Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. december (88. évfolyam, 275-293. szám)

1941-12-01 / 275. szám

MONTAG» 1. DEZEMBER 1941 PESTER ILOYD Låszlov.Bårdcrssy über Stefan Széchenyi Der Ministerpräsident spricht in seiner Geburtsstadt anläßlich einer Széehenyi-Feier MTI meldet: Ministerpräsident und Außenminister Låszlö v. Bårdossy besuchte Sonntag seine Geburtsstadt Szombathely, wo er von der Bevölkerung der Stadt mit großer Be­geisterung empfangen und mit allen Zeichen ■der Liebe und Anhänglichkeit überhäuft wurde. Der Ministerpräsident wurde auf dem festlich geschmückten Bahnhof von «Jen Vertretern der Behörden, darunter von ttbergespan Stefan v. Szücs, Vizegespan Koloman Horvath, Bürgermeister Hugo Mészdros, dem bereits früher eingetroffe­­nen Staatssekretär Johann v. Barczag, sowie zahlreichen Oberhausmitgliedern und Ab­geordneten empfangen. In Begleitung des Ministerpräsidenten befanden sich seine Gemahlin, ferner Staatssekretär Franz v. /.s/ndely, Ministerialrat Peter Inczc und Soktionsrat Stefan Haeffler. Vor dem Bahnhof sammelte sich eine g roße Menge an, die den Ministerpräsiden­ten mit stürmischer Begeisterung begrüßte. Vom Bahnhof fuhr der Ministerpräsident mit seiner Begleitung in die Kapelle des Priesterseminars, wo er die Messe hörte, empfing sodann das Beamtenkorps des Komitats, sowie die Abordnung der MÉP unTMde.s wiederangegliederten Muraszom­­jbater Bezirkes im Beratungssaale des Komitatshauses, wo er vom Obergespan vitéz Stefan v. Szücs, Vizegespan Horvath und vom Bürgermeister von Muraszombat Ferdinand Härtner begrüßt wurde. Vom Komitatshaus begab sich der Minister­präsident in das Stadthaus und wurde von <ler Stadtrepräsentanz begrüßt. Nachdem der Ministerpräsident sehr ein­gehend die Ausgrabungen im Garten des J’riesterscminariums und das Museum be­­is'chtigt hatte, fand um halb 12 Uhr im ■dichtgefüllten Sitzungssaale des Kultur­hauses die Szechenyi-Gedenkfeuer des Ko­­mitats Vas und der Stadt Szombathely statt, an der der Ministerpräsident und .•“’’ine Begleitung tcilnahmen. Die Feier­lichkeit wurde durch den Bürgermeister Mészdros eröffnet, es folgte die Gedenk­rede des Bischofs von Szombathely Josef Grosz, dann wünschte das Publikum stür­misch den Ministerpräsidenten zu hören. Der Ministerpräsident ergriff lächelnd das Wort und hielt die folgende kurze Bede: — Meine Brüder von Vas! Ich fürchte, /daß ich das Programm dieser schönen Feier zum Gedenken an den größten und treuesten Ungarn störe, wenn ich eurem Wunsche nachkommend, eure Geduld für einige Minuten in Anspruch nehme. Be­sonders schwierig ist es für mich nach der an Gedanken und Ideen so reichen Rede Sr. Eminenz des Herrn Bischofs das Wort zu ergreifen, ich kann aber nicht dem Wunsche widerstehen, euch zu sagen, mit welcher Kraft mein ganzes Wesen vom Gefühle ergriffen wurde, daß ich lieim­­gakommen bin und mich in meiner Hei­mat befinde. (Stürmischer Applaus und langanhaltende Eljenrufe.) — Dnheiml Wieviel bedeutet dieses eine Worl! Es bedeutet die fernen, verschwom­menen Erinnerungen an die ersten Kinder­jahre, deren einzelne Momente manchmal in uns auftauchen und wie Musik ertönen, gleich den immer wieder erklingenden Akkorden des vergessenen Wiegenliedes. Das Wort bedeutet aber auch mehr. Hs be­deutet nicht bloß die auftauchenden und «ich wieder auflösenden Erinnerungen, sendern auch das Bewußtsein dessen, daß die werktätigen und fleißigen Hände Eurer und meiner Väter diese Stadt und dieses Koinitat zu einem Heime gestaltet, ihre Waffen tragenden harten Fäuste sic be­schützt und wenn es notwendig war, auch zurückerobert haben. Unsere Vorfahren sianden mit weisem Rat, mit festem Wil­len und stets opferbereit auf diesem