Pester Lloyd - esti kiadás, 1942. február (89. évfolyam, 26-48. szám)

1942-02-03 / 26. szám

Preis IO Filler tm i ■!—!■! wmk’AZsrmizmm'krCTawUHMBi 89. Jahrgang (Siehe Seite 5)PESTER LLOYD ABENDBLATT Umbruch In Norwegen Ver­seftrei­ß Budapest, Dienstag, 3. Februar 1942 Nr. 26 Schwere Lawinenstürze in der Schweiz (Siche Seite 6) Beginn der Belagerung von Singapore Johore Bahru von den Japanern besetzt Japanische Erfolge auf ümboina und Westborneo Bbgswiesener amerikanischer Flottenangrifl auf die Marschall-Inseln Washington, 2. Februar (INB) Der erste Tag der Belagerung Sin­­gapores habe keine besonderen Ereignisse gebracht, melden die englischen Kriegs­korrespondenten aus der Festung. Die Ver­­teidiguhgsmaßnahmen der Behörden näh­men ihren Fortgang. Mit einiger Besorg­nisse beobachte man den Damm, der die Insel mit dem Festland verband und von den Engländern beim Rückzug gesprengt wurde. Es habe sich nämlich jetzt heraus­gestellt, daß die Sprengung nicht gründ­lich war und eine Lücke von nur AO Meter Breite entstanden sei. Es stehe daher zu erwarten, so berichten die Kriegskorres­pondenten weiter, daß neue Sprengungen vorgenommen würden. Einstweilen stehe der Damm unter besonders scharfer Be­wachung. Mehrere Batterien leichter und schwerer Artillerie seien zu seinem Schutz aufgefahren. Amsterdam, 2. Februar (DNB) Ein Kommentator des Londoner Nachrichtendienstes erklärt zur Lage Sin­­gapores: „Wir nähern uns jetzt vielleicht einem Drama, das noch ernster ist, ah das, das das Mutterland in seinen schlimmsten Tagen im vorigen Jahr durchlebt hat und ernstpr, als das von Tobruk und Hong­kong'1. Der Verlust von Singapore, so sagte der Kommentator weiter, würde nicht nur dem britischen Prestige in Ostasien, son­dern auch der Beweglichkeit der britischen Flotte einen schweren Schlag zufügen (MTI) Ein Aufruf des Kommandanten der Inselfestung Schanghai, 31. Januar (DNB) General1 Percival, der Komman­dant der Festung Singapore, richtete am Samstag einen Aufruf an die Bevölkerung, in dem es u. a. heißt: Unsere Aufgabe hat darin bestanden, die japanischen Streitkräfte auf dem Festlande solange zu binden, bis wir Verstärkungen erhalten. Nun ist die Schlacht auf dem Festlande beendet und die Schlacht um Singapore beginnt. Unsere Aufgabe ist jetzt auszuharren, bis Hilfe kommt. Ich fordere jeden Mann und jede Frau auf, sich für die Verteidigung der Stadt zur Verfügung zu stellen. (MTI) Tokio, 2. Februar (DNB) Johore Bahru ist heute völlig in den Händen der Japaner. Als die ersten Vortrupps der Japaner in die Stadt ein­­dringen, war diese völlig geräumt. Ganze Stadtteile brannten. Alles deutet darauf hin, daß die Engländer sich überall zu­rückgezogen hatten um der Gefahr zu ent­gehen, gefangengenommen zu werden. Die schweren Küstenbatterien Singapores haben das Feuer aufgenommen. Unabläs­sig kreuzen japanische Bomber über Singa­pore. Von dem unbeschädigten Sultan­palast in Johore Bahru aus sind die zahl­reichen Brande in und neben dem Kriegs­hafen Singapore zu sehen. (MTI) Tokio, 2. Februar (DNB) Nach hier eingehenden Front­berichten war Singapore am Sonnabend und Sonntag mehreren Massenangriffen der japanischen Luftflotte ausgesetzt. Trotz heftigen Abwehrfeuers wurden schwere Schäden an militärischen Ein­richtungen auf der Insel angerichtet. Mehrere Munitionslager flogen in die Luft. Ein in der Südostecke der Insel liegendes starkes Fort erhielt schwere Bomben­treffer. (MTI) Amsterdam 2. Februar (DNB) Wie der Sender New York mel­det. sind die schweren Geschütze der Inselfestung Singapore heute zum ersten­mal in Tätigkeit getreten. (MTI) Japaner errichten rin Denkmal fiir gefallene Briten Tokio, 2. Februar (DNB) Zu Ehren der in Kämpfen in Südwestmalaya gefallenen britischen und australischen Soldaten ließ der Befehls­haber der an der Südwestküste operierenden japanischen Truppen auf der höchsten Er­hebung bei Batu Pahat ein Ehrenmal er­richten. Das mit einem riesigen Kreuz ge­schmückte Monument wurde mehreren tau­send gefallenen australischen und briti­schen Soldaten geweiht. (MTI) „Großostasiatisehe Meere“ Tokio, 2. Februar (Stefani) Der Chef des Marine-Infor­mationsamtes Iliraidc