Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1941. szeptember (88. évfolyam, 199-222. szám)

1941-09-02 / 199. szám

DIENSTAG, 2. SEPTEMBER 1941 PESTER IlOYD Offizielle deutsche Erklärung zum zweiten Jahrestag des Kriegsausbruchs Keine faulen Kompromisse sondern siegreiches Ende Berlin, 1. September Von zuständiger deutscher Seite wird mitgeteilt: • Mit großer Genugtuung blickt man in hiesigen politischen Kreisen am heutigen Tag auf die seit dem 1. September vor zwei Jahren, an dem die gegenwärtige große Auseinandersetzung begann, erziel­ten militärischen und politischen Erfolge. 'Aus der damals einsetzenden deutschen Polizeiaktion gegen das durch die englische Garantie großwahnsinnig gewordene Po­len, eine Aktion, die notwendig geworden war, weil dem deutschen Volk in diesem Raum eine lebenswichtige Forderung mit Gewalt verweigert werden sollte, ist be­kanntlich bereits am 3. September 1939 der große Kampf entstanden, den England durch seine Kriegserklärung heraufbe­schwor und den es seit Jahren gegen das Reich vorbereitet hatte. Von maßgebender Seite des Auswärtigen Amts wurde heute vor Vertretern der ausländischen Presse darauf hingewiesen, daß aus diesem Kampf wiederum inzwischen ein Kampf des Rei­ches und seiner Verbündeten gegen den Bolschewismus wurde, so daß sich der Deutschland von England aufgezwungene Krieg in einen Erneuerungsmarsch Euro pas wandelte. Die verbündeten Heere Europas marschieren heute —so wurde betont — gegen den letzten Festlandsdegen Englands, den Bolschewismus, der im Osten des Reiches die große Bedrohung der künftigen Entwicklung des neuen Europas sein sollte, und tatsächlich auch mar. Diese Feststellung wurde von der er­wähnten maßgebenden Seite der Wilhelm­straße in unmittelbare Verbindung gesetzt mit der in der amtlichen Verlautbarung über das Zusammentreffen zwischen dem Führer und dem Duce klar und eindeutig zum Ausdruck gekommene Auffassung, daß für die Achsenmächte dieser Krieg ein schicksalhafter Kampf ist, den sie um ihrer und um Europas Zukunft willen bis zum Siege fortsetzen werden. -— Wir betrachten diesen Krieg — so wurde erklärt — als einen vom Standpunkt unserer Geschichte, unseres Volkes und der europäischen Mission aus gesehenen heili­­gen Krieg, der nicht mit faulen Kompro­missen, enden kann, sondern bis zum Ende und — wie wir wissen -r- bis zum sieg­reichen Ende durchgestanden werden wird. Die politische Lage ist gekennzeichnet (lurch die militärischen Niederlagen der hritisch-bolschewistischen Koalition. Ent­lastungsmanöver, wie die Zusammenkunft Churchill—Roosevelt, oder die Konferenz von Moskau, vermögen ebensowenig zu täuschen, wie die brutale und sinnlose Ver­gewaltigung des Tran von den militärischen Niederlagen Englands abzulenken vermag. Das nervöse Geschrei aus Moskau. London und M;ashington und die dort allzu deutlich zur Schau getragene Zuversicht vermögen die Angst vor dem bevorstehenden Ende nicht zu vertuschen, Europa ist entschlos­sen, unter der Führung der Achse den Sieg gegen diejenigen Mächte zu erringen, die es an der Entfaltung seiner Kräfte hin­dern wollen. Die Aehse und ihre Verbün­deten werden nicht eher ruhen, als bis der Sieg endgültig errungen ist und Europa frei von allen Gefahren, sein soziales, wirt­schaftliches und völkisches Leben nach seinen eigenen Gesetzen gestalten kann. Alle Versuche, wie wir sie gerade in diesen Ta­gen erleben, einzelnen Partnern dieses Kampfes schlechte Motive zu unterschieben, prallen ab an der hundertprozentigen Ent­schlossenheit der im Kampfe gegen die Feinde Europas verbündeten Mächte. (MTI) Oie Rolle Sowielrußlands in deutscher Beleuchtung Berlin, 1. September Von militärischer Seite wird DNB in bezug auf die vor zwei Jahren begonnenen Kampfhandlungen mitgeteilt: Der Zusammenbruch Polens in kür­zester Frist schuf eine völlig veränderte Lage in ganz Osteuropa, diq von den Sowjets bekanntlich skrupellos ausgenützt wurde zur Besetzung und Unterdrückung ostpolnischen Gebiets, der baltischen Län­der und des bis dahin