Bo­den, wenn es galt, für das, was ungarisch und christlich ist, Opfer zu bringen. (Applaus und Eljenrufe.) — Diese Vision und dieses Bewußtsein bewogen mich dazu, Euch zu sagen, wohin mifh auch mein Schicksal geführt, stets und überall habe ich mich als treuer Sohn dieses Komitats gefühlt und bekannt. '(Stürmischer Applaus.) Ich blieb slets ein Sohn dieses Komitats, der heule kam, um dem Geburtsorte die Grüße und die Huldi­gung dazubringen, dem Geburtsort und all dem, was er bedeutet, den für mich so teuren, Staub und Asche gewordenen Vor­fahren, die diese Erde in sich birgt. Ich brachte auch den Gruß dieser Scholle, die ungarische Hände bebauten, auf der unga­rische Hände Altäre dem Allmächtigen er­richteten und die wir mit dem vergossenen ungarischen Blut gegen feindliche Angriffe verteidigten. — Bevor ich in diesen Saal kam, wur­den mir die ausgegrabenen Überreste der Basilika des heiligen Quirinus gezeigt. Welche Symbole hat mir dieser Boden auf­gedeckt! Schon im 4. .Jahrhundert stand liier eine Kirche. Aus den Steinen dieser Kirche wurde später eine Festung gebaut und aus den Steinen der Festung wieder eine Kathedrale. Kirche und Festung sind die beiden Symbole des ungarischen Le­bens, Glaube und Kampf, demütiges Ver­trauen auf die Gerechtigkeit Gottes und Kampf für diese Wahrheit. (Applaus.) Beide entsprossen demselben Stamm, denn es gibt keinen wahren menschlichen Kampf, der nicht durch einen höheren Glauben angefeuert lind für diesen Glau­ben müssen wir auch kämpfen. — Diese Gedanken tragen mich zum Andenken Széchenyis zurück, das zu feiern wir alle hiehergekommen sind. Széchenyi war eine tiefgläubige Seele. Im Kampfe, wenn es sein mußte, behauptete er stets seinen Platz. Se. Eminenz der Herr Bi­schof hat in schönen Worten gesagt, daß wir heute wieder eine Zeit der großen Um­wandlung erleben. Im Kampfe gigantischer Kräfte wird eine neue Welt geschmiedet und in dieser neuen Welt können wir un­seren Platz nur behaupten, wenn wir Un­garn bleiben. (Lebhafter Applaus und Bei­fall.) Unser Ungartum wird auf den Grundlagen aufgebaut, deren Symbole die herrlichen Mosaikbilder der ausgegrabenen uralten Basilika uns zeigen. Dieses Ungar­tum wollen wir behalten, pflegen, verherr­lichen, Ihr und wir alle imgarischen Brü­der von Vas. Die Rede des Ministerpräsidenten wurde mit stürmischen begeisterten Eijenrufen von den Anwesenden aufgenommen. Nach der Feier besichtigte der Ministerpräsident die Mineraliensammlung des Museums, stattete dem Bischof Josef Grosz einen Besuch ab und besichtigte eine neue Arbeitersiedlung. Um 1 Uhr ver­anstaltete Obergespan vitéz Stefan v. Szücs ein Mittagessen im engeren Kreis zu Ehren des Ministerpräsidenten und seiner Be­gleitung. Nach dem Mittagessen fuhr der Ministerpräsident mit seiner Gemahlin nach dem Friedhof und legte einen Kranz am Grabe seines Vaters nieder. Um ^6 Uhr fand Im Komitatskasino zu Ehren des Ministerpräsidenten ein Empfang statt. Hier begrüßte ihn der Präsident des Kasinos Ludwig v. Radö und stellte ihm die führenden Persönlichkeiten des Komi­tats vor. Die Gemahlin des Minister Präsidenten nahm an der feierlichen Er­öffnung des „Heller-Bazars“ der MAN .Hz teil und in den Abendstunden kehrten der Ministerpräsident, seine Gemahlin und seine Begleitung mit dem Motorzug Lei nach der Hauptstadt zurück. TI7KKKI Ministerpräsident Seydani nimmt seine Tätigkeit wieder auf Istanbul, 1. Dezember (INB) Der türkische Ministerpräsident Dr. Rewfik Seydam wird voraussichtlich am 17. Dezember zur Wiederaufnahme seiner Regierungsgeschäfte aus seinem Er­holungsurlaub zurückkehren. Sowjetgeleitzug im Bosporus Istanbul. 