erklärte, daß die Meere, die Java, Sumatra und die Malai­ischen Inseln umgeben und seit einem halben Jahrhundert „Australisches Mittel­meer“ genannt worden seien, von nun an „Großostasiatisehe Meere“ heißen werden. (MTI) Japanische Landung auf Amboina Die Hauptstadt von Niederländisch-Westborneo besetzt Schanghai, 1. Februar (DNB) Japanische Truppen landeten — nach einer hier eingetroffenen Meldung — bereits am Freitag auf der Molukken-Insel Amboina. Japanische Kriegsschiffe arbeite­ten bei der Durchführung der Operation mit der Luftwaffe zusammen, die die Küste in der Nähe des gleichnamigen Hauptortes der Insel schwer bombardierte. Der von den japanischen Landungstruppen angegriffene Hafen Amboina ist einer der strategisch wichtigsten Plätze Niederländisch-lndiens. Die Stadt hat ungefähr 25,000 Einwohner. Sie hat nach Soerabaya die größten Flotten­stützpunkt-Einrichtungen und ist außerdem eine wichtige Luftbasis in zentraler Lage des Holländischen Inselbesitzes. Von hier­aus wurde die Seeverbindung mit Australien beherrscht. (MTI) Tokio, 1. Februar (DNB) Ü3S kaiserliche Hauptcpiartier gab bekannt, daß Truppen der japanischen Ar­mee Pontianak, die Hauptstadt von Nieder­­ländisch-Westborneo, besetzt haben. (MTI) Schanghai, 31. Januar (DNB) Wie aus Batavia gemeldet wird, sind japanische Truppen Freitag abend in Ambong, an der Nordwestküste von Bri­­tisch-Borneo gelandet. Die Landung wurde durch eine größere Anzahl japanischer Kriegsschiffe vorbereitet, die in enger Zu­sammenarbeit mit der japanischen Luft­waffe die Küste in der Umgebung von Am­bong schwer bombardierten. (MTI) Die Burmastraße ausgeschaltct Tokio, 2. Februar (DNB) In unterrichteten Kreisen wird darauf hingewdesen, daß die Möglich­keit der Benutzung der Burmastraße für den Transport von Kriegsmaterial für Tscliung­­king praktisch ihr Ende erreicht hat, nach­dem japanische Streitkräfte Moulmein be­setzt haben, das nur 160 Kilometer ostwärts Rangoon liegt. In einer Mitteilung des kai­serlichen Hauptquartiers wird ferner her­vorgehoben, daß die japanischen Streit­kräfte in Burma gleichzeitig den hartnäcki­gen Widerstand der Briten und tropische Regengüsse zu überwinden hatten. (MTI) Tokio, 2. Februar (DNB) Uber der Burmafront konnte die japanische Luftwaffe bereits die Luftherr­schaft erzielen, wie ein Frontbericht der Agentur Domei feststellt. In dem Bericht heißt es, daß im Verlauf der bisherigen Bombenangriffe und Luftkämpfe rund ein­hundert feindliche Maschinen zerstört wur­den, darunter Flugzeuge, die erst in den letzten W*ochen aus dem Nahen Osten an der Burmafront eingetroffen waren. Der Gegenseite ständen infolgedessen augen­blicklich an der Burmafront nur noch ge­wisse Luftkräfte Tschungkings mit USA­­Freiwilligen zur Verfügung. Große amerikanische Verluste vor den Marschall-Inseln Tokio, 2. Februar (DNB) Das kaiserliche Hauptquartier gab bekannt, daß am Morgen des ersten Februar eine Flotte feindlicher Flugzeug­träger, Kreuzer und Zerstörer in den Ge­wässern der Marschall-Inseln erschien, die darauf sofort von japanischen Flotten­einheiten angegriffen wurde. Die Japaner setzten einen Kreuzer in Brand, schossen elf feindliche Flugzeuge ab und verursach­ten an den übrigen Schiffen beträchtliche Schäden. Die japanischen Streitkräfte er­litten nur leichte Schäden, und zwar an eihem kleinen Hilfsschiff, während die übrigen Schiffe, sowie die mihlärschen Einrichtungen auf den Inseln unbeschädigt blieben Ihre Verluste betrugen 28 Tote utal Verwundete. (MIT) Yerlcidigungsniaßnamcn iu Australien Schanghai, 31. Januar (DNB) Der australische Kriegsminister Forde gab am Samstag die bevorstehende Bildung einer Heimwehr, sowie die Auf­stellung von Guerillaverbänden bekannt. Die beiden Organisationen, die aus Zivilisten gebildet werden, sollen in Aktion treten, wenn sich die australische Armee als zu schwach erweisen sollte, um etwaige japa­nische Landungen zu verhindern. (MTI) Saigon, 2. Februar (Stefani) Die Behörden von Melbourne ordneten, wie verlautet, die Verdunkelung i ■ • ■—i—MBMWBfaepanw—■■— der Stadt an und trafen zugleich auch son­stige Luftschulzniaßnahmen. (MTI) Srofie angelsächsische