zu Rumänien gehö­renden Bessarabiens. In ihrem Drang zur Ostsee überfiel die Sowjetunion Ende No­vember 1939 auch Finnland und entriß ihm mit Übermacht wichtige Gebiete in Kardién mit der Hauptstadt Viipuri, das die Finnen bekanntlich vor zwei Tagen zurückeroberten. Die Sowjetunion hatte also eindeutig die bewaffnete Auseinander­setzung der Großmächte Mittel- und West­europas dazu benützt, um ihre eigene Stel­lung auf Kosten der kleinen Nachbar­staaten zu verstärken. Dessen muß man sich erinnern, um die heutige Lage im Osten um so besser verstehen zu können. Der Ende Juni dieses Jahres begonnene deutsche Gegcnschlag gegen die Sowjets hat unterdessen zur Wiederbefreiung der in den Jahren 1939 und 1920 von den Sowjets widerrechtlieh eingegliederten Randgebietes geführt. Darüber hinaus steht die Sowjetunion jetzt mit der deut­schen Wehrmacht und ihren Verbündeten in einem harten Kampf um ihre eigene Existenz, Schon hat sie ihre gesamte Qst­­seestellung so ggt wie uerloren, denn der ihr noch verbliebene Raum um Petersburg ist bereits durch die Finnen im Norden und durch die Deutschen im Osten, Sü­den und Westen von Petersburg sehr stark eingeengt. Vergeblich versuchen die So­wjets, in der Ukraine die verloren gegan­genen Industriegebiete westlich des Dnjepr wiederzugewinnen. Fortgesetzte Versuche der Sowjets, mit Stoß- und Störungs­trupps an der Küste des Schwarzen Meeres und am Westufer des Dnjeprunter­­laufs zu landen, scheiterten unter starken Verlusten für sie an der wohlorganisierten deutschen Abwehr, obwohl diese Vor­stöße am Dnjepr durch Artillerie und Ka­­noenboote der Sowjets unterstützt wurden. Im Laufe der am 1. September 1939 begonnenen kriegerischen Auseinander­setzungen im Osten hat Deutschland ein­deutig alle Kräfte, die es im Osten bedroh­ten, zerschlagen und unwirksam gemacht. Schon heute kann festgestellt werden, daß dazu auch die Bolschewiken gehören, wenngleich ihr verzweifelter Widerstand ihr endgültiges Schicksal vielleicht noch etwas hinausziehen wird. Wenn die So­wjets etwa ernstlich an die versprochene englisch-amerikanisehe Hilfe glauben, so sollte sie gerade der heutige Tag daran erinnern, daß auch Polen vor zwei Jahren ohne die versprochene englische Hilfe ge­blieben ist. (MTI) Kommentar der WilkelmstraOe zur Staatsmännerbegegnung im Osten Zwei Welten sprachen aus zwei Dokumenten Berlin, 1. September (DNB) Von zuständiger deutscher Seite wird gemeldet: Auf die von Auslandpressevertretern ge­stellte Frage, ob in dem Treffen Hitlers mit Mussolini eine Parallelaktion zu der Be­gegnung zwischen Churchill und Roosevelt zu erbiieken sei, verwies man in der Wil­­helmstraße auf die Tatsache, daß die im Kommuniqué über das Treffen Hitler—-­­Mussolini zum Ausdruck gekommene Ma­nifestation eine geradezu klassische Ant­wort und gleichzeitig völlige Außerkraft­setzung dessen darstelle, was die beiden Re­präsentanten der westlichen Demokratien bei ihrer geheimnisvollen Zusammenkunft auf dem Ozean verkündet hatten. Dort sei .— so betont man — ein alter Ladenhüter hervorgekramt und eine verkürzte Volks­ausgabe der vierzehn Punkte Wilsons auf­gelegt worden, während die Begegnung Hitler—Mussolini eine jener revolutionären Zusammenkünfte darstelle, die den Völkern Europas den Willen der beiden führenden Staatsmänner vermittle, diesem Europa sein Leben und sein Gesetz zu geben. Bei der Zusammenkunft im Osten bat man sich sicherlich nicht — so bemerkte man in den gleichen Kreisen — über Hemisphären­politik und auch nicht darüber unterhalten, wje Geographen über die Aufteilung der Welt denken, ganz gewiß aber darüber, welche Auffassung die Führer der Achsen­mächte als europäische Politiker von der Gestaltung der nächsten hundert Jahre der europäischen Völkerfamilien besitzen. Sie haben sich zweifellos auch darüber unter­­hallen, mil welchen Mitleln/'Reide Völker und ihre Führung den Krieg zum sieg­reichen Ende zu bringen gedenken. Wenn man beide Dokumente — die Verlaut­barung über die Begegnung Churchill— Roosevelt und das