30. November (INB) Vier weitere sowjetische Tank­schiffe, die von Batum und Noworoseijks kamen, sind im Bosporus eingelaufen und haben Anker geworfen, wie am Sonntag hier bekannt wird. Die Schiffe waren mit Masut, den Destillationsrückständen des sowjetrussischen Erdöls, beladen. Wäh­rend der Fahrt durch das Schwarze Meer wurden sie von drei sowjetischen Zerstö­rern begleitet. 3 lene Konferenz Hulls mit Kurusii mil! Nomura Überreichung der japanischen Antwortnote? Plötzliche Rückkehr Roosevelts nach Washington Washington, 1, Dezember (DAB) Im Staatsdepartement verlautet, daß Staatssekretär Hull Montag vormittag erneut die japanischen Botschafter Kurusii und Nomura zu einer Konferenz erwartet. Der Zweck dieser Konferenz wird nicht angegeben, doch wird angenommen, daß es sich um die formelle Überreichung der japanischen Antwortnote an die USA han­delt, meldet Associated Press. (MTI) Washington, 30. November (OFl) Präsident Roosevelt beschloß. Warmsprings sofort zu verlassen und nach Washington zurückzukehren. Vor seiner Abreise führte er ein Telephon* gespräch mit Staatssekretär Hull. Im Weißen Haus wurde schon Samstag abend vermutet, daß der Präsident — angesichts der gespannten Pazifiklage — möglicher­weise früher als geplant zurückkehren werde. Man war jedoch nicht geneigt, eine Erklärung darüber abzugeben, ob ein neues Motiv aufgetaucht sei, das den Präsidenten zum plötzlichen Entschluß bewogen habe, oder Roosevelt sich einfach für die Rück­kehr nach der Hauptstadt entschloß, um bei einer plötzlichen Verschlechterung der Lage in Washington anwesend zu sein,. (MTI) Washington, 1. Dezember (INB) Der britische Botschafter Lord Halifax hatte am Sonntag vormittag mit dem Staatssekretär Hull im Staatsdeparte­ment eine Besprechung. Sic dürfte sich ver­mutlich wiederum aut dis Lage im Fernen Osten bezogen haben. Washington, 30. November (ÜNB) Staatssekretär Hull erkläric auf Befragen in der Pressekonferenz, daß die weitere Entwicklung der USA-japanischen Beziehungen von den Entscheidungen des Tokioter Kabinetts zu der Note abhängc, die er am Mittwoch den beiden Botschaf­tern, Nomura und Kurusu, überreichte. In Washingtoner Regierungskreisen weist man das von einigen Blättern im Zu­sammenhang mit Hulls Note gebrauchte Wort „Ultimatum“ zurück und dementiert, daß die Verhandlungen schon abgebrochen seien, da die Verhandlungen noch gor nicht begonnen hätten. Die Note stelle die For­mulierung der Vorbereitungen dar, die Ja­pan annehmen müsse, wenn cs mit der USA-Regiertmg in konkrete Verhandlun­gen eintreten will. (MTI) Entschlossene Rede des japanischen Ministerpräsidenten Tokio, 1. Dezember .4ni Jahrestag der Unterzeichnung der japanisch-mandschurisch-chinesischen Er­klärung fanden in Tokio mehrere Kund­gebungen statt, in denen die Entschlossen­heit zur Neuordnung Ostasiens mit Nach­druck unterstrichen wurde. Am Abend hielten führende Staatsmänner der an der Erklärung beteiligten Mächte Rundfunk­ansprachen an die Bevölkerung ihrer Länder. Für Japan sprach Ministerpräsi­dent Tojo, der erklärte, daß die drei Län­der eine ruhmreiche Aufgabe für die Wiedererrichtung des Weltfriedens er­füllten, wenn sie unter Überwindung aller Schwierigkeiten die neue Ordnung in Ost­asien schaffen würden. — Viele Länder richteten sich noch heute feindlich gegen ein neues Ostasien und hofften, sich auf Kosten von Mil­lionen Asiaten bereichern und ihren Machthunger stillen zu können. Mit Hilfe Tschiang Kai-scheks versuchten England und die USA, zur Aufrechterhaltung ihrer Vorherrschaft die nslasiatischcn Völker gegeneinander aufzuhetzen. Diese Methoden müßten in Ostasien beseitigt werden, ebenso wie die Grausamkeiten und Zer­störungen des Kommunismus. — Gleichzeitig werden die Ausbeutungen durch Amerika und anderen westlichen Nationen