Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. február (89. évfolyam, 27-48. szám)

1942-02-04 / 27. szám

E­p . r­r­v\ rr.1?..*, DFCTED 11OVTI »sss. ~ « rrj u I Juli LLUIV sss MORGENBLATT s Der Besuch des Reichsmarschalls Göring in Italien Die Rolle der deutschen Luftwaffe in der Erkämpinng der nordafrikanischen Erfolge Telephonbericht unseres Korrespondenten Berlin, 3. Februar Die offizielle Verlautbarung über die Italienreise des Reichsmarschalls Göring bestätigt den vorwiegend militärischen Charakter dieses Besuchs. Göring hat in seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe mit den auf Sizi­lien und in Siiditalien liegenden deutschen Luftwaffen verbänden Fühlung genommen, um sich persönlich von ihrer Einsatzbe­reitschaft und Schlagkraft zu überzeugen. Man darf annehmen, daß von den süd­italienischen Stützpunkten aus der Einsatz der deutschen Luftwaffe bei den Kämpfen in Nordafrika und bei der Sicherung des Verbindungsweges in der Luft und zur See in letzter Zeit beträchtlich gesteigert worden ist. Diese Annahme wird durch den Besuch ihres obersten Befehlshabers bestätigt. Der günstige Verlauf der Gegen­aktion der Streitkräfte des Generalobersten Rommel wird zweifellos durch die gestei­gerte Unterstützung der deutschen Luft­waffe wesentlich gefördert, wobei die an­fängliche britische Luftüberlegenheit in der Cyrenaika wahrscheinlich inzwischen ausgeglichen werden konnte. Die Siche­rung der Verbindungslinien zu den in Libyen kämpfenden Truppen der Achsen­mächte wurde offenbar vom deutschen und italienischen Oberkommando ebenso als erforderlich angesehen, wie die Beherr­schung des Luftraumes über dem Kampf­gebiet. Das ist augenscheinlich zum guten Teil möglich gemacht worden, da der Ge­genstoß Pommels nach den Berichten des deutschen Oberkommandos immer noch fortschreitet und bereits zur Säuberung der westlichen Cgrenaika von den rückfluten den britischen Kampf verbänden geführt hat. Ernst I.rmnirr Reichsmarschall Göring beim Quce Rom, 3. Februar (ÜNB) Reichsmarschall Göring, der am 2. Februar, von Sizilien kommend, wieder in Rom eintraf, stattete am Montag vor­mittag dem Kronprinzen Umberto einen Besuch ab. Anschließend empfing der Reichsmarschall den Chef des General­stabs, Grafen Cavallero, zu einer Bespre­chung über militärische Fragen. Am Nachmittag des 2. Februar begab sich der Reichsmarschall zum Duce und hatte mit ihm wiederum eine längere Aussprache. (MTI) Keine Kommentáré in Rem Rom, 3. Februar (MTI) In italienischen politischen Kreisen knüpft man an den offiziellen Besuch des Reichsmarschalls Göring keine Kommen­tare. Man betont, daß dadurch die Bedeu­tung des Besuchs eher erhöht als vermin­dert wird. Die größte Aufmerksamkeit er­weckte es, daß Reichsmarschall Göring nach seiner Rückkehr aus Sizilien die Be­sprechungen mit den amtlichen italieni­schen Faktoren weiter fortgesetzt hat. Bedeutende englische Truppeneinheiten nähern sich der türkischen Grenze Geplanter britischer Angriff auf Alexandrette Rom, 3. Februar (MTI) Wie dem Telegrafo aus Alex­­ondrette gemeldet wird, nähern sielt von Beirut her bedeutende englische Truppeneinheiten der türkischenGrenze. Einige Kilometer von Alexandrette sah man Kampfwagen und Truppenzusam­­menziehungen und schwere Artillerie. Es kann fast als sicher angenommen werden, daß gegen das der Türkei an­geschlossene Alexandrette ein englischer Angriff bevorstehe. In welchen Staaten vertritt Spanien die Interessen der Achsenmächte Errichtung eines besonderen „Zentralbureaus für Protektion“ Madrid, 3. Februar (DNB) Das spanische Außenministerium teilt in einer Note mit: Seit dem Monat Mai 1940 bis heute erfüllen die spanischen Auslandvertretungen die politische, recht­liche und humanitäre Mission, den Schutz von Staatsangehörigen und Interessen der verschiedenen kriegführenden Länder zu übernehmen. Zuerst in Belgien und Hol­land bis zum Tage der Kapitulation und später in anderen Ländern, die in den Krieg eingetreten sind oder die diplomati-sehen Beziehungen abgebrochen haben, hat Spanien eine schwierige, aber ehren­volle Aufgabe übernommen. Zurzeit vertreten die Botschafter, Ge­sandten und Geschäftsträger Spaniens in den Vereinigten Staaten, Brasilien, Peru, Bolivien, Columbien, Ecuador, Paraguay, Santa Domingo, Salvador, Uruguay, Vene­zuela, Kuba, Nicaragua und Panama die Interessen Deutschlands, Italiens und Ja­pans, in den meisten Fällen die Interessen der drei genannten Nationen zusammen. Gleichzeitig sind die spanischen Bot­ schafter in Berlin und Rom Interessen­wahrer vieler südamerikanischer Länder, die ebenfalls den Schutz der spanischen Flagge erbeten haben. Im Hinblick auf den Umfang und die Wichtigkeit dieser Dienste hat das spanische Außenministerium durch Dekret vom 29. Januar das „Zentralbureau für Protektion“ (Officina Central de Pro­­tecciones) geschaffen. (MTI) Austausch der Diplomaten det Achse und USA in Lissabon Washington, 3. Februar (OFI) Einer vom Außenministerium Mittwoch abgegebenen Erklärung., zufolge wurden die Verhandlungen bezüglich des Austausches des Personals der diplomati­schen Vertretungen der Achsenmächte und der Vereinigten Staaten abgeschlossen. Der Austausch wird in Lissabon stattfinden. Das Personal der diplomatischen Vertre­tungen der Achsenmächte in Amerika wird ein amerikanisches Schiff nach Lissabon bringen und hier die in den europäischen kriegführenden Staaten tätig gewesenen amerikanischen Diplomaten an Bord neh­men. Der Algslausch der japanisch-amerikani­schen Diplomaten wird in dem Städtchen Laurenco Marques in Portugiesisch-Afrika erfolgen. (MTI) Britische Falschmeldung über die Torpediesung eines italienischen Transportdampfers Rom, 3. Februar (DNB) Zu der britischen Behauptung, daß in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar ein italienischer Transport­dampfer auf der Fahrt nach Nordafrika torpediert worden sei, wird in maßgeben­den italienischen Kreisen festgestellt, daß diese Meldung in keiner Weise den Tat­sachen entspricht. (MTI) Rom, 3. Februar (Stefani) Der Londoner Rundfunk gab am 1. Februar eine Mitteilung der briti­schen Luftstreitkräfte bekannt, wonach britische Flieger am 31. Januar im Mittel­meer ein mit wertvollem Material belade­nes großes italienisches Schiff und ein Frachtschiff mittlerer Tonnage versenkt hätten. In zuständigen römischen Kreisen wurde erklärt, daß diese Mitleilung völlig aus der Luft gegriffen sei. Am 31. Januar sei kein einziges großes oder mittleres ita­lienisches Schiff versenkt worden. Dem­gegenüber sei es Tatsache, daß die italieni­sche Artillerie am 31. Januar drei britische Torpedoflugzeuge abgeschossen habe, die einen Angriff gegen einen italienischen Geleitzug versuchten, wie dies im Bericht des Hauptquartiers der italienischen Streit­kräfte offiziell mitgeteilt worden ist. (MTI) Japanischer Voranschlag von 8.7 Milliarden Yen einstimmig angenommen Tokio, 3. Februar (DNB) Das Unterhaus nahm am Diens­tag einstimmig die Voranschläge für das Haushaltsjahr 1942 im Gesamtbetrag von 8.7 Milliarden Yen an. (MTI) Tokio, 3. Februar (DNB) Als „vollkommen unbegründet“ bezeichnete