Kommunique über das Treffen Hitler~-Mussolini miteinander ver­gleiche, sprächen daraus — so betont man in Kreisen der Wilhelmstraße — zwei Welten, Aus dem Kommunique über die Begegnung im Osten und die näheren Begleitumstände dieser Begegnung werde eindeutig klar, daß ein Kontinent auf sei­nem Siegeszug begriffen sei, so daß der Vergleich mit einem der großen Meilen­steine geschichtlicher Entwicklung im Hin­blick auf eine schönere Zukunft nicht über­trieben sei. In dieser Zukunft würden alle Der erste Flug der Brüder Montgolfier. Ein tollkühnes Wagnis. Technische Rekorde von heute stellen alte in den Schatten.. Ein Flugzeug um- , fliegt in wenigen Tagen die Welt Philips Radio übertrifft alles... in Sekunden umfasst es die Erde. iiß Völker Europas, große und kleine, sich ein neues, eigenes Zusammenleben erkämpft haben. Die Blutspuren, die diese Entwick­lung begleiten, würden einst verschwinden, so daß dann nieht etwa demokratische Phrasen und- hohle Redensarten von jen­seits des Ozeans, sondern der blutvolle Kampf dieser Völker sichern würden: ein Leben in Freiheit, Schönheit und Stärke. (MTI) Stantpa zur Begegnung Hitler-Mussolini und zum zweiten Jahrestag des Kriegsausbruchs Rom, 1. September (MTI) Stampa beschäftigt sich mit der zweiten Jahreswende des Kriegsausbruches und schreibt, daß das dritte Kriegsjahr mit jener siegversprechenden Botschaft be­gann, die der Duce und der Führer an­läßlich ihrer jüngsten Begegnung erließen. Die Klarlegung der Kriegsziele der Achse erweckte auf der ganzen Welt das größte Echo, Diese Ziele vertreten infolge ihrer Klarheit und menschlichen Einstellung im Gegensatz zu den von jüdischem Geist in­spirierten plutokratisch-bolschewistischen Zielen den Aufbauwillen der Achsen­mächte im Interesse einer Neuordnung in würdiger Weise. Der zweite wesentliche Unterschied zwischen den Zielen der Ach­senmächte und denen Churchills und Roosevelts besteht darin, daß letztere ihre Absichten auf eine von ihnen nie erreich­bare Hegemonie gerichtet haben, während Mussolini und Hitler auf Grund einer un­erschütterlichen Wahrheit vom neuen Europa sprechen konnten, da bereits ganz Europa von den Waffen der Achsenmächte und ihrer Verbündeten kontrolliert wird. Wir erreichten dieses gewaltige Ergebnis in ganz kurzer Zeit —- schreibt Stampa —, und werden auch den noch auftretenden Widerstand in verhältnismäßig kurzer Zeit niederbrechen. Italien und Deutschland werden das neue Europa aufbauen, um dann in voller Sicherheit den außereuropä­ischen Kampf, der die Kräfte der Pluto-kratie brechen wird, aufnehmen zu kön­nen. I Wirkungsvolle deutsche Luftangriffe auf Alexandrien und Port Said Berlin, 1. September (DNB) Bei guter Sicht bombardierten —- wie DNB gemeldet wird in der Nacht zum 1. September stärkere Ver­bände der deutschen Luftwaffe Versor­gungsbetriebe und Handelsanlagen von Hull. Im Südwost- und Ostteil der Stadt, sowie nördlich der Viktoriadocks entstan­den ausgedehnte Brände. Dieser für die englische Einfuhr besonders wichtige Ha­fen wurde zum Teil schwer getroffen. Außerdem wurden auch noch mehrere britische Flugplätze angegriffen, darunter vier Flugplätze in der Grafschaft Lin­colnshire. Hiebei wurden zwei britische Bomber vom Typ Vickers-Wellington und Handley-Page abgeschossen. In den Abendstunden des 31. August unternahm die deutsche Luftwaffe wir­kungsvolle Angriffe gegen die Hafenanla­gen von Alexandrien. Bombeneinschläge in den befohlenen Zielen wurden er­kannt.^ Außerdem entstanden im Westteil der Verschiebebahnhöfe mehrere Brände. Weitere Angriffe richteten sich gegen Ha­fenanlagen von Port Said. Im Laufe des 30. August wurde in den Luftkämpfen im Raume von Sollum eine dritte Bristol- Blenlieim ohne eigene • Verluste abgeschos­sen. Im Laufe des 30. August schoß ein deutsches Jagdgeschwader an der Ostfront unter Führung seines Geschwaderkom­mandeurs Lützow, Trägers des Eichen­laubes des Eisernen Kreuzes, seinen tau­sendsten Sowjetgegner ab. (MTI) 3

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