen Verbundenheit wer­den vom ganzen ungarischen Volke mit der wärmsten Genugtuung begrüßt und in voller Tiefe geteilt. Der Kampf, den Ungarn für die Wiedergutmachung einer historischen Ungerechtigkeit führte und den es jetzt an der Seite des Großdeutschen Reiches fortsetzt, um beim Aufbau einer besseren und ge­rechteren europäischen Ordnung mit­­zuhelfén, wies diesem Lande den Platz, den es im Europa der kriegerischen Gegenwart mit Mut und Überzeugung einzunehmen hatte. Ungarn traf seine Wahl auf Grund früherer gemeinsamer Kämpfe und permanenter Interessen und Überzeugungen, und es kämpft heute, wie es der Vertreter des Deut­schen Reiches feststellen konnte, in der Kampffront der Mächte, deren gemein­sames Ringen der Sicherstellung einer europäischen Ordnung der Gerechtig­keit und der Zivilisation gilt. Japanische Truppen in der Hauptstadt Kambodschas Formelle japanische Entschuldigung wegen des „Tutuila"-Zwischenfalles von Washington angenommen Vorerst keine volle ünwentiung der angelsächsischen Wirtschaftsblockade gegenüber Japan? Schanghai, 31. Juli (DNB) Japanische Truppen rückten Donnerstag nachmittag in Phnompenh, der Hauptstadt Kambodschas ein. Der Übergang über den Mekong-Fluß zwi­schen Saigon und Phnompenh verlief ohne Schwierigkeiten. (MT1) Tokio, 31. Juli (DNB) Generalleutnant Shojiro lida, dem die militärische Verstärkung und Be­setzung des Südteils von Französisch­indochina durch das kaiserliche Haupt­quartier übertragen wurde, wird in der japanischen Presse als besonders befähigt für die Durchführung dieser großen mili­tärischen und zugleich politischen Aufgabe bezeichnet, lida, der 52 Jahre alt ist, habe bereits im Generalstab und im Kriegs­ministerium wichtige Stellungen gehabt und an der China-Front habe er sich be­sonders ausgezeichnet. In seinen Händen — so schreiben die Blätter— liege, in Zu­sammenarbeit mit der Marine und der französischen Besatzung, die militärische Sicherstellung Französiscli-Indochinas, das politisch, wirtschaftlich und strategisch von ausschlaggebender Bedeutung nicht nur für die weitere Durchführung des China-Konflikts sei, sondern auch für die Schaffung einer Sicherheitszone gegen alle gegnerischen Bestrebungen, die fern­östliche Konzentrationsbewegung zu spren­gen. (MTI) Stockholm, I. August (INB) Von einer Fortsetzung der englisch­­japanischen Verständigungspolitik spricht der Londoner Korrespondent der Goete­­borgs Handels- och Sjöfartstidning. Die gegen Japan gerichteten Maßnahmen seien so geartet, daß alles von ihrer Handhabung abhänge. Sie würde weniger im Sinne einer Vergeltung als im Sinne einer Warnung ge­halten. Zuständige Kreise in London hatten zu verstehen gegeben, daß die bisherigen japanischen Maßnahmen nicht als Be­drohung Singapores aufgefaßt würden. Von anderer Seite sei dieser Ansicht zwar wider­sprochen worden, aber in einer anderen inspirierten englischen Mitteilung werde darauf hingewiesen, daß Japan die Mög­lichkeit habe, einen Teil seines Handels durchzuhalten und Baumwolle, Wolle und öl weiterhin einzuführen. Man nehme in London nicht an, daß die Ölausfuhr aus den Vereinigten Staaten nach Japan in nächster Zeit nennenswert herabgesetzt würde. Niederländisch-Indien verlange die Garantie einer vollständigen Unterstützung, ehe es sich zur völligen Einstellung der Öl­ausfuhr entschließe. Japanische Bankkreise hätten erklärt, daß Japan seine Staats­schulden weiter bezahlen werde. Das System der Ausfuhrlisten werde von England und den USA gegenüber Japan wahrscheinlich mit großer Freigebigkeit angewandt wer­den. Man befürchte jedoch in London viel­fach, daß die jetzige englische Verständi­gungspolitik gegen Japan den gleichen Schiffbruch erleiden werde, wie seinerzeit die Verständigungspolitik gegenüber Italien. Tokio, 31. Juli (DNB) Die Behörden von Hongkong ha­ben — wie Domei von dort meldet — die Einfrierung der chinesischen Regierungs­guthaben, sowie der Fonds angeordnet, die sich im Besitz von chinesischen Staats­angehörigen befinden. (MTI) Washington, 1. August (DNB) Unterstaatssekretär Sumner Wel­les gab bekannt, daß die USA-Regierung die formelle Entschuldigung der japani­schen Regierung wegen der Bombardie­rung des USA-Kanonenbootes „Tutuila“ angenommen habe und daß damit der Fall geschlossen sei. Der japanische Botschaf­ter in Washington, Nomura, überbrachte zugleich mit der Entschuldigung seiner Regierung ein Entschädigungsangebot, so­wie die Versicherung, daß Maßnahmen ge­troffen’ würden, um künftige Zwischenfälle dieser Art unmöglich zu machen. (MTI) . Washington, 1. August ! (DNB) Unterstaatssekretär Weltes er­klärte, einer amerikanischen Nachrichten­agentur zufolge, daß die japanischen Schiffe USA-Häfen anlaufen und ihre La­dungen löschen