beseitigt mit dem Ziel, die Ketten von unseren Füßen abzustreifen, so daß wir in einer Zeit des erwachsenden Friedens und Glücks leben können. ln ähnlichem Sinne äußerte sich der mandschurische Ministerpräsident Tschang Tsching-hui und der chinesische Slaats­­präsident Wang Tschinq-wei. Der Fesltag endete mit einem Empfang des Außenministers Togo, an dem auch die Botschafter Deutschlands und Italiens, sowie die Gesandten Spaniens, Ungarns, Rumäniens und Dänemarks teilnahmcn. (DNB—INB) zeug aus Neuseeland und Australien kom­mend in Singapore eingetroffen. (MTI) New York, 1. Dezember (DNB) Der australische Premierminister Curtin habe auf Grund neuer Informatio­nen eine außergewöhnliche Sitzung des Kriegskabinetts einberufen, meldet Asso­ciated Press aus Canberra. Die Konferenz solle der Besprechung der FernostProbleme dienen. Man vermute, daß ein wichtiges Ereignis im Fernen Osten eingetreten sei oder unmittelbar bevorstehe. (MTI) Rom, 30. November (INB) Aus militärischen Kreisen in Schanghai, erfährt Teuere, daß ein siebzig Schiffe zählender japanischer Gclcilzug die Höhe von Schanghai mit südlichem Kurs passiert habe. An Bord der Schiffe befän­den sich 30.000 Mann japanische Truppen, große Mengen Kriegsmaterial und vor allem Kraftwagen für motorisierte und für Panzertruppen. Der Bestimmungshafen des. Geleitzuges sei nicht bekannt. Es werde hinzugefügt, daß die Japaner beträchtliche leichte Streitkräfte und auch Kreuzer in den südlichen Meeren, vor allem in Haiphong und in Saigon zusammenziehen: London, 1. Dezember (INB) Zu den amerikanischen Meldun­gen, daß japanische Truppen in Thailand eingedrungen seien, wird in Singapore am Sonntag mil geteilt, dpß im Gegenteil alle in Singapore cintreffenden Informationen darauf hin deuten, daß in der Lage zwi­schen Thailand und Indochina während der letzten 48 Stunden keine Veränderung cingetreten sei. Die USA-Gesandtschaft in Bangkok teilte den USA-Staatsbürgern in Thailand mit, daß sie sich in Anbetracht der kritischen Lage für eine schleunige Evakuierung bc­­rcithalten müssen. (MTI) Der Generalgouverneur von Französisch- IndochinaAdmiral Decoux erklärte in einem Interview, die Rolle Französisch-lndo­­chinas in einem Pazifikkrieg werde einzig und allein von der Regierung in Vichy be­stimmt werden. (INB) * Nach Meldungen aus Singapore trafen neue britisch-indische Truppen in Rangoon ein. Sie sollen die Garnison- in Burma ver­stärken. (DNB)* Das USA-Generalkonsulat in Hongkong hat am Samstag in einem Rundschreiben die in Hongkong ansässigen USA-Staats­­biirger auf gef ordert. die britische Kron­kolonie baldmöglichst zii verlassen. (INB) FieäeMe militärische Vorbereitun­gen der ßogelsacltsen im Piziiikramn Schanghai, 1. Dezember (INB) Nach hier vorliegenden Meldun­gen aus Manila hat der dort befürchtete baldige Abbruch der amerikanisch-japani­schen Verhandlungen auf den Philippinen zu einer starken Nervosität geführt. Die Philippinentruppen sind ebenso wie die amerikanischen Marinestreitkräftc in Alarmbereitschaft gesetzt worden. Der Stützpunkt der USA-Marinestreitkräfte Cavite hal seit Samstag die totale Verdun­kelung durchgeführt. Ferner ist eine große Zahl von Offizieren am Sonntag au” dem Urlaub zurückgerufen worden. Eine unbe­grenzte allgemeine Urlailbsperte für die zur Festung ausgebaute kleine Insel Cor­­regador wurde ausgesprochen Amsterdam, 30. November (DNB) Wie der englische Nachrichten- i dienst meldet, haben die gesamten Trup­pen in Singapore den Befehl erhalten, sich marschbereit zu halten. Duff-Cooper ist am Sonntag im Flug­ m Berufen Sie sich bei ihren Einkäufen auf den PESTEE LLOYD Zeichnet 4% Siebenbürgen - Prä

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