Knepapseifte an TselHHfäiiiiig Stockholm, 2. Februar (DNB) Die Londoner Regierung teilte diem britischen Nachrichtendienst zufolge der T schungking- Regierung ihre Bereit­schaft mit, eine Anleihe bis zu 50 Millionen Pfund Sterling fiir Kriegszwecke zu ge­währen und ihr im Rahmen des Pacht­­und Leihprogranuns Kriegsmaterial zur Verfügung zu stellen. (MIT) Amsterdam, 2. Februar (DNB) Dem Londoner Nachrichtendienst zufolge beantragte Präsident Roosevelt vom Kongreß eine Anleihe in Höhe von 500 Millionen Dollar fiir die Tschungking- Rcgierung. (MTI)* Schanghai, 2. Februar (DNB) General Schang Hsurh-ming, ein jüngerer Bruder des Marsclnlls Schang Hsueh-ling ist, einer Sondermeidling von Sinschunpao aus Kanton zufolge, dort ein­getroffen, um sich der Friedensbewegung der Nankinger Regierung anzuschließen. (MTI) Japanisches Oe mc ifi sí er angebliche® Verlusíe ini SiMpszifik Tokio, 1. Februar (DNB) Maßgebende japanische Marine­kreise bezeichneten die angio-amerikani­­sciven Behauptungen über schwere Verluste der japanischen Marine im Südpazifik als „kindische Propaganda“. Es sei unverständlich — so erklärt man in diesen Kreisen —, warum die alliierte Flotte im Pazifik nicht die Offensive er­greife, falls die Behauptungen, die insbe­sondere vom Rundfunksender San Fran­cisco verbreitet werden, zutreffen sollten. Als völlig absurd bezeichnet man hier ins­besondere die Meldungen, wonach nieder­ländisch-indische Streitkräfte bisher 54 ja­panische Schiffe, darunter ein Schlacht­schiff, 12 Kreuzer und sieben Zerstörer, ver­senkt oder kampfunfähig gemacht haben sollen. (MTI) Reichsmarschall Göring seit einer leche in Italien Mehrstündige Unterredung mit Mussolini, Empfang durch den tierischer, Inspizierung der Lut watte m Sizilien Berlin, 2. Februar (DNB) Der Reichsmarschall des Groß­deutschen Reiches befindet sich seit dem 27. Januar in Italien. Am 28 Januar hatte der Reichsmarschall eine mehrstündige Unterredung mit dem Duce. Se. Majestät der König und Kaiser empfing am 29. Ja­nuar Reichsmarschall Coring. Am Abend des 29. Januar begab sich der Reichsmar­schall von Rom nach Süditalien und be­suchte auf Sizilien vom 30. Januar bis 1. Februar seine dort liegenden Luftwaffen­verbände, um sich von deren Einsatzbereit­schaft und Schlagkraft zu überzeugen. Reichsmarschall 'Göring kehrte am 2. Fe­bruar zu weiteren Besprechungen nach Rom zurück. (MTI) Rede des Duce zum GrUndungstag der faschistischen Miliz Rom. 1. Februar (Stefani) Den Feierlichkeiten zur 19. Jah­reswende des Bestehens der faschistischen Miliz wohnte eine riesige Menge bei. Auf der Ehrentribüne sah man die Mitglieder der Regierung und der Parteiführung, Ver­treter der Länder des Dreimächtepaktes, ferner Delegierte der NSDAP, der deutschen Wehrmacht und der spanischen Falange. In Begleitung des Duce befanden sich Generalsekretär der Partei Vidussoni, Quadrumvir Marschall De Bono, der Chef des Generalstabes, der Staatssekretär im Kriegsministerium, der Generalstabschef der Miliz, der deutsche General v. Rintelen und der japanische Militärattache. Er richtete an die Versammelten folgende Ansprache: — Bevor ich die Auszeichnungen fiir die Verstorbenen und Lebenden verteilen würde, möchte ich euch Squädristeh und toskanische Veteranen der Revolution be­grüßen, die Ihr die wahrhaft verdiente Ehrung erbeten und erhalten habet, von Neuem zu den Waffen zu greifen. Mit Stolz wende ich mich euch zu, Schwarz - hemden, im Feuer so vieler afrikanischer, spanischer, griechischer und libyscher Schlachten gestählte Legionäre! ln diesem Kriege, der die ganze Menschheit in zwei gegensätzliche Lager geteilt hat, vertretet Ihr eine einzigartige und unwiderstehliche Kraft. Wie jeder wahrhafte Sóidat, habet ihn mit eurem Blute hiefiir Zeugenschaft abgelegt. Ich bin mehr als je überzeugt, daß Ihr morgen und überall ebenso han­deln werdet, wie Ihr es gestern getan ha­bet. Sodann legte eine Gruppe der Miliz den Eid ab, worauf der Duce Auszeichnungen verteilte und den Vorbeimarsch der For­mationen entgegennahm. Als der Duce die Piazza Bocca deila Ve­­rita, auf der die Feierlichkeiten vor sich

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