könnten, jedoch würden die gelöschten Warenladungen unter die Einfrierungs- und Lizenzverordnung fal­len. (MTI) Tokio, 1'. August (DNB) Auf der Konferenz der Ausland­presse wurde der Sprecher der Regierung um eine Stellungnahme zu den Erklärun­gen von Sumner Welles gebeten, wonach japanische Schiffe in den USA-Häfen zwar nicht festgehalten würden, daß jedoch sei­tens der UA keine Garantie hinsichtlich der Fracht dieser Schiffe gegeben werden könne. Der Sprecher meinte, es sei noch verfrüht, hiezu Stellung zu nehmen, denn man müsse erst die praktische Auswirkung abwarten. Die japanische Handelsschiff­­farht nach den USA werde zwar weiter durchgeführt, doch werde man von Fall zu Fall Entscheidungen treffen und sich dabei lediglich vom Gesichtspunkt des Handels leiten lassen. (MTI) Washington, I. August (DNB) Der britische Botschafter Halifax hatte eine längere Unterredung mit Präsi­dent Roosevelt. Wie New York Herald Tribune hiezu meldet, seien die Lage im Fernen Osten und militärische Fragen be­züglich der Sowjetunion besprochen wor­den. Lord Halifax gab in seiner Presse­erklärung zu, daß er die fernöstliche Lage besprochen und Zukunftsfragen erwogen habe. (MTI) San Francisco, 1. August (DNB) Dem japanischen Passagierdamp­fer „Tatuta Maru“ wurde, laut Associated Press, das für die Ausreise notwendige Heizöl vorenthalten, angeblich weil die ge­forderte Menge zu hoch sei. Wie es heißt, würde einem Antrag auf eine kleinere Öl­lieferung noch stattgegeben werden. Wie Associated Press weiter meldet, ist vorläufig die Seidenladung der „Tatuta Maru“ im Werte von 2.5 Millionen Dollar, sowie 200 Tonnen Tee und andere Waren­ladungen noch nicht gelöscht worden, weil die entsprechenden Anweisungen aus Wa­shington noch fehlen. (MTI) Kabinettswechsel in Ägypten Das ägyptische Kabinett Hussein Sirry Paschas ist gestern zurückgetreten und Hussein Sirry bildete sofort ein neues Kabinett, in dem fünf Liberale, fünf Mitglieder der Saad-Partei und fünf Unabhängige Platz nehmen. In seinem Rücktrittsschreiben hat Sirry Pascha dem König Faruk vorgeschla­gen, infolge der Schwierigkeit der Lage ein Kabinett zu bilden, das einen größeren Rückhalt im Lande und im Parlament hat. Auch im neuen Kabi­nett hat Sirry Pascha außer der Mi­nisterpräsidentschaft das Innenministe­rium inne. Der bisherige Verteidigungs­minister Hassan Sadek Pascha gehört auch dem neuen Kabinett an. Sein Bru­der Salem Sadek Pascha wurde Außen­minister. Die Neubildung der ägyptischen Re­gierung wird in Londön mit bezeich­nenden Kommentaren begleitet. Es wird erklärt, daß die Saad-Partei, die jetzt in die Regierung eingetreten sei, Bisher ihre Teilnahme an irgendeiner Regierung abgelehnt habe, weil sie sich für eine aktivere Beteiligung am Krieg an Englands Seite eingesetzt habe. Die Mitglieder der Saad-Partei, die jetzt in die neue Regierung aufgenommen wor­den sind, wurden im englischen Nach­richtendienst mit dem Adjektiv „pro­britisch“ gekennzeichnet. Durch diese Interpretation scheint die seit dem Ausbruch des Kriege« stets krisenhafte ägyptische Innen­politik vorerst zu einem Ruhepunkt gelangt zu «ein. Wie heikel die innere Lage Ägyptens «eit dem Ausbruch des Krieges geworden ist, zeigt die Tat­sache, daß in zwei Jahren dies bereits das fünfte Kabinett ist, das in Ägypten die Regierung ausübt. Die Regierung Mohammed Mahmud Paschas wurde von den Engländern als durchaus loyal betrachtet, dennoch wollten die Ge-rüchte nicht verstummen, daß sein plötzlicher Tod ebenso, wie der seines Kriegsministers nicht auf natürliche Ursachen zurückzuführen gewesen sei. Sein Nachfolger Ali Maher Pascha war innerpolitisch nicht stark genug, um den stürmischen Entwicklungen des kriegsumbrandeten Landes standzuhal­ten. Sein Rücktritt im Juni 1940, also vor mehr als einem Jahr, führte zur Kabinettsbildung Hassan Sabry Paschas, dessen Ernennung in zahl­reichen britischen Kreisen mit sicht­lichem Unwillen aufgenommen wurde. In Kairo wollten die Intrigen gegen Hassan Sabry nicht verstummen und diese gingen so weit, daß man sogar den König Faruk beschuldigte, ein Freund der Achsenmächte zu sein und die aktive Hilfe für Großbritannien zu sabotieren. Die englische Kritik wurde noch heftiger, als der ehemalige ägyp­tische Generalslabschef mit anderen hohen Offizieren in einem Flugzeug die Flucht versuchte und, nachdem er von britischen Flugzeugen zur Notlandung gezwungen wurde, in der Wiisch- Wü«te verschwand und erst nach Wo­chen verhaftet und hingerichtet werden konnte. Die britische Politik hat wohl diesen Zwöschenfall dazu benützt, um seither einen wachsenden Druck auf König Faruk und Hassan Sabry Pascha auszuüben, das Kabinett in einem der

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