Finanzminister Kaya die Be­hauptung, daß Japan nicht fähig sein würde, einen langen Krieg durchzuhalten. Irgendwelche Besorgnisse hinsichtlich der japanischen Kriegswirtschaft sind nicht gerechtfertigt, stellte Kava fest und teilte gleichzeitig mit, daß die Regierung die Einführung von Zwangssparmaßnahmen nicht in Erwägung zieht. (MTI) Preis 12 Fillér Die Schlacht um Singapore Budapest, 3. Februar Die Belagerung Singapores hat be­gonnen. Damit hebt eine Schlacht von welthistorischer Bedeutung an, der Sturm auf eine der Schlüsselstellungen des weltumspannenden britischen Rei­ches, ja. vielleicht die Schlacht um die Entscheidung über die Seeherrschaft im Fernen Osten überhaupt. Der Aus­bau Singapores hat anderthalb Jahr­zehnte gedauert und 600 Millionen Pfund Sterling gekostet. Ein Schwimm­dock. in dem die größten Schlacht­schiffe ausgebessert werden konnten, mehrere Trockendocks, eine Kriegs­werft, zahlreiche Inselforls beim Hafen­eingang, stärkste Küstenbatterien, un­terirdische und oberirdische Flughäfen gestalteten diesen Kriegshafen zu einem der stärksten befestigten Punkte der Welt. Seine geographische Stellung be­herrschte den Verkehr zwischen Asien und Europa, zwischen Asien und Australien und bildete den Sammel­punkt des Handels der malaiischen Inselwelt, Ostindiens, Thailands und Indochinas. Singapore ist das Tor Indiens für Asien: Einfalls- und Ausfallstor zu­gleich. Seine offensive Bedeutung war auch in Zeiten mit anderer Machtver­teilung diskutierbar. Selbst bei einer anglo-anierikanischen Flottcnüberlegen­­heit, wie sie vor dem Angriff auf Pearl Harbour bestand, wäre Singapore als Offensivbasis zu weit gelegen, uni einen Angriff auf japanische Gewässer zu er­möglichen. Dies war der Hauptgrund, weshalb im englischen Unterhaus die wachsenden Riesenbeträge, die für seinen Aushau angefordert wurden, immer auf heftige Opposition ge­stoßen sind, diese konnte aber sowohl von Macdonald als auch von Baldwin verhältnismäßig leicht überwunden werden, denn die Admiralität wollte es so, und die Admiralität blieb, während Arbeiterführer und Lords kamen und gingen. Die Admiralität wollte es so... Denn Singapores befestigte Stellung war eine typisch maritime Konzeption, wie die gesamte Strategie der angel­sächsischen Mächte im Fernen Osten auf maritime Konzeptionen aufgebaut wurde. Sie konnten es sich nicht vor­stellen, daß Japan sich jemals auf dein Festlande in Reichweite Singapores herankämpfen könnte, und als sie be­­, merkt haben, daß dies doch möglich ist. spielten sie noch monatelang das Poker-Spiel der Kommuniqués mit den starken Befestigungen zur See und zu Lande, zu denen dann japanische I* ischerleute und Photohändier einige Kommentare nach Hause kabelten und diese Kommentare waren für die japa­nische Admiralität sehr beruhigend. So kam es, daß als am 8. Dezember der japanische Ansturm gegen die anglo-amerikanischen Seebasen er­folgte, die Vereinigten Staaten wie Großbritannien der an sich zahlen­mäßig nicht sehr starken japanischen Luftwaffe gegenüber unterlegen waren. Dies besiegelte das Schicksal zahlrei­cher amerikanischer Schlachtschiffe und Kreuzer und der britischen Schlachtschiffe „Prince of Wales“ und „Repulse“. Mit der japanischen Überle­genheit in der Luft begann es, mit der japanischen Flottenüberlegenheit nahm die Sache ihren Fortgang. Nunmehr konnte Japan in aller Seelenruhe Trup­pen auf den verschiedenen strategischen Schlüsselpunkten landen und den großen Schlag zur Eroberung der wich-

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